Immun- und Lymphsystem Flashcards

1
Q

Blutkörperchen bestehen aus drei großen Gruppen

A

Erythrozyten (rote BK)
• Transport von Sauerstoff und Kohlendioxid
• 99 % des Volumenanteils der Blutkörperchen

Leukozyten (weiße BK)
•Abwehr von Krankheitserregern und
•sonstigen körperfremden Stoffen Weitere Unterteilung in Granulozyten, Lymphozyten und Monozyten

Thrombozyten (Blutplättchen)
•Beteiligung an der Blutgerinnung

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2
Q

Aufgaben des Immunsystems

A
  • Schutz vor Krankheitserregern
  • Schutz vor bösartigen Zellen in unserem Körper

Abwehrfunktion nimmt bei alten Menschen ab -> höheres Risiko für Infektionen und Tumorleiden

Herausforderung: Wir sind konstant den Einflüssen durch unsere Umwelt ausgesetzt. Das Immunsystem muss dabei unterscheiden zwischen

(i) was ist fremd und schadet uns (Erreger)
(ii) was ist fremd aber tut uns gut (z.B. Apfel)

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3
Q

Komponenten / Aufbau des Immunsystems

A

Das Immunsystem besteht aus vielen Komponenten. Man unterscheidet:
- zelluläre Komponenten
- nicht-zelluläre (humorale) Komponenten
sowie
- unspezifisches („angeborenes“) Immunsystem.
- spezifisches („adaptives / erworbenes“) Immunsystem.

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4
Q

Die vier Teilsysteme der Abwehr

A
  1. unspezifische
  2. spezifische Antwort
  3. Zellulär:
    Zellen, die direkt an der
    Beseitigung von Erregern 3 beteiligt sind
  4. Humoral:
    In Körperflüssigkeiten (= „Humores“) vorhandene, nicht-zelluläre Komponenten des Immunsystem
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5
Q

Unspezifische Abwehr

A
Komponenten:
• Makrophagen (MP)
• Neutrophile Granulozyten (NP)
• Dendritische Zellen (DC)
• Natürliche Killerzellen (NK-Zellen)
• Zytokine
• Lysozyme
• Haut
• Komplement System

MERKE: angeboren & Antigenunabhängig
Vorteil: sofort verfügbar, kann ohne Verzögerung reagieren
Nachteil: Reicht nicht immer aus, um die Erreger vollständig zu vernichten

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6
Q

Beispiel für ein Zytokin: Interferon-γ

A

-Es gibt viele unterschiedliche
Interferon-Typen!
-Interferone sind Proteine, die eine immunstimulierende, vor allem antivirale und antitumorale Wirkung entfalten
-Gelten allgemein als Immunantwort–“Booster“

Model für die Wirkungsweise von Interferon-γ (gamma)

  1. Virus dringt in Zelle ein.
  2. Interferon Gene werden aktiviert
  3. Zelle produziert Interferon
    - > Wirtszelle 1: Virusinfiziert produziert Interferon vom Virus abgetötet
  • > Wirtszelle 2: Bindet Interferon von Zelle 1
    4. Interferonbindung stimuliert die Genaktivierung von antiviralenProteinen
    5. Antivirale Proteine hemmen die virale Reproduktion
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7
Q

weitere Komponenten der Unspezifischen Abwehr

A

= Teil des angeborenen Abwehrsystems

Äußere Schutzbarrieren:
Haut & Schleimhäute entsprechen einem mechanischen Schutzwall

Optimierung der äußeren Barrieren durch:

  • Produktion antimikrobieller Stoffe, z.B.: Lysozym (Enzym, das die bakterielle Zellwand zerstören kann) in Mundspeichel, Bronchialschleim, Tränenflüssigkeit
  • Magensäure: Bakterien werden durch hohen Säuregehalt abgetötet
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8
Q

Spezifische Abwehr

A
Komponenten:
• Helfer T-Zellen (TH)
• Cytotoxischen T-Zellen (TC)
• T-Gedächtnis-Zellen (TM)
• Regulatorische T-Zellen (TReg) • B-Zellen
• Plasma-B-Zellen (BP)
• B-Gedächtnis-Zellen (BM)

• Antikörpern

MERKE: erworben & gegen spezielles Antigen gerichtet = große Selektivität (Treffsicherheit) Nachteil: Braucht länger (Tage bis Wochen), um einen „Gegenschlag“ vorzubereiten Vorteil: Bildet Antigen-Gedächtnis = kann beim zweiten Kontakt schnell „zuschlagen“

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9
Q

Zeitliche Abfolge der Immunantworten

A
  1. Schnelle unspezifische Antwort durch angeborenes Immunsystem
  2. Zeitlich verzögerte, spezifische Antwort durch erworbenes Immunsystem
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10
Q

Warum benötigen wir neben der spezifischen eine unspezifische Abwehr?

A

spezifische (= erworbene) Abwehr alleine wäre zu langsam!

Zellenspaltung:

B-Lymphozyt

  • >
    1. Stunden
  • > 2 B Zellen

Bakterium
-> 6x10^10 Bakterien

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11
Q

Blutstammzellen

A
  1. Stammzelle im Knochenmark

Alle Zellen des Immunsystems werden im roten Knochenmark gebildet.
• Teilung:
• Tochterzelle A bleibt Stammzelle
• Tochterzelle B entwickelt sich zur Blutzelle

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12
Q

Myeloische und lymphoide Vorläuferzellen

A
  1. Vorläuferzelle
  • myeloische Vorläuferzelle
  • > Entzündungsreaktionen und unspezifische Abwehr
  • lymphoide Vorläuferzelle
  • > Spezifische Abwehr
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13
Q

Granulozyten

A

(aus myeloische Vorläuferzelle)

Mastzellen und basophile Granulocyten

  • sind an Abwehr von Erregern beteiligt
  • geben Signalstoffe und blutgerinnungshemmende Stoffe ab.

Neutrophile Granulocyten:

  • Fressen Fremdstoffe in Entzündungsherden
  • zerstören sich dabei selbst => Eiterbildung

Eosinophile Granulocyten:
geben lytische Enzyme zur Bekämpfung größerer Parasiten (z.B. Würmer) ab

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14
Q

Makrophagen

A

(aus Monocyt)

Makrophagen

  • amöboid bewegliche Fresszellen
  • präsentieren verdaute Proteinbruchstücke der Eindringlinge an ihrer Oberfläche
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15
Q

T-Zellen

A

(aus lymphoide Vorläuferzell)

Die erworbene Immunantwort durch T-Lymphocyten richtet sich gegen virusinfizierte Körperzellen, Tumorzellen und Transplantate.

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16
Q

B-Zellen

A

aus lymphoide Vorläuferzelle -> B Zellen -> Plasmazellen

Jeder B-Lymphocyt besitzt an der Zellmembran ca. 100 000 Rezeptoren die zu einem bestimmte Antigen
passen
Aus den B-Zellen entstehen Plasmazellen, deren Rezeptoren als Antikörper in die Humores abgegeben werden

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17
Q

Verteilung der Abwehrzellen:

A
  • 10% im Blut

- 90% in den lymphatischen Organen, Lymphgefäßen und der interzellularsubstanz aller Organe und Gewebe

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18
Q

Unspezifische Abwehr / Entzündungsreaktion

Beispiel: Ein Holzsplitter dringt in die Haut ein

A
  • Fresszelle (Monocyten /Makrophagen)
  • Rote Blutzelle (Erythrocyt)
  • Kapillare
  • Haut
  1. Verletzung
  2. eingedrungene Bakterien geben Stoffwechselprodukte ins Gewebe ab
  3. geschädigte Zellen des Gewebes geben Signalstoffe ab
  4. Kapillarwand wird durchlässiger
  5. Fresszellen wandern zum Entzündungsort und beseitigen Bakterien
  6. Verletzte Stelle der Haut schwillt an, 6 rötet sich, ist warm und schmerzt
  7. Fresszellen beseitigen Eiter
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19
Q

Kardinalsymptome der Entzündung

A

MERKE - Kardinalsymptome der Entzündung:

Funktionsbeeinträchtigung, Schmerz, Schwellung, Rötung und Überwärmung

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20
Q

Was passiert, wenn die unspezifische Abwehr (Entzündung) nicht ausreicht, um den Erreger zu neutralisieren?

A

Zeitlich verzögerte, spezifische Antwort durch erworbenes Immunsystem

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21
Q

Grundstruktur aller Antikörper

A
  • Antikörper = Immunglobuline (Ig)
  • Werden von Plasmazellen (aktivierte B- Lymphozyten) hergestellt
  • Binden hochselektiv an Antigene

-Antikörpergrundstruktur
– Anordnung „Y-förmig“
– Beide Arme des „Y“ tragen antigenerkennende Abschnitte
– Stamm des „Y“ ist Kontaktzone für Abwehrzellen

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22
Q

Wie erzielen Antikörper eine Wirkung?

A

-> Die Bindung von Antikörpern an Antigene markiert Mikroorganismen, körperfremde Teilchen und lösliche Antigene, die dann meist von anderen Komponenten des Immunsystems inaktiviert werden.

(a) Neutralisierung
Antikörper binden an die Oberfläche eines Virus und blockieren dadurch seine Bindung an eine Wirtszelle

(b) Opsonisierung
Die Bindung der Antikörper an die Bakterienoberfläche löst die Phagocytose durch Makrophagen und Neutrophile aus.

(c) Aktivierung des Komplementsystems und Porenbildung
Die Bindung von Antikörpern an die Oberfläche einer körperfremden Zelle aktiviert das Komplementsystem.
Nach der Aktivierung des Komplementsystems erzeugt der Membranangriffkomplex Poren in der Membran der körperfremden Zelle, so dass Wasser und Ionen einströmen können. Die Zelle schwillt an und löst sich auf.

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23
Q

Antigene = für Immunsystem erkennbare Strukturen

A
  • Immunsystem erkennt fremde & eigene Antigene
  • … alle Eiweiße (Protein) und viele Zucker und …
  • Schätzung: ca. 1012 Strukturen

Zelle 10 μm
Bakterium 1 μm
Virus 0.1 μm
Protein 0.01 μm

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24
Q

Antigene & Epitope I

A

Merke: Stoffe, gegen welche Antikörper gebildet werden, heißen Antigene
Die genaue Stelle der Stoffe (z.B. Merkmale auf der Oberfläche von Zellen), die von Antikörpern selektiv erkannt wird, heißt Epitop

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25
Q

Antigene & Epitope II

A

Antikörper können Antigene über ihre Epitope verklumpen bzw. Fresszellen präsentieren

26
Q

Beispiele für Antigene (wichtig)

A

Zelluläre Antigene:
-Bakterien: z.B. Streptokokken, E.coli, Salmonellen
-Viren: HBV, HIV, Herpesviren
-Körperzellen:
• Krebszellen
• Virusinfizierte, körpereigene Zellen
• Fremde Zellen eines Transplantates, z.B. Herz, Niere
• Erythrozyten mit fremden Blutgruppenmerkmalen

Hochmolekulare Antigene:

  • Proteine: Praktisch alle
  • Nukleinsäuren: DNS von Viren oder Leukozyten
  • Synthetische Makromoleküle: Polyaminosäuren, Silikone, Latex (natürlich/synthetisch)
  • Partikuläre Antigene: Pollenkörner, Hausstaubmilbenkot, Tierhaare
27
Q

Passive Immunisierung - „Heilimpfung“

A

Therapeutisch bei eingetretenem „Schaden“
• Spritzen von Antikörpern
• Hält nur wenige Wochen bis Monate
(werden ausgeschieden oder abgebaut, da
kein Gedächtnis gebildet wird)
• Antikörper-Quelle: menschliches Blut oder
Blut von Pferden, Schafen, Ziegen oder Kaninchen

Anwendungsgebiete:
Tollwut
Rhesus Prophylaxe
Gegengifte bei Schlangenbissen
Verdacht auf Infektionen (Wundstarrkrampf)
28
Q

Aktive Immunisierung – „Schutzimpfung“

A

Spritzen von „Erregern“ welche eine Immunantwort aber die Krankheit nicht auslösen
- Lebendimpfstoffe - abgeschwächte Erreger
- Totimpfstoffe - abgetötete Erreger
Lebend- bzw. Tot-Impfstoffe
- Protein-Impfstoffe - Bruchstücke des Erregers
- Vektor-Impfstoffe – z.B. Masernvirus
- Nukleinsäure-Impfstoffe – mRNA, DNA

Merke
Antikörper sind bei 2. Kontakt mit echtem Erreger über Gedächtniszellen schnell verfügbar

Anwendungsgebiete: Polio, Tetanus, Hepatitis B, Röteln, Masern, Mumps, Diphterie, COVID-19

29
Q

Strategien zur Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Corona-Virus

A

Lebend- bzw. Tot-Impfstoff:
-Sie bilden die Basis vieler Impfungen: Für die sogenannten Tot-Impfstoffe werden die Erreger zunächst vermehrt und dann so abgeschwächt oder inaktiviert, dass sie im Körper des Patienten keine Krankheit auslösen, wohl aber vom Immunsystem als fremd erkannt werden und dann die Produktion spezifischer Antikörper anregen.

Vektor-Impfstoffe:
-Ein abgeschwächtes anderes Virus dient als Träger (Vektor), der mit einem Oberflächenprotein des Coronavirus verkleidet wird. Das Immunsystem reagiert mit der Produktion spezifischer Antikörper.

Nukleinsäure-Impfstoffe:
-Den Patienten wird mRNA mit dem Bauplan der Virusoberfläche gespritzt, der die Zellen zur Bildung von Antigenen anregt, welche wiederum die Produktion von Antikörpern gegen das Coronavirus provozieren.

30
Q

Störungen der Immunabwehr

A

-Allergien Typ I-IV (pathologisch gesteigerte/fehlgeleitete Immunabwehr)
-angeborene Immundefekte (pathologisch verringerte Immunabwehr)
meist durch erbliche Störungen der Lymphozytenentwicklung

  • Autoimmunerkrankung (pathologisch gesteigerte/fehlgeleitete Immunabwehr)
  • erworbene Immundefekte (pathologisch verringerte Immunabwehr)
    z. b in hohem Alter, durch Infektionen oder Tumorerkrankungen oder medizinische Therapie
31
Q

Allergien

A
  • Erworbene Überempfindlichkeit gegenüber an sich nicht gefährlichen Antigenen
  • Bildet sich nach einem früheren Antigenkontakt -> „Sensibilisierung“

Unterschieden werden vier verschiedene Allergietypen:
Typ I: Soforttyp (Bsp.: Heuschnupfen)
Typ II - Zytotoxischer Typ (Bsp.: Blutgruppenunverträglichkeit)
Typ III - Immunkomplex-Typ (Bsp: Glomerulonephritis)
Typ IV - T-Zell-vermittelte Reaktion, verzögerter Typ (Bsp.: Transplantatabstoßung)

32
Q

Allergische Reaktion vom Typ I (Soforttyp)

A

Auslöser:

  • Pollen
  • Tierhaare
  • Hausstaubmilben
  • Nahrungsmittel

Krankheitsbilder:

  • Asthma
  • (Heu-)schnupfen
  • Nesselsucht
  • Gastrointestinale Beschwerden
  • > IgE gebundene Antigene lösen die Freisetzung von Histamin und anderen Mediatoren aus Mastzellen aus. Histamin bewirkt an den verschiedenen Organsystemen die typische Allergiereaktionen.

Therapie und Prophylaxe
• Expositionsprophylaxe (Allergenkarenz) z.B. Meidung bestimmter Nahrungsmittel, Reduzierung von Hausstaub
• Medikamente: Antihistaminika, Glukokortikoide, Mastzellstabilisatoren, inhalative β-Sympathomimetika
• Hyposensibilisierung: Durch die Zufuhr des Allergens in ansteigender Dosierung versucht man, die
Reaktionen zu reduzieren

33
Q

Anaphylaxie / „anaphylaktische Schock”

A
  • Die Anaphylaxie ist die schwerwiegendste Form der allergischen Soforttypreaktion
  • Häufige Auslöser sind Nahrungsmittel (Nüsse, Schalentiere) Insektenstiche und Medikamente (Antibiotika, Kontrastmittel)

Warnzeichen:
Kratzen im Hals, Husten, Kloßgefühl Unbestimmte Angstgefühle Flächenhafte Hautrötung
Quaddeln an der Haut

34
Q

Autoimmunerkrankungen - der EIGENE versehentlich als FREMD eingestuft und bekämpft

A
  • Abwehrzellen und Antikörper richten sich gegen den eigenen Körper
  • Auslöser für Autoimmunerkrankungen sind meist unbekannt
  • Therapie richtet sich nach den betroffenen Organen und Symptomen der jeweiligen Erkrankung. Meist werden mehrere Medikamente kombiniert
35
Q

Autoimmunerkrankungen

Autoantikörper gegen (vom Immunsystem fälschlicherweise angegriffen) -> führen zu -> hervorgerufene Krankheiten

A

folgen

36
Q

Antikörper gegen Thyreoglobulin führen zu

A

Hashimoto-Thyreoditis

37
Q

Antikörper gegen TSH Rezeptor führen zu

A

Morbus Basedow

38
Q

Antikörper gegen B- Zelle des Pankreas (Bauchspeicheldrüse) führen zu

A

Diabetes mellitus

39
Q

Antikörper gegen Acetylcholinrezeptoren der Skellettmuskulatur führen zu

A

Myasthenia gravis (Muskelerkrankung mit fortschreitender Muskelschwäche)

40
Q

Antikörper gegen Erythrozyten führen zu

A

Hämolyse

41
Q

Antikörper gegen Intrinsic Factor im Magen führen zu

A

altrophische Gastritis

42
Q

Antikörper gegen Leberzellen führen zu

A

Autoimmunhepatitis

43
Q

Antikörper gegen Zellen der Regenbogenhaut, des Ziliarkörpers bzw. der Lederhaut führen zu

A

Uveitis

44
Q

Antikörper gegen Markscheiden der Nervenfasern führen zu

A

multiple sklerose

45
Q

Antikörper gegen Gelenkknorpelzelle führen zu

A

rheumatoide arthritis

46
Q

Antikörper gegen Zellen der Gefäßwand führen zu

A

Vaskulitis

47
Q

Rheumatoide Arthritis – Ursache / Symptome

A

Epidemiologie
•Ca. 800.000 Patienten in Deutschland
•häufigste entzündliche Erkrankung der Gelenke
•Frauen sind rund dreimal so häufig betroffen wie Männer
Ursache: weitgehend ungeklärt. Diskutiert werden erbliche Faktoren sowie Risikofaktoren (Rauchen, Übergewicht und Infektionen

Symptome
•Initial Müdigkeit, Erschöpfungszustände, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme und Temperaturen bis 38°C
•Gelenkbeschwerden
– Morgensteifigkeit: Meist sind die Finger betroffen. Beschwerden können mehrere Stunden andauern.
– Gelenkentzündung: Gelenke schwellen an und schmerzen. Oft auf beiden Körperseiten
– Sehnenscheidenentzündung: Schwellung und Schmerzen meist im Hand- und Sprunggelenksbereich

48
Q

Rheumatoide Arthritis – Diagnose / Therapie

A
Diagnose:
(A) Laborunteruntersuchungen:
Antikörper gegen zyklisches Citrullin-Peptid (CCP-Ak oder ACPA ) und Rheumafaktor (RF).
(B) Bildgebendes Verfahren:
Röntgen
Therapie :
Medikamentöse Behandlung (vier Hauptgruppen) 
(1) Analgetika (Schmerzmittel)
(2) nicht-steroidale Entzündungshemmer
(3) Glucocorticoide (z.B. Prednisolon)
(4) Antirheumatika

Operative Therapie

(1) Gelenkversteifung
(2) Endoprothesen

49
Q

Multiple Sklerose – Prävalenz

A
  • jährlich werden in Deutschland ca. 2.500 Menschen neu mit MS diagnostiziert.
  • Frauen erkranken etwa doppelt so häufig wie Männer.
50
Q

Multiple Sklerose – Ursache

A

weitgehend ungeklärt!

  1. Bei einem MS-Schub verlassen die Zellen des Immunsystems (T- und B- Zellen) die Blutbahn und durchdringen die Blut-Hirn-Schranke
  2. Sie setzen Entzündungsstoffe frei, die die schützende Myelinscheide und das Axon angreifen.
  3. Nervenimpulse können nicht mehr weitergeleitet werden.
51
Q

Multiple Sklerose – Symptome

A

Frühe Symptome
•Kribbel- oder Taubheitsgefühlen in Armen / Beinen (30 %) •Sehstörungen (Beeinträchtigung der Sehschärfe oder
Doppelbilder)
•Geh- und Gleichgewichtsstörungen (20%) •Kraftlosigkeit, häufig in den Beinen (10%)

weiterer Verlauf
•Lähmungen,
•Gefühlsbeeinträchtigungen im Gesicht und am Rumpf •starke Müdigkeit und Erschöpfung
•Blasenprobleme
•Schmerzen
•sexuelle Störungen
•Kognitive Störungen / Gedächtnisprobleme

52
Q

Multiple Sklerose – Diagnose

A

Diagnose:
neurologische Untersuchung
-Prüfung der Reflexe, Bewegungskoordination, Sensibilität
-bestimmte einseitige Funktionseinschränkungen erhärten den Verdacht auf MS

evozierte Potenziale
-Visuell evozierte Potenziale untersuchen gesamte Sehbahn (Netzhaut,Sehnerven, Sehzentrum im Gehirn) Die Reizung erfolgt anhand eines Schachbrettmusters, das in schnellen, regelmäßigen Abständen sein Schwarz- Weiß-Profil ändert.

Lumbalpunktion
-bestimmte Eiweißkörper und Anzahl der Entzündungszellen meist erhöht.

Magnetresonanztomographie (MRT)

  • Darstellung von Entzündungherden
  • Mit Kontrastmittel können frische Entzündungen von alten, narbig abgeheilten Läsionen unterschieden werden, die vielleicht bei einem früheren Schub entstanden sind
53
Q

MS – Verlaufsformen & Therapie

A

Schubtherapie / Eskalationstherapie:

Kortison

  • unterdrücket die Entzündung
  • dichtet die Blut-Hirn-Schranke ab,
  • reduziert Wasseransammlungen im Gehirn,
  • verbessert die Weiterleitung von Nervenimpulsen

Basistherapie
- Immunmodulatoren beziehungsweise Immunsuppressiva

Akuttherapie: Plasmapherese
– eine Art Blutwäsche, bei der „Anti-MS Antikörper“ aus dem Blut gefiltert werden

54
Q

Immunreaktionen bei der Transplantation

A
  • Unabhängig davon, ob ein Empfänger ein Organ oder Stammzellen eines Spenders erhält, kann es zu unerwünschten Immunreaktionen kommen
  • Um Immunreaktion zu vermeiden, ist eine immunsuppressive Therapie mit Medikamenten notwendig.
  • In den meisten Fällen muss sie ein Leben lang aufrechterhalten werden.
55
Q

Die lymphatischen Organe

A

Primäre lymphatische Organe
(Bildung und Reifung der B- und T-Lymphozyten)
– Knochenmark
– Thymus

Sekundäre lymphatische Organe
Antigenkontakt und Vermehrung der Lymphozyten)
– Milz
– Lymphknoten
– GALT*
– Mandeln
– Wurmfortsatz

darmassoziiertes lymphatische Gewebe oder GALT (von engl. gut associated lymphoid tissue)

56
Q

Lymphknoten

A
  • Angaben zur Anzahl der Lymphknoten schwanken zwischen 100 -150 und ca. 600
  • entsprechen „biologischen Filterstationen“, die Krankheitserreger, Zelltrümmer, Tumorzellen etc. aus der Lymphe entfernen
  • Lymphe kommt hier in Kontakt mit Abwehrzellen -> Abfangen von Antigenen -> Start einer spezifischen Immunreaktion
  • Gefilterte Lymphe verlässt den Lymphknoten auf der konkaven Seite

Sentinel (Wächter) Lymphknoten:

  • Erster Knoten „nach“ einem Tumor
  • Wichtig um Metastasierung nachzuweisen bzw. auszuschließen
57
Q

Lymphbahnen und Lymphfluss

A
  • Lymphe fließt oberhalb Herzens in die obere Hohlvene
  • Sie fließt viel langsamer als Blut, da sie nicht aktiv durch die Kontraktion des Herzens gepumpt wird
  • Vergleichbar mit dem venösen Blutfluss in den Extremitäten, wird Lymphe durch die Kontraktion benachbarter Muskeln vorangetrieben
  • Ein Rückfluss wird durch Klappen verhindert
58
Q

Lymphe

A
  • Von den arteriellen Schenkeln der Kapillaren fließen täglich ca. 20 l Flüssigkeit in das Interstitium
  • In die venösen Schenkel der Kapillaren werden täglich 18 l Flüssigkeit resorbiert
  • Restliche 2 l (ca. 10%) werden als Lymphe in Lymphbahnen aufgenommen
  • Zusammensetzung entspricht dem Blutplasma, aber deutlich weniger Protein
59
Q

Zusammenfassung Lymphatisches System

A
  1. Interstitielle Flüssigkeit und die darin enthaltenden Leukozyten gelangen fortlaufend in die Lymphgefäße.
  2. Lymphflüssigkeit (Lymphe) fließt in den Lymphgefäßen durch nahezu alle Körperregionen.
  3. In den Lymphknoten treffen Mikroorganismen und körperfremde Partikel, die über die Lymphe zu den Lymphknoten transportiert wurden auf verschiedene Zellen des Immunsystems und lösen eine Immunantowtr aus.
  4. Lymphgefäße befördern Lymphe über zwei Sammelgefäße zurück ins Blut, sie münden nahe den Schultern in die zum Herz führenden Venen.
60
Q

Lymphödem

A

Definition: Wenn der Lymphabfluss gestört ist, kommt es zu einer sicht- und tastbaren Flüssigkeits- ansammlung im Unterhautgewebe

Ursache
– Entzündungen, Tumore etc. => reduzierte Lymphaufnahme => Lymphrückstau im Gewebe
– Ödem tritt meist einseitig an einer Extremität auf
– Im Gegensatz zu venösen Ödemen sind Lymphödeme nicht wegdrückbar

Therapie
– Manuelle Lymphdrainage = Massage zur Unterstützung des Lymphabflusses
– Hochlagerung und Kompression des betroffenen Körperteils, Bewegungsübungen

61
Q

Maligne (bösartige) Lymphome

A

Bösartige Lymphome = verschiedene Erkrankungen, die von den B-bzw. T-Lymphozyten ausgehen
• Charakteristisch sind Lymphknotenschwellungen
• Häufig betroffen sind Lymphknoten im Hals-, Brust-
oder Bauchbereich oder an anderen Lymphknoten

Man unterscheidet
• Hodgkin Lymphom (charakteristische Sternberg-Reed- Zellen mikroskopisch nachweisbar)
• Non-Hodgkin Lymphom (Sammelbegriff für ein Reihe von Blutkrebsformen)