Fachgeschichte der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft(6) Flashcards

1
Q

Theoretische Grundannahmen der Wissenschaftssoziologie:

A

●Wissenschaf entwickelt sich nicht kumulativ (increasing) ●Wissenschaf ist nicht autark ●Wissenschaf ist eine soziale Praxis ●Der Erfolg einer neuen Disziplin, Idee, Theorie hängt wesentlich von ihrer Institutionalisierungschance ab (Stellen, Schüler, Publikationen, Ansehen) Vertreter: Thomas S. Kuhn, Karl Mannheim, Pierre Bourdieu

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2
Q

das Legimitationsdilemma des Faches:

A

die Kommunikations- und Medienwissenschaf beschäfigt sich mit den sozialen Bedingungen, Folgen und Bedeutungen von medialer, öffentlicher und interpersonaler Kommunikation. Wissenschafsrat: Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Kommunikations- und Medienwissenschafen in Deutschland (2007) Drei Ausrichtungen im “Feld”1. Kommunikationswissenschaf2. Medialitätsforschung3. Medientechnologie

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3
Q

Was sind Indizien für das Legitimationsdilemma des Faches?

A
  • Zustrom von Outsidern und aus anderen Disziplinen
  • Namensstreit: Ist KW überhaupt eine eigenständige Wissenschaft?
  • Braucht eine KW-Professorin praktische Erfahrung im Journalismus?
  • Animositäten der etablierten Disziplinen
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4
Q

Was sind Ursachen für das Legitimationsdilemma des Faches?

A
  • Gegenstand (öffentliche Kommunikation) führt zu Überschneidungen
  • Legitimation (nach außen) über Ausbildung und Auftragsforschung:
    Akademisierung/Versozialwissenschaftlichung vs. Studierendenerwartung
  • Heterogene Herkunft der professoralen Gruppe
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5
Q

Mediensysteme:

A

These 1:
Medieninnovationen haben Auswirkungen auf die Theoriebildung zur öffentlichen Kommunikation.
These 2:
Je stärker Medien in der Gesellschaft verbreitet worden sind, desto mehr hat sich die Wissenschaft um dieses
Phänomen bemüht.
These 3:
Die Institutionalisierung der akademischen Disziplin Zeitungswissenschaft hängt nicht nur mit der steigenden
Pressereichweite zusammen, sondern auch mit dem Bedarf an ausgebildeten Journalisten und
Kommunikationsspezialisten.

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6
Q

Etablierung der Zeitungswissenschaft:

A
  • Anstoß von außen: Verleger- und Journalistenverbände
  • Redakteur wird zum Massenberuf (Ende 19., Anfang 20. Jahrhundert)
  • Gründung der Berufsverbände (1894 VDZV, 1910 RDP)
    Aber: Akademische Journalistenausbildung umstritten
  • Gegen-Argumente:
    „Schreiben liegt im Blut.“
    Volontariat besser als der Elfenbeinturm Universität
  • Pro-Argumente:
    Imageverbesserung für den Journalistenberuf
    Imageverbesserung für die Presse
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7
Q

Zeitungswisssenschaft in der Weimarer Republik:

A
  • Entstehung: Ausbildung; kein wissenschaftlicher Unterbau
  • Bescheidene finanzielle und personelle Ausstattung
    Folgen
  • Hauptinteresse: Sicherung des Überlebens
  • Betonung der Eigenständigkeit des Faches
  • Kein Dialog mit den Nachbardisziplinen
    Ende 20er, Anfang 30er Jahre: Sozialwissenschaftliche Perspektive
    Öffentliche Kommunikation kein Gegenstand mehr für Nachbarfächer
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8
Q

Das Fach im Nationalsozialismus:

A
  • Institutionelle Aufwertung des Faches, wobei sich dieses dem NS oft anpasste oder zumindest nicht
    widersprach
  • Wissenschaftlicher Dienstleister des NS-Propaganda-Apparats
  • Prominente Akteure wie d‘Ester und Dovifat begrüßten die erfahrene Aufwertung, beteiligten sich auch aktiv an
    NS-Propaganda und antisemitischen Publikationen  im Nachhinein Selbstdarstellung als Gegner
  • Studentinnen und Wissenschaftlerinnen, die vom NS verfolgt wurden, verschwanden auch großteils aus dem
    Fach
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9
Q

Was passierte im Jahr 1945 und warum wird es “Neustart” genannt?

A
  • Fach diskreditiert / Abwicklung
  • Nachwuchsmangel
  • Berufsverbände stellen Unterstützung ein
  • Rückgriff auf teilweise belastetes Personal, das später auch von den jeweiligen Schüler*innen verteidigt wurde
    Folgen
  • Schwache Stellung innerhalb der Universitäten
  • Fach kurz vor dem Exitus
  • Sozialwissenschaftliche Neuorientierung verzögert
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