Öffentlichkeit und Öffentliche Meinung(5) Flashcards

1
Q

Strukturwandel der Öffentlichkeit(Habermas):

A

Er kritisiert den Zerfall der kritischen Öffentlichkeit und die Dominanz sog. Produktionsöffentlichkeiten: Die Kommerzialisierung der Medien, ihre Abhängigkeit vom zahlungskräftigen Interesse der werbetreibenden Industrie sowie die Professionalisierung der Öffentlichkeitsarbeit von Parteien, Verbänden, Unternehmen und Regierungen verhindern einen herrschaftsfreien Diskurs.
-medien werden wieder für die politische herrschaft eingesetzt

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2
Q

Zerfall der kitischen öffentlichkeit (in anderen worten):

A
  • Kommerzialisierung der Medien
    -Abhängigkeit von der Werbeindustrie
    -Professionalisierung der Öffentlichkeitsarbeit von
    Parteien, verbänden, Unternehmen und Regierungen
    Vorwurf:
    -herrschaftsfreier Diskurs wird verhindert
    -Medien werden (wieder) instrumentalisiert
    -Berichterstattung wird entpolitisiert
    -Unterhaltung dominiert
    -Dominanz sog. Produktionsöffentlichkeiten
    Die Ideale der kritischen Öffentlichkeit werden zum Opfer ihres eigenen Erfolgs
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3
Q

Wie heißen die 3 Prinzipien die Habermas aufstellte(Diskursmodell)?

A

1.prinzipielle Gleichheit der Teilnehmer(jeder hat das gleiche Recht zu sprechen
2.prinzipielle Problemtisierbarkeit aller Themen(politische belange dürfen und sollen diskutiert werden)
3.Prinzipielle Unabgeschlossenheit des Publikums(niemand darf wegen machtverhältnissen oder sozialen unterschieden vom diskurs ausgeschlossen werden)

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4
Q

Theorie des kommunikativen Handelns(Habermas):

A

Geltungsansprüche des kommunikativen Handelns sollten sein:
1.Verständlichkeit
2.Wahrheit
3.Wahrhaftigkeit
4.Richtigkeit

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5
Q

Habermas nach sollte Öffentlichkeit was ermöglichen?

A

es soll als demokratisches Forum für alle Bürger einen herrschaftsfreien Diskurs ermöglichen

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6
Q

Was ist das Diskursmodell und was soll es bewirken?

A

es ist eine “kontrafaktische geltung” = beschriebt ein demokratietheoretisches ideal, an dem sich alle Kommunikationspartner (Journalisten, Politiker,Bürger etc) zu orientieren haben damit legitime politische Herrschaft in einer freiheitlichen Gesellschaft möglich ist.

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7
Q

Öffentlichkeit im magischen Dreieck/kontrafaktische Geltung:

A

„Alle Arten von Komplementär-, Supplementär- und Konkurrenzbeziehungen zwischen Staat, Vernunf und ihrem gemeinsamen Dritten, der Öffentlichkeit, wurden bereits durchgespielt, aber eine Konstellation, die die Dreieinigkeit als solche absichern könnte, wurde nicht gefunden. Die Öffentlichkeit als Garant einer im Staat gefundenen Vernunf; die Öffentlichkeit als ausgeschlossener Dritter eines zwischen Staat und Vernunf eingespielten Einverständnisses; die Öffentlichkeit als Instanz der Kritik eines an Vernunfsansprüchen scheiternden Staates und einer an Staatsansprüchenscheiternden Vernunf; schließlich die Öffentlichkeit als Ruin des Staates wie der Vernunf jede dieserKonstellationen überzeugt nur auf den ersten Blick und verliert rasch an Attraktivität, wenn man genauer hinschaut.“ (Baecker 1996

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8
Q

Arenen-Modell/Spiegelmodell moderner Öffentlichkeit:

A

Öffentlichkeit erfüllt eine Transparenzfunktion:Sie dient der Selbstbeobachtung der Gesellschaft durch die Veröffentlichung von Themen, doch führt der Öffentlichkeitsprozess nicht mehr zur Bildung einer rational begründeten, konsensuellen öffentlichen Meinung, sondern allenfalls zu Anschlusskommunikationen.

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9
Q

Warum heisst es “Spiegelmodell”?

A

Weil Öffentlichkeit kein Funktionssystem ist wie Wirtschaft, Politik oder Massenmedien, sondern ein allgemeines gesellschaftliches Reflexionsmedium ist,wie ein Spiegel

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10
Q

Nach Gerhard und Neidhhart ist Öffentlichkeit was?

A

ein intermediäres Kommunikationssystem, in dem öffentliche Meinung entsteht.

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11
Q

In welche 3 Ebenen unterscheidet Neidhhart die Öffentlichkeit?

A

1.Encounterebene
2.Versammlungs-und Themenöffentlichkeit
3.Medienöffentlichkeit

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12
Q

Encounterebene:

A

hier erfolgt öffentliche Meinung(über öffentlich relevante Themen und Meinungen) interpersonal.
-beteiligt: 2 oder mehr menschen
-Sprecher- und Zuhörerrollen wechseln
-vermittler sind nicht beteiligt

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13
Q

Themenöffentlichkeitsebene:

A

es wird vor einem Publikum öffentlich kommuniziert
-sprecher-und hörerrollen sind asymmetisch
-z.B.: Versammlungen, Podiumsdiskussionen oder Demos
-nicht spontan: z.b durch eine Tagesordnung vorgegeben

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14
Q

Was sind die 3 Programmierbereiche der Massenmedien(laut Luhmann)?

A

1.Nachrichten/Berichte
2.Unterhaltung
3.Werbung

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14
Q

Medienöffentliche Ebene:

A

Wird etwas zum gegenstand der berichterstattung der publizistischen Medien, dann ist es auf dieser Ebene
-im hohen maße institutionalisiert d.h Publikums-m sprecher-, und vermittlungsrollen sind festgelegt
-immer organisert–>themen werden ausgewählt

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15
Q

Öffentlichkeit als Funktionsystem:

A

-meint interaktive und mediale Kommunikation
- ermöglicht die Beobachtung der Beobachtung von Grenzen
- folgt der Leitunterscheidung ± aktuell
- hat ein dominantes Leistungssystem Journalismus
- erfüllt eine Synchronisationsfunktion
(„Metronom der Weltgesellschaft“)
- verfügt über verschiedene Systeme und Systemebenen
(Mikro, Meso, Makro),
- die ihrerseits potentiell unterschiedlich evolutieren können.

16
Q

Wie entstand öffentliche Meinung?

A

Durch das Aufkommen von Massenpresse

17
Q

Was ist öffentliche Meinung laut Schäffle?

A

das Produkt oder Ergebnis von Öffentlichkeit und öffentliche kommunikation

18
Q

Was ist öffentliche Meinung laut Bücher?

A

ist das stark mit gefühls- und willensmomenten durchstzte Urteil der Gesellschaft
- die presse wird zum organ der öffntlichen meinung

19
Q

Tönnies sagte was über öffentliche Meinung?

A

sie ist eine soziale macht

20
Q

die Schweigespirale:

A
  • Isolationsfurcht: Menschen sind gesellig und vermeiden Isolation.
  • Ihre Meinungen formulieren Menschen daher möglichst
    unter Kenntnis der Meinungen anderer.
  • Die Meinung anderer können Personen direkt erfahren und
    vor allem durch die Massenmedien wahrnehmen.
  • Der einzelne nimmt nun nicht nur die (statische) momentane
    Meinung wahr, sondern auch deren Veränderungen (dynamisch).
  • Redebereitschaft: Personen, die annehmen, dass sie die
    Mehrheitsmeinung vertreten, tun dies stärker kund als Menschen,
    die dies nicht annehmen.
21
Q

Was sagte Noelle.Neumann über öffentliche Meinung?

A

„jene Meinung, die man ohne Gefahr von Sanktionen
öffentlich aussprechen und der entsprechend man öffentlich
sichtbar handeln kann […]. Mit einer kürzeren Form kann man
öffentliche Meinung als herrschende Meinung umschreiben,
die zu ihrer Beachtung in Verhalten und Handeln zwingt,
indem sie Zuwiderhandelnden […]
mit Isolation bedroht.“

22
Q

Kritik an der Schweigespirale:

A

Als Theorie empirisch, theoretisch, politisch umstritten:
* Isolationsfurcht, Mehrheits- und Minderheitenmeinung
lassen sich zwar empirisch vereinzelt nachweisen
* strittig ist aber, wie wirkmächtig Isolationsfurcht ist
(z.B. bei Wahlen, individuelles Alltagshandeln)
1. umstritten auch Noelle-Neumann Journalistenbild (entfremdete Elite)
2. Einfluss der Einstellungen von Journalist*innen auf die
Medienberichterstattung wird kritisch diskutiert.
3. Menschen- und Gesellschaftsbild als Basis der Schweigespirale

23
Q

Öffentliche Meinung als System (Luhmann):

A

Öffentliche Meinung kann nicht mehr einfach als politisch relevantes Ereignis, sie muss als thematische Struktur öffentlicher Kommunikation gesehen werden, mit anderen Worten: nicht mehr nur kausal als bewirkte und weiterwirkende Wirkung, sondern funktional als Selektionshilfe. Öffentliche Meinung ist nicht das, was im Bewusstsein vieler/aller Menschen zu einem bestimmten Zeitpunkt faktisch vor sich geht

24
Q

Kritik an Luhmann:

A

Das Konzept der Öffentlichen Meinung wird von Luhmann
höchst variabel gehandhabt.
* Diese untypische Flexibilität und Unschärfe ist Folge, einer
Theorieentscheidung, die in den 70er Jahren getroffen und
danach nicht revidiert worden ist.
* Die Beobachtung öffentliche Meinung sei primär oder
überwiegend ein politisches Phänomen spiegelt eine eher
traditionelle Sichtweise wider (Selektionshilfe)

25
Q

Öffentliche Meinung aus systemtheoretischer Sicht:

A
  • selegiert die Themen öffentlicher Kommunikation,
    zu denen Meinungen geäußert werden können.
  • als „Kommunikationsnetz ohne Anschlusszwang“ kommt es in
    ausdifferenzierten Gesellschaften
  • nicht mehr zur Bildung (nur) einer konsensuellen Öffentlichen Meinung, die
    politische Entscheidungen bestimmt.
  • Konflikte in öffentlicher Kommunikation nicht per se schlecht,
    sondern Im Gegenteil sowohl erwartbar als auch funktional.
    –>Themensetzung und Themenkarrieren / Formgeber öffentlicher Kommunikation
26
Q

Elemente öffentlicher Meinung nach Merten:

A
  • Vorhandensein von Öffentlichkeit und
  • eine Angelegenheit großer Relevanz, die
  • intensive Meinungsbildung ermöglicht,
  • in größerem Umfang auslöst und
  • wahrscheinlich Folgehandlungen bedingt.
  • Physische Anwesenheit nicht zwingend erforderlich.
27
Q

Öffentlichkeitstheorien unterscheiden sich in:

A

-im Stellenwert technischer Verbreitungsmedien
- den Basiselementen (Handlungen, Kommunikation)
- in den disziplinären Herkünften
-in der Integration verschiedener Gesellschaftstheorien
- durch die Integration kommunikationswissenschaftlicher Theorien
die Theoriedebatte geht weiter