Grundlegende Steuerungskonzeptionen Flashcards
Überblick Banksteuerung
- vollzieht sich als fortlaufender Prozess auf Strategieebene und operativer Ebene
- zukunftsgerichtet und zielorientiert
- Entdeckungsprozess, ob Ziel durch getroffene Maßnahmen erreicht werden kann
- System zur Generierung von Steuerungsimpulsen
Ziele im genossenschaftlichen Bankwesen
Betriebswirtschaftliche Ausrichtung:
- Optimales Risk-/Return-Verhältnis
- Maximale EK-Rendite
Genossenschaftliche Ausrichtung:
- Dauerhafte Förderung der Mitglieder
- Angemessener Jahresertrag
Zu beachtende Nebenbedingungen im Bankwesen
- Einhaltung der bankenaufsichtsrechtlichen Vorgaben (Mindest-EK und -Liquidität, Risikotragfähigkeit)
- Einhaltung der Rechnungslegungsnormen (IFRS, HGB, RechKredV)
Operative Planung
- abgeleitet aus strategischer Planung
- umfasst i.d.R. einen Zeitraum von einem Jahr
- genaue Betrachtung der Geschäftsprozesse und Geschäftsfelder
- wichtige Instrumente: Planbilanz, Plan-GuV, Plandeckungsbeitragsrechnung
Welche Methoden können bei der Maßnahmenplanung berücksichtigt werden?
- Vertriebsmaßnahmen (TV-Kampagne, Haushaltsmailings, …)
- Steuerungsmaßnahmen (Absicherungsgeschäfte, Neujustierung der Asset Allokation, …)
- Personalmaßnahmen (Personalentwicklungsprogramme, Anzahl Ausbildungsplätze)
Wie ist der Kapitalplanungsprozess aufgebaut?
- Ermittlung des Eigenmittelbedarfs aus dem geplanten Geschäftsverlauf
- Ausgangspunkt: Eigenmittelbestand
- Prognose: Externe EK-Quellen / Thesaurierung aus Jahresergebnissen
Problematik der Zuordnung der Bankgeschäfte
Aus Aktivseite der Bankbilanz resultieren die (Zins-)Erträge.
Aus Passivseite resultieren die (Zins-)Aufwendungen
-> Ungleiche Laufzeitstrukturen und Zinsbindungen, wie werden die Geschäfte angelegt bzw. refinanziert?
Problematik der Zuordnung der Zinsergebnisse
- Zinszahlungen der Geschäfte enthalten verschiedene Bestandteile und wirken in verschiedenen Perioden
- Geschäfte werden von unterschiedlichen Organisationseinheiten abgeschlossen
- > Wem oder was und für welchen Zeitraum sind Ergebnisse verursachungsgerecht zuzurechnen?
Was kennzeichnet die periodische Betrachtung von Bankgeschäften?
Die periodische Betrachtung (GuV) berücksichtigt nur Zinszahlungen im laufenden Jahr.
Was kennzeichnet die barwertige Betrachtung von Bankgeschäften?
Die Barwertmethodik berücksichtigt alle zukünftigen bekannten Zahlungswirkungen (Gesamtbank-Cashflow).
Vorteile der periodischen Steuerung
- Übereinstimmung mit externer RL
- fixierte rechtliche Regelungen
- Margenbetrachtung in der Vertriebssteuerung als Rentabilitätskennziffer
Vor- und Nachteile der barwertigen Steuerung
- Zins- und Geschäftskalkulation im Treasury entsprechend betriebswirtschaftlicher Betrachtung
- Gesamtbank-Cashflow-Betrachtung im Marktpreisrisikobereich betriebswirtschaftlich zutreffender
- Frühwarnfunktion aufgrund der Neugeschäftsausrichtung
- Keine konkreten rechtlich fixierten Regelungen
Grundkonzeption der Marktzinsmethode
Erfolgsbeitrag eines Kundengeschäfts wird mithilfe des alternativen Geschäfts am GKM (Opportunitätsgedanke) oder der Schließung der Position durch ein entsprechendes Gegengeschäft am GKM (Gegenseitenkonzept) bewertet.
Vorteile der Marktzinsmethode
- Einzelbewertbarkeit von Kundengeschäften unabhängig von Aktiv-/Passivseite möglich
- Erfolgsbeitrag aus Fristentransformation ermittelbar
- Steuerung der Erfolgsbeiträge unabhängig voneinander möglich
Strukturbeitrag
Strukturbeitrag als Ergebnis der Fristentransformation (ergibt sich aus periodischer Betrachtung)