Reellwertige Funktionen Flashcards

1
Q

Was ist eine reellwertige Funktion?

A

Jede Funktion mit Wertebereich ℝ.

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Q

Sei D eine beliebige, nicht-leere Menge und 𝓕(D) = ℝᴰ = {f | f : D → ℝ} die Menge der reellwertigen Funktionen auf D. Warum ist 𝓕(D) ein kommutativer Ring?

A

𝓕(D) bildet ein Vektorraum über ℝ, wobei Addition und skalare Multiplikation gegeben sind durch (f₁ + f₂)(x) = f₁(x) + f₂(x) und (c * f₁)(x) = c * f₁(x) und die Multiplikation zweier Funktionen durch (f₁ * f₂)(x) = f₁(x) * f₂(x), für alle f₁, f₂ ∈ 𝓕(D). Mit diesen Operationen bildet die Menge 𝓕(D) einen kommutativen Ring.

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3
Q

Was ist eine Nullstelle und was ist eine Nullstellenmenge?

A

Ein x ∈ D ist eine Nullstelle von f ∈ 𝓕(D), falls f(x) = 0. Die Nullstellenmenge von f ist definiert als {x ∈ D | f(x) = 0}.

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4
Q

Wie ist eine Ordnungsrelation auf 𝓕(D) zwischen zwei Funktionen f₁, f₂ ∈ 𝓕(D) definiert?

A

f₁ ≤ f₂ ⇔ ∀x ∈ D: f₁(x) ≤ f₂(x)

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5
Q

Wann ist eine Funktion f von oben / von unten beschränkt?

A

Wir sagen eine Funktion f sei von oben beschränkt, falls die Wertemenge f(D) von oben beschränkt ist, also wenn es eine Zahl R ∈ ℝ gibt, mit der Eigenschaft, dass f(x) ≤ R ∀x ∈ D.
Analog für unten beschränkt.
Wir sagen, eine Funktion sei beschränkt, wenn sie von oben und unten beschränkt ist, wenn also:
|f(x)| ≤ R ∀x ∈ D.

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6
Q

Wie sind komplexwertige Funktionen auf D definiert?

Wie ihre Nullstellen? Wann sind sie beschränkt?

A

Analog zum reellen Vektorraum 𝓕(D) können wir auch den komplexen Vektorraum 𝓚(D) = {f | f: D → ℂ} definieren. Eine Funktion f ∈ 𝓚(D) ist beschränkt, falls die reellwertige Funktion x ↦ |f(x)| auf D beschränkt ist. Ein Punkt x ∈ D ist eine Nullstelle einer Funktion f ∈ 𝓚(D), falls f(x) = 0.

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7
Q
Sei D eine Teilmenge von ℝ. Definiere für eine Funktion f: D → ℝ folgende Begriffe:
(1)  monoton wachsend
(2) streng monoton wachsend
(3) monton fallend
(4) streng monoton fallend
(5) monoton
(6) streng monoton
Gib ein Beispiel für eine nicht monotone Funktion.
A

(1) falls ∀x, y ∈ D: x ≤ y ⇒ f(x) ≤ f(y)
(2) falls ∀x, y ∈ D: x < y ⇒ f(x) < f(y)
(3) falls ∀x, y ∈ D: x ≤ y ⇒ f(x) ≥ f(y)
(4) falls ∀x, y ∈ D: x < y ⇒ f(x) > f(y)
(5) falls monoton wachsend oder fallend
(6) falls streng monoton wachsend oder fallend
Die Sinus- bzw. Cosinusfunktion ist nicht monoton, da zwischen steigend und fallend die ganze Zeit gewechselt wird.

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8
Q

Wann ist eine Funktion f: D → ℝ bei einem Punkt x₀ ∈ D stetig? Wann ist sie stetig auf ganz D?

A

Die Funktion f ist stetig bei x₀ ∈ D, falls es für alle 𝜀 > 0 ein 𝛿 > 0 gibt, so dass für alle x ∈ D die Implikation gilt:
|x - x₀| < 𝛿 ⇒ |f(x) - f(x₀)| < 𝜀.
Die Funktion f ist stetig auf ganz D, falls sie bei jedem Punkt von D stetig ist, d.h.:
∀x₀ ∈ D: ∀𝜀 > 0 ∃𝛿 > 0 ∀x ∈ D: |x - x₀| < 𝛿 ⇒ |f(x) - f(x₀)| < 𝜀.

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9
Q

Sind die folgenden Funktionen f: ℝ → ℝ stetig oder nicht? Begründe.

(a) f(x) = ax + b
(b) f(x) = ⌊x⌋

A

(a) Für a = 0 ist die Funktion konstant und somit stetig. Für a ≠ 0, x₀ ∈ ℝ und 𝜀 > 0, dann gilt |f(x) - f(x₀)| = |a||x - x₀| für alle x ∈ ℝ. Wählt man 𝛿 = 𝜀 / |a| und ein x ∈ ℝ mit |x - x₀| < 𝛿, so ist |f(x) - f(x₀)| = |a||x - x₀| < |a|𝛿 = 𝜀.

(b) Die Funktion ist bei Punkten in ℤ nicht stetig. Ist n ∈ ℤ, dann gilt für jedes 𝛿 > 0, dass |(n - 𝛿/2) - n| < 𝛿 und
|⌊n - 𝛿/2⌋ - ⌊n⌋| = ⌊n⌋ - ⌊n - 𝛿/2⌋ ≥ n - (n - 1) = 1.
Damit ist die Stetigkeitsbedingung bei n ∈ ℤ für 𝜀 < 1 nicht erfüllt.

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10
Q

Sei D ⊆ ℝ und seien f₁, f₂ : D → ℝ Funktionen, die bei einem Punkt x₀ ∈ D stetig sind. Was lässt sich über Addition, Multiplikation, skalare Multiplikation und Verknüpfung von f₁, f₂ aussagen?
Was lässt sich über die Menge der stetigen Funktionen aussagen?

A

Wenn f₁, f₂ an einem Punkt x₀ ∈ D stetig sind, so sind auch (f₁ + f₂), (f₁ * f₂), (a* f₁) und (a* f₂) sowie f₂ ∘ f₁ an diesem Punkt stetig (für a ∈ ℝ).
Die Menge der stetigen Funktionen 𝓒(D) = {f ∈ 𝓕(D) | f ist stetig} bildet ein Untervektorraum des Vektorraums 𝓕(D).

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11
Q

Seien D₁, D₂ ⊆ ℝ und x₀ ∈ D₁. Sei f: D₁ → D₂ eine bei x₀ stetige Funktion und sei g: D₂ → ℝ eine bei f(x₀) stetige Funktion.
Zeige, dass g ∘ f: D₁ → ℝ bei x₀ stetig ist, oder i. A., dass die Verknüpfung von stetigen Funktionen wieder stetig ist.

A

Sei 𝜀 > 0. Dann existiert aufgrund der Stetigkeit von g bei f(x₀) ein η <0, so dass für alle x ∈ D₁ gilt:
|x - x₀| < 𝛿 ⇒ |f(x) - f(x₀)| < η. Zusammen ergibt sich somit, dass für alle x ∈ D₁ gilt:
|x - x₀| < 𝛿 ⇒ |f(x) - f(x₀)| < η ⇒ |g(f(x)) - g(f(x₀))| < 𝜀. Dies beweist, dass g ∘ f an der Stelle x₀ stetig ist.

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12
Q

Was für eine Idee formalisiert der Zwischenwertsatz und wie lautet die formale Definition?

A

Der Zwischenwertsatz besagt, dass der Graph einer stetigen Funktion auf einem Intervall eine durchgehende Kurve darstellt und keine Sprünge macht. Formell bedeutet dies:
Sei D ⊆ ℝ, f: D → ℝ eine stetige Funktion und [a, b] ein in D enthaltenes Intervall. Für jede reelle Zahl c ∈ ℝ mit f(a) ≤ c ≤ f(b) existiert ein x ∈ [a, b], so dass f(x) = c gilt.
(Beweis s. Skript S. 92)

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13
Q

Was ist nach dem Satz von Heine-Bonel äquivalent zur Aussage “Eine Teilmenge X ⊆ ℝ ist kompakt”?

A

Eine Teilmenge X ⊆ ℝ ist kompakt. ⇔ X ist abgeschlossen und beschränkt, sprich:
Eine Teilmenge X ⊆ ℝ heisst kompakt, falls jede stetige Funktion auf X beschränkt ist.

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14
Q

Seien a, b ∈ ℝ und a < b. Was kann man über die Funktion f: [a, b] → ℝ aussagen? Welche zwei Eigenschaften gelten für diese Funktion.

A

Falls f eine stetige Funktion ist, so ist f auch beschränkt, d.h. es existiert ein M ∈ ℝ mit |f(x)| ≤ M für alle x ∈ [a, b].
Ausserdem nimmt die Funktion sowohl ihr Maximum als auch ihr Minimum an
(Beweis s. Skript S. 97f.)

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15
Q

Sei D ⊆ ℝ eine Teilmenge. Wann ist eine Funktion f: D → ℝ gleichmässig stetig? Wie unterscheidet sich die Funktion von einer “normal” stetigen Funktion?

A

Eine Funktion f: D → ℝ heisst gleichmässig stetig, wenn für alle 𝜀 > 0 ein 𝛿 > 0 existiert, sodass |x - y| < 𝛿 ⇒ |f(x) - f(y)| < 𝜀.
Der Unterschied zur “normalen” Stetigkeit liegt darin, dass man bei einer nur stetigen Funktion den 𝜀-Bereich genügend klein wählen kann und immer noch einen 𝛿-Bereich findet, in dem ein Teil der Funktion liegt. Bei einer gleichmässigen Stetigkeit muss aber für alle 𝜀 > 0 ein 𝛿 > 0 existieren, dass die Bedingungen erfüllt. Dies scheitert z.B. bei der Quadratfunktion, da die Funktion “unendlich steil” wird.

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16
Q

Seien a, b ∈ ℝ und a < b. Was kann man über eine stetige Funktion f: [a, b] → ℝ aussagen?

A

Wenn die Funktion über ein geschlossenes Intervall stetig ist, dann ist f auch gleichmässig stetig.
(Beweis s. Skript S. 99).

17
Q

Wann ist eine Funktion f: X → ℝ Lipschitz-stetig?

A

Die Funktion f heisst Lipschitz-stetig, falls ein L > 0 existiert mit |f(x₁) - f(x₂)| < L * |x₁ - x₂|. Dies ist das selbe wie:
|x₁ - x₂| < 𝜀/L ⇒ |f(x₁) - f(x₂)| < 𝜀.
L heisst Lipschitz-Konstante für f.