Lernen Flashcards
Lernen (learning)
Relativ dauerhafte Veränderung im Verhalten eines Organismus aufgrund von Erfahrung.
Eine Veränderung von Wissen, Fertigkeiten, Fähigkeiten, Erfahrungen, Selbst-/Fremdwahrnehmung, Einstellungen aufgrund von Wahrnehmungen.
- Durch Lernen passen wir Menschen uns unserer Umwelt an
Assoziatives Lernen (associative learning)
Lernen, dass bestimmte Ereignisse zusammen auftreten. Bei den Ereignissen kann es sich (in der klassischen Konditionierung) um zwei Reize oder (in der operanten Konditionierung) um eine Reaktion und ihre Konsequenzen handeln.
Reiz (Stimulus; stimulus)
alle Ereignisse oder Situationen, die eine Reaktion auslösen
Beispiel: Nach einer Woche Training lernen die Tiere, die beiden Reize – den Piepston und die Ankunft des Futters miteinander zu verbinden (klassische Konditionierung). Aber sie lernen auch, ihren eiligen Gang zum Futtertrog mit dem Fressvergnügen zu verbinden (operante Konditionierung).
Kognitives Lernen (cognitive learning)
der Erwerb mentaler Information durch das Beobachten von Ereignissen, anderer Menschen oder durch Sprache
Warum sind Gewohnheiten, wie beispielsweise etwas Süßes zu einer Tasse Kaffee zu essen, so schwer zu ändern?
Gewohnheiten werden geformt, wenn wir ein Verhalten in einem bestimmten Kontext wiederholen und als Folge davon Assoziationen lernen – oftmals ohne, dass wir uns dessen bewusst sind. Wenn wir z. B. oft genug Gebäck zu einer Tasse Kaffee gegessen haben, verbinden wir den Geschmack des Kaffees mit der Süßigkeit, sodass es sich irgendwie nicht mehr richtig anfühlt, den Kaffee alleine zu trinken.
Klassische Konditionierung (classical conditioning)
Form des Lernens, bei der ein Organismus zwei oder mehr Reize miteinander assoziiert und Ereignisse vorwegnimmt.
Spielt eine große Rolle beim Erlernen emotionaler Reaktionen.
BEISPIEL: Wir lernen, dass ein Blitzschlag ein Signal für den darauffolgenden Donner ist, und wir beginnen, auf Donner gefasst zu sein, wenn es in der Nähe blitzt. (PAWLOW)
Behaviorismus (behaviorism)
Sichtweise von der Psychologie als 1. einer objektiven Wissenschaft, die 2. das Verhalten ohne Bezugnahme auf mentale Prozesse untersucht. Heute stimmen die meisten Psychologen, die in der Forschung tätig sind, lediglich der 1. Aussage zu.
Wie funktioniert das Pawlows Experiment?
-> unmittelbar bevor das Futter ins Maul des Hundes kam, um Speichelfluss hervorzurufen, ließ Pawlow einen Ton erklingen. Nach einigen Ton-Futter-Kombinationen begann der Hund beim Hören des Tons mit dem Speichelfluss, da er das Fleischpulver vorausahnte. Dies geschah auch, wenn der Ton allein erklang.
MERKE: Nahrung -> Speichel Glocke -> Kein Speichel Nahrung + Glocke -> Speichel (mehrmalige Wiederholung meist erforderlich)
Glocke -> Speichel
-> Takten: z.B. pünktlich zum Essen zu sein
Neutraler Stimulus bzw. Reiz (NS; neutral stimulus)
in der klassischen Konditionierung ein Reiz, der vor der Konditionierung keine Reaktion auslöst
Unkonditionierte Reaktion (UR; auch unbedingte Reaktion; uncondition ed response)
in der klassischen Konditionierung die nicht gelernte, natürlich auftretende Reaktion auf einen unkonditionierten Stimulus (US), wie etwa Speichelfluss, wenn sich Futter im Maul befindet
Unkonditionierter Stimulus bzw. Reiz (US; auch unbedingter Stimulus; unconditioned stimulus)
in der klassischen Konditionierung ein Reiz, der unkonditioniert (ungelernt) – natürlich und automatisch – eine Reaktion (UR) auslöst.
Konditionierte Reaktion (CR; auch bedingte Reaktion; conditioned response)
in der klassischen Konditionierung die gelernte Antwort auf einen zunächst neutralen, nun jedoch konditionierten Reiz (CS). (Gelernte Reaktion)
Konditionierter Stimulus bzw. Reiz (CS; auch bedingter Stimulus; conditioned stimulus)
in der klassischen Konditionierung ein zunächst irrelevanter Reiz, der nach der Assoziation mit einem unkonditionierten Reiz (US) eine konditionierte Reaktion (CR) auslöst. (in diesem Fall der zuvor bedeutungslose Tonreiz, der dann den konditionierten Speichelfluss auslöste)
Ein Versuchsleiter lässt einen Ton erklingen, kurz bevor er einen Luftstoß in Ihr Auge bläst. Nach einigen Wiederholungen blinzeln Sie, auch wenn nur der Ton allein erklingt. Was ist der NS, der US, die UR, der CS und die CR?
NS = Ton vor der Konditionierung; US = Luftstoß; UR = Blinzeln wegen Luftstoß; CS =Ton nach der Konditionierung; CR = Blinzeln beim Hören des Tons.
Erwerb (acquisition)
erste Phase der klassischen Konditionierung; die Phase, in der ein neutraler Reiz mit einem unkonditionierten Reiz gekoppelt wird, sodass der neutrale Reiz eine konditionierte Reaktion auslöst. Bei der operanten Konditionierung: die Bekräftigung einer verstärkten Reaktion
Konditionierung höherer Ordnung (higher-order conditioning)
Prozess, bei dem der konditionierte Reiz aus einer konditionierten Erfahrung mit einem neuen neutralen Reiz verbunden wird und dadurch ein zweiter (oftmals schwächerer) konditionierter Reiz geschaffen wird. Wenn ein Tier z. B. gelernt hat, dass ein Ton Futter vorhersagt, könnte es lernen, dass ein Lichtsignal den Ton vorhersagt und dann schon auf das Lichtsignal reagieren. (Auch Konditionierung zweiter Ordnung genannt.)
Merke: US = Unkonditionierter Stimulus oder Reiz UR = Unkonditionierte Reaktion CS = Konditionierter Stimulus oder Reiz CR = Konditionierte Reaktion
X Wenn Ihnen aufgrund von Kuchenduft das Wasser im Mund zusammenläuft, was ist dann der US, der CS und die CR?
Der Kuchen (und sein Geschmack) sind die US. Der gekoppelte Geruch ist der CS. Der Speichelfluss als Reaktion auf den Geruch ist die CR.
Löschung (auch Extinktion; extinction)
kontinuierliches Schwächerwerden der konditionierten Reaktion. In der klassischen Konditionierung tritt Löschung ein, wenn dem konditionierten Reiz (CS) kein unkonditionierter Reiz (US) folgt; in der operanten Konditionierung geschieht dies, wenn eine Reaktion nicht mehr verstärkt wird.
Spontanerholung (spontaneous recovery)
erneutes Auftreten einer gelöschten konditionierten Antwort nach einer Pause
Der erste Schritt in der klassischen Konditionierung, in der ein NS zum CS wird, heißt ???. Wenn einem CS kein US mehr folgt und die CR abgeschwächt wird, handelt es sich um ???.
Erwerb, Löschung
Reizgeneralisierung (generalization)
Tendenz, dass nach Konditionierung einer Reaktion bestimmte Reize, die dem konditionierten Reiz ähneln, ähnliche Reaktionen hervorrufen.
- ein Hund reagierte nach der Konditionierung auf den Klang eines Tons auch in gewisser Weise auf den Klang eines anderen Tons
Reizdiskrimination (discrimination)
bei der klassischen Konditionierung die gelernte Fähigkeit, den konditionierten Reiz von anderen Reizen zu unterscheiden, die keinen unkonditionierten Reiz ankündigen.
- Wenn Sie einem Pitbull gegenüberstehen, wird Ihr Herz möglicherweise schnell schlagen; bei einem Golden Retriever wäre das wahrscheinlich nicht der Fall
In blutrünstigen Filmen werden manchmal sexuell erregende Bilder von Frauen mit Gewalt gegen Frauen kombiniert. Was könnte aufgrund der Prinzipien der klassischen Konditionierung die Auswirkung dieser Kombination sein?
Wenn der Anblick einer attraktiven nackten oder halbnackten Frau (ein US) sexuelle Erregung hervorruft (eine UR), dann kann die Kombination des US mit einem neuen Reiz (Gewalt) die Gewalt zu einem konditionierten Reiz (CS) machen, der ebenfalls zu sexueller Erregung – einer konditionierten Reaktion (CR) – führt.
In den Versuchen von Watson und Rayner lernte der kleine Albert, sich vor einer weißen Ratte zu fürchten, nachdem er wiederholt ein lautes Geräusch gehört hatte, als er die Ratte sah. Was war in diesem Versuch der US? Die UR? Der NS? Der CS? Die CR?
Der US war das laute Geräusch; die UR war die Angstreaktion; der NS war die Ratte bevor diese zusammen mit dem lauten Geräusch präsentiert wurde; der CS war die Ratte, nachdem diese mit dem lauten Geräusch präsentiert wurde; die CR war die Angst.
Operante Konditionierung (operant conditioning)
Form des Lernens, bei der ein Verhalten dadurch bekräftigt wird, dass ihm ein Verstärker folgt, oder abgeschwächt wird, weil eine Bestrafung folgt. (SKINNER)
Lernen durch Belohnung und Bestrafung.
- Beispiel: Verstärker-Plan / Token-Systeme
Bei der ____ Konditionierung lernt ein Organismus Assoziationen zwischen Ereignissen, die er nicht unter Kontrolle hat. Bei der ____ Konditionierung werden Assoziationen zwischen dem eigenen Verhalten und den sich daraus ergebenden Ereignissen gelernt.
klassischen, operanten