Motivation Flashcards

VL 6

1
Q

Was bezeichnet der Begriff “Motivation”?

A

Sammelbegriff für unterschiedliche psychische Prozesse, die darin übereinstimmen, dass Personen bestimmte Verhaltensweisen um ihrer Folgen willen auswählen und konsistent beibehalten

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Woraus resultiert Motivation?

A

Aus den Wechselwirkungen zwischen psychischen Dispositionen (Bedürfnisse, Erwartungen) und den Anforderungen und Charakteristika der Situation in der die Person gerade handelt

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Was sind Unterschiede zwischen Motiv und Motivation?

A

Motiv: Überdauernde Bewertungsvorliebe, relativ stabile Disposition (Trait), personenspezifisches Merkmal
Motivation: Aktueller Zustand der Person (state), Ergebnis des Zusammenwirkens von Merkmalen der Person und der Situation

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Welche Aspekte von Handlungen berücksichtigt das Handlungsmodell nach Heckhausen?

A
  • aktuell wirksame Motivation
  • 2 Einflussfaktoren [(Person mit Motiven und Zielen)(situativ gegebene Handlungsmöglichkeiten)]
  • Prozesse während der Handlung (Handlungssteuerung und Selbstregulation)
  • Effekte (unmittelbares subjektives Erleben, mittel-und längerfristige Folgen)
  • Folgen einer Handlung können antizipiert werden und wirken sich auf Persönlichkeit aus
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Welche Formen der Erwartung kennt das Handlungsmodell der Motivation nach Heckhausen?

A

1) Situations-Handlungs-Erwartung:
Wie gut man in einer Situation eine bestimmte Handlung realisieren kann
2)Handlungs-Ergebnis-Erwartung:
Welches Ergebnis durch eine Handlungsoption erzielt werden kann
3) Ergebnis-Folgen-Erwartung:
(Spätere) Folgen, die sich aus einer Handlung ergeben

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Welche 5 Stufen hat die Bedürfnishierarchie nach Maslow? 1= Spitze 5=Basis

A

1: Selbstverwirklichungsbedürfnisse (Entfaltung)
2. Wertschätzungsbedürfnisse (Erfolg, Anerkennung)
3: Soziale Bedürfnisse (Zugehörigkeit, Liebe)
4: Sicherheitsbedürfnisse (Angstfreiheit, Schutz vor Krankheit)
5: Physiologische Bedürfnisse (Nahrung, Wasser, Schlaf)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Was sind grundlegende psychologische Bedürnisse?

A

Autonomie - Bestreben, sich als eigenständiges Handlungszentrum zu erleben
Kompetenzerleben: Wunsch, wirksam zu sein udn Anforderungen aus eigener Kraft bewältigen zu können
Soziale Eingebundenheit: Bestreben nach befriedigenden Sozialkontakten, Anerkennung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Was charakterisiert die EXtrinsische Lernmotivation?

A

Absicht, eine Lernhandlung durchzuführen, weil damit positive KONSEQUENZEN herbeigeführt oder negative vermieden werden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Was charakterisiert die INtrinsiche Lernmotivation?

A

Absicht, eine bestimmte Lernhandlung durchzuführen, weil die Handlung selbst von positiven Erlebenszuständen begleitet wird - Freude an der Sache

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Was ist der sog. Overjustification-Effect? Was die Korrumpierungshypothese? Wie hängen sie zusammen?

A

Intrinsiche Motivation wird geschwächt, wenn eine freiwillige Handlung durch extrinsische Anreize zusätzlich belohnt wird

Korr.hyp: Belohnung verändert die Wahrnehmung der Ursache für das Ausführen der Tätigkeit

Wird die Ursache außerhalb der Tätigkeit selbst wahrgenommen, sinkt die subjektiv wahrgenommene Höhe der Selbstbestimmtheit

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Was sind die vier Stufen der Handlungsregulation im Rahmen extrinsischer Motivation?

A

Sortierung: external -> internal

Externe Regulation - Dominanz Belohnung/Bestrafung
Introjektion - Vermeidung v. schlechtem Gewissen, die externe Instanz wurde verinnerlicht
Identifikation - pers. Wertschätzung von Zielen
Integration - hierarchische Synthese der Ziele in das Wertesystem

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Wie ist Interesse definiert?

A

Interesse=
herausgehobene Beziehung einer Person zu einem Gegenstand,die durch hohe subjektive Wertschätzung für den Gegenstand und eine insgesamt positive Bewertung der emotionalen Erfahrungen während der Interessenhandlung gekennzeichnet ist.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

In welcher Beziehung stehen Interesse und (schulische) Leistung zueinander?

A

verstärken sich gegenseitig über die Zeit
Beobachtung: Positive Bezüge zwischen Interesse und Leistungstests/Noten
Lernumwelten mit mehr Selbstbestimmung fördern die Ausbildung von Interesse
Interesse hat bedeutsame Effekte auf akademische Wahlentscheidungen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Was sind 3 Erklärungsansätze dafür, dass das Interesse an den Inhalten der meisten Schulfächer im Verlauf der Schulzeit abnimmt?

A

1) Ungünstige Lernbedingungen: Clash zwischen Wunsch nach Autonomie und Vorschriften der Schule
2) Entwicklungsbedingte Veränderungen: Pubertät, Verschiebung der Lebensziele
3) Differenzierung und Spezifizierung der Lern- und Leistungsziele:
Vorstellungen zu Berufsweg, verfestigte Einschätzung eigener Kompetenzen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Welche Komponenten berücksichtigt das Erwartungs-Wert-Paradigma? Was ist Instrumentalität?

A
Ewartungskomponente E (subjektive Wahrscheinlichkeit, Aufgabe zu lösen)
Wertkomponente W (Anreiz, den Erfolg und dessen Folgen haben)
Instrumentalität =
Entscheidend, Erfolgserwartung und subjektive Bewertung des Handlungsergebnisses (M = E * W)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Was besagt das Risikowahlmodell nach Atkinson?

A

Erklärt, welche Aufgaben für welche Personen besonders motivierend sind
Je leichter Aufgabe, desto höher Erfolgswahrscheinlichkeit E für Lösen
Je schwieriger, desto höher Anreiz des Erfolges (W)

Erfolgsmotivierte stellen sich Anforderungssituationen im Streben nach Erfolg, bei ihnen gilt:
Erfolgsmotiv > Misserfolgsmotiv

Misserfolgsmotivierte stellen sich Anforderungssituationen im Bestreben, Misserfolg zu vermeiden:
Misserfolgsmotiv > Erfolgsmotiv

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Welche Anspruchsniveaus wählen Erfolgs-/Misserfolgsmotivierte?

A

Erf.mot:
“realistisches” Anspruchsniveau = bestes Verhältnis zwischen Risiko und Nutzen

Misserf.mot:
wählen zu leichte (“kann jeder, ich also auch”) oder zu schwere (“kann ja sowieso keiner”) Aufgaben

18
Q

Was sind Kausalattributionen?

A

subjektive Erklärungen oder Ursachenzuschreibungen für bestimmte Sachverhalte oder Ereignisse

19
Q

Welche Dimensionen kennt das Zweidimensionale Modell der Kausalattribution nach Weiner?

A

Lokalität: internal(Person) oder external (Situation)

Stabilität: stabil oder variabel

20
Q
Beispiele für Kausalattributionen
internal - stabil
internal - variabel
external - stabil
external variabel
A

internal - stabil: Fähigkeiten, Begabung
internal - variabel: Anstrengung
external - stabil: Aufgabenschwierigkeit, Anspruch Lehrperson
external variabel: Zufall

21
Q

Welches Attributionsverhalten weisen erfolgsmotivierte Menschen auf?

A

Bei Erfolgen: internale Faktoren, vorzugsweise stabile
Bei Misserfolgen: variable Faktoren (intern/extern)

= günstig für die Selbstbewertung

22
Q

Welches Attributionsverhalten weisen misserfolgsmotivierte Menschen auf?

A

Erfolge: externale Faktoren (vorzugsweise variabel)
Misserfolge: stabile Faktoren, intern

= ungünstig für die Selbstbewertung

23
Q

Was sind Leistungsemotionen?

A

Emotionen, die speziell bei leistungsbezogenen Aktivitäten (z.B. in Lernsituationen) und bei der subjektiven Bewertung von Leistungsergebnissen auftreten

24
Q
In welcher Beziehung stehen Emotionen und Attributionsprozessen bei 
Stolz
Scham
Überraschung
Ärger
?
A

Stolz bei Erfolg und Scham bei Miserfolg sind auf internale Attributionsprozesse zurückzuführen

Überraschung bei Erfolg und Ärger bei Misserfolg sind auf externale Attributionsprozesse zurückzuführen

Wird Misserfolg anhaltend auf stabile oder nicht veränderbare Faktoren attributiert, führt dies zu Resignation und Hilflosigkeit

25
Q

Welche Typen der Zielorientierung gibt es nach Dweck?

A

Lernzielorientierung (Aufgabenorientierung)

  • positive Einstellung zur Veränderbarkeit der eigenen Fähigkeit
  • nehmen Lern/Leistungssit. als Chance zur Verbesserung wahr
  • Erfolg wird an eigenem Lernfortschritt bemessen

Leistungsorientierung (Ich-Orientierung)

  • Halten eigene Fähigkeiten für nicht so einfach veränderbar
  • Defensive Einstellung ggü. neuer Lernaufgaben
  • Wollen hohes Fähigkeitsniveau demonstrieren
26
Q

Was sind Effekte der (Lern-)Zielorientierung?

A

positiv: Lernzielorientierung führt zu besserer Fokussierung und höherer Persistenz, können Kapazitäten optimal nutzen
negativ: Interessantes ist nicht immer relevant (seductive details)

27
Q

Was ist das Selbstkonzept?

A

mentale Repräsentation der eigenen Fähigkeiten, umfasst Vorstellungen, Einschätzungen und Bewertungen

dispositionaler Anteil der Fähigkeitsbewertung: stabile Vorlieben und Abneigungen
Zunehmende Stabilisierung und Spezialisierung/Generalisierung

28
Q

Was umfassen Selbstkonzepte? Wie hängt das Selbstwertgefühl damit zusammen?

A

selbstbeschreibende (deklarative) und selbstbewertende (evaluative, affektive) Anteile

selbstbewertende Anteile werden oft als Selbstwertgefühl vom Selbstkonzept abgegrenzt

Selbstwert resultiert als affektive Komponente des Selbst aus den Bewertungen der eignen Person

29
Q

Welche übergreifenden Teil-Selbstkonzepte gibt es bezüglich schulischer Leistung? Was ist bemerkenswert?

A

Mathematisches und Verbales Selbstkonzept der Begabung

Mathematisch: Mathe, Naturw., Wirtschaft
Verbal: der Rest

Die beiden Konzepte haben kaum Zusammenhang

30
Q

Wovon ist die Entwicklung des Selbstkonzepts abhängig?

A
  • kognitive Entwicklung (Fähigkeit zu soz. Vergleichen, Differenzierungs- und Abstraktionsfähigrkeit)
  • soziale Erwartungen und Rückmeldungen signifikanter Anderer
  • Motive (Selbstbestätigung, - werterhöhung, - wertschutz)
31
Q

Wie entwickeln sich Selbstkonzepte im Laufe der Schulzeit?

A

von extrem überdurchschnittlicher zu mäßig überdurchschnittlicher Selbsteinschätzung

Grundschulkinder: “von Optimisten zu Realisten”

Selbsteinschätzung liegt während ersten 7 Jahren Schulzeit im Mittel ÜBER dem Durchschnitt

32
Q

Welche Faktoren beeinflussen die Entwicklung des Selbstkonzepts?

A

Dimensionale Vergleiche zwischen Domänen (Fächer)
Temporale Vergleiche
Kriteriale Vergleiche mit Standards
Soziale Vergleiche

33
Q

Welche Bezugsgruppen-Effekte beeinflussen das Selbstkonzept?

A

Wenn Selbstkonzept durch soziale Vergleiche beeinflusst wird:
Big-fish-little-pond: SuS mit gleicher Leistung schneiden in Umfeld mit höherer Leistung schlechter ab
aber:
Basking-in-reflected-glory: wirkt entgegen,
anspruchsvoller Kontext ist SuS bewusst

34
Q

Wie korrelieren die verschiedenen Leistungen und Selbstkonzepte miteinander?

A
  • Bild VL 7 Folie 14
35
Q

Wovon geht der Self-Enhancement-Ansatz (SE) aus?

A
  • Selbstkonzepte sind entscheidend und können die Lernleistungen beeinflussen
  • ein positives Selbstkonzept fördert schulische Leistungen, ein negatives Selbstkonzept behindert sie
  • -> Von Selbstkonzept zur Leistung
36
Q

Was zeichnet den Skill-Development-Ansatz (SD) aus?

A
  • Leistungen sind ursächlich für die Selbstkonzepte und bestimmen diese
  • Zuwachs schulbezogener Kompetenzen führt zu einem positiven Selbstkonzept, Stagnation oder Leistungseinbrüche führen zu einem negativen Selbstkonzept
37
Q

Wie funktioniert die Reziproke Wirkrelation?

A
  • SE und SD treffen gleichzeitig zu
  • Selbstkonzept wirkt auf Anstrengung, was sich wiederum positiv auf die Leistung auswirkt
  • Mehr Leistung fördert die positive Wahrnehmung im Bereich von sich selbst
    Kreislauf: –> Leistung –> Akademisches Selbstkonzept –> Anstrengung –>
  • Auch negativ Möglich: schlechte Leistung führt zu einem negativen Selbstkonzept, welches zu weniger Anstrengung führt…
38
Q

Wie kann das Selbstkonzept als Mediator beschrieben werden?

A
  • BILD VL 7 Folie 17 und 18
39
Q

Wie kann das Kompetenzerleben gefördert werden?

A
  • Anpassung des Schwierigkeitsniveaus von Lernaufgaben an das Kenntnis- und Fähigkeitsniveau der Lernenden (Binnendifferenzierung, mittelschwere Aufgaben)
  • Unterstützung bei der Bearbeitung von Lernaufgaben, die den Lernenden momentan noch überfordern
40
Q

Was kann das Autonomieerleben fördern?

A
  • Mitbestimmung bei Entscheidungen über verschiedene Lernwege oder Lernmaterialien (z.B. Auswahl von Anwendungsfeldern d. Lernstoffs)
  • Einsatz von Lehrmethoden, die ein hohes Maß an
    Eigenaktivität und Selbstbestimmung erlauben (z.B.
    Projektunterricht)
41
Q

Wie kann die soziale Einbindung gefördert werden?

A
  • Kooperatives Lernen (z. B. in Form von Kleingruppen)

- Partnerschaftliches Lehrer-Schüler-Verhältnis

42
Q

Wie kann die subjektive Bedeutung des Lerngegenstands hervorgehoben werden?

A
  • Bezüge zu den übergeordneten Zielen der Schüler*innen herstellen (z.B. im Hinblick auf Berufsvorstellungen)
  • Auf praktische Anwendungsmöglichkeiten des Lernstoffs hinweisen (z. B. für die Lösung von Alltagsproblemen)