Exekutive Flashcards
Exekutive
Parlamentarische Regierungssysteme haben häufig eine duale Exekutive:
- Staatsoberhaupt (Bundespräsident)
- Regierungschef (Bundeskanzler & Bundesregierung)
Bundespräsident
hinsichtlich Legitimation als auch hinsichtlich Kompetenzen gegenüber Weimar deutlich geschwächt
Wahl durch Bundesversammlung:
- MdB
- und gleich große Anzahl von durch die Landtage gewählten Personen
Aufgaben:
-repräsentiert die BRD
-schlägt dem BT einen Bundeskanzler vor
-ernennt Bundeskanzler und Bundesminister
-fertigt Gesetze aus (8 Fälle verweigerte er, 2 laufende Fälle)
-überparteiliche Führung
-Reservefunktion
+Wahl eines Bundeskanzlers mit relativer Mehrheit
+verlorene Vertrauensfrage
-Gesetzgebungsnotstand
Bundesregierung
Bundeskanzler + Minister
zentrale Organisationsprinzipien (Art. 65 GG)
-Kanzlerprinzip
-Ressortprinzip
-Kabinettsprinzip
—stehen zueinander in einem Spannungsverhältnis
Kanzlerprinzip
Legitimation:
-Bundeskanzler ist einziges Mitglied der Bundesregierung, das gewählt wird
schwer abwählbar (Art. 67 GG)
Vorschlagsrecht (Art. 64 (1) GG):
-Minister werden auf Vorschlag des Kanzlers ernannt und entlassen
Organisationsgewalt:
-Kanzler kann Ministerien zuschneiden
Richtlinienkompetenz (Art. 65 (1) GG)
Vertrauensfrage (Art. 68 GG)
Ressortsprinzip
jeder Minister leitet Ressort in eigener Verantwortlichkeit
Fachkompetenz der Ministerialverwaltung bei der Erarbeitung von Gesetzentwürfen als Machtressource
besondere Rechte:
- Finanzen: Finanzwirksame Maßnahmen
- Justiz/Inneres: Verfassungsmäßigkeit
- Frauen/Jugend: Frauenpolitische Angelegenheiten
- Verteidigung: Befehls- und Kommandogewalt
Kabinettsprinzip
Konflikte werden entschieden
viele Befugnisse nur als Kollektiv:
- Einbringen von Gesetzentwürfen
- Anrufung Vermittlungsausschuss, Bundesverfassungsgericht
„Entscheidungen werden im Kabinett weniger getroffen als gebilligt“ (v. Beamte 1997: 139)
Entscheidungen werden nicht im Kabinett, sondern in informellen Gremien vorbereitet (Informalisierung)
Informalisierung
fast alle wichtigen politischen Entscheidungen werden außerhalb des Kabinetts vorbereitet (z.B. Koalitionsausschuss, Kommissionen etc.)
im Kabinett fehlen wichtige Akteure (z.B. Parteivorsitzende, Fraktionsvorsitzende, Ministerpräsidenten)
—im Kabinett Akteure vertreten, die nicht zu den Kernentscheidern zählen
Kanzlerdemokratie?
aus der Ära Adenauer
Karlheinz Niclauß (2004) erarbeitete ein entsprechendes Konzept:
- zentrale Rolle bei der Entscheidungsdurchsetzung
- persönliche Prestige
- Personalunion Kanzler — Parteivorsitzender
- Dualismus Regierung vs. Opposition
- persönliches Engagement in der Außenpolitik
Einschränkungen
Rücksichtnahme au8f den Koalitionspartner
Rücksichtnahme auf innerparteiliche Flügel und regionalen Proporz
Republik der „Landesfürsten“
Starke Stellung des Bundesrates
Bundesverfassungsgericht
europäische und internationale Verflechtung