Kritisch denken mit Wissenschaftler Psychologie Flashcards
Wenn Freunde von uns anfangen, miteinander auszugehen, haben wir oft das Gefühl, wir hätten von Anfang an gewusst, dass die beiden füreinander bestimmt sind. Wieso ist das so?
Wir leiden oft am Hindsightbias, dem Verzerrungseffekt durch nachträgliche Einsicht („Rückschaufehler“) – nachdem wir das Ergebnis einer Situation zur Kenntnis genommen haben, scheint uns dieses Ergebnis vertraut und daher offensichtlich.
Hindsightbias (Verzerrungseffekt)
Tendenz, nach dem Eintreten eines Ereignisses zu glauben, man hätte es vorhersehen können (auch bekannt als Rückschaufehler)
Unser Denken, unser Gedächtnis und unsere Einstellungen bewegen sich auf zwei Ebenen
• Einer bewussten und
• einer unbewussten
Welches sind die dazugehörigen 3 Phänomene?
- Verzerrungseffekt: durch nachträgliche Einsicht (Hindsightbias)
- Überschätzung unserer Urteilsfähigkeit
- Die Tendenz, in zufälligen Ereignissen eine Ordnung wahrzunehmen
Dies macht deutlich, warum wir uns nicht nur auf Intuition und gesunden Menschenverstand verlassen können.
MERKE: Hindsightbias, übertriebene Selbstsicherheit und die Wahrnehmung von Ordnung bei zufälligen Ereignissen können uns täuschen. Die wissenschaftliche Forschung hilft uns, sie von der Realität zu unterscheiden.
Grundlage für eine wissenschaftliche Haltung
- Neugier
- Skepsis
- Bescheidenheit (Offenheit)
Kritisches Denken
- Argumente und Schlussfolgerungen nicht ungeprüft akzeptieren
- Vorannahmen prüfen
- Abweichungen aufdecken
- Beweise auf Richtigkeit
- resultierende Schlussfolgerungen erfassen
Erklären Sie, warum es das kritische Denken fördert, wenn man die Haltung eines Wissenschaftlers einnimmt.
Die wissenschaftliche Haltung kombiniert:
- Neugier auf die Welt um uns herum
- Skepsis gegenüber verschiedensten Behauptungen und Ideen
- Bescheidenheit in Bezug auf das eigene Verständnis. Die Untersuchung von Beweisen, die Beurteilung von Schlussfolgerungen und die Überprüfung eigener Annahmen sind wichtige Bestandteile des kritischen Denkens.
wissenschaftliche Methode
- eine sich selbst korrigierende Vorgehensweise, Ideen zu bewerten, indem man beobachtet und untersucht
Theorie
- auf Prinzipien gestütztes Erklärungsmodell, das Beobachtungen in einen Zusammenhang stellt und Verhalten oder Ereignisse vorhersagt
Hypothese
- meist aus einer Theorie abgeleitete überprüfbare Vorhersage
operationalen Definitionen
Die Anwendung einer wissenschaftlichen Methode beinhaltet immer, dass man möglichst genau angibt, was unter einem bestimmten Begriff zu verstehen ist. Unter operationaler Definition versteht man dabei die Definition eines Begriffes durch die Angabe der Methoden zu seiner Erfassung. In der quantitativen Forschung wird dabei noch gefordert, dass die Ausprägungen des Begriffs gemessenwerden können, etwa Hunger als Zeitdauer des Nahrungsentzugs. (Stangl, 2019).
Replikation (replication)
Ist eine Wiederholung des Experiments, um Festzustellen, ob die wesentlichen Parameter auch auf andere Versuchsteilnehmer/Situationen übertragbar sind.
Was zeichnet eine gute Theorie aus?
- beobachtete Fakten werden miteinander verglichen, gesammelt und geordnet sie
- enthält Hypothesen, die überprüfbare Vorhersagen und manchmal praktische Anwendungen ermöglichen
Einzelfallstudie (case study)
Beobachtungstechnik, bei der ein Individuum gründlich und intensiv beobachtet wird in der Hoffnung, auf diese Weise universelle Prinzipien entdecken zu können.
Einzelfallstudie (case study)
Beobachtungstechnik, bei der ein Individuum gründlich und intensiv beobachtet wird in der Hoffnung, auf diese Weise universelle Prinzipien entdecken zu können.
MERKE: Aus Einzelfällen können fruchtbare Hypothesen abgeleitet werden. Was auf alle zutrifft, kann man schon am Beispiel eines Einzelnen erkennen. Um aber die allgemeinen Wahrheiten in den Einzelfällen zu entdecken, müssen wir andere Methoden anwenden.
Beobachtung in natürlicher Umgebung (auch Feldbeobachtung; (naturalistic observation))
Beobachten und Erfassen von Verhalten in natürlichen Situationen unter Verzicht auf Manipulation oder Kontrolle der Situation.
MERKE: Weil es sich nicht um ein Experiment handelt, verrät die Studie nichts über die Faktoren.
Durch Einzelfallstudien erfahren wir nichts über generelle Prinzipien, die für uns alle gelten. Wieso nicht?
Einzelfallstudien widmen sich nur einem Individuum, sodass wir nicht sicher wissen können, ob die beobachteten Prinzipien auch für eine größere Population gelten würden.
MERKE: nicht auf Gruppen übertragbar
Befragung (survey)
Technik, bei der die von ihnen selbst berichteten Einstellungen oder Verhaltensweisen der Menschen einer bestimmten Gruppe ermittelt werden; i. Allg. wird eine repräsentative Zufallsstichprobe befragt
Befragung (survey)
- Technik, zur Ermittlung von Einstellungen oder Verhaltensweisen bei Menschen einer bestimmten Gruppe
- i. Allg. wird eine repräsentative Zufallsstichprobe befragt
Zufallsstichprobe
Stichprobe, die eine Population weitgehend repräsentiert, weil jedes Mitglied der Population mit der gleichen Wahrscheinlichkeit in die Stichprobe aufgenommen werden kann
MERKE: Bevor man den Ergebnissen einer Umfrage Glauben schenkt, sollte man sie kritisch hinterfragen: Betrachten Sie die Stichprobe. Man kann die Nachteile einer nicht repräsentativen Stichprobe nicht dadurch wettmachen, dass man einfach weitere Personen hinzunimmt.
Population (population)
- sämtliche Fälle in einer Gruppe, aus der eine Stichprobe für eine Studie gezogen wird. (Achtung: Mit Ausnahme von nationalen Studien ist damit nicht die gesamte Population eines Landes gemeint.)