Parteien und Parteiensystem Flashcards

1
Q
  1. Parteien

Parteien

A

wichtigste Organisationen im Willensbildungsprozess

Verankerung in Art. 21 GG

Verpflichtung auf innerparteiliche Demokratie

Möglichkeit des Parteiverbots

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2
Q

1.

Parteienfinanzierung

A

Ziele der Parteienfinanzierung:

  • ausreichende Mittel
  • keine Startvorteile einzelner Parteien („Chancengleichheit“)
  • keine Abhängigkeit
  • keine Korruption

Arten von Einnahmen:

  • Staatliche Mittel
  • Mitgliedsbeiträge
  • Spenden
  • Parteivermögen/wirtschaftliche Betätigung

Formen staatlicher Parteienfinanzierung:

  • unmittelbare Leistungen
  • Steuerverzicht
  • Leistungen an Fraktionen, MdBs, Mitarbeiter
  • Leistungen an Stiftungen

Vorraussetzung:

  • 0,5% bei letzter Europa- oder Bundestagswahl oder 1,0% bei Landtagswahl (LTW)
  • Rechenschaftsbericht

-Ausschluss bei Verfassungsfeindlichkeit möglich

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3
Q

1.

Parteienfinanzierung

Gegenwärtige Regelung

A
  • jährlich 0,83€ pro Wählerstimme (für die ersten 4 Mio. Stimmen je 1€)
  • 0,45€ pro eingenommenen Beitrags- oder Spendeneuro (nur bei natürlichen Personen und darf nicht 3300€ pro Person in einem Jahr übersteigen)
  • absolute Obergrenze 2020; 197,5 Mio.€ (jährliche Anpassung an Preise)
  • relative Obergrenze; max. 50% der Gesamteinnahmen einer Partei aus staatlichen Mitteln
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4
Q

Überblick über die Parteien

Union (CDU und CSU)

A
  • Neugründung nach 1945
  • Volksparteien mit breiter sozialer Basis
  • nachholende Parteibildung
  • erhebliche regionale Unterschiede
  • programmatisch keine konservative Partei im Sinne der britischen Tories (konservativ in vielen Wert- und Sicherheitsfragen; Sozialstaatspartei; frühe Befürwortung der Marktwirtschaft)
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5
Q

1.

Überblick über die Parteien

SPD

A
  • gegründet 1875/1890, Vorläufer bis 1863
  • Massenintegrationspartei
  • nach 1945, zunächst Arbeiterpartei
  • Wandel zur Volkspartei mit dem Godesberger Programm 1959
  • programmatisch auf soziale Gerechtigkeit verpflichtet, stärkere Orientierung auf den Staat als Problemlöser
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6
Q

1.

Überblick übe die Parteien

FDP

A
  • Neugründung nach 1945
  • keine große Mitgliedschaft
  • Wählerschaft besser verdienend und höher gebildet als bei Volksparteien
  • Koalitionspolitisch phasenweise flexibel
  • 2 programmatische Strömungen (Wirtschaftsliberalismus, politischer Liberalismus [Bürgerrechte])
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7
Q

1.

Überblick übe die Parteien

Bündnis 90/Die Grünen

A
  • Gründung in Westdeutschland 1980, Fusion mit Bürgerrechtspartei der vormaligen DDR 1993
  • ehemals „Anti-Parteien-Partei“, große Rolle der Parteiflügel
  • strukturell ähnliche Wählerschaft wie die FDP
  • Vertretung postmaterialistischer Werte, Position auf der sozio-ökonomischen Links-Rechts-Achse nicht eindeutig
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8
Q

1.

Überblick der Parteien

Die Linke

A
  • entstanden 2007 durch Zusammenschluss von PDS und WASG
  • sehr starke Verankerung im Osten
  • Konzentration auf die Verteidigung (und möglichst Ausbau) des Wohlfahrtsstaates sowie Pazifismus
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9
Q

1.

Überblick über die Parteien

AfD

A

2013 entstanden, im Wesentlichen aus Opposition gegen die Euro-Rettungspolitik

  • zunehmender Fokus auf Migrationsthemen ab 2015
  • Abspaltung des Lucke-Flügels wg. programmatischer Verschiebung
  • Rechtspopulistische Ausrichtung
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10
Q

1.

Überblick über die Parteien

sonstige Parteien

A

in den 1950er Jahren im BT:

  • BHE
  • DP
  • KPD
  • Zentrum

in Landtagen:

  • freihe Wähler (BY; ST)/BVB-FW (BB)
  • SSW (SH
  • Reihe von fraktionslosen MdLs(Mitglieder des Landtages), die anderen kleinen Parteien angehören
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11
Q
  1. Parteiensystem

Definition und Zahl der Parteien (Fragmentierung)

A

„Gesamtheit der in einem politischen Gemeinwesen agierenden Parteien und die Struktur und Dynamik ihrer wechselseitigen Beziehungen“ (Schmidt 2010: 584)

-Teilnehmer Bundestagswahl 2017: 42 Parteien
-im Bundestag vertreten 2017: 6 Parteien (Fraktionen)
-Effektive Zahl der Parteien 2017: 5,1
(Effektive Anzahl der Parteien=1/Summe n i=[p^2]; mit p=Stimmenanteil; i=Partei i)
-Entwicklung effektive Anzahl: konvexer(Krümmung zur x-Achse) Verlauf, Sattelpunkt 1976 (2.2)

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12
Q

2.

Polarisierung

A

Zweidimensionalität des politischen Raumes:

  • kulturelle Dimension(oben-unten): liberal-konservativ
  • wirtschaftliche Dimension (links-rechts): pro Sozialstaat(Interventionsfreundlich)-con Sozialstaat (Interventionskritisch)

sozialdemokraten: von mittelinks bis oben mitte
christliche Demokraten: Mitte
Konservative: etwas unter der Mitte
Liberale: rechts und rechts oben
Rechspopulistische: unten bis unten rechts
Grüne in Deutschland schwer

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13
Q

2.

Parteiensystemdynamik

A

-deutsche Parteiensystem folgte seit 1947 weitgehend einer bipolaren Logik, bei der 2 Blöcke gegeneinander standen
-Auslöser am 24. Juli 1947:
+bürgerliche Parteien und SPD können sich nicht auf einen Kandidaten für dei Position des Wirtschaftsdirektors der Bizone einigen
-SPD geht in die Opposition, Union und FDP setzen eigenen Kandidaten durch

  • wegen des 2,5-Parteiensystems hingen Regierungswechsel bis in die 1980er Jahre von der FDP ab (pivotales Parteiensystem), die sich allerdings fast immer vor Wahlen festlegte
  • auch auf Länderebene wurden meist Koalitionen nach „Bonner Muster“ gebildet
  • durch Akzeptanz der Grünen wurde das Parteiensystem noch stärker bipolar, vollständige Machtwechsel möglich
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14
Q

2.

Einschränkungen der bipolaren Logik

A

AfD nicht koalitionsfähig erachtet, Linke unklar

Koalitionsmuster auf Länderebene sind sehr gemischt:

  • „Große Koalition“ (CDU/SPD) (MV, NI, SL)
  • CDU/SPD/Grüne (SN,ST)
  • CDU/Grüne (BW/ HE)
  • „Jamaika“ (CDU/Grünen/FDP) (SH)
  • „Ampel“ (SPD/FDP/Grüne) (RP)
  • SPD/CDU/Grüne (BB)
  • SPD/Linke/Grüne (BE, TH)
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