Hilfsstoff Flashcards

1
Q

Quellmittel und Verdickungsmittel bei Polymeren, wo ist der Unterschied?

A

Ob ein makromolekularer Stoff als Quellmittel oder als Verdickungsmittel wirkt, hängt nicht nur von seiner Struktur und Molekülgröße ab, sondern auch von den verwendeten Konzentrationen

  • Verdickungsmittel LÖSEN sich in einer Flüssigkeit und erhöhen dabei deren Viskosität
  • Quellmittel nehmen unter Volumenzunahme größere Lösungsmittelmengen auf, ohne sich zu lösen

> Bsp. Ob ein Quellmittel ein Tablettensprengmittel sein kann, hängt demnach eng mit seinen Löslichkeitseigenschaften zusammen.
So wird z.B. Lösliches Polyvinylpyrrolidon vorzugsweise als Bindemittel eingesetzt, das quervernetzte, UNLÖSLICHE, aber stark quellende Polyvinylpyrrolidon dagegen als Sprengmittel
ähnlich ist es auch bei Stärke - native Stärke ist in kaltem Wasser unlöslich, aber quellfähig, und wirkt deshalb in Tabletten als Sprengmittel; vorverkleisterte Stärke oder partiell abgebaute bzw. Hydrolysierte Formen sind kolloidal löslich und wirken demzufolge als Bindemittel

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2
Q

Wie werden Polyacrylsäuregele hergestellt:

A

Die pulverförmige Polyacrylsäure wird mit einem schnellaufenden Rührer homogen in Wasser dispergiert, kurze Zeit stehen gelassen und anschließend bis zu einem für die betreffende Zubereitung optimalen pH-Wert neutralisiert

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3
Q

Sorbitol, Sorbit (Isomer des Mannitols)

A

> Weichmacher für Weichgelatinekapseln, Zuckeraustauschstoff, Feuchthaltemittel

  • extrem gut wasserlöslich
  • es gibt zwei Modifikationen - die höher schmelzende Modifikation (bei 96-98°C) ist die stabilere und wird vorzugsweise zur Tablettenherstellung herangezogen
  • Sorbitan - ANhydrid, SorbiD, das DianhydriD
  • Zentralbaustein der Emulgatoren Sorbitanfettsäureester und Polysorbate besteht aus solchen cyclischen Sorbitolanhydriden
  • Hygroskopizität > gutes Feuchthaltemittel (Tabletten neigen zur Nachhärtung)
  • Anstelle von Milchzucker bei Inkompatibilitäten
  • Herstellung von hochprozentigen Lösungen durch katalytische Hydrierung von Stärkehydrolysaten
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4
Q

Hypromellose, Methylhydroxypropylcellulose

A

> Überzugsmaterial, Verdickungsmittel, Polymer-Emulgator

V.a. Als wasserlösliches Überzugs- und Einbettungsmaterial, als Binde- und Verdickungsmittel

  • unterschiedliche Verhältnisse des Subsitutionsgrades > verschiedene HPMC-Typen
  • Temp. Über 60°C thermoreversible Dehydratationen
  • in Wasser, in binären LM- Gemischen, Alkohole, Ketone > erlaubt es wegen des verminderten Inkompatibilitätsrisikos aus nichtwässrigen Lösungen auf feuchtigkeitsempfindliche Kerne aufzutragen
  • alle Celluloseether erniedrigen die Oberflächenspannung von Wasser, diese Eigenschaft ist bei der HPMC besonders ausgeprägt
    > O/W-Polymeremulgator, z.B. Bei Hautunverträglichkeiten gegen Tenside (Mallorca-Akne)
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5
Q

Mannitol

A

> Füllstoff, Zuckeraustauschstoff, Trockenbindemittel

  • löslich in Wasser, unlöslich in EtOH
  • meist in gemahlener Form erhältlich > leicht agglomerierbar bzw. klumpend
  • ungemahlen besser schüttbar und lockerer
  • nicht hygroskopisch
  • einsetzbar anstelle von Zuckern die zu Inkompatibilitäten neigen
  • in sprühgetrockneter Form auch als Trockenbindemittel zur Direkttablettierung (teurer als Milchzuckerr und Saccharose)
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6
Q

Vorteil bei der Verwendung von Makromolekülen in der Pharmazie?

A

Werden wegen ihrer Molekülgröße praktisch nicht resorbiert und Toxikologisches Bendenken tritt in den Hintergrund (CAVE: Spaltprodukte)

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7
Q

Emulsionspolymerisation

A

> Polymerisation aus heterogener Phase

Emulsionspolymerisaition: Polymerisation von wasserunlöslichen Monomeren, die mit Hilfe eines Emulgators in Wasser emulgiert vorliegen. Da sich der Polymerisationsinitiator in der Wasserphase befindet, startet die Polyymerisation in der Peripherie der Monomertröpfchen- oder Mizellen. Mit dieser Polymerisationsmethode werden Latices oder Dispersionen mit sehr feinen Polymerisationspartikeln (40-400nm) erhalt

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8
Q

Lactose-Monohydrat (Disaccharid aus Glucose und Galactose)

  • Wofür?
  • Unterscheidung?
A

> Füllstoff, Grundlage für homöopathische Verreibungen

  • alpha und Beta-Modifikation
    > Beta-Modifikation wird durch Auskristallisierungen aus Lösungen bei über 90°C hergestellt
    > Handelsformen ist a-Laktose-Monohydrat; schlecht für Tablettierung
    -Direkttablettierung: z.B. Sprühgetrocknete Beta-Laktose
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9
Q

Lineare Polymere zeigen Taktizitäten (3)

A
  • isotaktisch: jedes Kettenatom hat die gleiche sterische Anordnung
  • syndiotaktisch: jedes Kettenatom hat mit seinem Substituenten eine entgegengesetzte steirische Anordnung zu seinen Nachbarkettenatomen
  • antarktische Strukturen: regellos
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10
Q

Arabisches Gummi

A

> Verdickungsmittel, Quasi-Emulgator, Suspensionsstabilisator, Matrixbildner für Pastillen, Hüllmaterial für Mikrokapseln

  • aus dem Pflanzensaft von Verek- und Seyal-Akazien
  • besteht aus den sauren Erdalkali- und Alkalisalzen der Arabinsäure, die ein verzweigtes Polysaccharid aus L-Arabinose, D-Galactose, L-Rhamnose und D-Glucuronsäure im Verhältnis 3:3:1:1 darstellt
  • bereits mit wenig Wasser bilden sich gleitfähige Schichten (Hydrokolloide)
  • gute Wasserlöslichkeit
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11
Q

Stärken- welche gibt es?
Generell wofür?
Eigenschaften

A

-Maisstärke
-Reisstärke
-Kartoffelstärke
-Weizenstärke
> Füllstoff, Sprengmittel, Bindemittel, Pudergrundlage

Gehören sowohl zu den Kohlenhydraten (aus ca.15-25% Amylose und 75-85% Amylopektin) als auch Biopolymeren

  • unlöslich in kaltem Wasser und Alkoholen
  • in kaltem Wasser suspendierbar, bei Erhöhung der Temperatur quellen die Suspensionen stärker > ab bestimmter Temperatur beginnt ein Verkleisterungsvorgang
  • gutes Absorptionsvermögen für z.B. Wasser, Öle und Farbstoffe
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12
Q

Guargalactomannan, Guaran

A

> Verdickungsmittel, Suspensionsstabilisator, Binde-oder Sprengmittel für Tablette, Grundlage für Hydrokolloidmatrixtabletten

  • bestehend aus einer Hauptkette mit Beta-glykosidisch 1,4-verknüpften Mannosebausteinen und aus einzelnen alpha-glykosidisch an diese Hauptkette 1,6-angeknüpfte Galactose-Seitenketten
  • außerordentlich starkes Quellvermögen, können sehr viel Wasser aufnehmen
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13
Q

Unterscheidung von Polymerisaten

A

> Es gibt Polymerisate in homogener und heterogener Phase

Homogene Phase:
> Substanzpolymerisation (Blockpolymerisation): das reine, unverdünnte Monomer wird polymerisiert
> Lösungmittelpolymerisation: Monomer wird erst in einem Lösungsmittel gelöst, in dem auch das entstehende Polymer löslich ist und dann polymerisiert

Heterogene Phase:
>Fällungspolymerisation: es wird in einem Lösungsmittel polymerisiert, in dem sich zwar das Monomere, nicht aber das Polymere löst
>Perl-oder Suspensionspolymerisation: Die Polymerisation finde in Form kleiner Tröpfchen statt, die vorher durch starkes Rühren in einer flüssigen Phase, meist Wasser, suspendiert werden. Durch Zugabe des Dispergiermittels oder von Schutzkolloiden können die Kerben entstehenden festen Polymerisatperlen in Suspension gehalten werden
> Emulsionspolymerisaition: Polymerisation von wasserunlöslichen Monomeren, die mit Hilfe eines Emulgators in Wasser emulgiert vorliegen. Da sich der Polymerisationsinitiator in der Wasserphase befindet, startet die Polyymerisation in der Peripherie der Monomertröpfchen- oder Mizellen. Mit dieser Polymerisationsmethode werden Latices oder Dispersionen mit sehr feinen Polymerisationspartikeln (40-400nm) erhalten
> Gasphasenpolymerisation: das Monomer wird in der Gasphase polymerisiert, z.B. Ethylen bei hohem Druck und hohen Temperaturen

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14
Q

Polyvinylalkohol

A

> Verdickungsmittel; v.a. In Ophtalmika und in Pflegemitteln für Kontaktlinsen

  • Herstellung durch Verseifung von Polyvinylacetat
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15
Q

Polyvinylpyrrolidon, Povidon

A

> Bindemittel, Filmbildner, Verdickungsmittel, Einbettungsmaterial

  • hervorstechende Eigenschaft: gute Löslichkeit in Wasser als auch in polaren organischen LM, nicht löslich in Ether und Kohlenwasserstoffen
  • bildet leicht Elektronenakzeptor-Donator-Komplexe (Povidon=Elektronenakzeptor)
  • auch als Einbettungsmaterial für schwer lösliche Wirkstoffe zur Herstellung fester Dispersionen
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16
Q

Was sind typische Polyaddukte?

A

Polyaddukte = Polyurethane

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17
Q

Was sind typische Polykondensate?

A

Polykondensate > Polyester, Polyamide, Polyamide

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18
Q

Copovidon

A

Copolymerisat aus 1-Vinyl-pyrrolidon-2-on und Vinylacetat im Verhältnis 6:4

  • hat im Vergleich zu Povidon eine geringere Hygroskopizität
  • als Bindemitel für Brausetabletten und bei der Direkttablettierung, sowie als Filmbildner für Isolier- oder Schutzüberzüge
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19
Q

Unterschied zwischen Amylose und Amylopektin

A

Amylose: lineares Makromolekül aus 300-1000 D-Glucopyranose-Einheiten, das zur Ausbildung von Helixstrukturen befähigt ist

Amylopektin: verzweigtkettiges Makromolekül aus ca. 9000-10000 1,4,-alpha.gkykosidisch verknüpften D-Glucypyranose-Einheiten

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20
Q

Methacrylsäure-Acrylat-Copolymere, Eudragit, Kollicoat

A

> Filmbildner, Überzugs- und Einbettungsmaterial

Unterschiedliche Typen
-Eudragit E 100= DMA-MMA - Dimetyhlaminoethylmethylacrylat-Methylmethacrylat-Copolymer
> kationisch, in Wasser bei pH > 5 unlöslich; die tertiären Aminogruppen werden im Sauren in die Salzform überführt (>löslich); deshalb Eignung als Filmüberzug, der sich nicht in Wasser oder Speichel lösen darf, aber im sauren Magensaft

> Polyethylacrylat-methylmethacrylat (PEMMA) z.B. Eudragit NE, Nichtionische, wasserunlöslich, Diffusionsüberzug

> Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer (PMMA),
Z.B. Eudragit L und Eudragit S
Enthalten Carboxygruppen und sind anionisch und in wässrigen LSG. Mit einem pH-Wert <5,5 unlöslich > Einsatz für magensaftresistente dünndarmlösliche Überzüge; da die Carboxygruppen dieser Typen direkt an den C-Atomen der Polymerketten hängen, sind sie im Gegensatz zu CAP und HPMCP praktisch nicht hydrolysegefährdet

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21
Q

Mikrokristalline Cellulose

A
  • Herstellung: aus Zellstoff oder Rohcellulose durch Erwärmen mit Mineralsäuren > begrenzte Hydrolyse, wodurch der Polymerisationsgrad auf etwa 200-300 reduziert wird
  • eine sich anschließende Sprühtrocknung der Dispersion liefert direkt tablettierbare Pulve aus agglomerierten Cellulosekristalliten > außerordentliche Plastizität > hohe Tablettenhärten
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22
Q

Eudragit RS und RL

A

> Trimethylammonium-ethylmethacrylat-usw. Eudragit RL und Eudragit RS
- besitzen als funktionelle Gruppen endständige Quartier Ammoniumgruppen > wasserunlösliche, unterschiedlich quellende Diffusionsüberzüge

Die Eudragite RL/RS beinhalten quartäre Ammoniumverbindungen, deren Gegenion ein Chlorid-Ion ist. Diese Chlorid-Ionen werden im Magen-Darm-Trakt durch ein Phosphat ersetzt. Dieses Phosphat-Ion entwickelt eine Hydrathülle, welche zur Quellung des Überzugs führt. Diese Quellung führt zu „Rissen“ in der Überzugsschicht, aus welchen der Arzneistoff nun entweichen kann.

Der Unterschied beider Eudragite liegt im Ammoniumgehalt. Eudragit RL (Leicht Retardierend) hat einen 10%igen Ammoniumgehalt, wobei Eudragit RS (Stark Retardierend) nur einen 5%igen, wodurch ein unterschiedlicher Quelleffekt zustande kommt.

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23
Q

Methylcellulose (MC)

A

> Verdickungsmittel, Bindemittel, Überzugsmaterial;

Wasserlösliche Bindemittel, wasserlösliche Überzüge, Hydrogele, Einbettungen

-ähnliche Eigenschaften zu Methylhydroxyethylcellulose (MHEC)

  • je höher der Polymerisationsgrad, desto viskoser sind die Lösungen
  • Da jeder Glucose-Baustein im Cellulose-Molekül nur noch drei freie OH-Gruppen besitzt, können bis zu drei Substituenten pro Baustein eingeführt werden (Degree of Substitution, DS = höchsten 3)
  • durch Einführung von Substituenten werden die intermolekularen WBB aufgebrochen und die Molekularabstände größer > bessere Löslichkeit
  • je nach Substituierungsgrad in Wasser gut löslich, in organischen LM unlöslich
  • Erwärmung über 50° AUsflockungen durch reversible Dehydratationen
24
Q

Was sind Polymere?

A

Üblicherweise heißen die aus zwei, drei oder einigen Bausteinen bzw. Monomereinheiten aufgebauten Produkte Dimere, Trimere oder Oligomere.

Erst Produkte mit relativen Molekülmassen > 10^4 werden Makromoeküle oder Polymere genannt. Die einzelnen Bausteine der Makromoleküle sind durch kovalente Bindungen linear bzw. Kettenförmig, verzweigt oder vernetzt miteinander verknüpft

25
Q

Traganth

A

> Verdickungsmittel, Bindemittel

  • bestehend aus einem Gemisch hochpolymerer Kohlenhydrate
  • Wasserlöslicher Anteill = Tragantin, ein Arabinolactan und Tragantsäure
  • nicht-Wasserlöslicher Anteil wird als Bassorin bezeichnet und ist für die extremen Quelleigenschaften verantwortlich
  • Traganth ist die an der Luft erhärtete gummiartige Ausscheidung von Astragulus-Arten
  • wegen der starken Quell-und Scheimbildungseigenschaften wird Tragant auch zur Überdeckung eines schlechten Geschmacks verwendet oder in Lutschtabletten eingesetzt
26
Q

Schellack

A

> magensaftresistenter Filmbildner, Überzugsmaterial

  • aus den Ausscheidungen der Lackschildlaus
  • hoher Anteil an Hydroxycarbonsäuren > aufgrund der Säuregruppen ist das Polymer im sauren Milieu des Magens nicht löslich
  • gut löslich in Alkohol, organischen Säuren und wässrigen Lösungen
  • Ausbildung dünner Filme, die sich durch hohe Härte und Abriebfestigkeit auszeichnen
27
Q

Traubenzucker, wasserfreie Glucose

A

Füllstoff, zur Isotonisierung von Parenteralia

-unlöslich in EtOH
-Maillard-Rkt. Inkompatibilitäten
-Tablettiereigenschaften nicht so gut wie die des Milchzuckers
> besser geeignet ist Celutab (92%Glucose, 5%Maltose, 3%Oligosacharide)

28
Q

Eudragit E 100

A

-Eudragit E 100= DMA-MMA - Dimetyhlaminoethylmethylacrylat-Methylmethacrylat-Copolymer
> kationisch, in Wasser bei pH > 5 unlöslich; die tertiären Aminogruppen werden im Sauren in die Salzform überführt (>löslich); deshalb Eignung als Filmüberzug, der sich nicht in Wasser oder Speichel lösen darf, aber im sauren Magensaft

> Trimethylammonium-ethylmethacrylat-usw. Eudragit RL und Eudragit RS
- besitzen als funktionelle Gruppen endständige Quartier Ammoniumgruppen > wasserunlösliche, unterschiedlich quellende Diffusionsüberzüge

29
Q

Eudragit L und S

A

> Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer (PMMA),
Z.B. Eudragit L und Eudragit S
Enthalten Carboxygruppen und sind anionisch und in wässrigen LSG. Mit einem pH-Wert <5,5 unlöslich > Einsatz für magensaftresistente dünndarmlösliche Überzüge; da die Carboxygruppen dieser Typen direkt an den C-Atomen der Polymerketten hängen, sind sie im Gegensatz zu CAP und HPMCP praktisch nicht hydrolysegefährdet

30
Q

Cyclodextrine

Einsatz, wie aufgebaut

A

> Wirkstofmoleküle für Einschlussverbindungen, Komplexbildner

  • natürliche 1,4-alpha-glykosidisch verknüpfte, ringförmige Oligosaccharide, die sich biotechnologisch durch den Abbau von Stärken mit Cyclodextrin-Glycosyl-Transferasen gewinnen lassen
  • alpha, Beta, und gamma-Cyclodextrinke, deren Ringe aus 6,7 oder 8 Glucose-Einheiten bestehen
  • können selbst im festen Zustand durch Mischen andere Moleküle in ihren Hohlraum aufnehmen. > Solubilisierung von schlecht löslichen Wirkstoffen, kontrollierte Freisetzungen oder sogar bessere Stabilität
31
Q

Crospovidon

A

Durch Quervernetzung aus Polyvinylpyrrolidon hergestellt;

Hochaktives Sprengmittel; unlöslich

32
Q

Unterschiedlicher Aufbau der Polymere

A

-homopolymer: aus einem einzigen Monomer
-heteropolymer: aus mehreren verschiedenen Monomeren
> binäres Copolymerisat

Entweder
-alternierende Abfolge (a-b-a-b-a)
-statistische Abfolge (a-b-b-a-b-a-a-b)
-Blockpolymere (a-a-a-a-b-b-b-b)
Oder Propfpolymere
33
Q

Hauptmerkmal von polymeren Verbindungen

A

Haben einen Glasübergangsbereich (Tg) und den Erweichungsbereich >Grund: Die Ordnungszustände brechen nach definierter Energieaufnahme nicht so schnell zusammen wie in niedermolekularen Verbindungen > in Lösungen oder auch in Schmelzen liegen lineare Makromoleküle bevorzugt in Form städtischer Knäuel vor

34
Q

Carbomere, Polyacrylsäure, Carbopole

A

> Verdickungsmittel, Suspensionsstabilisatoren

  • sehr starke Verdickungsmittel und besonders zur Herstellung von Hydrogelen geeignet; bei Zugabe von Alkalien, z.B. Natronlauge, Triethanolamin usw. Kommt es bei schwach sauren pH-Werten zur Verdickung.
  • bereits bei 0,5%iger Konzentration in Wasser ergibt neutralisierte Polyacrylsäure glasklare, plastische Gele mit Casson-Charakteristik
  • bei 0,6-2,5% Salbenartigeg Gele
  • in der Lage bis zu 30% EtOH aufzunehmen
  • Inkompatibel mit Erdalkali- und Schwermetallionen
35
Q

Warum ist Laktose nicht inert?

A

können die Maillard-Reaktion eingehen > Braunverfärbungen, de auf WW zwischen Aminen oder Eiweißverbindungen und Zuckern mit reaktiven Carbonyl-Gruppen insb. Bei alkalischer Rkt. Beruhen

36
Q

Hydroxyethylcellulose (HEC)

A

> Verdickungsmittel, Bindemittel, Überzugsmaterial

  • Herstellung durch Umsetzung von gequollenen Alkalicellulosen mit Ethylenoxid
  • HEC lösen sich klar in kaltem und heißem Wasser ohne Klumpenbildung und fallen beim Erhitzen im Gegensatz zu anderen Celluloseethern nicht aus
  • quasi nicht elektrolytempfindlich
  • lösen sich nicht in organischen LM
37
Q

Celluloseacetatphtalat (CAP)

A

> Einsatz als masensaftresistenter Filmbildner

  • anionischer Celluloseester
  • durch Deprotonierung im wässrigen Milieu ab pH 6 löslich > deswegen Einsatz für magensaftresistente, dünndarmlösliche Filmüberzüge
  • Nachteil: Hydrolyseempfindlichkeit der Esterbindungen in alkalischem Milieu
38
Q

Auf welche Art und Weise können Polymere generell hergestellt werden?

A

Markomoleküle oder Polymere können synthetisch aus Monomeren durch Polymerisation, Polykondensation oder Polyaddition hergestellt werden

39
Q

Modifizierte Stärken

A

-mechanisch: durch hohe mechanische Drücke > z.B. Bei der Walzenkompaktierung > direkt tablettierbare Stärkeprodukte , z.B. Die vorvverkleisterte Stärke des AB Sta-RX

-chemisch:
> Hydroxyethylierung zu Hydroxyethylstärke > Bindemittel, Verdickungsmittel
> auch Quervernetzungen mit bi oder polyfunktionellen GRuppen> nur als Pudergrundlage
> durch Einwirkung von Natriumhydroxid und Monochloressigsäure auf Stärke erhält man Carboxymethylstärken, die als Zerfallsbeschleuniger verwendet werden (z.B. Primojel - bestehend aus Carboxymethylstärke und Carboxymethylcellulose)

40
Q

Saccharose (Disaccharid aus Glucose und Fructose)

A

> Füllstoff (hauptsächlich für Tabletten, die nicht zerfallen sollen, wie Lutschtabletten), Süßmittel, Umhüllungsmaterial, Bindemittel

  • schwach hygroskopisch
  • löslich in Wasser aber unlöslich in Wasserfreiem EtOH
  • liegt im Gegensatz zu Laktose als Vollacetal vor > keine Osazonbildung, nicht reduzierend
  • Bedingte Tablettierbarkeit - Tabletten neigen zur Nachhärtung
41
Q

Was sind typische Polymerisate?

A

Polymerisate > Polyethylene, Polyacrylate, Polyvinylpolymere, Polystyrole

42
Q

Eudragit NE

A

> Polyethylacrylat-methylmethacrylat (PEMMA) z.B. Eudragit NE, Nichtionische, wasserunlöslich, Diffusionsüberzug

43
Q

Alginsäure

A

> Verdickungsmittel für Emulsionen und Suspensionen, Bindemittel oder Sprengmittel für Tabletten

  • Polysaccharid aus alpha-L-Guluronsäure und Beta-D-Mannuronsäure (1,4-glykosidisch)
  • Gewinnung aus Braunalgen durch Erhitzen mit Alkali und nachfolgendes Ausfällen mit Salzsäure
  • alle Alkalialginate wasserlöslich, bis auf das Calciumalginat
  • Calciumionen führen zur Gelierung
44
Q

Hydroxypropylcellulose (HPC)

A

> Verdickungsmittel, Bindemittel, Überzugsmaterial

-kein eindeutiger Substitutionsgrad, da Propylenoxid ebenfalls mit den Hydroxygruppen reagiert

  • thermoreversible Dehydratation schon bei 40 °C
  • gut löslich in Wasser, EtOH, Propylenglykol
  • Gkycerol, Kohlenwasserstoffe und Plfanzenöle nicht
  • in Aceton, höheren Alkoholen und Estern wenig löslich
  • schwach hygroskopisch

-wegen der ausreichenden Löslichkeit in Wasser werden sowohl HPC wie auch HPMC als Schutzüberzug für feuchteempfindliche Kerne eingesetzt, da sie wasserfrei aufgetragen werden können

45
Q

Cellulose

A

> Füllmittel, Trockenbindemittel

  • bestehend aus rund 3000-10000 Beta-glykosidisch 1,4-verknüpften Glucose-Bausteinen. Polysaccharid
  • Der Polymerisationsgrad n gibt an , in wieviele Glucose-Bausteine die Cellulose bei vollständiger Hydrolyse zerfällt
  • pharmazeutisch werden hauptsächlich alpha-Cellulosen verwendet
  • weitestgehend inert und in den meisten LM unlöslich
46
Q

Macrogole, Polyethylenglykol

A

> Lösungsmittel, Einbettungsmittel, hydrophile Salben- und Suppositorengrundlagen, Überzugsmaterial, Weichmacher, Gleitmittel

-Polykondensationsprodukte des Ethylenoxids
- Angabe der mittleren Molekülmassen
- PEG 200-600 flüssig
- PEG 800-1500 vaselinartig
- PEG 2000-6000 wachsartig
> Wasserlöslichkeit und Hygroskopizität nehmen mit steigendem Polymerisationsgrad ab
-mit fast allem mischbar außer mit Petrolether, aliphat. Cs, Ether, Plfanzen-und Mineralölen
-gutes Spreit- und Haftvermögen
-Hygroskopizität auch nachteilig > osmotisches Gefälle
-Verbesserung der Wirkstoffabgabe für AF, die im Magen-Darm freigesetzt werden sollen
-WBB durch Ether-Gruppierungen > Inkompatibilitäten

47
Q

Gelatine

A

> Bindemittel, Verdickungsmittel, Hilfsstoff bei der Gelatinekapselherstellung

  • weißlich bis schwach gelbliche Blättchen (Blattgelatine) oder in gekörnter Form
  • In kaltem Wasser und Glycerol quellbar, in Wasser von 80°C gut löslich
  • besteht zu 95% aus Aminosäuren (1/3 davon Glycin usw)
  • Herstellung durch hydrolytischen Abbau von Kollagen (tierische Häute, Knochen, Schweineschwarten) > saures Verfahren Typ A Gelatine (IP zw. 7,0 und 8,5) und basisches Verfahren Typ B (IP zwischen 4,5 und 5,0)
  • Mischen der beiden Typen: Trübungen, Viskositätserhöhungen, Koazervation
  • Gelbildungsvermögen als Qualitätsmerkmal (Bloom-Wert)
48
Q

Herstellung der Gelatine

A
  • hydrolytischer Abbau von. Kollagen aus Häuten, Knochen, Schweineschwarten
  • Äscherprozess (basischer. Prozess)): Ossein (Knochen) oder die gewaschenen Häute werden 1-3 Monate in Kalkmilch eingelegt

Abbau von Kollagenfibrillen in drei Schritten:

  1. Abbau der Quartärstruktur durch Verkürzung der Kollagenpeptidfasern durch Hydrolyse zum Tropokollagen
  2. Abbau der Tertiärstruktur durch Spaltung der Quervernetzungen zwischen den Dreierhelices des Tropokollagens
  3. Auflösung der Sekundärstrukturen, der Überhelices, in einfache Polypeptidketten
49
Q

Talkum

A

> Gleitmittel, Pudergrundlage

  • natürlich vorkommendes Magnesiumhydrosilicat mit geringen Mengen Aluminiumsilicat
  • Schichtsilikat; eine Talkkristallschicht besteht aus zwei äußeren Einzelschichten, die von Magnesiumionen zusammen gehalten werden; diese Magnesiumionen sind von vier O-Atomen und zwei OH-Gruppen umgeben > deswegen Dreischichtmineral
  • die einzelnen Talkschichten sind elektrostatisch abgesättigt und mit den Nachbarschichten durch schwache Van-der-Waals-Kräfte verbunden > bedingt dadurch: leichte Verschiebbarkeit, Verwendung als Gleitmittel
  • nicht auf offenen Wunden > Gefahr der Granulombildung
  • muss frei von Asbest sein
50
Q

Weißer Ton, Bolus alba

A

> Adsorptionsmittel, Pudergrundlage

  • Zweischichtsilikat Kaolin: Kristalle sind aus einer Silicium-Tetraederschicht und einer mit dieser kondensierten Aluminiumhydroxid-Oktaederschicht aufgebaut
  • ausgeprägte hydrophile Eigenschaften > hohe Saugfähigkeit für Wasser und hydrophile Flüssigkeiten
51
Q

Bentonit

A

> Verdickungsmittel, Suspensionsstabilisator, Kationenaustauscher

  • enthält hauptsächlich Montmorillonit, ein Dreischichtsilikat (ähnlich wie Talkum), dessen Kristallplättchen aus einer mittleren Aluminiumhydroxidschicht bestehen, die sandwichartig homöopolar mit zwei äußeren Siliciumdioxidschichten verbunden ist
  • gehört zu den Tönen und zur Gruppe der Silikate mit Blattstruktur
  • Magnesium und Natriumionen zwischen den Kristallplättchen sind durch Hydratisierung im Wesentlichen für die Quellung und Gelbildung des Bentonits verantwortlich; Mehrwertige Kationen wie Calcium Schränken das Quellvermögen in Wasser ein
  • gegenüber anorganischen und organischen Elektrolyten sehr empfindlich, wobei die Ursache in einer Beeinflussung der elektrischen Doppelschicht um die Teilchen zu suchen ist
  • in unpolaren Flüssigkeiten wird die Quellfähigkeit durch Einlagerung von organischen Kationen gesteigert > Streichkäse Gele
  • Bentonitgele sind thixotrop > lassen sich durch Zusatz von oberflächenaktiven Verbindungen noch verbessern (CAVE: Kationentenside)
52
Q

Titandioxid

A

> Weißpigment

  • unlöslich in Wasser
  • hohes Lichtstreuungsvermögen und hohe Deckkraft
  • Absorption von UV-Strahlen (auch als Zusatz in Sonnenschutzmitteln)
53
Q

Eisenoxide

A

> Farbpigmente

Fe2O3 rot
FeO(OH) gelb
> Kombi ist schwart
-als Opakisierungsmittel für Kapselhüllen

54
Q

Calciumhydrogenphosphat

A

> Füllstoff, Trockenbindemittel

-praktisch unlöslich in Wasser, löslich in Salzsäure

55
Q

Calciumcarbonat

A

> Füllstoff, Weißpigment, schwacher CO2-Entwickler

-

56
Q

Natriumhydrogencarbonat

A

> Stärker Co2-Entwickler zur Herstellung von Brausetabletten oder Granulaten, Puffer, Zerfallsbeschleuniger