Reihen und Funktionenfolgen Flashcards
Wie ist eine Reihe definiert und wann ist sie konvergent bzw. divergent? Wie stehen die Begriffe “Folge”, “Partialsumme” und “Summand” im Zusammenhang zu einer Reihe?
Sie (aₙ) eine Folge komplexer Zahlen (hier), und sei A eine komplexe Zahl. Eine Reihe ist definiert als
die Summe von n=0 bis ∞ aller aₙ.
Für diese Notation gilt:
Σ∞ₙ₌₀ aₙ ⇔ A = lim(N → ∞) Σᴺₙ₌₀ aₙ.
Falls der Grenzwert einer Reihe existiert, so nennen wir die Reihe konvergent und den Grenzwert den “Wert der Reihe”. Weiter ist aₙ das n-te Glied bzw. der n-te Summand der Reihe und die Summe Σᴺₙ₌₀ aₙ die Partialsumme der Folge (aₖ)ₖ.
Eine Reihe ist divergent, falls sie nicht konvergiert, d.h., falls kein Grenzwert existiert.
Was gilt für die Folge (aₙ)ₙ, wenn die Reihe Σ∞ₖ₌₁ aₖ konvergiert?
Dann ist die Folge (aₙ)ₙ eine Nullfolge, d.h. es gilt lim(n → ∞) aₙ = 0.
Wie ist die geometrische Reihe definiert und wann konvergiert sie?
Die geometrische Reihe Σ∞ₙ₌₀ qⁿ konvergiert genau dann, wenn |q| < 1 ist. In diesem Fall gilt:
Σ∞ₖ₌₀ qᵏ = 1 / (1 - q)
Wie ist die harmonische Reihe definiert und was gilt für ihren Grenzwert?
Die harmonische Reihe ist gegeben durch Σ∞ₖ₌₀ 1/k. Sie divergiert, da der Grenzwert der Partialsummen gegen Unendlich strebt.
(Intuitiv kann man dies so begründen:
1 + 1/2 + 1/3 + 1/4 + … ist sicher grösser als 1 + 1/2 + 1/4 + 1/4 + 1/8 + 1/8 + … . So dass man unendlich viele Partialsummen von 1/2 = n/2 * (1/n) erhält. Somit sieht man, dass die Summe gegen unendlich strebt.)
Was gilt für Multiplikation und Addition von konvergenten Reihen?
Seien Σ∞ₖ₌₁ aₖ und Σ∞ₖ₌₁ bₖ konvergente Reihen und 𝛼, 𝛽 ∈ ℂ. Dann gilt:
Σ∞ₖ₌₁ (𝛼aₖ + 𝛽bₖ) = 𝛼Σ∞ₖ₌₁ aₖ + 𝛽Σ∞ₖ₌₁ bₖ.
Was gilt für Reihen im Bezug zu Vektorräumen?
Konvergente Reihen bilden einen Vektorraum über ℂ und der Wert der Reihe stellt eine lineare Abbildung auf diesem Vektorraum nach ℂ dar.
Was gilt für eine Reihe Σ∞ₖ₌₁ aₖ mit nicht-negativen Gliedern aₖ ≥ 0 für alle k ∈ ℕ und ihre Partialsummen?
Für eine Reihe Σ∞ₖ₌₁ aₖ mit nicht-negativen Gliedern aₖ ≥ 0 für alle k ∈ ℕ bilden die Partialsummen sₙ = Σⁿₖ₌₁ aₖ eine monoton wachsende Folge. Falls diese Folge der Partialsummen beschränkt ist, dann konvergiert die Reihe Σ∞ₖ₌₁ aₖ. Ansonsten gilt:
Σ∞ₖ₌₁ aₖ = lim(n → ∞) sₙ = ∞.
Was besagt das Majoranten- bzw. Minorantenkriterium? Was sind folglich Majoranten und Minoranten einer Reihe?
Für zwei Folgen Σ∞ₖ₌₁ aₖ und Σ∞ₖ₌₁ bₖ mit 0 ≤ aₖ ≤ bₖ für alle k ∈ ℕ gilt:
Σ∞ₖ₌₁ bₖ konvergiert ⇒ Σ∞ₖ₌₁ aₖ konvergiert.
Σ∞ₖ₌₁ aₖ divergiert ⇒ Σ∞ₖ₌₁ bₖ divergiert.
Dies gilt auch, wenn das Kriterium 0 ≤ aₙ ≤ bₙ nur für alle hinreichend grossen n ∈ ℕ gilt.
Man nennt in diesem Falle Σ∞ₖ₌₁ bₖ eine Majorante der Reihe Σ∞ₖ₌₁ aₖ und Σ∞ₖ₌₁ aₖ eine Minorante der Reihe Σ∞ₖ₌₁ bₖ.
Wann spricht man bei einer Reihe von absoluter Konvergenz? Wie nennt man den Fall, wenn eine Reihe nicht absolut konvergiert?
Eine Reihe Σ∞ₙ₌₁ aₙ mit komplexen Summanden ist absolut konvergent, falls die Reihe Σ∞ₙ₌₁ |aₙ| konvergiert. Die Reihe ist bedingt konvergent, falls sie nicht absolut konvergiert.
Was ist die Aussage des Riemann’schen Umordnungssatzes?
Sei Σ∞ₙ₌₁ aₙ eine bedingt konvergente Reihe mit reellen Gliedern, und sei A ∈ ℝ. Es existiert eine Bijektion 𝜑: ℕ → ℕ, so dass gilt:
A = Σ∞ₙ₌₀ a_𝜑(n)*
*(Anmerkung: “𝜑(n)” ist ein Index von a).
Was ist eine alternierende Reihe?
Für eine Folge (aₙ)ₙ nichtnegativer Zahlen bezeichnen wir die Reihe Σ∞ₙ₌₁ (-1)ⁿ⁺¹aₙ als eine alternierende Reihe.
(Intuitiv heisst das, das Vorzeichen der Summanden alterniert mit jedem Glied, z.B. 1 + 2 - 3 + 4 - 5 + 6…)
Was besagt das Konvergenzkriterium von Leibnitz?
Sei (aₙ)∞ₙ₌₀ eine monoton fallende Folge nichtnegativer reeller Zahlen, die gegen Null konvergiert. Dann konvergiert die alternierende Reihe Σ∞ₖ₌₀ (-1)ᵏaₖ und es gilt:
Σ²ⁿ⁻¹ₖ₌₀ (-1)ᵏaₖ ≤ Σ∞ₖ₌₀ (-1)ᵏa ≤ Σ²ⁿₖ₌₀ (-1)ᵏaₖ, für alle n ∈ ℕ.
(Intuitiv ist dies logisch, da für die Partialsummen an der Stelle von ungeraden Folgegliedern immer ein negativer Summand als letztes folgt, wobei bei der darauffolgenden Partialsumme ein positiver Summand zu erster Partialsumme addiert wird.)
Was besagt das Konvergenzkriterium von Cauchy?
Die Reihe komplexer Zahlen Σ∞ₖ₌₁ aₖ konvergiert genau dann, wenn es zu jedem 𝜀 > 0 ein N ∈ ℕ gibt, so dass für n ≥ m ≥ N die Aussage
|Σⁿₖ₌ₘ aₖ| < 𝜀
erfüllt ist.
Wie ist die Dreiecksungleichung für absolut konvergente Reihen Σ∞ₙ₌₁ aₙ definiert?
Für eine absolut konvergente Reihe Σ∞ₙ₌₁ aₙ gilt:
|Σ∞ₙ₌₁ aₙ| ≤ Σ∞ₙ₌₁ |aₙ|
Was besagt das Majorantenkriterium?
Sei (aₙ)ₙ eine komplexe und (bₙ)ₙ eine reelle Folge mit |aₙ| ≤ bₙ für alle hinreichend grossen n ∈ ℕ.
Falls Σ∞ₙ₌₁ bₙ konvergiert, dann ist Σ∞ₙ₌₁ aₙ absolut konvergent, und daher auch konvergent?