Adipositas und Diabetes Flashcards
Adipositas: Definition
- Fettleibigkeit
- Fettsucht
- -> Obesidade
=/= Übergewicht: Adipositas liegt vor, wenn der Anteil von Körperfett an der
Gesamtkörpermasse zu hoch ist.
Adipositas: Zahlen
- USA: bei Frauen haben 25%, bei Männern 20% einen BMI > 30
- 10-30% Binge Eating Disorder
Adipositas: Prädiktor
Fernsehzeit ist Prädiktor für die Entwicklung von Adipositas und Typ-II-Diabetes
Was ist der Unterschied zwischen Übergewicht und Adipositas?
Wie wird der BMI definiert?
Der Body-Mass-Index (BMI) definiert das Verhältnis zwischen Körpergrösse und Körpergewicht. Der Wert gibt Aufschluss darüber, ob Normalgewicht oder Unter- bzw. Übergewicht vorliegt.
Wie wird er berechnet?
Körpergewicht (in Kilogramm) geteilt durch Körpergröße (in Metern) zum Quadrat
Ab welchem BMI spricht man von Übergewicht?
BMI > 25kg/m2
Ab welchem BMI spricht man von Adipositas?
BMI>30kg/m2
Ab welchem BMI spricht man von morbide Adipositas?
BMI > 35kg/m2
BMI: Klassifikation
Die Weltgesundheitsorganisation WHO (1998) teilt Übergewicht und Adipositas
folgendermaßen ein:
- Normalgewicht: 18,5 - 24,9
- Übergewicht: 25,0 - 29,9
- Adipositas Grad I: 30,0 - 34,9
- Adipositas Grad II/morbide Adipositas: 35 - 39,9
- Extreme Adiopsitas Grad III: > 40
Adipositas: Phänomenologie / Zahlen
• Übergewicht und Adipositas nimmt ständig zu. Jeder 2. Erwachsene ist
übergewichtig (BMI > 25); jeder 5. ist adipös (BMI >30).
• Prävalenz ist steigend in Industriestaaten, vor allem in USA und Westeuropa.
• Prävalenz ist invers zu sozioökonomischem Status.
• Auch in Kindern zunehmend, ca. 10-20% aller Schulkinder sind übergewichtig, in den USA sogar 20-27%.
Relevante Faktoren für Persistenz von Übergewicht
- Frühzeitiger Beginn der Gewichtsstörung
- Extremes Übergewicht
- Fortdauer der Adipositas bis nach der Pubertät
- Übergewicht der Eltern
- Früher „adiposity-rebound“
Relevante Faktoren für Persistenz von Übergewicht
- Frühzeitiger Beginn der Gewichtsstörung
- Extremes Übergewicht
- Fortdauer der Adipositas bis nach der Pubertät
- Übergewicht der Eltern
- Früher „adiposity-rebound“
„Adiposity-rebound“: Definition
Mit adiposity rebound ist gemeint, dass der BMI normalerweise bis ins 1. Lebensjahr ansteigt, anschliessend abnimmt und nach dem 7. Lebensjahr wieder ansteigt. Wenn dieser Anstieg relativ früh erfolgt, weisen die Kinder ein grösseres Risiko auf, in der Adoleszenz übergewichtig zu sein.
Messmethoden zur Bestimmung des Fettanteils
• Hydrodensiometrie (Unterwasserwiegen) –> hoher Aufwand
• DXA (Dual-X.Ray-Absorptionsmetrie) –> hohe Kosten, hohe Genauigkeit
• Bestimmung der Hautfaltendicke und anthropometrische Messung (Fettverteilungsmuster) –> rel. schnell und günstig, Transformation von Daten
• Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA) > schnell, kostengünstig, Wasseranteil im Körper muss geschätzt werden
• Computer- und Kernspintomographie (CT und NMR) –> beim CT wird mit
Röntgenstrahlen gearbeitet, hohe Kosten
Adipositas: Diagnostik - Fettverteilungsmuster (waist-to-hip-ratio)
Bei der Klassifikation von Adipositas / Übergewicht sind der BMI sowie die Fettverteilung (waist-to-hip-ratio) zu berücksichtigen.
- Hüftbetont Fettverteilung (gynoid)
• Kein erhöhtes Risiko für Folgekrankheiten bei
• A) Frauen < .85
• B) Männer < 1.0 - Abdominale Fettverteilung
• Erhöhtes Gesundheitsrisiko
• A) Frauen > .85
• B) Männer > 1.0
Welche Gesundheitsrisiken werden mit Adipositas assoziiert?
- Arterielle Hypertonie: Der blutdrucksenkende Effekt einer Gewichtsabnahme von 7 kg wirkt mehr als medikamentöse Versorgung während 21 Wochen (bei jungen Patienten)!
- Diabetes-mellitus-Typ-2 (Insulinresistenz): Diabetes bei Adipositas (BMI > 30) gegenüber Normalgewicht 30 mal grösser!
- Hyperlipidämie (erhöhter Triglyzeridspiegel –> erhöhter Cholesterinspiegel)
- Kardiovaskuläre Begleiterkrankungen: Ein Gewichtsanstieg von 5-8 kg führt zu einem um 25% erhöhten Risiko einer koronaren Herzerkrankung
- metabolisches Syndrom
- Katarakte
- usw.
Adipositas: Genetische Faktoren
- Energieverbrauch
- Anzahl der Adipozyten
- Lipolyse im Fettgewebe
- Muskelzsmsetzung und Oxidationspotenzial
- Fettpräferenz
- Leptinspiegel
- usw.
Biopsychosoziales Modell der Entstehung und Aufrechterhaltung von Adipositas
- Psychosoziale + Soziokulturelle + Genetische Faktoren haben Einfluss auf
- Essverhalten + Aktivitätsverhalte + Ruhestoffwechsel. Sie haben Einf. auf
- Energieannahme + -verbrauch. Sie haben Einfluss auf
- Übergewicht/Adipositas
Wie berechnet sich der Gesamtenergieumsatz? (Grund- oder Ruheumsatz,
diätinduzierte Thermogenese, aktivitätsinduzierte Thermogenese) –> Komponenten des Energieverbrauchs
- Grundumsatz (ca. 70%)
- Diätinduzierte Thermogenese (10-15%)
- Aktivitätsinduzierte Thermogenese (15-50%)
Störung der Sättigungsregulation: Familiäre Bedingungen
- Verwendung von Lebensmitteln als Belohnung
- Besonderer Stellenwert der Ernährung („damit Du gesund bleibst“)
- Ersatz für emotionale Zuwendung
- Starre Reglementierung („was auf den Tisch kommt, wird gegessen“)
- Stereotypisierung der Portionen
- Orientierung an Aussenreizen („Teller leer“)
- Nahrung als Trost
- Zwang („iss auf“)
- Aufforderung zu Imitationsverhalten („ich habe auch alles gegessen”)
Einflussfaktoren auf die Energiebilanz
- Energieverbrauch
- Hunger und Sättigung
- individuelle Prädisposition
- Persönlichkeit und Belohnungsmechanismen
- Essensbezogene Umweltfaktoren
- Umwelteinflüsse
- Aktivitätsbezogene Umweltfaktoren
„Idealtypischer Verlauf“ gestörten Essverhaltens
Normal –> Anorexie –> Normal –> Bulimie in Richtung Adipositas –> normal –> Adipositas
Adipositas: Medikamente
- Amphetamine
- Serotonin-Reuptake-Hemmer
- Neuropeptid Y-Antagonisten
- Uncoupling Protein
- Lipase-Inhibitoren
Adipositas und Lebensqualität – ein missachtetes Problem
- Linearer Zusammenhang zwischen Gewicht und subjektiver Gesundheit, Vitalität, sozialem Funktionsniveau, seelischer Gesundheit
- Deutliche Zsmhänge auch zur körperlichen Beweglichkeit, Selbstwertgefühl, sexueller Zufriedenheit, „public distress“, Belastungen am Arbeitsplatz
- Lebensqualität von adipösen Kindern ist vergleichbar zu der von krebskranken Kindern (einschließlich soziale Stigmatisierung etc.);
- Lebensqualität ist bisher bei Adipositas-Studien kein Erfolgsmass!