Klinische Psychologie: Therapie Flashcards
Welche Kategorien gibt es zur Behandlung psychischer Störungen
Zwei Hauptkategorien von Therapien:
- Psychotherapie
- biomedizinische Therapie
Psychotherapie (psychotherapy)
Behandlung, die psychologische Techniken beinhaltet. Besteht aus Interaktion zwischen einem ausgebildeten Therapeuten und jemandem, der psychologische Schwierigkeiten überwinden oder persönliches Wachstum erreichen will.
Biomedikamentöse Therapie (biomedical therapy)
verschriebene Medikamente oder medizinische Verfahren, die direkt auf das Nervensystem des Patienten einwirken.
Eklektischer Ansatz (eclectic approach)
Form der Psychotherapie, bei der je nach dem Problem des Klienten Techniken aus unterschiedlichen Therapieformen eingesetzt werden.
Psychotherapien
welche großen psychologischen Theorien gibt es?
- Theorie der Psychoanalyse
- humanistischer Ansatz
- Lerntheorie
- kognitive Theorie
Psychoanalyse (psychoanalysis)
von Sigmund Freud entwickelte therapeutische Vorgehensweise. Freud nahm an, dass die freien Assoziationen des Patienten, sein Widerstand, seine Träume und Übertragungen – und deren Deutung durch den Therapeuten – zuvor verdrängte Gefühle freisetzen; dies gestattet es dem Patienten, Selbsteinsicht zu erlangen.
Widerstand (resistance)
bedeutet in der Psychoanalyse, dass mit Angst verbundenes Material vom Bewusstsein ferngehalten wird.
Deutung (interpretation)
heißt in der Psychoanalyse, dass der Analytiker die Bedeutung der Träume, des Widerstands und anderer aufschlussreicher Verhaltensweisen interpretiert, um den Patienten auf dem Weg zur Einsicht weiterzubringen.
Übertragung (transference)
bedeutet in der Psychoanalyse, dass der Patient Emotionen aus anderen Beziehungen (wie etwa Liebe oder Hass für einen Elternteil) auf den Analytiker überträgt.
In der Psychoanalyse nennt man es ▁▁▁, wenn Patienten starke Gefühle gegenüber ihrem Therapeuten empfinden. Man sagt, dass es auf Ängste des Patienten hinweist, wenn wegen heikler Erinnerungen Unterbrechungen in ihrer freien Assoziation auftreten – sie zeigen ▁▁▁. Der Therapeut wird versuchen, dem Patienten Einblick in die eigentlichen Ängste zu geben, indem er eine ▁▁▁ der mentalen Blockaden vorschlägt.
Übertragung; Widerstand; Deutung
Tiefenpsychologische (psychodynamische) Verfahren
Von der psychoanalytischen Tradition abgeleitete Therapie, die annimmt, dass das Handeln von Individuen durch unbewusste Kräfte und Kindheitserinnerungen beeinflusst wird und die Verbesserung der Selbsteinsicht anstrebt.
Beispiel: Transaktionsanalyse (E. Berne, 1964)
Psychodynamische Therapie (psychodynamic therapy)
von der psycho analytischen Tradition abgeleitete Therapie, die annimmt, dass das Handeln von Individuen durch unbewusste Kräfte und Kindheits-
erinnerungen beeinflusst wird, und die die Verbesserung der Selbsteinsicht anstrebt.
Einsichttherapien (insight therapies)
Vielzahl von Therapien, deren Ziel es ist, die seelische Gesundheit zu verbessern, indem sie das Bewusstsein einer Person für ihre grundlegenden Beweggründe und Abwehrreaktionen stärkt.
Klientenzentrierte Therapie (client-centered therapy)
von Carl Rogers entwickelte humanistische Therapie, bei der der Therapeut in einem echten, akzeptierenden und empathischen Setting Techniken wie aktives Zuhören anwendet, um das Wachstum des Klienten zu fördern (auch als personzentrierte Therapie bezeichnet).
Aktives Zuhören (active listening)
empathisches Zuhören, bei dem der Zuhörer das Gehörte wiederholt, in eigenen Worten wiedergibt und verdeutlicht, was er gehört hat; Merkmal der klientenzentrierten Therapie von Carl Rogers.
- Paraphrasieren
- Zur Klarstellung auffordern
- Gefühle spiegeln
Bedingungslose positive Wertschätzung (unconditional positive regard)
mitfühlende, akzeptierende, nicht wertende Haltung, von der Carl Rogers glaubte, dass sie Klienten dabei helfen würde, Selbstwahrnehmung und Selbstakzeptanz zu entwickeln.
Verhaltenstherapie (behavior therapy)
Therapie, die Lernprinzipien anwendet, um unerwünschte Verhaltensweisen zu löschen.
- die problematischen Verhaltensweisen sind das Problem
Gegenkonditionierung (counterconditioning)
Verfahren der Verhaltenstherapie, das die klassische Konditionierung nutzt, um neue Reaktionen auf jene Reize zu erzeugen, die unerwünschte Verhaltensweisen auslösen. Schließt Expositionstherapien und die Aversionskonditionierung ein.
Was könnte ein psychodynamischer Therapeut über Mowrers Therapie für das Bettnässen sagen? Was würde ein Verhaltenstherapeut antworten?
Ein psychodynamischer Therapeut würde sich mehr dafür interessieren, dem Kind zu helfen, Einsicht in die grundlegenden Probleme zu entwickeln, die das Bettnässen verursacht haben. Ein Verhaltenstherapeut würde Mowrer wahrscheinlich darin zustimmen, dass das Bettnässen das Problem ist und dass die Gegenkonditionierung des ungewollten Verhaltens gewiss Erleichterung bringen würde.
Expositionstherapie (exposure therapy)
Technik der Verhaltensmodifikation – wie die systematische Desensibilisierung und die Expositionstherapie mit Hilfe virtueller Realität –, die Ängste bekämpft, indem Menschen (in der Vorstellung oder in der Realität) mit den Dingen konfrontiert werden, vor denen sie Angst haben und die sie vermeiden.
Systematische Desensibilisierung (systematic desensitization)
eine Art Expositionstherapie, die einen angenehm entspannten Zustand mit allmählich immer stärker angstauslösenden Reizen koppelt. Wird häufig zur Behandlung von Phobien eingesetzt.
Expositionstherapie mit Hilfe virtueller Realität (virtual reality exposure therapy)
eine Angstbehandlung, bei der Menschen zunehmend mit simulierten Beispielen für ihre größten Ängste konfrontiert werden (z. B. Fliegen in einem Flugzeug, Spinnen, Sprechen vor Publikum).
Aversionskonditionierung (aversive conditioning)
Form der Gegenkonditionierung, die einen unangenehmen Zustand (Übelkeit) mit unerwünschtem Verhalten (Alkohol trinken) koppelt.
Operantes Konditionieren
- willkürliche Verhaltensweisen werden stark von den Konsequenzen beeinflusst (positiv wie negativ)
Tokensystem (token economy)
Verfahren der operanten Konditionierung, bei dem Personen Symbolgeld erhalten, wenn sie das gewünschte Verhalten zeigen. Anschließend können sie die Chips gegen verschiedene Vergünstigungen oder Leckereien eintauschen.
- Verhalten hält an, wenn der Therapeut den Patienten von den Tokens entwöhnt. Dies ist möglich, indem er ihn auf andere Verstärker verweist, etwa auf soziale Anerkennung, also etwas, wovon das Leben außerhalb der Institution geprägt ist