N: Inhaltliche Muster (9) Flashcards

1
Q

“Muster-Suche” bei angewandter Publikumsforschung

A

Angebotszentriert

→ Problem: Dekontextualisierung der Nutzung

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2
Q

“Muster-Suche” bei U-a-G

A

Nutzer-zentriert

→ Problem: Zusammenspiel verschiedener Motive zu wenig betrachtet

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3
Q

Lösung zwischen U-a-G und angewandter Publikumsforschung

A

Lösung → “Medienrepertoire

kombiniert beide Faktoren

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4
Q

Medienrepertoires Definition

A

Lösung → “Medienrepertoire

kombiniert beide Faktoren

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5
Q

Nutzungsepisode Definition

A

Abfolge verschiedener Handlungen in einer Nutzungssituation (“Medienmenü”)

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6
Q

Nutzungsmuster Definition

A

Wiederholende Abfolge von Handlungen in mehreren Nutzungssitzationen ( “Menüstruktur” ) → breiter gefasst als Nutzungsepisode

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7
Q

Messung der Mediennutzung: Identifikation des Gegenstands (Standardisierung & Unstandardisiert)

A
  • Standardisiert:
    • Mediengattungen (Radio, Fernsehen)
    • Medientypen (Boulevard, Qualitätsjournalismus)
    • Titel etc.
  • Unstandardisiert:
    • offene Fragen (“Was machen Sie Freitag Abend in Zusammenhang mit Medien?”)
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8
Q

Messung der Mediennutzung: Identifikation von Muster (Standardisiert & Unstandardisiert)

A
  • Standardisiert:
    • deduktiv
    • induktiv (statistische Cluster-Analysen)
  • Unstandardisiert:
    • offene Fragen
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9
Q

Repertoires als inhaltliche Muster

A
  • manche Menschen haben sehr enges Mediennutzungsverhalten (schauen nur Fernsehen und nur einen Kanal)
  • andere haben größeres Medienmenü

→ ergibt Cluster

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10
Q

Forschung zu Medienrepertoires

A

> zunehmende Ausdifferenzierung der Forschung (da Angebot ausdifferenzierter wird durch Digitalisierung)

vom Allgemeinen zum Spezifischen:

  1. Mediengattungsrepertoire (Print, Radio, TV)
  2. Medientypenrepertoire (Bourlevard, General Interest)
  3. Medientitelrepertoire (Tagesanzeiger, St. Galler Tagblatt)
  4. Beitragsrepertoire (Artikel x, Artikel y)
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11
Q

Mediengattungsrepertoire

A

Print, Radio, TV

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12
Q

Medientypenrepertoire

A

Boulevard, General Interest

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13
Q

Medientitelrepertoire

A

Tagesanzeiger, St. Galler Tagblatt

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14
Q

Beitragsrepertoire

A

Artikel x, Artikel y

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15
Q

Markengestützer News-Konsum

A
  • News-Junkie
  • News-Site des Vertrauens, u.U. sogar Zeitung
  • kann mit social media wenig anfangen
  • kennt Besonderheiten der Medienbranche
  • bevorzugt Textlastiges
  • Sozialdemographie
    • oft > 35, männlich
    • Deutschschweiz
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16
Q

Emergenter News-Konsum

A
  • kommt nicht mit Ereignissen mit
  • “sucht sich was im Netz zusammen”
  • viel auf social media
  • kennt Besonderheiten der Medienbranche nicht/schlecht
  • bevorzugt Videos
  • Sozialdemographie
    • oft < 35, weiblich
    • Romandie
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17
Q

News-Deprivierte Definition

A

News-Deprivierten wird etwas vorenthalten
→ ABER: sind nicht Opfer, sondern berauben sich ihrer Informiertheit selbst, indem sie Nachrichten bewusst vermeiden

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18
Q

Daten News-Deprivierte

A

CH
- 2009: 20%
- 2022: 40%
- davon Großteil ohne News oder nur am Rande von Unterhaltung

  • old world: 86% nutzen regelmäßig Abozeitung
  • news-deprived: 3% nutzen regelmäßig Abozeitung, dafür 75% social media
19
Q

News-avoiders Ländervergleich

A
  • Länder mit ÖRR: geringer
    • CH: 26%
    • DE: 25%
    • DEN: 15%
  • Länder mit polarisiertem politischem System oder eingeschränkter Pressefreiheit: höher
    • USA: 41%
    • POL: 41%
    • UK: 35% → +11% durch Brexit
20
Q

Motive für News-avoidance

A
  • negative impact on my mood (58%)
  • I don’t feel there is anything I can do (40%)
  • can’t rely on it to be true (24%)
  • disturbs concentration
  • takes too much time
21
Q

Probleme durch News-avoidance

A
  • news-avoidance korreliert mit
    • geringer gesellschaftlicher Teilhabe
    • geringem politischen Interesse
    • Demokratieunzufriedenheit
  • gefährdet Orientierungs- und Kontrollfunktion der Öffentlichkeit
22
Q

Konsistenztheorien Überblick

A

Balancetheorie
ABX-Modell
Kongruenzmodell
kognitive Dissonanz

23
Q

Balancetheorie

A

> Fritz Heider

Zusammenspiel von Person, Other und Object X

Dreieck:
bei Multiplikation +
- balancierte Triaden

bei Multiplikation -
- unbalancierte Triaden
→ Konflikte, Streit

24
Q

Balancetheorie: Beziehung des Gefühls

A
  • “Liking-Beziehung”
  • P mag O und/oder X bzw. lehnt es ab
25
Q

Balancetheorie: Beziehung der Einheit

A
  • “Unit-Beziehung”
  • werden zwei Dinge als zusammengehörige Einheit wahrgenommen oder nicht
  • Faktoren: Ähnlichkeit zwischen Personen
26
Q

ABX-Modell

A

Weiterentwicklung von Balancetheorie durch Newcomb

27
Q

Kongruenzmodell Definition

A

> berücksichtigt auch massenmediale Informationsquellen

ansonsten Anlehnung an Balancetheorie

  • exakte Vorhersage über Richtung und Ausmaß einer Einstellungsänderung möglich
28
Q

Kongruenzmodell: Variablen für Entscheidungsfindung

A
  1. bestehende Einstellung einer Person gegenüber Informationsquelle
    • positiv, neutral, negativ
    • semantisches Differenzial (-3 für sehr negativ bis +3 für sehr positiv)
  2. bestehende Einstellung der Person zu einem Objekt, welches die Informationsquelle bewertet
    • assoziativ: positive Bewertung
    • dissoziativ: negative Bewertung
  3. die Bewertung, welche die Informationsquelle und das Objekt miteinander verknüpft
29
Q

Kongruenzmodell: Verhalten bei Inkongruenz

A
  • Person ändert Einstellung zu Informationsquelle & Objekt
  • Einstellungsänderung in entgegengesetztem Verhältnis zu Polarisierungsgrad
  • Bsp.
    • Spiegel Bewertung: -2
    • EU Bewertung: +1
    • Resultat: beides -1 (EU stärker gesunken, da Einstellung weniger polarisiert gewesen)
  • zusätzlich: bei starker Inkongruenz Skepsis
  • Aussagenkonstante: Objekt vor Informationsquelle (für Lob und blaming)
30
Q

Kognitive Dissonanz Definition

A

eine der wichtigsten Theorien der Sozialwissenschaften

baut auf Balancetheorie auf

> eine Person, verschiedene Einstellungs-Objekte

31
Q

Kognition Definition

A

Wissen, Meinung, Einstellungen

32
Q

Cluster Definition

A

Mehrzahl von Kognition

33
Q

kognitive Dissonanz: Beziehungen

A

+ Konsonant: “wenn das eine aus dem anderen folgt” (kein Widerspruch)

  • Dissonant: “das Gegenteil des einen aus dem anderen folgt” → Bsp. verschuldete Person kauft neues Auto ( Widerspruch)

~ irrelevant: “aus dem einen kann nichts über das andere gefolgert werden” → hat nichts miteinander zu tun

34
Q

Ursprünge von Dissonanz

A
  • logische Inkonsistenzen
    • Irritation, dass Dinge nicht zusammenpassen
    • Bsp. Glaube an Sterblichkeit & Glaube daran, ewig zu leben
  • heterogene Normen oder Rollenkonflikte (Sitten und Gebräuche)
    • man gibt sich unter Freunden anders als bei Verwandten
  • allgemeine vs. spezifische Kognitionen
    • Umweltschutz vs. Flug in die Ferien
  • frühere vs. aktuelle Kognitionen
    • wandelnde Überzeugen über die Zeit (z.B. Tattoo)
35
Q

Verhaltensmuster bei Dissonanz

A
  • psychologically uncomfortable situation
  • person tries to reduce dissonance and achieve consonance
    • avoids situations and information which would likely increase dissonance
      → news-avoiders
36
Q

Strategien zur Dissonanz-Reduktion

A
  • Anpassung einer Kognition (Meinung ändern)
  • Hinzufügen anderer Kognitionen (andere Inhalte hinzufügen)
  • Reduktion der Bedeutung ( “egal, interessiert mich nicht mehr” )
37
Q

Stärke der Dissonanz abhängig von

A
  1. Wichtigkeit der Elemente
  2. Anteil der kognitiven Elemente, die mit dem betreffenden kognitiven Element dissonant sind
38
Q

Kritik an Theorie der kognitiven Dissonanz

A
  • zu simpel
  • ungenaue Beschreibung
  • mangelnde Validität
39
Q

Weiterentwicklung der kognitiven Dissonanz

A
  1. Erweiterung des empirischen Geltungsbereichs → Ratten
  2. Konkretisierung der Bedingungen
  3. Einschränkungen: dissonante Informationen werden nicht vermieden, wenn
    • dissonante Informationen leicht zurückgewiesen werden können
    • sie für zukünftige Entscheidungen nützlich sein könnten
    • Berichtigung der Entscheidung möglich
40
Q

Selektive Zuwendung zu Nachrichtenangeboten

A

(selective exposure)

US: 42% bevorzugen Nachrichten, die eigene Position vertreten, 51% wollen neutrale Berichterstattung

UK: 8% bevorzugen Nachrichten, die eigene Position vertreten, 81% wollen neutrale Berichterstattung
→ BBC maßgeblich verantwortlich hierfür

41
Q

selective exposure: Verstärkerthese

A
  • massenmediale Inhalte verstärken Einstellungen anstatt sie zu verändern
  • wurde in 1970ern gerne von Politikern, Journalisten etc. aufgegriffen, um Massenmedien zu verharmlosen
42
Q

“conformation bias”

A
  1. selective exposure: selektive Zuwendung aufgrund von Einstellungen
  2. selective perception: nehmen Inhalte gemäß ihrer Einstellung wahr (u.U. Verzerrung)
  3. selective retention: selektive Erinnerung an Medieninhalte
43
Q

de-facto selectivity

A
  • nicht bewusst durch Dissonanz
  • geprägt durch Umfeld etc. → “Zufall”
44
Q

Motive zur Informationsverarbeitung (selective exposure)

A
  1. Verteidigungsmotivation
  2. Genauigkeitsmotivation