Infusions- Und Elektrolyttherapie, Bluttransfusion Flashcards

1
Q

Wie ist das Gesamtkörperwasser verteilt?

A
  • 2/3 intrazellulär = 28 L
  • 1/3 extrazellulär
    • davon 1/4 intravasal = 3,5 L
    • 3/4 interstitiell = 11,5 L
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2
Q

Was ist der kolloidosmotische Druck

A
  • Sonderfall des osmotischen Drucks
  • vor allem durch Albumin im Intravasalraum zwischen Interstitium und Intravasalraum erzeugt
  • Gefäß als semipermeable Membran —> Albumin kann nicht von Kapillarmembran ins Interstitium diffundieren
  • Wasser wird im Gefäß gehalten
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3
Q

Nenne unterschiedliche Kategorien von Infusionstherapeutika

A
  • elektrolytfrei: Aqua ad injectabilia, Glucose
  • Kristalloide: NaCl, Ringer Lösung, Sterofundin, Normofundin
  • Kolloide: Albumin, Dextran, Gelatine, HAES
  • Blutprodukte: Erythrozytenkonzentrat, Thrombozytenkonzentrat, frisches gefrorenes Plasma
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4
Q

Was wird als Standard Elektrolytlösung in der Infusionstherapie genutzt?

A

Balancierte Vollelektrolytlösungen: Sterofundin, Jonosteril

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5
Q

Eigenschaften von Aqua und Glucose Infusionstherapeutika

A
  • als Volumentherapeutika ungeeignet
  • gute Medikamententräger
  • Glucose wird schnell verstoffwechselt, freies Wasser verteilt sich in alle Kompartimente
    —> intravasaler Volumeneffekt max. 8 %
  • Ödembildung überwiegt
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6
Q

Nenne Eigenschaften von Kristalloiden als Infusionstherapeutika

A
  • intravasaler Volumeneffekt bei 25 % des verabreichten Volumens
  • Gefahr der Ödembildung, da Anteil im Interstitium eingelagert wird
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7
Q

Was sollte bei der Verabreichung einer 0,9 % NaCl-Lösung beachtet werden?

A
  • entspricht nur der Blutosmolarität, nicht der Blutzusammensetzung
    —> kein physiologisch reiner Plasmaersatz
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8
Q

Eigenschaften der Ringer-Lösung

A
  • isotone Elektrolytlösung
  • zum Volumenersatz
  • Laktat, Acetat, Malat können unter O2-Verbrauch zu Bikarbonat verstoffwechselt werden —> Hömoostase des Bikarbonathaushalts
  • sonst Dilutionsazidose möglich
  • O2 zur Umsetzung nötig
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9
Q

Welche Bestandteile der Ringer-Lösung haben den höchsten Sauerstoffverbrauch?

A

Laktat > Acetat > Malat

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10
Q

Nenne Vorteile von Kolloiden als Infusionstherapeutikum

A
  • üben kolloidosmotischen Druck aus —> Volumen wird intravasal gehalten
  • Volumeneffekt: 130 %
  • hohe Wasserbindungsfähigkeit
  • hoher Wasseranteil des Bluts begünstigt Mikrozirkulation, senkt Thrombosegefahr
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11
Q

Nenne Nachteile der Kolloide als Infusionstherapeutikum

A
  • lange Speicherung im Monozyten-Makrophagen-System
  • allergische Reaktionen
  • bei hoher Dosierung: gestörte Blutgerinnung durch Coating
  • Gelatine: Ansteckung mit BSE
  • HAES: erhöhte Mortalität beobachtet
  • strenge Indikationsstellung bei Hypovolämie
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12
Q

Was ist Hyper-HAES?

A
  • 7,25 % NaCl + 6 % HAES
  • Volumeneffekt von bis zu 800 %
  • Volumen für Plasmaexpansion kommt aus dem Interstitium und von Intrazellulär
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13
Q

Wie kann man den Flüssigkeitsbedarf einschätzen?

A
  • Puls, Blutdruck
  • Hautturgor ( Hautfalte)
  • zentraler Venendruck
  • Urinmenge und Konzentration
  • Hämatokrit: Volumenbedarf bei hohem Hkt
  • Echokardiographie: kissing walls
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14
Q

Woran orientiert man sich bei Einstellung bei der Infusionsrate während der Flüssigkeitssubstitution?

A

4:1 Formel
- für die ersten 10 kg Körpergewicht 4 mL/h
- für die zweiten 10 kg KG 2 mL/h
- für jedes weitere kg KG 1 mL /h

Kind mit 25 kg: Infusionsrate von 40 + 20 + 5 = 65 mL/h

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15
Q

Was sollte bei der perioperativen Flüssigkeitssubstiution beachtet werden?

A
  • eher zurückhaltend mit 0,5 mL7kg/h Kristalloide
    —> Vermeidung kardiopulmonaler Nebenwirkungen
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16
Q

Was sollte bei der Flüssigkeitssubstitution beachtet werden?

A
  • Urinausscheidung beobachten: sollte 1 mL/kg/h nicht unterschreiten
  • präoperativ nüchterne Patienten haben keine Hypovolämie bei kardiopulmonaler Gesundheit
  • Hypotonie bei Narkoseinduktion daher frühzeitig mit Vasopressin statt Volumen therapieren
  • perspiratio insensibilis bei offenem Abdomen: 1 mL/kg/h
17
Q

Wovon wird die Endothelschranke bestimmt?

A

Starling-Gleichung:
- Nettoflüssigkeitsstrom abhängig von osmotischem (∏) und hydrostatischem Druck interstitiell und in der Kapillare

Q = K * [ (Pk - Pi) - sigma (∏ k - ∏ i) ]

K = Filtrationskoeffizient
Sigma = Reflexionskoeffizient

18
Q

Was beschreibt die Starling-Gleichung?

A
  • beschreibt Nettofluss über die kapilläre Membran
  • verursacht durch hydrostatische und onkotische Kräfte
19
Q

Limitation der Starling-Gleichung

A
  • endotheliale Glykokalix wird nicht berücksichtigt
  • Glykokalix im Gefäßinneren hält Makromoleküle und Blutzellen von direktem Kontakt mit dem Endothel fern —> Hinderung am Durchtritt
20
Q

Was für eine Auswirkung hat Glykokalix-Shedding?

A
  • Glykokalix im Gefäßinneren wird durch natriuretische Peptide geschädigt
    —> Makromoleküle können das Gefäß leichter verlassen
  • kann durch Volumenüberladung ausgelöst werden
21
Q

Welche Parameter sollten bei der Bluttransfusion betrachtet werden?

A

DO2: Sauerstofftransportkapazität
VO2: Sauerstoffverbrauch

Bei Gesunden: Kapazität = 4* Verbrauch

22
Q

Was kann man verändern, um die Sauerstoffkapazität zu beeinflussen?

A
  • Herzzeitvolumen
  • Hämoglobingehalt (Transfusionen)
  • Sauerstoffsättigung SaO2

DO2 = HZV * Hb * 1,36 * SaO2

23
Q

Nenne Transfusionstrigger

A
  • symptomatisch individuell am Patienten orientiert
  • feste Hb-Untergrenzen existieren nicht
  • bei Vortransfusionen erfolgen Folgetransfusionen eher
  • bei Kindern: Transfusion eher zurückhaltend —> Immunmodulation!
  • bei älteren: Immunmodulation eher hinnehmbar, daher Indikation zur Transfusion bei anhaltender postoperativer Schwäche und niedrigem Hb
24
Q

Nenne physiologische Trigger der Bluttransfusion

A
  • Abfall von Sauerstofftransportkapazität und -verbrauch
  • Tachykardie und Hypotension
  • zentralvenöse Sättigung < 60 %
  • akute EKG-Veränderungen
  • Wandbewegungsstörung im TTE/TEE
25
Q

Wer prüft applizierte Blutprodukte?

A

Blutbank:
- Antikörpersuchtest
- serologische Verträglichkeitsprobe = Kreuzprobe (indirekter Coombstest) mit Patientenblut

Anwendender Arzt:
- Fremdblut: Bedside-Test mit Empfängerblut
- Eigenblut: Bedside-Test mit Empfängerblut und mit Produktblut

26
Q

Was sollte man bei der Verabreichung von Blutprodukten beachten?

A
  • immer Blutgruppengleich transfundieren
  • nur wenn nicht anders möglich kompatibel transfundieren
  • im Notfall: mit 0 negativ auch ohne Kreuzprobe bei Erythrozytenkonzentraten
27
Q

Was sollte bei einem Blutverlust ab 0,5 bis 1 L erfolgen?

A
  • Blutbildkontrolle