Kolloidale Darreichungsformen Flashcards
Was sind Liposomen?
- kolloidale, kugelförmige Lipidvesikel mit Durchmessern von etwa 20 nm bis zu einigen Mikrometern
- Liposomenhülle besteht aus einer oder mehreren wasserunlöslichen Lipiddoppelschichten, überwiegend aus Phospholipiden. Zur Stabilisierung kann Cholesterol enthalten sein
Applikation von Liposomen
1) parenteral
Senkung der Toxizität von WS, Erkrankungen des RES, Targeted drug delivery durch Antikörperliposomen, Gentherapie durch Transfektion, Verlängerung der Verweilzeit von Wirkstoffen im Blut durch verändertes Verteilungsverhalten
2) Topisch
Steigerung der transdermalen Resorption von Wirkstoffen, Depoteffekte der Haut
3) Membranmodelle
4) Kosmetik > Lipidfilm verhindert Wasserverdunstung auf der Haut
Passives Loading: eignet sich besonders für Liposomen mit hydrierten Lipiden
1) Die Temperatur wird über die Phasenübergangstemperatur von Lecithin (56 C°) erhöht, wodurch Membrandefekte zwischen Gel- und flüssigkristallinen Phasen entstehen
2) Die vorgefertigten Liposomen werden mit dem hydrophilen Wirkstoff gemischt
3) Der Wirkstoff diffundiert durch die Poren der Liposomen und wird z.T verkapselt; die Temperatur wird wieder erniedrigt
Remoting für schwach saure Wirkstoffe
1) für Wirkstoffe unter 300 g/mol: die Säuren werden bei niedrigem pH protoniert und können durch die Liposomenmembran diffundieren
2) innerhalb des Liposoms ist der pH Wert neutral, wodurch die Säure wieder deprotoniert (also hydrophil) vorliegt und somit im Liposomen eingeschlossen ist
Beladung mit lipophilen Wirkstoffen - Liposomenherstellung
Phospholipide und WS werden in organischer Lösung getrocknet, wodurch vorgeformte Membranen entstehen die daraufhin in das Liposom eingebaut werden
Nanopartikel
Liegen im Größenbereich von 100 nm und kleiner und bestehen meist aus abbaubare Polymermatrices
Nanopartikel im engeren pharmazeutischen Sinn sind mit WS beladene Kolloide aus natürlichen oder synthetischen polymeren Hilfsstoffen (10-500 nm)
Millipore Extrusion - Liposomenherstellung
Die Dispersion wird mit Drücken bis zu 100 bar durch Polycarbonatmembranen mit definierten Porengrößen gedrückt. Die entstehenden LUV sind im Durchschnitt etwas größer als die Poren der Extrusionsmembran
Probleme bei der Lagerung von Liposomen
Instabilität: Freisetzung hydrophiler Wirkstoffe (Einschlusseffizienz sinkt); Hydrolyse der Estergruppen der Lipide und Oxidationen Veränderungen
Im Körper können Plasmalipoproteine, hauptsächlich HDL, auf die Liposomen einwirken, wodurch diese ihren WS verlieren Können. Gegenmaßnahme: hoher CHolesterolanteil
Stabilisierungsmöglichkeiten
Freisetzung: Lyophilisation
Optimierung pH-Wert (optimal pH 6,5) und Zusatz von a Tocopherol (Antioxidans)