I: Was und wann? sachliche und temporale Muster (4) Flashcards

1
Q

Autor

A

Rössler

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2
Q

Themen: Definition

A

Luhmann:

  • liegen als Struktur jeder Kommunikation zugrunde
  • fassen verschiedene Beiträge zu einem kurzfristigen oder auch längerfristigen Sinnzusammenhang zusammen
    • Deutungskomplexe
  1. Sachlich: Kommunikationsgegenstand
    1. Worum geht es?
  2. Sozial: Akteure als Subjekte und Objekte der Kommunikation zum Thema
    1. Wer ist daran beteiligt?
  3. Zeitlich: Lebensdauer, Lebenszyklus
  4. Sozialräumlich: Reichweite des Themas
    1. lokal bis global

alles im Fluss, kann sich täglich verändern

Abschließende Definition von “Thema” nicht möglich, da immer über- bzw. untergeordnetes Thema vorhanden

Bundesratswahl → Wahlen ↔Pressekonferenz Uli Maurer

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3
Q

Issues Definition

A

Spezialfall öffentlicher Themen

  1. von öffentlichem Interesse
  2. Konfliktpotenzial
  3. tangieren tatsächlich oder potenziell Organisationen und deren Handlungspotential
  4. Beziehung zwischen Teilöffentlichkeit und Organisation
  5. stehen in Zusammenhang mit Ereignis(sen) ( “Events” )
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4
Q

Funktionen von Themen

A
  • organisieren das Gedächtnis der Öffentlichkeit
  • strukturelle Kopplung der Massenmedien mit anderen Gesellschaftsbereichen
  • Steuerungsmechanismus des politischen Systems
    • öffentliche Aufmerksamkeit ist endlich
    • bewusste (nicht-)Thematisierung hat Auswirkungen auf öffentliche Meinung
  • ordnen Kommunikation
    wenn Thema einmal festgelegt, kann man nicht mehr Beliebiges Beitragen
  • vernetzen verschiedene Teil-Öffentlichkeiten
    via Anschlusskommunikation
    (Wissenschaft, Wirtschaft, Politik)
  • konstituieren Akteurs-Identität
    Personen, Organisationen, Institutionen
  • steuern Aufmerksamkeit
  • steuern Reputationsbildung
  • steuern politischen Entscheidungsprozess
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5
Q

Induktion bei Inhaltsanalyse

A
  • Suche nach Narration, “story” in Kette von Beiträgen
    • VW-Abgasskandal, Affäre Sebastian Kurz etc.
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6
Q

Deduktion bei Inhaltsanalyse

A
  • Unterscheidungskriterien vorher festgelegt
    • Sport, Europa, Inland etc.
  • Beiträge werden dort hineinsortiert
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7
Q

Themenkarrieren

A

“Bread-and-Butter” Themen
- zB. Wetter, Sport

Saisonale Themen
- z.B. Wahlkampf

Willkürliche Themen
- neu, überraschend, nicht vorhersehbar
→ besonders spannend

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8
Q

Themenzyklen

A

(Luhmann)

latente Phase
- nur für Experten sichtbar
- kein öffentlicher Diskurs

Durchbruchphase
- Thema wird präsent, Akteure müssen Stellung beziehen
- Politiker etc.
- entscheidend: Schlüsselereignisse & Multiplikatoren (Issue-Frames)
- wichtig: Meinungsführer-Medien

Modephase
- Thema gewinnt an Popularität & Resonanz
- viele Beteiligte, unterschiedliche Meinungen
- breiter öffentlicher Diskurs

Ermüdungsphase
- Thema verliert Anziehungskraft, wird nicht mehr breit diskutiert
- unabhängig davon, ob es tatsächlich eine Lösung gab
- oft zeitgleich mit Aufschwung eines neuen Themas
- Klima → Corona → Ukraine

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9
Q

Themenzyklen: normativ

A
  • Kritik an raschem, einseitigem Aufstieg von Themen
  • Kritik an raschem Niedergang
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10
Q

Medienstürme

A

auch “news wave”, “Hype”, “moral panic”

Thema ist nach einem Schlüsselereignis über längeren Zeitraum in Medien, viel Beachtung
Bsp. Corona, Ukraine, 9/11

  • specific event
  • explosive increase in news coverage
  • substantial share of the total news coverage
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11
Q

Schlüsselereignisse: Definition

A

key events

  • spektakuläres Ereignis, dass Aufmerksamkeit der Medien in besonderem Maße anzieht
  • Einzigartigkeit
    • neuer Sachverhalt und/oder
    • große Tragweite
  • ob ein Ereignis ein Schlüsselereignis gewesen ist, lässt sich erst hinterher bestimmen
    • Phasen vor und nach Ereignis werden betrachtet
    • nach Ereignis muss Berichterstattung noch einige Zeit hoch sein
  • oft negative, seltener positive
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12
Q

Schlüsselereignisse: Ablauf

A
  1. Resonanzstarke Berichterstattung
  2. intra-medial (innerhalb eines Medienhauses)
    1. Wandel von Selektions- und Interpretationskriterien
    2. intensivierte Berichterstattung über ähnliche Ereignisse
      1. 9/11 → Terrorismus allg.
  3. inter-medial (Medienhäuser untereinander)
    1. Imitation, Ko-Orientierung
  4. Folge: noch resonanzstärkere Berichterstattung ( “killer-issues”)
    1. andere Themen werden verdrängt ( “victim-issues”)
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13
Q

Schlüsselereignisse: Rolle von Journalisten

A
  • suchen aufmerksamer nach Informationen
  • beachten sämtliche Ereignisse, die damit zu tun haben, stärker als zuvor
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14
Q

Thematisierungsstrategien: generell

A

Thematisierungsdynamiken ergeben sich aus Zusammenspiel verschiedener Einflussfaktoren

  • Resonanz antizipieren (Früherkennung) → Entwicklungs steuern
  • Darstellung steuern
  • Deutungshoheit
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15
Q

“Issue Management”

A

(PR)

  • Emergenz, Diffusion, Behandlung beeinflussen
  • gemäß Zielen der Organisation
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16
Q

“Priming”

A

ein oder mehrere Themen werden zur Beurteilung bzw. Bewertung der Öffentlichkeit herangezogen (Bsp. Facebook: Cambridge Analytica)

17
Q

Agenda-Setting

A

Gewinnerthemen
selber stark, Gegner schwach

Positionsthemen
selber schwach, Gegner stark

Hoch-Konflikt-Themen
alle haben Stärken & Schwächen
Erwartungshaltung der Öffentlichkeit: jeder muss sich positionieren

“Niemandsland”
alle sind schwach, geringes Interesse

18
Q

intermedia Agenda-Setting

A
  • Meinungsführer-Medien berichten zuerst über Sachverhalt
    • auch Spezial- oder Alternativmedien
  • andere Medien orientieren sich daran

→ Spill-Over-Effekt

19
Q

Agenda building

A
  1. Agenda des politischen Systems bestimmt, was in Medien zu sehen ist
    - aber auch umgekehrter Einfluss: investigativer Journalismus
  2. politische Agenda wirkt sich auf Publikumsagenda aus

→ Medien als Vermittler zwischen Politik und Wählern

20
Q

Issue Framing Definition

A

(Deutungsrahmen)

Journalists, strategic communicators:
- select some aspects of issue → make them salient
- other aspects are ignored
- result: specific presentation of issue
- construct reality in selective way

Bsp. Atom-Energie
- Sauberkeit
- Fortschritt
- nukleare Bedrohung
- gesundheitliche Bedrohung

21
Q

Issue Framing: Funktionen

A
  • Aufmerksamkeit auf bestimmten Aspekt legen → Interpretation
    • Fridays for Future → “Krise”, “Notstand”
  • Darstellung der Situation: strategisch, mitunter manipulativ
    • trotzdem notwenig und legitim
22
Q

Issue Framing: Forschung

A
  • Boom der Framing-Forschung
  • kein Konsens bei Erfassung von Frames (Induktion vs. Deduktion)
23
Q

erfolgreiches Event-Design

A
  1. Sozialdimension
    1. Event verstößt gegen formelle oder informelle Normen und Werte → Aufmerksamkeit
  2. Zeitdimension
    1. man passt sich an zeitliche Rahmenbedingungen der Medien an (Produktionsablauf)
  3. Sachdimension
    1. gleichzeitig Anschluss an polare Themen & Überraschungseffekt
  4. Sozialräumliche Dimension
    1. möglichst symbol- oder geschichtsträchtiger Ort
24
Q

Issue-Lebenszyklus

A

Definition

Legitimierung

Polarisierung

Identifikation

Lösung

Umsetzung