Schizophrenie - Früherkennung Flashcards

1
Q

“Schizophrene Psychose als Entwicklungsstörung des Gehirns“: Theorie

A
  • Model zeigt, was möglicherweise bei Psychose passiert
  • „die schizophrene Psychose ist eine Hirnentwicklungsstörung“ → man geht davon aus, dass bereits ganz früh in der Entwicklung (schon vor der Geburt, genetisch Veranlagt) Veränderungen auftreten
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2
Q

Epigenetische Veränderungen: Wie führen die zur Schizophrenie?

A

Am Anfang geht es oft um Synaptische Plastizität, Neurogenese, Entwicklung und Differenzierung von Nervenzellen → Vermutet bei Psychosen ein Ungleichgewicht bei der lateralitäts-Problematik, die konnektivität reduziert ist usw.

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3
Q

Childhood Trauma: Wie führt das zur Schizophrenie?

A

zw. 2. und 12. Jahr: Schizophrenie ist Trauma-assoziierte Störung (geht auch ohne), Theorie: durch das frühe Trauma wird die Gehirnentwicklung weiter nachhaltig gestört
Veränderungen in: Synaptogenese & Myelination

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4
Q

Wie kann Cannabis Konsum zur Schizophrenie führen?

A

Exzessive Eliminierung von Synapsen → Pruning: steht in Verbindung mit C-Konsum, weil das Endo-Cannabinoide System, wo Cannabis andockt und seine Wirkung entfaltet, sitzt als Tritbrettfahrer auf Gamma und Glutamat Nervenzellen.
- Reguliert retrograde messenger, die die Aktivität im Gehirn wahrnehmen → wenn zu viel Aktivität ist, aktiviert sich das Endo-Cannabide System und sorgt durch eine GABA Hochregulation für eine Beruhigung
- Gesunde Menschen, die früh anfangen Cannabis zu konsumieren, haben eine Störung im Pruning Prozess, da das ECS nicht mehr richtig funktionieren kann, sobald C konsumiert wird
- Cannabis und Schizophrenie hängen am engsten von Psychischen Störungen & Drogen zusammen

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5
Q

Was ist Pruning? Definition

A
  • in allen Gehirnen in der Kindheit: Fine tuning Prozess: Kappung/Abbau von synaptischen Verbindungen, die nicht mehr gebraucht werden und wichtige Verbindungen werden gestärkt → nach der Pruning-Phase ist das Gehirn reduziert, aber leistungsfähiger;
  • bei Schizophrenie ist bekannt, dass das Gehirn vor der 1. Episode (wo p stattfindet) stark an Substanz verliert → Over-Pruning
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6
Q

2 Faktoren in der Entwicklung der Schizophrenie

A
  • Frühe Belastende Lebensfaktoren in der Kindheit
  • Cannabis Konsum in der Adoleszenz, vor allem vor dem 16. Lebensjahr
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7
Q

Wann ist die prodromal Phase (Risikostadium)?

A

Zwischen dem 14. und 18. Lebensjahr

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8
Q

Was sagt der Beginn über den Verlauf?

A

Verlauf: Plötzlicher (abrupter, von heute auf morgen) Beginn hat gute Prognose, schleichender Beginn, langsamer Rutsch in die Psychose eher schwierig zu behandeln (+ hauptsächlich negativ Symptome)

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9
Q

Wie lang kann die prodromal Phase sein?

A

bis zu 5 Jahren in der sich erste Symptome zeigen

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10
Q

Ablauf von Faktoren im Risikostadium:

A

Early Insults –> Brain Abnormalities –> Biological Vulnerability + Trigger –> Psychosis (No trigger –> disability)

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11
Q

Was sind Early Insults im Risikostadium?

A

Krankheitsgene, möglicherweise Virusinfektionen, Umweltgifte

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12
Q

Was sind Brain Abnormalities im Risikostadium?

A

Strukturell, Biochemisch, Funktionell

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13
Q

Was für Biological Vulnerabilities gibt es im Risikostadium?

A
  • Kognitive Defizite
  • Affektive Symptome: Depressionen
  • Soziale Isolation (Rückzug in die eigene Welt,
    Depression: oft vor der 1. Episode)
  • Schulversagen (kognitiv aber auch
    motivatonal), kognitiver Leistungsknick
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14
Q

Was für Triggers gibt es im Risikostadium?

A
  • Second genetic hit
  • Environmental stressors
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15
Q

What part of the prodromal phase are targets for intervention?

A

Biological vulnerabilities

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16
Q

Frühverlauf der Schizophrenie - typischer schleichender Verlauf:

A
  • Anfang erste Anzeichen der Störung (unspezifische/negativ-Symptome)
  • Psychotische Vorphase: erstes Positivsymptom oft erst nach 5 Jahren, rapide Steigerung innerhalb 1,5 Jahren, bis max
  • Dann oft 2 Monate bis überhaupt Ersthospitalisation
17
Q

Klaus Conrad: Wahnhafte Stimmungen, Psychosen und beginnende Schizophrenie - 2 Phasen

A

1 - Wahnhafte Stimmung: Undefinierbare, aber zunehmend Gefühl von Bedeutung (es liegt etwas in der Luft), Patient empfindet antizipatorische Erregung (es wird was passieren), Misstrauen, Entfremdung, Angst, Schuldgefühle, Depression o. eine Kombi, Patient kämm abrupte, scheinbar sinnlose Handl. ausführen
2 - Aha-Erlebnis: „jetzt kommt Bedeutung, jetzt wird eindeutig, was es ist“ - damit löst sich die Wahnstimmung auf und wird zum inhaltlichen Wahn

18
Q

Wahnentwicklung: 5 Stages

A
  • Wahnstimmung
  • Wahneinfall (Aha - ich bin Koks Dealer)
  • Wahnwahrnehmung (wahnhafte Interpretation einer normalen Sache)
  • Wahnarbeit (Justification - Koks Dealer ohne Koks? Geklaut? Spion! Chip im Kopf)
  • Wahnsystem (immer Lösung auf Hinterfragung)
19
Q

Was ist ein qualitatives Merkmal der Wahnentwicklung?

A

Wahndynamik –> Affektive Beteiligung des Wahns, kann hoch oder gering sein

20
Q

Frühwarnzeichen der Schizophrenie:

A

(Hierarchisch nach Häufigkeit, oben aber oft unspezifisch –> Stresssymptome?)
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Schlafstörungen
- schlechte Träume
- Veränderungen im Tagesablauf
- Veränderungen der Eß- oder Trinkgewohnheiten
- zunehmende Geräusch- und Lärmempfindlichkeit
- körperliche Beschwerden
- Leistungsabfall in Beruf, Ausbildung oder Haushalt
- Angstgefühle
- Anspannung, Nervosität
- Gereiztheit, sich über Kleinigkeiten aufregen
- innere Unruhe
- Ambivalenz
- grundloses Unwohlsein
- Stimmungsschwankungen
- Depression
- Wut/Aggressivität
- Antriebs- oder Motivationsverlust
- Lustlosigkeit
- Interessenverlust
- Rückzugstendenzen und/oder Verlust des
Interesses an sozialen Aktivitäten
- Veränderungen der Selbstwahrnehmung
- Veränderung der Wahrnehmung anderer Personen
- Wahrnehmung einer veränderten Umgebung
- mehr Konsum von Alkohol/Drogen
- Vernachlässigen der persönlichen Erscheinung
- zwanghafte Gedanken
- sich überstürzende oder verlangsamte Gedanken
- Mißtrauen
- alles auf sich beziehen
- ungewohnte, überdeutliche Wahrnehmung von
Geräuschen oder Farben
- Gedanken werden manchmal plötzlich von anderen
Gedanken unterbrochen oder gestört
- Beeinflussungserleben (andere kontrollieren mich)
- Auftreten ungewöhnlicher Vorstellungen/Überzeugungen
- fremdartige Eingebungen
- fremdartige Wahrnehmungen (ich sehe, höre, schmecke
oder rieche manchmal Dinge, die andere nicht bemerken
können)
- Gefühl, besonders beobachtet oder ausgelacht zu
werden
- Gefühl, bedroht oder verfolgt zu werden
- Gedanken an Selbstmord, an Selbstverletzung
- Gedanken daran, andere zu verletzen

21
Q

Was ist das Ziel der Früherkennung?

A

Die 1. Episode möglichst weit hinauszuzögern
–> - Eigentlich kann man nur rückblickend Aussagen, welche Symptome auf Schizophrenie zurück zu führen sind

22
Q

In der Früherkennung werden anhand der Prodromalkritierien durchschnittlich wie viele Übergängen innerhalb eines bestimmten Zeitraums (1-6 Jahre) identifiziert?

A

30% (70% falsch, diese werden auch fälschlich mit Antipsychotika behandelt)

23
Q

Der Begriff des Prodroms wird ersetzt durch:

A

„Risikozustand für die Entwicklung einer schizophrenen Psychose“

24
Q

Psychoseferne Risikosymptome: Basissymptome

A
  • Frühe subjektiv störende kognitive Symptome
  • Gedankeninterferenz (störende Gedanken, die sich in den Gedankenablauf einschleusen)
  • Zwangsähnliches Perseverieren bestimmter Bewusstseinsinhalte
  • Gedankendrängen,. Ged.jagen
  • Ged.blockierung
  • Störung rezeptiver Sprache
  • Störung der Diskrimination von Vorstellungen und Wahrnehmungen
  • Eigenbeziehungstendenzen („Subjektzentrismus“)
  • Derealisation
  • Optische u akustische Wahrnehmungsstörungen
25
Q

Psychoseferne Risikosymptome: Funktionseinbußen und Risikofaktoren

A

Global Assessment of Functioning (GAF)

26
Q

Psychoseferne Risikosymptome: Stichwörter

A

Formale Denkstörungen, Wahrnehmungsveränderungen, Neurokognitionen

27
Q

Psychosenahe Risikosymptome: 3 Arten

A
  • APS (Attenuierte psychotische Symptome, über längere Zeit)
  • BLIPS (brief limited intermittent psychotic symptoms)
  • Biologische Belastung
28
Q

Psychosenahe Risikosymptome: APS

A
  • Beziehungsideen
  • Eigentümliche Vorstellungen oder magisches Denken
  • Ungewöhnliche Wahrnehmungserlebnisse
  • Eigenartige Sprech- und Denkweise (aber nicht komplett verworren)
  • Paranoide Ideen (aber nicht Wahn)
29
Q

Psychosenahe Risikosymptome: BLIPS

A

Vorübergehende psychotische Symptome mit spontaner Remission (kurze, interremittierend
auftretende zeitlich limitierte psychotische Symptome, die spontan zwischen 4-7 Tagen remittieren)

30
Q

Psychosenahe Risikosymptome: Biologische Belastung

A

Familiäre Belastung durch Verwandten ersten Grades oder schizotype PKS (Bruder, Vater)