N: Relevanz & Forschungszugänge (7) Flashcards
LEF: Die akademische Nutzungsforschung interessiert sich einzig für die sozialen Muster.
falsch
LEF: Bei der Mediennutzungsforschung klammert man vorgelagerte Motive der Nutzung aus und fokussiert sich auf die Muster der Nutzung.
falsch
LEF: Die angewandte Nutzungsforschung interessiert sich für die prognostische Funktion, weil dadurch Werbeleistungen geplant und verkauft werden können.
korrekt
LEF: Wenn man die TV-Nutzung über mobile Geräte mitberücktsichtigt (nicht nur TV), steigt die durchschnittliche Nutzungsdauer.
falsch
Definition Publikum
dispers, unbegrenzt, fluktuierend, flüchtig
→ nicht permanent
Bildet sich vorübergehend durch Zuwendung zu Medien → Konstrukt
schwierig, Publikumsdaten zu generieren
Anwendung Mediennutzung auf Pyramide
- Encounter undVersammlungsöffentlichkeit: Nutzende sind gut wahrnehmbar
- Medienöffentlichkeit: “Galerie” ist nicht direkt einsehbar (Nutzer sind nicht leicht auszumachen)
mögliche (Forschungs)Perspektiven
- Medienzentrierte Perspektive
- Medien mit ihren Angeboten schaffen sich Medienpublika
- Publikumszentrierte Perspektive
- soziale Gruppen nutzen Medienangebote in ihrem Alltag
- Perspektive der Publikumsforschung
- Publikumsforschung konstruiert mit Konventionen und Messsystemen ihre Medienpublika
Wandel der Mediennutzungsforschung
- geprägt von Soziologie und Psychologie
- 50er: Verhalten als Wirkung auf Reiz → passives “Opfer”, Masse
- 90er: soziale, emotionale Komponente → aktiver Nutzer mit Absichten und Gestaltungsspielraum (cf. Uses-and-Gratification-Approach)
- Individuum im Vordergrund
- “Interpretationsgemeinschaften”, “Fan-Gemeinschaften” → Zugehörigkeit zu Gruppe
Autoren
Marr & Bonfadelli
formal-deskriptives Ziel
Beschreibung der formalen Merkmale der Nutzung und der Nutzenden
- akademische Nutzungsforschung
- empirischer Zugriff auf Untersuchungsgegenstand
- ausführlicher, qualitative Merkmale
- angewandte Publikumsforschung
- Währung (Leistungsverrechnung)
diagnostisches Ziel
Schlussfolgerung auf Nutzenden und Nutzungsbedingungen
- akademische Nutzungsforschung
- gesellschaftlicher Kontext (Bedürfnisse, Interessen, Gewohnheiten)
- Nutzungsvorausssetzungen (Medienkompetenz, Zugang, Zeitbudget)
- i.d.R. standardisierte Befragung
- angewandte Publikumsforschung
- Erfolgskontrolle: Kundenzufriedenheit & Verrechnung von Werbeleistungen
- Ratings (Reichweite, Marktanteil, Nutzunsdauer)
prognostisches Ziel
- akademische Nutzungsforschung
- Theoriebildung
- Bsp. Matthäus-Effekt (Viralität), Fragmentierung
- angewandte Publikumsforschung
- redaktionelle Planung
- Verkauf von Werbeleistungen
redaktionelle Medien: Produkt
- Information
- Unterhaltung
- Rezipienten
- Rezipienten erhalten Information & Unterhaltung
- schenken aber auch Werbung Aufmerksamkeit
→ Verkauf an Inserenten
- schenken aber auch Werbung Aufmerksamkeit
redaktionelle Medien: Kunden
- Rezipienten
- Inserenten
cf. Weber zweiseitige Märkte
Plattformen: Produkt
- Information
- Unterhaltung
- Nutzer → Daten
- Rezipienten erhalten Information & Unterhaltung
- allerdings: nutzergenerierte Inhalte
- viel mehr Aufmerksamkeit für Werbung
-> Verkauf an Inserenten
Plattformen: Kunden
Inserenten
Selbstdeklaration
- Definition einer Währung
- Funktioniert bei Monopolen/Oligopolen (Google, Meta etc.)
Branchenorganisation
- unabhängige Drittparteien (mediapulse, WEMF)
- Einigung auf Währung (mitunter schwierig)
- Anwendung bei vielen Akteuren
Print-Datengenerierung
(MACH Basic)
- Organisation: WEMF (Werbemedienforschung)
- Grundgesamtheit: Sprachassimilierte Personen ab 14 Jahren
- Stichprobe: 15 000 pro Jahr
- Publikation 2 Mal pro Jahr, Daten aus letzten 2 Jahren
- Technik: CATI (random digit dialing), CAWI
- Definierte Nutzung:
- BRS = broadest readership (durchgeblättert)
- RUS = regular usership (mind. 3 von 6 Ausgaben eines Titels)
TV-Forschung
- Organisation: mediapulse (Kantar)
- Grundgesamtheit: Sprachassimilierte Personen ab 3 Jahren, mind. 1 TV Gerät/Haushalt
- Stichprobe: 1870 Haushalte
- Publikation: nächster Tag
- Technik: Audiomatching
- Definierte Nutzung: innerhalb von 7 Tagen
- neu: “TV Boost” mit zusätzlichen virtuellen Panelisten
Radio
- Organisation: mediapulse
- Grundgesamtheit: in CH wohnhaft ab 15 Jahren
- Strichprobe: 1840 Personen täglich (Pool von 13 000)
- Technik: Audiomatching (Uhr)
- Publikation: nächster Tag & Semesterberichte
Internet
- Organisation: mediapulse
- Stichprobe: 5000 Personen, 8500 online-Devices
Mediepulse Content Traffic Data (öffentlich)
- “Mess-Tag”
- erfasst sämtliche Zugriffe auf vertaggte online-Angebote
Mediapulse Audience Data
(nicht öffentlich)
- “Focal Meter”
- erfasst online-Devices in Panel-Haushalten
(Verknüpfung mit Personen möglich)
Probleme
Kosten & Konsens
- methodische Umstellungen (cf. Änderung bei TV)
- Einigung auf Währung
Missbrauch bei Selbstdeklaration
- falsche Angaben
- fake accounts
Mediennutzung Vergleich DE/CH: Radio
- Reichweite nimmt in beiden Ländern ab
- Dauer nimmt in beiden Ländern ab
Mediennutzung Vergleich DE/CH: TV
- Reichweite nimmt in beiden Ländern ab
- Dauer
- DE: Zunahme
- CH: Abnahnme
- Dauer
Veränderte Werbeeinnahmen (+ Gründe)
Rückläufige Nettoumsätze
- veränderte Mediennutzung: von klassischen zu neuen Medien
- veränderte Planbarkeit: einzelner Nutzer im Vordergrund, nicht mehr allgemeines Publikum
- veränderte Abrechnung:
- früher: Werbeträgerforschung → Wer hat Zeitung in die Hand genommen?
- heute: Werbemittelforschung → Wer hat Anzeige tatsächlich wahrgenommen?
OneLog
2021: Ringier & TX-Group, weitere sollen folgen
- ein Account, um sich auf allen Medien einzuloggen→ Daten
Werbertägerforschung
z.B. Zeitung
Werbemittelforschung
z.B. einzelnes Inserat
Nutzungsvoraussetzungen
verfügbares Medienangebot
- Hardware: Zugang zu Verbreitungstechnologien
- Software: mediale Inhalte und Anwendungen
verfügbare Zeit
- immer mehr freie Zeit zur Verfügung
- immer mehr Kanäle & Sendungen
- große Konkurrenz
- passt Publikum Lebensrhythmus den Medien an?
Bedürfnisse und Erwartungen
- Analyse der Nutzungsbedürfnisse → Uses-and-Gratification-Approach
Medienkompetenz
- normativ
- sinnvolle Integration in Alltag
- Medien-Prduktionsbedingungen verstehen und kritisieren können
Nutzungsmodalitäten
Frequenz & Dauer
- Dauer: zeitlicher Umfang der Nutzung
- Frequenz: längerfristige Publikumsbindung
→ Medienmenüs (Aggregation der Daten ergeben Muster)
Grad der Aufmerksamkeit
- Qualität des Kontakts
- Zielgerichtete Nutzung
Medienzufriedenheit
Nutzungsdifferenzen
Soziodemographie
- Vergleich verschiedener Nutzergruppen
- “digital divide”
- Alter (Generationen)
Mediennutzer-Typologien
- individuelle Merkmale
- Werteorientierung, Lebensziel, politische Ausrichtung
- Zurodnung zu Milieus
Ausgewählte Trends
Medienzugang & Medienbesitz
- heute Fernseher und Internet in Haushalten die Regel
Quantitative Nutzung
- mehr TV und Radio, weniger Zeitung etc.
Nutzungspräferenzen
- Vervielfältigung der Programme (durch private Sender) hat nicht zu mehr Diversität im Nutzerverhalten geführt
Nutzergewohnheiten