Psychologische Konzepte Flashcards
Klassische Konditionierung: Definition
Nach einem mehrmaligen, gemeinsamen Auftreten eines
unkonditionierten Reizes (UCS) mit einem neutralen Reiz lernt der
Proband (oder das Versuchstier), dass der vormals neutrale Reiz einen Hinweis auf den UCS darstellt (= konditionierte Reaktion; CR).
Selbst bei einmaliger Koppelung kann eine bedingte Reaktion
auftreten, beispielsweise bei traumatischen Erfahrungen (one-trial
learning). Nicht alle neutralen Reize sind gleich geeignet, über Lernprozesse zu auslösenden Reizen für körperliche oder psychologische Reaktionen zu werden
- -> UCS+CR=> UCR
- -> CS => CR
Nenne Beispiele für körperliche Prozesse, die durch klassische
Konditionierung verändert werden können.
Operantes Konditionieren - weshalb wichtig?
• Operante Konditionierungsprozesse sind auch bei autonom innervierten physiologischen Vorgängen von Relevanz!
• Anwendung für die Gesundheitspsychologie:
- Zuwendung von Angehörigen bei Migräne, Schmerz / sonstigem
Leiden
- Biofeedback: physiologische Signale werden rückgemeldet und
bestimmte physiologische Veränderungen positiv bewertet
- Arztverhalten: durch Hilfe des Arztes werden eigene
Bewältigungsversuche verhindert
• Kombination mit klass. Konditionierung: Personen sind
im Interviewverhalten deutlich klagsamer, wenn Interviewer einen
weissen Kittel trägt!
• Gesundheitssystem ist lernpsychologisch fehlentwickelt.
Was sind mögliche positive und negative Verstärker für Krankheitsverhalten?
Gibt es in Arztpraxen mehr Beschwerden als ausserhalb? Weshalb?
Ja, weil klassisch konditioniert wurden, sich bei Ärzte zu klagen
Subjektive Krankheitsmodelle: Die fünf Kategorien subjektiver Krankheitsmodelle nach Leventhal
- Identität / Symptomatik der Krankheit (z.B In China sind psy Probleme sehr schlecht angesehen)
- Angenommene Verursachung
- Angenommener Zeitverlauf
- Vermutete Konsequenzen der Erkrankung
- Behandlungs- und Kontrollmöglichkeiten über die Erkrankung
–> Subjektive Betrachtung von Krankheit (nicht medizinische Model, kein Platz dafür)–> Leventhal sagt, dass Krankheit immer diese Subjektive Betrachtung/Bedeutung gibt
Was sind die Hauptmerkmale eines subjektiven Krankheitsmodells?
- Identität / Symptomatik der Krankheit
- Angenommene Verursachung
- Angenommener Zeitverlauf
- Vermutete Konsequenzen der Erkrankung
- Behandlungs- und Kontrollmöglichkeiten über die Erkrankung
Kausalattributionen (locus of control): Definition
= erfassen die Vermutungen zu Ursachen der Erkrankung (+ Folgen)
Kausalattributionen (locus of control): Typen
- Unter internaler Kontrollüberzeugung versteht man die Überzeugung, selbst den Krankheitsverlauf beeinflussen zu können.
- Bei Vorliegen einer sozial-externalen Kontrollüberzeugung nimmt der Betreffende an, dass der Krankheitsverlauf durch die Hilfe anderer (z. B. Ärzte) beeinflusst werden kann.
- Als fatalistische Kontrollüberzeugung wird die Überzeugung
bezeichnet, dass der Krankheitsverlauf nicht gezielt beeinflusst werden kann, sondern z. B. Zufällen unterliegt.
Krankheitsverhalten: Definition
Unter Krankheitsverhalten versteht man:
Eine individuelle Reaktion auf ein Symptom, bzw. eine Erkrankung.
• Wahrnehmung des Symptoms
• Kognitive und emotionale Bewertung und
• Handlungsbezogene Reaktion (z.B. Hilfe suchen)
Chronifizierung (chronisches Krankheitsverhalten)
- zunehmende Passivität und Hilflosigkeit mit einem Vertrauensverlust in eigene Bewältigungsstrategien,
- Schon- und Vermeidungsverhalten bezüglich körperlicher Aktivitäten (mit Abbau des körperlichen Trainingszustands), sozialer Aktivitäten (Rückzug) und Alltagsverpflichtungen,
- intensive Inanspruchnahme medizinischer Massahmen,
- Medikamentenmissbrauch.
Einfluss der Wahrnehmung des Arztes auf die Verordungsquote
von Medikamenten.
Wenn der behandelnde Arzt davon ausging, dass sein Patient eine
Medikation erwartete (unabhängig davon, ob dieser dies tatsächlich
erwartete oder nicht), war die Verschreibungsquote 10-mal so hoch
wie die Vergleichsquote.
Psychologische Grundlagen der Symptomwahrnehmung (Interozeption) (Pennebaker) - 3 Aspekte
1) Signalbildung („encoding“)
2) Bewusstwerdung („awareness“) durch kortikale Verarbeitung und
3) Berichtsverhalten („reporting“).
Modell „competition of cues“
–> Reize werden als Funktion aus dem Verhältnis potentiell verfügbarer internaler zu externaler Information gesehen.
Wahrnehmungsgenauigkeit
- Statische Reize+Reizintensitäten können weniger genau wahr- genommen werden. Was wir wahrnehmen sind Veränderungen.
- Anwendungen in der Verhaltensmedizin:
• Bei Diabetikern: Konzentrationsveränderungen des
Blutglukosespiegels
• Bei Asthma: Erkennen von Indikatoren von Akutphasen
(Frühwarnanzeichen)
• Therapie: Biofeedback - die Kontrolle von physiologischen
Parametern
Somatosensorische Verstärkung: Definition
Mit dem Begriff „somatosensorische Verstärkung“ wird die Tendenz
bezeichnet, die Aufmerksamkeit verstärkt auf körperliche Vorgänge zu richten und die wahrgenommene Körperempfindung katastrophisierend zu bewerten, so dass die Körperempfindung (die Symptomwahrnehmung) intensiviert wird. (Übung Kehlkopf)
Die wahrgenommene Intensität eines Symptoms: Einflüsse
Die wahrgenommene Intensität eines Symptoms basiert nicht nur auf den Reizcharakteristika und der Verarbeitungskapazität, sondern wird durch psychologische Prozesse beeinflusst:
• Relevant sind Krankheitskonzepte,
• Erwartungen,
• Aufmerksamkeitsfokus und
• dysphorische Gefühlszustände wie Angst und Depressivität