Reflexionsfragen (Skript 8) Flashcards
Welche zwei Arten von Problemlöseprozessen gibt es nach Guilford? Was sind die Komponenten der Kreativität nach Guilford?
Zwei Arten von Problemlöseprozessen nach Guilford (1950):
- Lösung von klar strukturierten Aufgaben, die genau eine richtige Lösung haben;
- > Konvergentes Denken - Bezug zur Intelligenz - Unbestimmbare Aufgaben, die zunächst klar definiert werden müssen
und für die es unterschiedliche Lösungen gibt.
-> Divergentes Denken - Bezug zur Kreativität
Komponenten der Kreativität nach Guilford
- Sensitivität gegenüber Problemen
- Flüssigkeit des Denkens
- Originalität des Denkens
- Flexibilität des Denkens
Diese Komponenten in Verbindung mit … und … ermöglichen kreative Leistung.
Kreative Leistung ist möglich in Verbindung dieser Eigenschaften mit mind. durchschnittlicher Intelligenz und einem Minimum an bereichsspezifischem Wissen
Was lässt sich über den Zusammenhang zwischen Kreativität und anderen Persönlichkeitsfaktoren (z.B. Big Five) sagen?
?????
Welche Kreativitätstests nach dem Guilford‘schen Ansatz kennen Sie? Auf welche Schwierigkeiten stößt man in der Kreativitätsforschung?
Kreativitätstest in der Guilford‘schen Tradition:
Verbaler Kreativitätstest - VKT
Verwendungstest - VWT
Korrelieren mäßig untereinander, mäßig bis gering mit IQ-Werten und etwas höher mit verbalen Untertests (z.B. Wortflüssigkeit)
Korrelationen mit Intelligenztests sind hoch genug, um Kreativität als Intelligenzfaktor zu betrachten
Das Schwellenmodell zum Zusammenhang zwischen Kreativität und Intelligenz konnte nicht bestätigt werden
Zudem ist offen, ob viel Vorwissen Kreativitätsleistung eher fördert oder hemmt
Eine Messung von Kreativität durch Leistungstests in der Tradition von Guilford (z.B. VKT) ist kaum möglich, weil sich so Kreativität kaum von Intelligenz unterscheiden lässt. Valider scheint die Selbstbeurteilung der Kreativität (Skala „kreatives Temperament“ nach Gough) zu sein.
weitere:
1. Gough (1992): Erfassung von Kreativität durch Selbst- und Fremdbeschreibung
2. Helson et. al (1995) Langzeitstudie zur Kreativität mit 128 Personen
Was ist die alltagspsychologische Annahme über soziale Kompetenz?
Es gibt „soziale Kompetenz“, also die Fähigkeit, gut mit andern Menschen zurechtzukommen
Diese Fähigkeit sei klar abgrenzbar von den bisher diskutierten intellektuellen Fähigkeiten
Was ist hingegen ein wissenschaftlicher Ansatz, soziale Kompetenz zu beschreiben?
Soziale Kompetenz (auch soziale Intelligenz) besteht aus Durchsetzungsfähigkeit und Beziehungsfähigkeit zwei Komponenten, die wenig miteinander korreliert sind
sozial kompetent ist, wer beide Fähigkeiten hat –> Balance zwischen eigenen und fremden Interessen und Bedürfnissen (Asendorpf)
Welche Schwierigkeiten ergeben sich auch hier beim Versuch der Erfassung? (soziale Kompetenz)
Versuche, soziale Sensitivität zu erfassen und dadurch soziale Kompetenz unabhängig vom IQ vorherzusagen, sind bisher gescheitert (relativ hohe Korrelation mit IQ).
Vermutlich, weil soziale Kompetenz kein einheitliches Konstrukt ist und weil sie eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für sozial kompetentes Handeln ist.
Wie wird Emotionale Kompetenz definiert?
Welche vier Fähigkeitenbereiche beschreiben Mayer et. al (2000)?
„Fähigkeit zum Umgang mit eigenen Emotionen und denen anderer“
Mayer et al. (2000)
Unterscheidung von vier Fähigkeitsbereichen:
1. Wahrnehmung von Emotionen bei sich und anderen
- Förderung des Denkens durch Emotionen
- Verstehen und Analysieren von Emotionen
- Regulation von Emotionen
Nennen Sie ein Beispiel für ein Verfahren zur Erfassung von Emotionaler Intelligenz!
Welchen Kritikpunkten muss sich dieses Verfahren stellen?
Multifactor Emotional Intelligence Scale (MEIS)
Hypothetische Situationsbeschreibungen - Wahl von Reaktions- / Verhaltensoptionen
Kritikpunkte:
- Validität (abgefragtes Verhalten - tatsächliche Emotionsverarbeitung)
- Reliabilität oft nicht ausreichend
- Struktur Test - Konstrukt
- Kompetentes Verhalten durch Autoren festgelegt