Interessengruppen Flashcards

1
Q

Was sind Verbände?

A

„Interessengruppen sind dauerhaft organisiert und vertreten wirtschaftliche, soziale und politische Interessen partikularer Gruppen gegenüber staatlichen Akteuren und anderen Interessengruppen“

Unterschied zu Parteien:

  • häufig weniger breites Spektrum
  • keine Teilnahme an Wahlen
  • keine unmittelbare Beteiligung an Regierung
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2
Q

Funktionen von Verbänden

A
  • Interessenaggregation und -artikulation
  • Information
  • Beeinflussung
  • Implementation und Selbstregulierung
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3
Q

Welche Verbände gibt es?

A

Zahl der eingetragenen Vereine in Deutschland 2016:
-603.886 (Krimmer 2019: 5)

in „Lobbyliste“ des BT aufgenommen: 2.279 Verbände (Stand: 20.11.2020)

Politisch relevant u.a.:

  • Wirtschaft und Arbeit (Gewerkschaften, BDI, BDA, DIHK, Bauernverband, …)
  • Sozialer Bereich/„Dritter Sektor“ (DRK; Caritas, AWO, …)
  • Kirchen
  • Ideele Vereinigungen (ai, BUND, …)
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4
Q

Einflusskanäle: Bundesregierung

A
  • Beiräte
  • Stellungnahme bereits zu Referentenentwürfen (§§47-48 GGO)
  • Bereitstellung von Informationen
  • häufige Kontakte, ähnliche Sozialisierung
  • „Verbandsherzogtümer“ (Vertriebenen-, Landwirtschafts-, Arbeitsminisiterium)
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5
Q

Einflusskanäle: Bundestag

A
  • Verbandsfärbung, insbesondere in Ausschüssen (v.a. Landwirtschaft und Arbeit und Soziales)
  • Öffentliche Anhörungen
  • Informationen/Kontakte
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6
Q

Einflusskanäle: Parteien

A
  • Geld
  • Stimmen
  • Mitgliedschaft (personelle Durchdringung)
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7
Q

Einflusskanäle: Öffentlichkeit

A
  • Presseerklärungen
  • Talkshows etc.
  • Protestaktionen
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8
Q

Pluralismus

A

Definitionskriterien bei Lijphart (1999: 172)

  • viele kleine Interessengruppen
  • keine oder nur schwache Dachorganisationen
  • kaum Beratungen zwischen den Spitzen der Verbände untereinander und zwischen ihnen und der Regierung
  • keine tripartistischen Pakte

Verbände versuchen, Entscheidungen zu beeinflussen, Gegenverbände ebenfalls. die „Resultate des Kräfteparallelogramms“ wird schließlich durchgesetzt — das Gemeinwohl a posteriori (auf Erfahrungen gründend)

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9
Q

Pluralismuskritik

A

Nicht zu jedem Verband bildet sich ein Gegenverband, Gruppen unterscheiden sich hinsichtlich Organisationsfähigkeit und Konfliktfähigkeit.

Organisationsfähigkeit: Fähigkeit einer Gruppen zur Bildung einer Organisation
—wegen Trittbrettfahrerverhaltens schwierig (Olson 1965)

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10
Q

Wer organisiert sich?

A

kleine Gruppen organisierten sich eher als große Gruppen

große Gruppen organisieren sich eher, wenn sie…

  • selektive Anreize bieten
  • Zwangsmitgliedschaft durchsetzen können

daher steht nicht ungebildet einem Verband ein Gegenverband gegenüber

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11
Q

Konfliktfähigkeit

A

Fähigkeit einer Gruppe, glaubhaft mit der Nichterbringung systemrelevanter Leistungen zu drohen

ist nicht für alle Gruppen in gleicher Weise gegeben

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12
Q

Neo-Korporatismus

A

„Institutionalisierte und gleichberechtigte Beteiligung von gesellschaftlichen Verbänden an der Formulierung und Ausführung staatlicher Politik“ (Czade 1992: 218)

Definitionskriterien bei Lijphart (1999: 172)

  • wenige große Interessengruppen
  • durchsetzungsfähige Dachorganisationen
  • regelmäßige Beratungen zwischen den Spitzen der Verbände untereinander und zwischen ihnen und der Regierung
  • umfassende tripartistische Pakte

nicht pressure politics, wie im Pluralismus, sondern, Inkorporierung der Verbände in die staatliche Willensbildung

Vorraussetzungen seitens der Verbände:

  • hoher Organistationsgrad
  • Vertretungsmonopol für ihren Bereich
  • Verpflichtungsfähigkeit gegenüber ihren Mitgliedern

Korporatistischer Tausch

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13
Q

Beeinflussungsmuster

A

von Beyme (1997) untersucht 110 Schlüsselentscheidungen auf Einfluss:
-symmetrischer Korporatismus (9,1% der Fälle): Kapital vs. Arbeit, z.b Steuerpolitik
-asymmetrischer Korporatismus (16,4%): Kapital vs. Arbeit dominierend, z.B. AMP
-korporativer Dualismus plus statuspolitischer Pluralismus (23,6%): Kapital, Arbeit und statuspolitische Gruppen, z.B. Sozialpolitik
-Oligopol von Statusgruppen (22,7%): wenige oder nur eine Statusgruppe(n) dominieren; z.B. Landwirtschaft
-erweiterter Pluralismus (12,7%): viele Gruppen (echter Pluralismus); z.B Rechtspolitik
-Pluralismus bei Dominanz der ideellen Förderverbände (15,5%): viele Gruppen, ideele Förderverbände dominieren, z.B. Umweltpolitik
—Makrokorporatismus in der BRD—

konzentrierte Aktion (1967-1976):

  • „Keynasianische Koordinierung“, Lohnmoderierung
  • konnte Beschäftigungsverluste in Folge der Ölkrise nicht verhindern

Bündnis für Arbeit (1196, 1998-2003):

  • „Angebotskorporatismus“: Erleichterung des Umbaus des Sozialstaats und Arbeitsmarktes
  • wenig erfolgreich, daher Ablösung durch „Regieren mit Kommissionen“
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