Lehrkraft Flashcards

1
Q

Was sind einige Besonderheiten des Lehrberufs?

A
  • Hohe gestalterische Freiheitsgrade, aber auch viele praktische Einschränkungen und geringe Planbarkeit
  • sollen Schüler*innen dazu bewegen, sich mit Themen und Tätigkeiten auseinanderzusetzen, die anstrengend sind und die sie nicht freiwillig machen
  • Arbeit findet meist in Gruppen statt –> müssen organisiert werden
  • Viele simultan ablaufenden Ereignisse: Aufmerksamkeit und Konzentration, schnelle Entscheidungen gefordert
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2
Q

Was sind Aufgaben von Lehrer*innen?

A
  • Planung von Unterrichtsstunden
  • Korrektur von Arbeiten
  • Leitung von Arbeitsgruppen und Schulausflüge
  • führen von Elterngesprächen
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3
Q

Was belastet Lehrkräfte in ihrem Beruf?

A
  • Vermeintlich geringe Wertschätzung
  • Veränderungen in der Schullandschaft (Autonomie,
    Ganztagsschule, Inklusion)
  • Besondere Beschäftigungsstruktur: hohe Sicherheit, aber gering steigendes Gehalt, wenig Aufstiegsmöglichkeiten
  • Keine Belohnung für hohes Engagement, aber auch keine Bestrafung bei geringer Arbeitsleistung
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4
Q

Welche Paradigmen gibt es in der Unterrichtsforschung?

A
  • Persönlichkeits-Paradigma
  • Prozess-Produkt-Paradigma
  • Experten-Paradigma
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5
Q

Was ist die Grundidee des Persönlichkeits-Paradigmas?

A
  • Annahme: Lehrkräfte sind besondere Typen mit bestimmten Eigenschaften, die sie zu guten oder schlechten Lehrkräften machen
  • Such nach der ”positiven Lehrerpersönlichkeit”
  • Zentrale Variablen: Persönlichkeitsmerkmale (Enthusiasmus, Extraversion
    etc. ), Führungsstile (autoritär, kooperativ etc.)
  • Methode: Korrelation mit Lernerfolg
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6
Q

Was wird am Persönlichkeits-Paradigma kritisiert?

A
  • Effekte meist klein und inkonsistent
  • Nur Mindestausprägungen als notwendige Bedingung
  • Pauschale Beschreibung des Unterrichtsverhaltens, das weit von Lehrer-Schüler-Interaktion entfernt ist
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7
Q

Wie zeichnet sich das Prozess-Produkt-Paradigma aus?

A
  • Erfassung von konkreten Verhaltensweisen von LK
  • Wirkung von Lehrerverhalten auf Schülerfertigkeiten
  • Typische Variablen: Anzahl von Fragen, Zeit bis Antwort etc.
  • Methode: Systematische Beobachtung des Unterrichts, Experimentelle Ansätze
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8
Q

Was sind die Probleme des Prozess-Produkt-Paradigmas?

A
  • Keine Einbeziehung von Fachinhalten
  • Unterschiedliche Wirkung in verschiedenen Kontexten
  • Unidirektionaler Ansatz (nur Verhalten der LK beeinflusst Verhalten der SuS, nicht andersherum)
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9
Q

Welche Idee liegt dem Experten-Paradigma zugrunde?

A
  • Lehrkräfte als ”kompetente Fachleute”, ”Orchestrierung” des Unterrichtsverhaltens (Repertoire an Fähigkeiten, die situationsabhängig eingesetzt werden können)
  • Typische Methodik: Novizen-Experten-Vergleich, Rekonstruktion von Unterrichts-Scripts
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10
Q

Was kann am Experten-Paradigma kritisiert werden?

A
  • Lehrkräfte können guten Unterricht auf sehr
    unterschiedliche Weisen halten
  • Beteiligte Parameter sind nicht bekannt oder
    kontrollierbar
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11
Q

Was zeichnet neuere Ansätze in der Lehrkraftforschung aus? Wovon gehen diese aus?

A
  • verbinden verschiedene Forschungsstränge
  • konzeptualisieren die Fähigkeiten von Lehrkräften als
    ”professionelle Kompetenzen”
  • Innerhalb dieser werden verschiedene Facetten unterschieden
  • wirken sich in komplexer Weise auf ihr
    Unterichtshandeln aus
  • Professionelle Kompetenzen sind nicht angeboren, sondern werden selbst erworben und entwickeln sich im Laufe der Berufslaufbahn
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12
Q

Welche Aspekte professioneller Kompetenz gibt es im COACTIV-Modell?

A
  • Motivationale Orientierung
  • Überzeugungen, Wertehaltungen, Ziele
  • Selbstregulation
  • Professionelles Wissen
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13
Q

Welche Formen von Wissen gibt es?

A
  • Deklaratives Wissen: Wissen über fachliche Sachverhalte oder die Kenntnis verschiedener Methoden
  • Prozedurales Wissen: Wissen darüber, wie bestimmte
    Methoden angewendet werden
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14
Q

Was müssen Lehrer wissen, um erfolgreich unterrichten zu können?

A

fachlich:
- Fachwissen (”content knowledge”): Verständnis des zu unterrichtenden Schulstoffes
- Fachdidaktisches Wissen (”pedagogical content knowledge”): Wissen darüber, wie fachliche Inhalte am besten vermittelt werden
- Curriculäres Wissen (”curricular knowledge”): Wissen über die Inhalte der Lehrpläne und Lehrmaterialien
allgemein:
- Pädagogisches Wissen (”pedagogical knowledge”): Wissen über Lehr-Lern-Situationen und deren Optimierung

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15
Q

Welche Befunde lassen sich bezüglich des Wissens von LK feststellen?

A
  • Fachwissen und fachdidaktisches Wissen korrelieren hoch miteinander, sind aber voneinander abgrenzbar
  • Unterschiede im Wissensumfang –> wirken sich auf ihr Lehrverhalten aus: Fachbezogenes Wissen (bes. Fachdidaktisch) bedeutsam dafür, inwieweit der Unterricht fachlich anregend gestaltet wird
  • wenig belastbare Befunde, dass sich bessere Wissensbasis in besseren Schülerleistungen
    niederschlägt –> schwierig, Testverfahren
    für das Professionswissen zu entwickeln
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16
Q

Was wird mit dem Begriff Lehrerüberzeugungen beschrieben?

A
  • Vorstellungen und Annahmen von Lehrkräften über schul- und unterrichtsbezogene Phänomene und Prozesse mit einer bewertenden, subjektiven Komponente
  • Meinungen, Bewertungen, Einstellungen, subjektive
    Erklärungen
  • können nicht als “wahr” oder “falsch” bewertet werden
  • können aber mehr oder weniger gut begründet sein oder auf falschen Prämissen beruhen
17
Q

Welche (Forschungs-)ebenen gibt es bei Lehrerüberzeugungen?

A
  • Einstellungen zur eigenen Person (Selbstwirksamkeitsüberzeugungen)
  • Haltung zum eigenen Fach (Fachliche Überzeugungen)
  • Subjektiven Theorien zum Lehren und Lernen (Lerntheoretische Überzeugungen)
  • -> Überzeugungen auf verschiedenen Ebenen sind nicht immer konsistent!
  • -> Überzeugungskonflikte sind ein beruflicher Belastungsfaktor
18
Q

Welche Mechanismen gibt es bei Überzeugungen?

A
  • Filtereffekte: Beeinflussung der Wahrnehmung und
    Interpretation von Ereignissen
  • Motivationseffekte: Entscheidung für/gegen bestimmte Handlung wird beeinflusst
  • Steuerungseffekt: Reaktionen auf Handlung anderer wird beeinflusst
19
Q

Was ist das Problem von Überzeugungen und welche Ansätze gibt es, diesem entgegenzuwirken?

A
  • Überzeugungen von Lehrkräften lassen sich nach
    Berufsausbildung kaum mehr verändern
  • Wenig Gelegenheit in Praxis, seine eigenen Überzeugungen zu hinterfragen (Filtereffekte etc.).
  • Ansätze (conceptual change-Forschung):
    –> Situationen schaffen, um sich ihrer Überzeugungen bewusst zu werden
    –> Lerngelegenheiten für Entwicklung neuer Überzeugungen schaffen
20
Q

Wie lässt sich die Kompetenz der Motivation beschreiben?

A

Gründe für die Initiation, Richtung, Intensität und

Aufrechterhaltung von Verhalten

21
Q

Welche Befunde gibt es im Bereich der Motivation zur Zielorientierung bei Lehrkräften?

A

Unterscheidung in Leistung (relatives Abschneiden ggü anderen Personen) und Lernziel (Erreichen selbst gesetzter Standards)

  • Lernziel-orientierte Lehrkräfte sehen schwierige Situationen eher als Möglichkeit, sich zu verbessern
  • Leistungs- und lernziel-orientierte Lehrkräfte unterscheiden sich in ihrer Unterrichtsgestaltung
  • Lernziel-orientierte Lehrkräfte suchen mehr Unterstützung von anderen außerhalb von Unterricht
22
Q

Welche Belastungsfaktoren gibt es im Lehrberuf und wie können sich diese äußern?

A
  • Meist institutionelle Belastungsfaktoren, z.B.
    hoher Arbeitsaufwand, große Klassen, heterogenes
    Leistungsniveau, hoher Lärmpegel, fehlende Unterstützung durch Eltern, Fremdbestimmung durch Bürokratisierung
  • Burnout: emotionale Erschöpfung, Depersonalisierung, wahrgenommener Leistungsmangel
23
Q

Zwischen welchen 2 Aspekten unterscheidet der AVEM (Arbeitsbezogene Erlebens- und Verhaltensmuster) Fragebogen?

A
  • Berufliches Engagement (Bedeutsamkeit der Arbeit, beruflicher Ehrgeiz)
  • Widerstandsfähigkeit (Distanzierungsfähigkeit, Resignationstendenz)
24
Q

Welche Typen gibt es nach der Typologie

von Schaarschmidt & Fischer?

A
  • Typ G (Gesundheitstyp): hohes Engagement, hohe
    Widerstandsfähigkeit
  • Typ S (Schontyp): geringes Engagement, hohe
    Widerstandsfähigkeit
  • Risikotyp A: hohes Engagement, geringe Widerstandsfähigkeit
  • Risikotyp B: geringes Engagement, geringe
    Widerstandsfähigkeit
25
Q

Wie/Wann entstehen Belastungen? Welche Ressourcen gibt es zur Bewältigung dieser?

A
  • wenn Personen das Gefühl haben, mit
    Anforderungen nicht fertig werden zu können
  • Ressourcen: personale (z.B. Fähigkeit), sozial
    (Unterstützung durch Kollegen)
  • Selbstwirksamkeit scheint entscheidend
  • Einsicht: Lehrkräfte sind nicht Opfer ihrer
    Arbeitsbedingungen, sondern können ihre Belastungssituation mitgestalten
26
Q

Warum ist die Frage, was eine gute Lehrkraft ausmacht, nicht leicht zu beantworten?

A
  • Multikriteriale Wirksamkeit
  • Wechselseitige Kompensierbarkeit
  • Systemischer Charakter
  • Kontextspezifitat