Föderalismus Flashcards

1
Q

Warum Föderalismus?

A

Minderheitenschutz/Schonung der kulturelle, sprachlichen, religiösen oder sonstigen Autonomie

Integration heterogener Gesellschaften

Machtteilung/Machtbeschränkung

Experimentierfeld

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2
Q

die Bundesländer

A

Fläche in km²: 404(Bremen) — 70.552 (Bayern)
Bevölkerung in Mio. (2019): 0,7 (Bremen) — 17,9 (NRW)

BIP pro Kopf (2019): 28.880 (Sachsen-Anhalt) — 66.879 (HH)
Arbeitslosenquote (ALQ) (11/2020): 3,6% (Bayern)—11,3% (Bremen)

Mathekompetenz 9. Klasse (IQB-Bildungstrends 2018; Anteil mind. Regelstandart): 29% (Bremen) — 57% (Sachsen)

Ausländeranteil (2019): 5% (MV) — 22,1% (BE)
Katholikenanteil (2018): 3,3% (Sachsen-Anhalt) — 56,8% (Saarland)

Wahlbeteiligung (2017): 68,1% (Sachsen-Anhalt) — 78,3% (BW)

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3
Q

Aufgabenteilung zwischen Bund und Ländern

A

Bund:

  • Gesetzgebung (mit BR)
  • kaum Verwaltung (Ausnahme: Äußeres, Verteidigung, Wasserstraßen, Autobahnen)

Länder:

  • Verwaltung
  • wenig Gesetzgebungskompetenzen (Bildung, Polizei, Gemeindeverfassung; teilweise Umwelt- und Wirtschaftsstrukturepolitik)
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4
Q

Finanzverfassung

A

Bund und Länder sind in ihrer Haushaltsführung unabhängig

Großteil der Steuereinnahmen kommt aus den gleichen Quellen (Steuerverbund):

  • Einkommensteuer
  • Körpeschaftsteuer
  • Umsatzsteuer

Aufteilung der Steuereinnahmen zwischen Bund, Ländern und Gemeinden verliert je nach Steuer: (Angaben 2019):

  • Einkommensteuer (Bund: 42,5%; Länder: 42,5%; Gemeinden: 15%)
  • Körperschaftsteuer (Bund: 50%; Länder: 50%)
  • Umsatzsteuer (Bund: 48,9%; Länder: 47,7%; Gemeinden: 3,4%)

Bundessteuern:

  • Versicherungssteuer
  • Verbrauchssteuern (ohne Biersteuer)
  • Zuschläge auf die Einkommen- und Körperschaftsteuer

Landessteuern:

  • Erbschaftsteuer
  • Vermögensteuer
  • Grunderwerbsteuer
  • Biersteuer
  • Spielbankabgabe

Gemeindesteuern:

  • Gewerbesteuer
  • Grundsteuer

Anteil der Länder am Gesamtsteueraufkommen: 40,6% (2019)

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5
Q

Länderfinanzausgleich bis 2019

A

2 Arten von Länderfinanzausgleich:

  • Horizontal
  • vertikal

zweistufiges Verfahren beim horizontalen:

  1. Umsatzsteuervorwegausgleich
  2. Ausgleich zwischen finanzstarken und finanzschwachen Ländern (Länderfinanzausgleich im engeren Sinne)

anschließend vertikaler Finanzausgleich:
-Bundesergänzungszuweisungen

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6
Q

Finanzkraftausgleich seit 2020

A

Länder bekommen jährlich knapp 10 Mrd. € mehr vom Bund

horizontaler Ausgleich:

  • Wegfall der bisherigen horizontalen Elemente
  • neu: Umverteilung zwischen den Ländern über Umsatzsteuerverteilung

neue Bundesergänzungszuweisungen für steuerschwache Kommunen und zum Forschungsföderungsausgleich

Revisionsklausel ab 2030 auf Antrag der Bundesregierung, Bundestag oder 3 Ländern (Art. 143 f GG)

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7
Q

Politik in den Bundesländern

A

begrenzte Anzahl von Bereichen, in denen die Länder Gesetzgebungskompetenzen besitzen

horizontale Koordination („dritte Ebene“)

dennoch gibt es in einigen Bereichen gewisse Unterschiede:

  • Studiengebühren (nicht mehr)
  • Schulpolitik
  • Nichtraucherschutz in Gaststätten
  • Ladenschluss
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8
Q

Ergebnisse

A

Dauerwahlkampf

Politikverflechtung:
„Politisch-administrative Entscheidungsstruktur, in der die meisten öffentlichen Aufgaben nicht durch Entscheidungen und Handlungen einzelner — getrennt von einander agierender — Gebietskörperschaften, sondern durch die horizontale Kooperation der Länder und die vertikale Kooperation von Bund und Ländern […] wahrgenommen werden“ (Schmidt 2010: 609)

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9
Q

Politikverflechtungsfalle? Die Reformen des Föderalismus

A

Scharpfs These: Obwohl der politikverflochtene Föderalismus systematisch suboptimale Entscheidungen produziert, kann er nicht reformiert werden.

Gegenbeispiele Föderalismusreform I&II

Föderalismusreform I (2006):

  • Zustimmungsbedürftigkeit
  • mehr Gesetzgebungskompetenzen der Länder
  • Veränderung bei der Gesetzgebung des Bundes (Rahmengesetzgebung, konkurrierende Gesetzegebung)
  • Verbot der Kofinanzierung reiner Länderaufgaben (inzwischen leicht aufgeweicht)
  • Aufteilung von Sanktionszahlungen

Föderalismusreform II (2009):
-Schuldenbremse/Konsolidierungshilfen

Reform der föderalen Finanzbeziehungen (2017) eher Zentralisierung und Vertikalisierung (Kube 2019)

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10
Q

Reformoptionen

A

Länderneugliederung

Ländergesetzgebung: bedingte Abweichungsrechte

größere Steuerautonomie

Reform des Bundesrates:

  • Wertung der Enthaltung
  • Abschied vom einheitlicher Stimmabgabe
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