Reflexionsfragen (Skript 2,3 & Anfang 4) Flashcards

1
Q

• Was versteht man unter einem wissenschaftlichen Paradigma? Freud/Psychoanalyse

A

Wissenschaftsparadigma:
Einigermaßen zusammenhängendes, von vielen Wissenschaftlern geteiltes Bündel aus theoretischen Leitsätzen, Fragestellungen und Methoden, das verschiedene Perioden in einer Wissenschaft überdauert
• Begriff der Theorie ist streng und wird von den psychologischen Ansätzen oft nicht erfüllt daher Paradigma

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2
Q

• Was versteht man unter „Psychodynamik“?

A

Psychodynamik als „Lehre vom Wirken innerseelischer Kräfte“ beschreibt Einflüsse auf Befindlichkeit und Verhalten. Psychodynamik will damit Aufschluss geben über die Auslösung seelischer Vorgänge als Reaktionen auf bestimmte äußere und innere Ereignisse und Einflüsse.

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3
Q

• Was ist ein besonders „bekanntes“ Konzept der Fixierung?

A

???

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4
Q

• Was kann als wichtiger Erkenntnisgewinn der Freud‘schen Sicht gewürdigt werden (auch jenseits der rein empirisch-wissenschaftlichen Perspektive)?

A

Positiver Einfluss auf die Persönlichkeitspsychologie:

  • Beschreibung unbewusster Prozesse
  • Wesentliche Bedeutung frühkindlichen Erlebens (tiefenpsychologische Sicht)
  • Bedeutung von Konfliktbewältigung
  • Bedeutung fehlgelaufener Beziehungsmuster
  • Wichtige Wegbereitung für Motivforschung
  • Einführung der Abwehrmechanismen
  • Konzept psychischer Instanzen (ICH/ES/ÜBER-ICH)
  • Heute Unterscheidung zwischen ICH und SELBST
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5
Q

• Welche Kritikpunkte sind aus Sicht der empirischen Persönlichkeitspsychologie an Freud zu nennen?

A

Kritisch:
• Präsentation der Interpretation: Negation des Patienten wird als Abwehrmechanismus gedeutet (Tautologie!)
• Diskussion des Abwehrmechanismus mit dem Patienten Akzeptanz und somit Bestätigung der Theorie
• Diagnosen als selbsterfüllende Prophezeiungen
• Theorie kann nur erklären, nicht vorhersagen
• Unschärfe, mangelnde empirische Verankerung
• Erinnerungen (Kindheit) als Datenquelle zu fehlerhaft
• Keine von Freuds Annahmen zur frühkindlichen Entwicklung konnte empirisch bestätigt werden

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6
Q

• Welche sind die drei Grunddisziplinen/Lernmechanismen des Behavioristischen Ansatzes?

A
  • Klassisches Konditionieren
  • operantes Konditionieren
  • Lernen durch stellvertretende Belohnung/Bestrafung (Modelllernen)
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7
Q

• Auf welcher Grundannahme basiert der Behaviorismus?

A

Annahmen:
• Neugeborene verfügen nur über basale Reflexe (z. B. Greif- oder Saugreflex)
• Alles Verhalten (komplexe Reaktionen) wird erlernt Strategien zum Umgang mit Reizen aus der Umwelt

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8
Q

• Welche Kritikpunkte lassen sich nennen? (behav. Paradigmen)

A

Kritik:
- Menschen lernen unterschiedlich schnell (Intelligenz, Motivation, Strategie sind zu einem gewissen Grad vordisponiert).

  • Negierung der Persönlichkeit: Reize werden selektiv aufgesucht, wahrgenommen und verarbeitet.
  • Vernachlässigung innerer Prozesse (Black Box)
  • Alltagspsychologie: Man muss nur die richtige Erziehungs- /Lehr-/Führungsstrategie haben, dann erzielt man die erwünschten Ergebnisse.

Kritik:
Da eine tiefere Auseinandersetzung mit Entstehungsursachen (z.B. frühkindliche Wurzeln für eine Sozialphobie) nicht erfolgt, ist die Wirkung nicht nachhaltig bzw. es kann zur Symptomverlagerung (z.B. Angst, aus dem Haus zu gehen, ist ok, dafür entwickelt sich eine andere Phobie) kommen

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9
Q

Welche Stärken hat der Lerntheoretische Ansatz? (Bahav.)

A
  • gute operationalisierbarkeit mittels Experimenten
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10
Q

Wovon geht der Eigenschaftsansatz aus?

A

Das Eigenschaftsparadigma hat zum Ziel, individuelle Besonderheiten einzelner Menschen oder ganzer Gruppen durch Eigenschaften zu beschreiben

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11
Q

• Was zeichnet eine Eigenschaft aus?

A

????

Eigenschaften sind zeitstabil.

Mehr Eigenschaften - Person -> desto gerechter werden wir ihr

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12
Q

• Welche vier Disziplinen der diff. hat er hervorgebracht? (Eigenschaftsparadigma)

A

Variablenorientierte Sicht:
1. Variationsforschung/ 2. Korrelationsforschung

Personenorientierte Sicht:
3. Psychographie / 4. Komparationforschung

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13
Q

• Was versteht man unter Transsituativer Konsistenz?

A

Eigenschaften sind transsituativ konsistent,
wenn die Eigenschaftsunterschiede innerhalb der Situationen im Vergleich zwischen Situationen ähnlich ausfallen, z.B. wenn eine Person sowohl in einer Prüfung als auch
beim Anblick einer Schlange überdurchschnittlich ängstlich reagiert.

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14
Q

Was sind wesentliche Grundannahmen des Informationsverarbeitungsparadigmas?

A
  • Annahme: Verhalten und Erleben beruhen auf Informationsverarbeitung im Nervensystem
  • Das Nervensystem empfängt Reize über die Sinnesorgane aus der Umwelt und dem eigenen Körper
  • Umwandlung in Erleben & Verhalten. Dabei werden auch gespeicherte Informationen genutzt (Gedächtnisinhalte)
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15
Q

Was sind Anwendungsfelder, in denen Informationsverarbeitungsprozesse betrachtet werden?

A
  • Intelligenzforschung
  • Einstellungsforschung
  • Temperamentsforschung
  • Motivationsforschung
  • Selbstkonzeptforschung
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16
Q

Womit kann „mental speed“ erfasst werden?

A

Experiment Zusammenhänge zwischen
Intelligenz und Reaktionszeit (Taste drücken) sowie Inspektionszeit (Länge einer Linie erkennen)

Gemessen wird in beiden Fällen die Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung bei einfachen Aufgaben (mental speed)

17
Q

Was versteht man unter Affektivem Priming (Beispiel)?

A
  • Einfluss der emotionalen (affektiven) Bewertung eines vorangegangenen Reizes (Prime) auf die Reaktion gegenüber einem späteren Reiz
  • Reiz wird schneller wahrgenommen/zugeordnet, wenn er ebenso bewertet wird wie der Prime-Reiz
  • Russel F. Fazio (1986): Primingeffekte bei der Reaktion auf Wörter/Bilder deuten auf implizite Einstellungen gegenüber den gezeigten Objekten hin
  • Beispiel: Schnellere Reaktion auf Bilder von Landsleuten als auf Bilder von Ausländern  Implizite Vorurteile
18
Q

Wovon geht man im evolutionspsychologischen Paradigma aus?

A
  • Erleben und Verhalten von Menschen ist das Resultat der Evolution genetische Anpassung an Umweltbedingungen
  • Ergebnis: Wir sind primär an die Umweltbedingungen unserer Vorfahren angepasst
  • Charles Darwin (1809-1882): Entwicklung durch Variation und natürliche Auslese
19
Q

Was sind proximate und ultimate Erklärungen?

A

Die proximaten Ursachen für ein Verhalten kann man auch als die unmittelbaren Gründe bezeichnen oder als die aktuellen Ursachen. Sie werden häufig auch Wirkursachen genannt. (innere / äußere Schlüsselreize, aber auch lernen)

Die ultimaten Ursachen für Verhalten kann man auch als die evolutionsbiologischen Zusammenhänge bezeichnen. Sie werden häufig auch grundlegende Ursachen genannt. (Darwin: Variabilität und Selektion. Durch zufällige Mutationen entstehen neue Varianten (Mutanten))

20
Q

Was versteht man unter Frequenzabhängiger Selektion und was unter Konditionalen Entwicklungsstrategien?

A

• Frequenzabhängige Selektion (FS)
 Zwei konkurrierende Gene (z.B. männlich/weiblich) in einer Population finden im Laufe der Zeit ein optimales Verhältnis zueinander, das dann relativ stabil bleibt (Mann/Frau in einem Alter max. Reproduktionsfähigkeit = 1:1)

• Konditionale Entwicklungsstrategie (KE)
 Entwicklung von Verhalten je nach Umweltbedingungen harsche Umwelt = weniger Kinder und viel Fürsorge
vs.
freundliche Umwelt = viele Kinder und weniger Fürsorge

21
Q

Was sind Grundannahmen des dynamisch-interaktionistischen Paradigmas?

A
  • Person und Umwelt weisen eine mittelfristig konstante Organisation/Struktur auf
  • können sich langfristig ändern
  • Persönlichkeitsentwicklung als Wechselwirkung zwischen Umwelt und Persönlichkeit im Verlauf des Lebens
22
Q

Was ist ein zentraler Betrachtungsbereich in diesem Paradigma?

A

Focus:

Wechselwirkung Person - Bezugspersonen

23
Q

In welchem anderen Forschungsbereich hat sich der dynamisch- interaktionistische Ansatz auch etabliert?

A

• Verhaltensgenetik: Genetischer Einfluss auf Persönlichkeitsunterschiede