Folgen und Grenzwerte Flashcards

1
Q

Was ist ein metrischer Raum und welche drei Eigenschaften muss er erfüllen?

A

Ein metrischer Raum (X, d) ist eine Menge X gemeinsam mit einer Abbildung X × X → ℝ, die die Metrik auf X genannt wird und folgende Eigenschaften erfüllt:

(1) Definitheit: Für alle x₁, x₂ ∈ X gilt d(x₁, x₂) ≥ 0 und
d(x₁, x₂) = 0 ⇔ x₁ = x₂.
(2) Symmetrie: Für alle x₁, x₂ ∈ X gilt d(x₁, x₂) = d(x₂, x₁)
(3) Dreiecksungleichung: Für alle x₁, x₂, x₃ ∈ X gilt
d(x₁, x₃) ≤ d(x₁, x₂) + d(x₂, x₃).

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2
Q

Was macht eine Metrik d auf einer Menge X und was besagt die Dreiecksungleichung der Metrik?
(informell umschrieben)

A

Sie weist je zwei Punkten ihre Distanz oder ihren Abstand zu. Die Dreiecksungleichung besagt folglich, dass der kürzeste Weg von x₁ nach x₃ höchstens so gross ist wie die Länge eines Weges, den man abläuft, wenn man zuerst den Umweg nach x₂ und von dort nach x₃ geht.

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3
Q

Wie ist die Standardmetrik definiert und wie unterscheidet sie sich von anderen Metriken wie z.B. der Manhattan-Metrik?

A

Die Standardmetrik in einer beliebigen Teilmenge von ℂ ist definiert als d(x₁, x₂) = |x₁ - x₂|, also der direkte Abstand zwischen zwei Punkten. Im Gegensatz dazu können Metriken auch “über Umwege” definiert sein, wie z.B. die Manhattan-Metrik: d(z₁, z₂) = |x₁ - x₂| + |y₁ - y₂|, da man in Manhattan nur “rasterartige” Bewegungen machen kann.

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4
Q

Sei X = {x₁, x₂} eine Teilmenge von ℂ und d(x₁, x₂) = 1. Welche Elemente enthalten die folgenden Bälle B(x, r) in ℂ und wie kommt man auf die Lösungen?

(1) B₁(x₁, 1/2)
(2) B₂(x₂, 1/10000)
(3) B₃(x₂, 7 * 10⁹)

A

(1) B₁(x₁, 1/2) = {x₁}
(2) B₂(x₂, 1/10000) = {x₂}
(3) B₃(x₂, 7 * 10⁹) = {x₁, x₂}

Da die Menge X nur aus zwei Elementen besteht mit Abstand 1, ist zwar bei r = 1/2 bzw. r < 1 immer ein Element enthalten, beide jedoch nur wenn r ≥ 1.

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5
Q

Was ist eine Folge und was ist das Bild einer Folge?

A

Eine Folge in einer Menge X ist eine Abbildung a: ℕ → X. Das Bild a(n) von n ∈ ℕ (auch (aₙ) geschrieben) ist das n-te Folgenglied von a.

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6
Q

Wann ist eine Folge (aₙ) konstant, wann schliesslich konstant?

A

Konstant, falls für alle m, n ∈ ℕ gilt: aₙ = aₘ;

Schliesslich konstant, falls ein N ∈ ℕ existiert mit aₙ = aₘ für alle m, n ∈ ℕ mit m, n ≥ N.

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7
Q

Wann ist eine Folge (xₙ) in X konvergent?

A

In einem metrischen Raum (X, d) ist eine Folge (xₙ) konvergent, falls es ein Element A ∈ X gibt mit der Eigenschaft, dass für jedes 𝜀 > 0 ein N ∈ ℕ existiert , so dass d(xₙ, A) < 𝜀 für alle n ≥ N gilt.

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8
Q

Wie ist der Limes einer Folge (xₙ) definiert?

A

Betrachte die Definition einer konvergenten Folge:
∀𝜀 > 0 ∃N ∈ ℕ so, dass ∀n ∈ ℕ: n ≥ N ⇒ d(xₙ, A) < 𝜀.

Das A bezeichnen wir auch als Grenzwert oder Limes der Folge (xₙ) und schreiben: lim(n → ∞) xₙ = A.

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9
Q

Wann ist eine Folge divergent?

A

Eine Folge (xₙ) ist divergent, falls sie nicht konvergiert.

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10
Q

Was lässt sich über die Anzahl Grenzwerte einer konvergente Folge (xₙ) in einem metrischen Raum (X, d) sagen?

A

(Lemma) Eine konvergente Folge (xₙ) in einem metrischen Raum (X, d) besitzt genau einen Grenzwert.
(Beweis s. Skript S. 121)

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11
Q

Wann ist eine Folge (xₙ) beschränkt?

A

Eine Folge (xₙ) in einem metrischen Raum (X, d) mit Grenzwert A ∈ X heisst beschränkt, falls es eine reelle Zahl R > 0 gibt, so dass d(xₙ - xₘ) ≤ R für alle n, m ∈ ℕ gilt.

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12
Q

Was ist eine Teilfolge einer Folge (xₙ)?

A

Eine Teilfolge einer Folge (xₙ) in einer Menge X ist jede Folge, die wir erhalten, in dem wir nur gewisse Folgenglieder auf der Folge (xₙ) behalten und alle anderen Folgenglieder ignorieren, formell definiert:

Sei (xₙ) eine Folge in einer Menge X. Eine Teilfolge von (xₙ) ist eine Folge der Form (xₕ₍ₙ₎), wobei h: ℕ → ℕ eine strikt monotone Funktion ist.

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13
Q

Was kann man über Kon-/Divergenz und Grenzwert von Teilfolgen aussagen?

A

Jede Teilfolge einer konvergenten Folge (xₙ) in einem metrischen Raum (X, d) konvergiert ebenso und gegen den gleichen Grenzwert wie (xₙ).

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14
Q

Was ist ein Häufungspunkt einer Folge und wann existiert er? Was ist der Häufungspunkt konvergenter Folgen?

A

Ein Häufungspunkt A ∈ X einer konvergenten Folge (xₙ) existiert, wenn es für jedes 𝜀 > 0 und jedes N ∈ ℕ eine natürliche Zahl n ≥ N existiert mit d(xₙ, A) < 𝜀.
Ausserdem ist A genau dann Häufungspunkt von (xₙ), wenn es eine konvergente Unterfolge von (xₙ) mit Grenzwert A gibt.

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15
Q

Wann ist eine Folge in einem metrischen Raum eine Cauchy-Folge?

A
Eine Folge (xₙ) in einem metrischen Raum (X, d) ist eine Cauchy-Folge, falls es für jedes 𝜀 > 0 ein N ∈ ℕ gibt, so dass d(xₘ - xₙ) < 𝜀 für alle m, n ≥ N gilt.
Etwas intuitiver heisst das, dass für jedes 𝜀 > 0 eine Zahl N existiert, so dass zwei Folgewerte zweier Zahlen nach N immer einen Abstand kleiner 𝜀 haben. Die Folge ist also konvergent.
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16
Q

Wann ist ein metrischer Raum vollständig?

A

Man nennt einen metrischen Raum (X, d) vollständig, falls jede Cauchy-Folge in (X, d) konvergiert.

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17
Q

Wie kann man eine Äquivalenzrelation auf der Menge aller Cauchy-Folgen in einem metrischen Raum (X, d) definieren?

A

Auf der Menge aller Cauchy-Folgen 𝒞ₓ in X ist eine Äquivalenzrelation definiert:
(xₙ) ~ (yₙ) ⇔ lim(n → ∞) d(xₙ, yₙ) = 0.

(Dies ist wiederum nichts anderes, als dass die Folge konvergieren, da wenn die Distanz zu 0 konvergiert auch die Folgen zueinander konvergieren.)

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18
Q

Wie kann man Stetigkeit mit Hilfe von Folgen definieren?

A

Eine Funktion f: D → ℝ ist genau dann stetig, wenn sie konvergente Folgen auf konvergente Folgen abbildet, mit dem richtigen Grenzwert (Folgenstetigkeit).

Sei D ⊆ ℝ eine Teilmenge, f: D → ℂ eine Funktion und x₀ ∈ D. Die Funktion f ist genau dann stetig bei x₀, wenn für jede konvergente Folge (yₙ) in D mit lim(n → ∞) yₙ = x₀ auch die Folge (f(yₙ)) konvergiert und gilt:
lim(n → ∞) f(yₙ) = f(x₀).

(Beweis s. Skript S. 128)

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19
Q

Was für eine algebraische Struktur weist die Menge aller Folgen ℝᴵᴺ auf und welche Eigenschaften gelten für Addition und Multiplikation auf ℝᴵᴺ? Was sind Null- und Einselement der Struktur (falls existent)?

A

Die Menge aller Folgen ℝᴵᴺ bildet einen unendlich dimensionalen Vektorraum über ℝ.
Folgen können addiert, skalar und “normal” multipliziert werden, und bilden mit eben genannten Eigenschaften einen kommutativen Ring:
(xₙ) + (yₙ) = (xₙ + yₙ),
𝛼 * (xₙ) = (𝛼xₙ),
(xₙ) * (yₙ) = (xₙyₙ)
Das Nullelement ist gegeben durch die konstante Folge (0) und das Einselement durch die konstante Folge (1).

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20
Q

Was für eine algebraische Struktur weist die Menge aller konvergenten Folgen in ℝᴵᴺ auf? Wie sind Addition, Multiplikation und Inverse definiert und was für eine Struktur ist die Bildung des Grenzwertes für diese Folgen?

A
Die Menge der konvergenten Folgen in ℝᴵᴺ bildet einen Unterraum und die Bildung des Grenzwertes ist eine lineare Abbildung von diesem Unterraum nach ℝ.
Es gilt:
lim(xₙ) + lim(yₙ) = lim(xₙ + yₙ),
𝛼 * lim(xₙ) = lim(𝛼xₙ),
lim(xₙ) * lim(yₙ) = lim(xₙyₙ).
Weiter gilt, falls xₙ ≠ 0 und lim xₙ ≠ 0, für alle n ∈ ℕ:
Die Folge (xₙ⁻¹) ist konvergent und lim(xₙ⁻¹) = (lim xₙ)⁻¹.
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21
Q

Was besagt das Sandwich-Lemma?

A
Es seien (xₙ), (yₙ), (zₙ) Folgen reeller Zahlen, so dass für ein N ∈ ℕ die Ungleichungen xₙ ≤ yₙ ≤ zₙ für alle n ≥ N gelten. Angenommen (xₙ) und (zₙ) sind konvergent und haben den selben Grenzwert, dann ist auch die Folge (yₙ) konvergent und es gilt:
lim xₙ = lim yₙ = lim zₙ.
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22
Q

Was gilt für die Konvergenz einer monotonen Folge reeller Zahlen?

A

Eine monotone Folge reeller Zahlen (xₙ) konvergiert genau dann, wenn sie beschränkt ist. Falls die Folge (xₙ) monoton wachsend ist, so gilt :
lim(n → ∞) xₙ = sup {xₙ | n ∈ ℕ}.
Entsprechend gilt für monoton fallend:
lim(n → ∞) xₙ = inf {xₙ | n ∈ ℕ}.

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23
Q

Wie sind Limes superior resp. Limes inferior definiert?

A

Sei (xₙ) eine beschränkte Folge reeller Zahlen. Die reellen Zahlen definiert durch…

lim sup xₙ = lim (sup {xₙ | k ≥ n}) und
lim inf xₙ = lim (inf {xₙ | k ≥ n})

… heissen Limes superior resp. Limes inferior der Folge (xₙ).

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24
Q

Was für eine Eigenschaft erfüllt der Limes superior einer beschränkten Folge reeller Zahlen (xₙ) bezüglich der Folgeglieder der Folge?

A

Sei A = lim sup xₙ einer beschränkten Folge reeller Zahlen (xₙ), so gilt: Für alle 𝜀 > 0 gibt es nur endlich viele Folgeglieder xₙ mit xₙ > A + 𝜀, und unendlich viele Folgenglieder xₙ mit xₙ > A - 𝜀.

(Beweis s. Skript S. 134)

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25
Q

Was besitzt jede beschränkte Folgen reeller Zahlen?

A

Einen Häufungspunkt und reelle Teilfolgen.

Beweis s. Skript S. 134

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26
Q

Was muss für den Limes superior und den Limes inferior (falls existent) einer beschränkten Folge reeller Zahlen gelten, damit die Folge konvergiert?

A

Eine beschränkte Folge reeller Zahlen konvergiert genau dann, wenn:
lim sup xₙ = lim inf xₙ.
(Beweis s. Skript S. 135)

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27
Q

Was versteht man unter dem “Cauchy-Kriterium für Konvergenz von Folgen”?

A

Dass eine Folge reeller Zahlen genau dann konvergiert, wenn sie eine Cauchy-Folge ist.

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28
Q

Was sind uneigentliche Grenzwerte für Folgen (xₙ)?

A

Die uneigentlichen Grenzwerte für Folgen (xₙ) sind +∞ und -∞.

Eine Folge reeller Zahlen (xₙ) divergiert gegen +∞ - wir schreiben lim xₙ = +∞ - falls für jede reelle Zahl R > 0 ein N ∈ ℕ existiert, so dass xₙ > R für alle n ≥ N gilt.

Analog divergiert (xₙ) gegen -∞, falls für alle R < 0 ein N ∈ ℕ existiert, so dass xₙ < R für alle n ≥ N gilt.

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29
Q

Wann konvergiert eine Folge komplexer Zahlen (xₙ + iyₙ) und was ist ihr Grenzwert?

A

Eine Folge komplexer Zahlen (xₙ + iyₙ) ist genau dann konvergent mit Grenzwert A + iB ∈ ℂ, wenn die beiden Folgen reeller Zahlen (xₙ) und (yₙ) konvergent sind mit Grenzwert A resp. B.
(Beweis s. Skript S. 138)

30
Q

Wie sind Exponentialfunktion und Eulersche Zahl definiert? Wo liegt der Zusammenhang zwischen den beiden?

A

Die Exponentialfunktion exp: ℝ → ℝ > 0 ist gegeben durch:
exp(x) = lim(n → ∞) (1 + x/n)ⁿ.

Für exp(1) = lim(n → ∞) (1 + 1/n)ⁿ nennt man den Grenzwert die Eulersche Zahl e = 2,71828…

31
Q

Welche Eigenschaften gelten für die Exponentialfunktion exp: ℝ → ℝ > 0?

A
Sie ist bijektiv, streng monoton steigend und stetig.
Ausserdem gilt:
exp(0) = 1,
exp(-x) = exp(x)⁻¹, ∀x ∈ ℝ
exp(x + y) = exp(x)exp(y), ∀x, y ∈ ℝ 

(Beweis s. Skript S. 141)

32
Q

Wie lautet die Umkehrfunktion zu exp: ℝ → ℝ > 0 und welche Eigenschaften erfüllt sie?

A

Da exp: ℝ → ℝ > 0 eine bijektive, streng monoton wachsende und stetige Funktion ist, existiert eine eindeutige Umkehrfunktion log: ℝ > 0 → ℝ, die ebenfalls bijektiv, streng monoton wachsend und stetig ist. Ebenso, aber umgekehrt, gilt beim Logarithmus wie für die Exponentialfunktion:

log(1) = 0
log(a⁻¹) = -log(a), ∀a ∈ ℝ > 0
log(ab) = log(a) + log(b), ∀a, b ∈ ℝ > 0
33
Q

Zu welcher Basis steht die Logarithmusfunktion log(x)? Wie ist logₐ(x) für eine beliebige Basis a > 1 definiert?

A

log(x) ist im “Normalfall” der natürliche Logarithmus zur Basis e. (Anscheinend wird nur bei Taschenrechnern “ln” verwendet).
Zu einer beliebigen Basis a > 1 ist der Logarithmus wie folgt definiert:
logₐ(x) = log(x) / log(a).

34
Q

Wie kann man mithilfe des Logarithmus und der Exponentialabbildung allgemeinere Potenzen definieren? Wie ist die Potenz eˣ (mit besagten Mitteln) definiert?

A

Wir können für eine beliebige Zahl a > 0 log(x) und exp(x) verwenden, um Potenzen zu definieren und es gilt:
aˣ := exp(x log(a)), und folglich
eˣ = exp(x log(e)) = exp(x), ∀x ∈ ℝ.

35
Q

Wie ist der Grenzwert einer Funktion f: D → ℝ definiert?

A

Sei f: D → ℝ eine Funktion. Eine reelle Zahl A heisst Grenzwert von f(x) für x → x₀, falls für jedes 𝜀 > 0 ein 𝛿 > 0 existiert, mit der Eigenschaft:
x ∈ D ∩ (x₀ - 𝛿, x₀ + 𝛿) ⇒ |f(x) - A| < 𝜀.

Wir schreiben A = lim(x → x₀) f(x), falls der Grenzwert von f(x) für x → x₀ existiert. Dieser ist - falls er existiert - eindeutig bestimmt.

(Anmerkung: Die obige Definition bedeutet informell, dass die Funktionswerte von f beliebig nahe bei A liegen, wenn x ∈ D nahe an x₀ heranrückt.)

36
Q

Welche arithmetischen Eigenschaften erfüllen die Grenzwerte A und B zweier Funktionen f und g auf D?

A

Sei A = lim(x → x₀) f(x) und B = lim(x → x₀) g(x).
So existieren auch die Grenzwerte:

lim(x → x₀) f(x) + g(x) = A + B, und
lim(x → x₀) f(x)g(x) = AB.

37
Q

Was gilt für die Stetigkeit einer Funktion f: D → ℝ im Zusammenhang zum Grenzwert von f?

A

Für eine Funktion f: D → ℝ gilt:
f ist stetig bei x₀ ⇔ lim(x → x₀) f(x) = f(x₀).

(Beweis s. Skript S. 147)

38
Q

Was ist eine “hebbare Unstetigkeitsstelle” und wann kommt sie vor, bzw. wann braucht man sie zu verwenden?

A

Sei x₀ sowohl Element als auch ein Häufungspunkt von D, dann ist x₀ auch ein Häufungspunkt von D \ {x₀}.
Sei nun f: D → ℝ eine Funktion und f*: D \ {x₀} → ℝ die EInschränkung von f auf D \ {x₀}.

Es ist nun durchaus möglich, dass f an der Stelle x₀ unstetig ist, aber der Grenzwert A = lim(x → x₀) f*(x) trotzdem existiert. Unter diesen Umständen nennt man x₀ eine hebbare Unstetigkeitsstelle von f.

Mit diesem “Verfahren” konnte man die Unstetigkeit der Funktion f beheben, in dem wir den Wert der Funktion f an der Stelle x₀ durch A ersetzen.

39
Q

Wie ist ein rechtsseitiger Grenzwert definiert?

A

Seien D ⊆ ℝ und x₀ ∈ ℝ derart, dass D ∩ [x₀, x₀ + 𝛿) ≠ Ø für alle 𝛿 > 0 gilt. Sei f: D → ℝ eine Funktion. Eine reelle Zahl A heisst rechtsseitiger Grenzwert von f(x) bei x₀, falls für jedes 𝜀 > 0 ein 𝛿 > 0 existiert, mit:
x ∈ D ∩ [x₀, x₀ + 𝛿) ⇒ |f(x) - A| < 𝜀.

40
Q

Wann ist eine Funktion rechts- bzw. linksseitig stetig?

A

Seien D ⊆ ℝ, x₀ ∈ ℝ und f: D → ℝ.
Falls der rechtsseitige Grenzwert lim(x → x₀, x ≥ x₀) f(x) existiert, dann sagen wir, dass f rechtsseitig stetig bei x₀ ist. Analog kann man linksseitige Stetigkeit definieren.

41
Q

Wie kann man eine Sprungstelle x₀ ∈ D einer Funktion f: D → ℝ mithilfe von Grenzwerten definieren?

A

Seien D ⊆ ℝ, x₀ ∈ ℝ und f: D → ℝ. Falls sowohl ein rechter wie auch ein linker Grenzwert von f bei x₀ existiert, aber verschieden sind, so nennt man x₀ eine Sprungstelle in f.

42
Q

Wofür braucht man die Landau-Notation?

Ohne Definition

A

Um das asymptotische Verhalten einer Funktion mit dem asymptotischen Verhalten einer anderen Funktion zu vergleichen.
Informell gesagt, um zu vergleichen, wie schnell zwei Funktionen wachsen.

43
Q

Wann sagt man über eine Funktion f, sie sei “Gross-O” einer Funktion g?
Tipp: Landau-Notation

A

Man sagt, eine Funktion f: D → ℝ sei “Gross-O” von einer Funktion g: D → ℝ, falls g für alle Werte von x ∈ D ab einer bestimmten Zahl x₀ ∈ D einen grösseren Wert annimmt als f. Dies gilt zusätzlich auch, wenn eine (oder beide) der Funktionen mit einem Skalar M multipliziert werden.

Die formale Definition lautet:
f(x) = O(g(x)) für x → x₀, falls ein 𝛿 > 0 und eine reelle Zahl M > 0 existieren, so dass die Implikation
|x - x₀| < 𝛿 ⇒ |f(x)| ≤ M|g(x)| für alle x ∈ D gilt.

Wichtig: O(…) ist eigentlich eine Menge aller Funktionen mit kleinerem Wachstum als einer Funktion g(x), weshalb man das Gleichheitszeichen nicht als Gleichheit interpretieren darf, da man besser f(x) ∈ O(g(x)) schreiben würde (was aber formal falsch ist!).

44
Q

Was ist eine implizite Konstante?

A

Die Zahl M in der Landau-Notation* wird auch die implizite Konstante genannt, da man sie nicht beachten muss und sich somit auf das Wesentliche konzentrieren kann. Dies ist auch ein wesentlicher Vorteil der Landau-Notation.

*f(x) = O(g(x)) für x → x₀, falls ein 𝛿 > 0 und eine reelle Zahl M > 0 existieren, so dass die Implikation
|x - x₀| < 𝛿 ⇒ |f(x)| ≤ M|g(x)| für alle x ∈ D gilt.

45
Q

Wann sagt man über eine Funktion f, sie sei “Klein-o” einer Funktion g?
Tipp: Landau-Notation

A

Eine Funktion f ist “Klein-o” von g, wenn sie nicht nur - wie bei der “Gross-O”-Notation - durch g beschränkt ist, sondern asymptotisch gegenüber g vernachlässigbar ist.

Formell definiert, falls für jedes 𝜀 > 0 ein 𝛿 > 0 existiert, so dass die Implikation |x - x₀| < 𝛿 ⇒ |f(x)| ≤ 𝜀|g(x)| für alle x ∈ D gilt.
Wir sagen f ist Klein-o von g für x → x₀ und schreiben:
f(x) = o(g(x)) für x→ x₀.

46
Q

Was ist eine Norm auf einem Vektorraum V über ℝ oder ℂ (informell) und wofür wird sie gebraucht?

A

Eine Norm auf einem Vektorraum V über ℝ oder ℂ ist eine Abbildung von V nach ℝ, die jedem Vektor eine nichtnegative Zahl zuordnet (informell die “Länge” des Vektors).
Auf einem Vektorraum V ≠ {0} gibt es viele verschiedene Normen, und man kann sie benutzen, um eine Metrik auf V zu konstruieren.

47
Q

Wie ist eine Norm auf einem Vektorraum formell definiert und welche drei Eigenschaften erfüllt sie?

A

Eine Norm auf einem Vektorraum V über einem Körper K ist eine Abbildung: ||・||: V ↦ ℝ, die die folgenden drei Eigenschaften erfüllt:

(1) Definitheit: Für alle v ∈ V gilt: ||v|| ≥ 0 und ||v|| = 0 ⇔ v = 0.
(2) Homogenität: Für alle v ∈ V und alle 𝛼 ∈ ℝ gilt:
||𝛼v|| = ||𝛼|| ||v||.
(3) Dreiecksungleichung: Für alle v₁, v₂ ∈ V gilt:
||v₁ + v₂|| ≤ ||v₁|| + ||v₂||.

48
Q

Was ist ein normierter Vektorraum?

A

Ein Vektorraum V gemeinsam mit einer Norm ||・|| auf V nennt man einen normierten Vektorraum.

49
Q

Welche drei Arten von Normen gibt es (u.A.) und wie sind sie definiert?

A

Sei n ∈ ℕ und ||・|| eine Norm auf Kⁿ:

  • Die Maximumsnorm oder Unendlichnorm ||・||∞ ist gegeben durch: ||・||∞ = max{|v₁|, |v₂|, …, |vₙ|}.
  • Die 1-Norm ||・||₁ ist gegeben durch:
    ||・||₁ = Σⁿⱼ₌₁ |vⱼ|.
50
Q

Wie verändern sich die Unendlichnorm und die 1-Norm im Fall, dass V der Vektorraum der stetigen K-wertigen Funktionen auf [0, 1] ist?

A

Man definiert analog zur Maximumsnorm
||・||∞ = max{|v₁|, |v₂|, …, |vₙ|} und zur 1-Norm
||・||₁ = Σⁿⱼ₌₁ |vⱼ| auf einem beliebigen Kⁿ die beiden Normen für besagten Vektorraum:

|| f ||₁ = ∫¹₀ |f|dx und
|| f ||∞ = sup{|f(x)| | x ∈ [0,1]}.

51
Q

Wann sind zwei Normen ||・||₁ und ||・||₂ äquivalent?

A

Zwei Normen ||・||₁ und ||・||₂ auf einem Vektorraum V über K sind äquivalent, falls Konstanten A > 0 und B > 0 existieren mit:
||v||₁ ≤ A||v||₂ und ||v||₂ ≤ B||v||₁ für alle v ∈ V.

52
Q

Was ist die von einer Norm ||・|| induzierte Metrik auf einem Vektorraum V?

A

Sei V ein Vektorraum über ℝ und ||・|| eine Norm auf V. Dann ist d: V × V → ℝ mit d(v, w) = ||v - w|| eine Metrik auf V.
Zum Beweis überprüft man Definitheit, Symmetrie und Dreiecksungleichung in der Definition einer Metrik.
Die soeben beschriebene Metrik nennt man die von der Norm ||・|| induzierte Metrik auf V.

53
Q

Was ist das Skalarprodukt und welche drei Eigenschaften müssen gelten?

A

Sei K der Körper ℝ oder ℂ, und sei V ein Vektorraum über K. Ein inneres Produkt oder Skalarprodukt ist eine Abbildung 〈-,-〉: V × V → K, die folgende Eigenschaften erfüllt:

(1) Sesquilinearität: Für alle u, v, w ∈ V und 𝛼, 𝛽 ∈ ℂ gilt:
〈𝛼u + 𝛽v, w〉 = 𝛼〈u, w〉 + 𝛽〈v, w〉 und
〈u, 𝛼v + 𝛽w〉 = 𝛼‾〈u, v〉 + 𝛽‾〈u, w〉.

(2) Symmetrie: Für alle v, w ∈ V gilt 〈v, w〉 = 〈w, v〉‾.
(3) Definitheit: Für v ∈ V ist 〈v, v〉 reell und nichtnegativ, und 〈v, v〉 = 0 ⇔ v = 0.

54
Q

Wodurch ist das Euklidische Innere Produkt gegeben und wie nennt man es sonst noch?

A

Das Euklidische innere Produkt, auch Standard-Skalarprodukt genannt, auf Kⁿ ist gegeben durch:
〈-,-〉: V × V → K,
〈v,w〉 = Σⁿₖ₌₁ vₖw‾ₖ für v = (v₁, …, vₙ) und w = (w₁, …, wₙ).

(Beweis s. Skript S. 158)

55
Q

Wie lautet die Cauchy-Schwarz-Ungleichung für Skalarprodukte auf Vektrorräumen?

A

Sei V ein Vektorraum über K, sei 〈-,-〉 ein Skalarprodukt auf V und sei ||・||: V → ℝ gegeben durch ||v|| = √〈v,v〉. Dann gilt die Ungleichung |〈v,w〉| ≤ ||v|| ||w|| für alle v, w ∈ V. Des Weiteren gilt Gleichheit genau dann, wenn v und w linear abhängig sind.
(Beweis s. Skript S. 158f.)

56
Q

Was ist eine von 〈-,-〉 induzierte Norm?

A

Sei V ein Vektorraum über K. Ist 〈-,-〉 ein Skalarprodukt auf V, so nennen wir die Norm
||・||: V → ℝ, ||v|| = √〈v,v〉 die von 〈-,-〉 induzierte Norm.

57
Q

Was ist die euklidische Norm auf V = Kⁿ, wie wird sie auch noch genannt und was “macht” sie?

A

Aus dem euklidischen inneren Produkt auf V = Kⁿ lässt sich nun eine Norm auf V = Kⁿ definieren. Die Euklidische Norm auf V = Kⁿ ist gegeben durch:
||v|| = √〈v,v〉 = √(Σⁿₖ₌₁ |vₖ|²) für alle v = (v₁, …, vₙ) ∈ Kⁿ.

Sie heisst auch 2-Norm und wird als ||・||₂ geschrieben. Die euklidische Norm nimmt eine Sonderstellung unter allen Normen auf Kⁿ ein. Auf ℝ² und ℝ³ misst sie die “physikalische” Länge von Vektoren.

58
Q

Inwiefern ist die euklidische Norm auf Kⁿ äquivalent zur 1-Norm und zur Maximumsnorm?

A

||v||₂ ≤ ||v||₁ und ||v||₁ ≤ √n||v||₂.

59
Q

Wie kann man den n-dimensionalen ℂ-Vektorraum ℂⁿ mit dem 2n-dimensionalen ℝ-Vektorraum ℝⁿ identifizieren?

A

Man kann den n-dimensionalen ℂ-Vektorraum ℂⁿ mit dem 2n-dimensionalen ℝ-Vektorraum ℝⁿ via dem Isomorphismus reeller Vektorräume 𝜑: ℝ²ⁿ → ℂⁿ identifizieren, gegeben durch:
𝜑(x₁, …, x₂ₙ) ↦ (x₁ + ix₂, x₃ + ix₄, …, x₂ₙ₋₁ + ix₂ₙ).

Dieser Isomorphismus hat die Eigenschaft, bezüglich den euklidischen Normen ||・||₂ auf ℝ²ⁿ und ||・||₂ auf ℂⁿ eine Isometrie zu sein, denn es gilt: ||v||₂ = ||𝜑(v)||₂ für alle v ∈ ℝⁿ.

60
Q

Wie ist ein Grenzwert einer Folge (vₙ) in V definiert?

A

Ein Grenzwert einer Folge (vₙ) in V ist demnach ein v ∈ V mit der Eigenschaft, dass es für jedes 𝜀 > 0 ein N ∈ ℕ gibt, so dass gilt:
n ≥ N ⇒ ||vₙ - v|| < 𝜀.

Wir sagen auch, dass die Folge (vₙ) bezüglich der Norm ||・|| gegen v konvergiert.

61
Q

Beweise folgendes Lemma:
“Sei V ein K-Vektorraum und sei ||・|| eine Norm auf V. Sei (vₙ) eine bezüglich der Norm ||・|| konvergierende Folge in V mit Grenzwert w ∈ V. Dann gilt:
lim(n → ∞) ||vₙ|| = ||w||.”

A

Sei 𝜀 > 0. Da (vₙ) gegen w strebt, existiert ein N ∈ ℕ derart, dass für alle n ≠ N die Abschätzung ||vₙ - w|| < 𝜀 gilt.
Die Folge (||vₙ - w||) konvergiert also gegen 0. Aus der Dreiecksungleichung erhalten wir
||vₙ - w|| - ||w|| ≤ ||vₙ|| ≤ ||vₙ - w|| + ||w||
und das Lemma folgt damit aus dem Sandwich-Lemma für Folgen reeller Zahlen.

62
Q

Was gilt für die Konvergenz einer Folge bezüglich zwei äquivalenten Normen auf einem K-Vektorraum V?

A

Sei V ein K-Vektorraum und seien ||・||₁ und ||・||₂ zwei äquivalente Normen auf V. Sei (vₙ) eine Folge in V. Falls die Folge (vₙ) bezüglich der Norm ||・||₁ konvergiert, dann konvergiert sie auch bezüglich der Norm ||・||₂. Die Grenzwerte sind in diesem Fall gleich.

63
Q

Was gilt für die Konvergenz einer Folge bezüglich der euklidischen Norm in Kⁿ für n ∈ ℕ?

A

Eine Folge in Kⁿ konvergiert genau dann bezüglich der euklidischen Norm, wenn sie koordinatenweise konvergiert.
(Beweis s. Skript S. 162)

64
Q

Was besagt der Satz von Heine-Borel?

A

Sei n ∈ ℕ. Jede bezüglich der euklidischen Norm beschränkte Folge in Kⁿ besitzt eine konvergierende Teilfolge und einen Häufungspunkt.
(Beweis s. Skript S. 163)

65
Q

Weswegen konvergiert jede Cauchy-Folge in Kⁿ bezüglich der euklidischen Norm für n ∈ ℕ?

A

Da nach dem Satz von Heine-Borel jede bezüglich der euklidischen Norm beschränkte Folge eine konvergente Teilfolge besitzt. Eine Cauchy-Folge ist per Definition beschränkt und konvergiert per Definition genau dann, wenn sie eine konvergente Teilfolge besitzt. Folglich konvergiert jede Cauchy-Folge in Kⁿ bezüglich der euklidischen Norm.

66
Q

Was gilt für alle Normen auf Kⁿ?

A

Sei n ∈ ℕ. Alle Normen auf Kⁿ sind äquivalent.

Beweis s. Skript S. 163f.

67
Q

Wie ist Stetigkeit für eine Funktion f: D → W, zwischen zwei normierten Vektorräumen (V, ||・||v) und (W, ||・||w) über K definiert, für D ⊆ V?

A

Seien (V, ||・||v), (W, ||・||w) normierte Vektorräume über K, D ⊆ V eine Teilmenge und sei f: D → W eine Abbildung. Wir nennen f stetig bei einem Punkt x₀ ∈ D, falls für alle 𝜀 > 0 ein 𝛿 > 0 existiert mit:

||x - x₀||v < 𝛿 ⇒ ||f(x) - f(x₀)||w < 𝜀,
für alle x ∈ D.
Die Funktion f ist stetig, falls sie bei jedem Punkt in D stetig ist.

68
Q

Wie kann man Stetigkeit einer Funktion zwischen endlich dimensionalen Vektorräumen mithilfe ihrer Basen definieren?

A

Seien (V, ||・||v) und (W, ||・||w) zwei normierte Vektorräume über K, W endlichdimensional und B = {b₁, …, bₙ) eine Basis von W. Sei weiter D eine Teilmenge von V und f: D → Kᵐ eine Funktion. Für jedes x ∈ D können wir f(x) ∈ W in eindeutiger Weise als Linearkombination darstellen:
f(x) = Σⁿₖ₌₁ fₖ(x)bₖ mit fₖ(x) ∈ ℝ.
Die die Funktionen der einzelnen Basisvektoren fₖ: D → K nennen wir Komponenten von f bzgl. B.

Folglich kann man sagen, dass f stetig ist wenn und nur wenn alle ihre Komponenten fₖ bezüglich einer beliebigen Basis B von W stetig sind.

69
Q

Seien (V, ||・||v) und (W, ||・||w) zwei Vektorräume, W endlich dimensional über ℝ und a, b ∈ ℝ mit a < b.
Wann ist eine Funktion f: [a, b] → V Riemann-integrierbar?
Wie ist das Integral von f folglich definiert?

A

Für eine Funktion f: [a, b] → V gilt:
f ist Riemann-integrierbar falls bezüglich der Basis b₁, …, bₙ von W alle Komponenten f₁, …, fₙ von f Riemann-integrierbar sind.
Folglich ist das Integral gegeben als der Vektor:
∫ᵃᵦ f(x) dx = Σⁿₖ₌₁ (∫ᵃᵦ fₖ(x) dx)bₖ.

70
Q

Wie ist die Dreiecksungleichung für vektorwertige Integrale gegeben?

A

||∫ᵃᵦ f(x) dx|| ≤ ∫ᵃᵦ ||f(x)|| dx.

71
Q

Wann ist eine komplexwertige Funktion f: [a, b] → ℂ Riemann-integrierbar, wenn man ℂ als zweidimensionalen Vektorraum über ℝ auffasst?

A

Eine komplexwertige Funktion f: [a, b] → ℂ ist genau dann Riemann-integrierbar, wenn Re(f) und Im(f) Riemann-integrierbar sind (die Komponenten von f). Folglich gilt:
∫ᵃᵦ f(x) dx = ∫ᵃᵦ Re(f(x)) dx + i * ∫ᵃᵦ Im(f(x)) dx.