Hauptsymptome von Rechenschwierigkeiten Flashcards
1) Verfestigtes zählendes Rechnen
- nur ordinales Zahlenverständnis
- Anfang Klasse 2. Klasse wird es problematisch
- sehr mühsam
- sollte dann abgelöst werden
- Zählen verbieten bringt nichts
- führen es weiter, nur nicht mehr direkt erkennbar
–> ist sinnvoller Entwicklungsschritt (notwendig für den Anfang)
Anzeichen für zählendes Rechnen
- offen mit den Fingern
- Kopfnicken
- Lippenbewegungen
- Zeitfaktor (längere Spanne)
- Blick nach oben/auf die Finger (Vorstellung oder Gegenstände anzählen)
- Fingerzucken
- Elemente antippen/abzählen
- können keinen nachvollziehbaren Rechenweg erkennen
- +/- Eins-Fehler
- Material als Zählhilfe
- keine automatische Zahlzerlegung
Ablösung vom zählenden Rechnen: Vorraussetzungen
a) quasisimultane Zahlauffassung/Zahldarstellung
b) Zahlzerlegungen kennen (→Teilschrittverfahren)
c) Aufgaben auswendig wissen
d) Verständnis für Analogieaufgaben
e) Strategien kennen
Ablösung vom zählenden Rechnen: Übungsmöglichkeiten für die Zahlzerlegung
a) Plättchen, Mehrsystemblöcke, Punktefeld
b) Plättchen (schütteln, hinwerfen, Haus erstellen), Rechenschiffchen, Hände mit Stift, Schüttelbox, Snap (Kärtchen 0-10, Zerlegung der 10, Lehrer sagt 2, Schüler schlagen auf 8), Würfel (Welche Würfel ergeben zusammen 8?), Memory
Ablösung vom zählenden Rechnen: Schlussfolgerung
Um die Situation der Schüler nachzuvollziehen: Buchstabenzerlegung
2) Fehlendes Stellenwertverständnis
- Zahl steht nicht für Element, Ziffer hat Bedeutung im System
–> Position bestimmt den Wert (Bsp. 3/30) / die Anzahl der Bündelung
Anzeichen für fehlendes Stellenwertverständnis
- Zahlendreher (97, 79) – vor allem beim Z & E aufgrund der inversen Sprechweise
- Zehnerübergang gelingt nicht (6+5 nicht möglich)
- Bündelung gelingt nicht (Bsp. 11 Einer – voller 10er wird nicht mit den Zehner gebündelt)
- zu lange Schwierigkeit isoliert, wenn 57+4 am RR und 57+30 mit MSB gelingt, dann auch 57+34
- Nachbarzehner oder Nachbarzahlen können nicht bestimmt werden
- falsche Materialnutzung
- fehlendes Größenvergleichsverständnis (29 > 41)
- rechnen von links nach rechts (zuerst Zehner, dann Einer)
- Sprünge, Reihungen, Schlaufen beim Aufzählen
Aufbau von Stellenwertverständnis
→ beachten: kein durchgängiges Zahlwortsystem (z.B. 11, 20, 54/154)
- deutlich sprechen
- vorwärts und rückwärts zählen
- Zählen mit Material/bildlich darstellen (nicht isolieren)
- Verbindungen schaffen zwischen Darstellungsformen (übersetzen)
Materialhandlungen mit MSB:
- Zahl darstellen, zählen in Zehnerschritten
- Bündeln/Entbündeln üben
- Zahlen darstellen und in Stellenwerttabelle eintragen
- Zahlen in der Stellenwertschreibweise präsentieren (4Z + 3E / 8Z/ 3E + 6Z) und enaktiv, ikonisch und symbolisch darstellen
3) Grundvorstellungsdefizite
- Übersetzung funktioniert nicht
- keine Strategienutzung möglich
- kein Verständnis für Zahlen & Operationen vorhanden
Anzeichen für Grundvorstellungsdefizite
- auswendig gelernte Ergebnisse, keine bildliche Darstellung möglich
- keine Übersetzungen in andere Darstellungsformen möglich
- Übersetzungen können nicht umgesetzt werden
- Übersetzungen in verschiedene Sachsituationen nicht möglich
Aufbau von Grundvorstellungen
- Sachaufgaben schreiben lassen
- Rechengeschichten zu Themen erfinden lassen
- Strategien auch mit Material einführen (Bsp.: MSB)
- verschiedene Darstellungsformen verwenden – in Sachsituationen übersetzen
- verschiedene Grundvorstellungen aufbauen
- Begründen lassen
- Kapitänsaufgaben