Aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen und deren Entwicklung Flashcards

1
Q

Inwiefern kann die Aufhebung eines Gesetzes in Amerika 1999 unter Bill Clinton aus Auslöser der Finanzmarktkrise gesehen werden?

A
  • Glass-Steagal-Gesetz von 1933 wurde aufgehoben, das die Fusion von Geschäftsbanken mit Investmentbanken verbot
  • > Investmentbanken sollten für ihre Spekulationen nicht Zugriff auf die Einlagen der Bankkunden bekommen.
  • Bill Clinton und die Direktorin des Ministerium für Wohnen und Städteplanung, Roberta Achtenberg, wollten Wohnungseigentum für Arme und Minderheiten fördern
  • Ab Ende 2004 wurden Hypotheken-Bundles gebildet und an Banken verkauft, die daraus CDOs machten
  • die Billionen-Blase platzte am 15. September 2008 mit dem Insolvenzantrag von Lehman Brothers
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2
Q

Beweggründe für staatliche Eingriffe in den Bankensektor

A
  • Zusammenbruch der Liquiditätsversorgung in der Finanzwelt
  • Auftrags-, Nachfrage-, und Jobzahlenrückgänge in der Realwirtschaft
  • Wachsende Haushaltsdefizite und drohende Bankrotte besonders von Schwellenländern
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3
Q

Staatliche Maßnahmen zur Krisenprävention

A

Krisenprävention:

  • Stabilitäts- und Wachstumspakt (-> Staatsverschuldung reduzieren)
  • Europa 2020, neues Überwachungsverfahren, Euro-Plus-Pakt (-> Wirtschaftspolitik koordinieren)
  • Finanzmarktreform (-> Finanzmärkte stabilisieren)
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4
Q

Staatliche Maßnahmen zur Notfallhilfe

A

Notfallhilfe:

  • Europäischer Stabilitätsmechanismus (ESM)
  • Europäische Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF)
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5
Q

Finanzsektorregulierung im Rahmen des Single Rule Books für deutsche und europäische Institute

A

Für deutsche und europäische Institute: MaRisk (Mindestanforderungen an das Risikomanagement), KWG (Kreditwesengesetz); CRR (Capital Requirements Regulation), CRD IV(Capital Requirements Directive) -> CRR und CRD für technische Regulierungs- und Durchführungsstandards und Leitlinien
-> Beschlossen von BaFin und EBA

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6
Q

Finanzsektorregulierung im Rahmen des Single Rule Books für international tätige Institute

A

Zusätzlich zu CRR und CRD IV kommen drei Säulen hinzu:

  • Säule 1: Mindestkapital- und Liquiditätsausstattung
  • Säule 2: Bankaufsichtlicher Überprüfungsprozess (SRP: Supervisory Review Process)
  • Säule 3: Offenlegung
  • > Beschlossen vom Baseler Ausschuss
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7
Q

Bestandteile der aufsichtsrechtlichen EK-Anforderungen gemäß CRR

A
  • Hartes Kernkapital
  • Zusätzliches Kernkapital
  • Ergänzungskapital
  • Kapitalerhaltungspuffer
  • Antizyklischer Kapitalpuffer
  • Systemrisikopuffer und/oder Kapitalpuffer für G-SRI (Global System Relevant Institutes) bzw. A-SRI (Anderweitig systemrelevante Institute)
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8
Q

Weitere Kennzahlen im Rahmen der CRR

A
  • LCR (Liquidity Coverage Ratio - Mindestliquiditätsquote)
  • NSFR (Net Stable Funding Ratio - Strukturelle Liquiditätsquote)
  • LR (Leverage Ratio - Verschuldungsquote)
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9
Q

Berechnung der LCR

A

Bestand an sofort verfügbaren Mitteln/Nettozahlungsmittelabflüsse nächste 30 Tage
(bei Sparda mind. 100%)

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10
Q

Berechnung der NSFR

A

Verfügbarer Betrag stabiler Refinanzierung/Erforderlicher Betrag stabiler Refinanzierung
(bei Sparda mind. 100%)

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11
Q

Berechnung der LR

A

Kernkapital/Aktiva + außerbilanzielle Verpflichtungen

bei Sparda mind. 3%

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12
Q

SREP
ICAAP
ILAAP

A

Supervisory Review and Evaluation Process
Internal Capital Adequacy Assessment Process
Internal Liquidity Adequacy Assessment Process

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13
Q

Prüfungsbestandteile des SSM “House of SREP”

A
  1. Geschäftsmodell (kurzfristige Tragfähigkeit und mittelfristige Nachhaltigkeit wird betrachtet)
  2. Governance und Risk-Management (deren Angemessenheit)
  3. Kapitalbezogene Risiken (Block 1: SSM-Ansatz zur Bewertung von Risklevel und Kontrollen; Block 2: ICAAP Prüfung; Block 3: Kapitalangemessenheit unter Stress)
  4. Liquiditätsrisiken (Block 1: SSM-Ansatz zur Bewertung von Risklevel und Kontrollen; Block 2: ILAAP Prüfung; Block 3: Liquiditätsangemessenheit unter Stress)
    - > Holistischer Ansatz und SREP-Bewertung
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14
Q

Rolle des SRM bei der Finanzsektorregulierung

A

Gegründet als europäischer Abwicklungsfonds (SBRF - Single Bank Resolution Fund)

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15
Q

Rolle des DGS bei der Finanzsektorregulierung

A

-> Aufbau eines Mindestvermögens i.H.v. 0,8% der gesicherten Einlagen
(Institutssichernde Systeme können als Einlagensicherungssysteme anerkannt werden)

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16
Q

Bedeutung BAIT

A

Bankenaufsichtliche Anforderungen an die IT

17
Q

Instrumente zur Gewährleistung des Anleger-/Verbraucherschutzes

A
  • Bankenaufsicht (FinDAG) (kollektiver Verbraucherschutz)
  • Verbraucherkreditrecht im BGB (Info-Pflichten, Widerrufsrechte)
  • Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) (Anlageberatung, Beschwerderegister, Produktinfo-Blatt, …)
  • Honoraranlageberatungsgesetz (Förderung Honorarberatung)
  • Kleinanlegerschutzgesetz (grauer Kapitalmarkt)
  • Wohnimmobilien-Kreditrichtlinie
18
Q

Risikomanagement: MaRisk

A

Die Mindestanforderungen an das Risikomanagement (BA), abgekürzt MaRisk (BA), sind Verwaltungsanweisungen, die mit einem Rundschreiben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht für die Ausgestaltung des Risikomanagements in deutschen Kreditinstituten veröffentlicht wurden.
Die MaRisk konkretisieren den § 25a KWG und sind die Umsetzung der qualitativen Anforderungen aus Basel II bzw. Basel III an das Risikocontrolling von Banken und die entsprechenden bankaufsichtlichen Überprüfungsprozesse in deutsches Recht (sogenannte „zweite Säule“ von Basel II/III).

19
Q

Risikomanagement: Prävention strafbarer Handlungen

A

Wirtschftskriminalität richtet mit einer Dunkelziffer von bis zu 90% allein in Deutschland Schäden i.H.v. 6 Mrd. Euro p.a. an
-> Ombudsmann, Whistleblowing, Ethik- und Verhaltenskodex

20
Q

Risikomanagement: Ombudsmann & Whistleblowing

A
  • Vermeidung von Vermögens- und Reputationsschäden
  • Aufklärung von Insiderwissen
  • Verhinderung von Einzelfällen
  • > Bestrafung, Schadensersatz, Schadenverhinderung
  • Ombudsmann als Vermittler: Mitarbeiter und Externe teilen illegale oder unredliche Handlungen mit
  • > Persönlicher Kontakt mit Vermittler, oberstes Gebot: strikte Vertraulichkeit
21
Q

Risikomanagement: Ethik- und Verhaltenskodex

A
  • Berufsethik
  • Verhalten und Interessenskonflikte
  • Umgang mit vertraulichen Informationen
  • Einhaltung von Gesetzen und Arbeitsanweisungen
  • Einhaltung des Kodex/ Meldung Fehlverhalten
22
Q

Nachteil LCR

A

Konzentration der Anlage aller Banken auf bestimmte Anlageformen

23
Q

Nachteil LR

A

Risiko ungewichtet, daher Begrenzung von risikoarmen Geschäften

24
Q

Nachteil NSFR

A

Begrenzung der Fristentransformation