Gentherapie Flashcards
Vorlesung 9
Definiere Gentherapie
Einbringen von Erbsubstanz in einen Organismus zu
therapeutischen Zwecken
Was ist der Unterschied zwischen Gentherapie in somatischen- und in Keimzellen?
Gentherapie in somatischen Zellen ist nicht vererbbar
Keimbahnveränderrung bei Menschen Illegal
Nenne drei Methoden des Gentransfers plus Beispiele
- Transfektion (chemisch)
z.B. Calziumphosphat
Liposomen - Transfektion (physikalisch)
z.B. „gene gun“/Partikel
Elektroporation, Magnetofektion - Transduktion
gentechnisch veränderte Viren
Nenne sieben Methoden des Gentransfers in vitro, sowie deren Effizienz ((-3)-3 exclusive 0)
Chemische Tf. 2
Liposomen 2
Physikalische M. +/-1 (je nach methode)
Retroviren 3
Adenoviren 3
Herpesviren 3
Adenoass. Viren 3
Nenne sieben Methoden des Gentransfers in vivo, sowie deren Effizienz ((-3)-3 exclusive 0)
Chemische Tf. -1
Liposomen 1
Physikalische M. +/-1 (je nach methode)
Retroviren 1
Adenoviren 3
Herpesviren 1
Adenoass. Viren 1 (3 mit neuen gentechnisch veränderten Viren)
Nenne Vor-und Nachteile von DNA-Viren als Gentherapievektoren
Vorteile:
- Genom liegt bereits als DNA vor
- großes Fassungsvermögen
Nachteile:
- hohe Wirtszell-spezifität bei Infektion (AAV höhere Spez.)
Nenne Vor-und Nachteile von RNA-Viren als Gentherapievektoren
Vorteile:
- z.T. breites Wirtszellspektrum
Nachteile:
- RNA „nur“ transient in Zelle vorhanden
- geringes Fassungsvermögen
Nenne Vor-und Nachteile von Retroviren als Gentherapievektoren
Vorteile:
- z.T. breites Wirtszellspektrum
Nachteile:
- Replikation nur in teilungsaktiven Zellen
- tumorogen
Nenne neun wesentliche Aspekte der Vektorkonstruktion
- Klonierungskapazität
- Titer
-Zelltropismus (Pseudotypisierung) - Verpackungszellinien
- Selektionsmarker (v.a. ex vivo)
- episomal / integrativ (Stabilität)
- Promotoraktivität
- Toxizität
- Immunogenität
Nenne die Merkmale von Retrovirusvektoren und -genom
Genom: diploide einzelstrang-RNA positiver Polarität; Länge: 7-10kB
Vektor:
- müssen verpackt werden (Verpackungszellinien)
- Titer 105-107 inf. Partikel /ml
- Kapazität: max. 8 kB Fremdsequenz
- direkte gentechnische Manipulation des Vektors möglich
- breites Wirtszellspektrum
- Integration an zufälliger Stelle in das Wirtsgenom (evtl. tumorogen)
- effektive Integration in nur in teilungsaktiven Zellen
Wie wird der Retrovirusvektor konstruiert
gag-pol- sowie envelope gene werden gegen das Zielgen (GOI), sowie eine Antibiotikaresistenz zur Selektion der funktionalen Verpackungszelllinien ausgetauscht
gag-pol- sowie envelope gene werden mit in Verpackungszelllinie injiziert, aber nicht in die infektiösen Partikel mitverpackt -> Virus reproduktionsinkompetent
Nenne die MErkmale der Adenovirusvektoren und des Genoms
Genom: 36-48kb lange dsDNA
Vektor:
- müssen in trans komplementiert werden (293 Helferzellinien; E1 Gen)
- Titer bis 1012 inf. Partikel/ml
- Kapazität: max. 35 kB Fremdsequenz (abh. von Del. im Genom)
- keine direkte gentechnische Manipulation des Vektors möglich
- hohe Wirtszellspezifität
- keine Integration in das Wirtsgenom (episomal)
- effektive Replikation unabhängig von Teilungsaktivität der Zellen
Beschreibe zwei Strategien zur Manipulation großer viraler Gene
homologe Rekombination:
- Zielgen flankiert von viraler Sequenz in Plasmid
- Kotransfektion von Genom und Plasmid in Zelle
- Rekombination, Selektion
Bacterial Artificial Chromosome:
- künstliches bakterielles Chromosom
- abgeleitet von F-Plasmid (single copy)
- bis 300 kB Insert z.B. vollständiges Virusgenom
- sehr stabil
- Manipulation möglich über „Recombineering“ mittels RecE/RecT des Rac-Prophagen oder red-System (Redα,-β, -γ) des Bakteriophagen l
Nenne sieben Merkmale von AAV (Adenoassoziierten Viren)
- 80-90% der Erwachsenen sind seropositiv für AAV2
- große Zahl von Serotypen bekannt
- über Serotyp kann Tropismus gesteuert werden; z.T. auch über
Mutagenese- und Selektionsansätze - Replikation in Wirtszellen abhängig von Adenovirus-Koinfektion
- ohne Helfervirus erfolgt nach Infektion Genomintegration
im Chromosom 19 (19q13.3-qter) - ohne Rep-Gen-Expression unterbleibt Integration (also bei AAV Vektoren)
- Genom bleibt episomal erhalten (Mechanismus noch unklar)
ist das AAV nachgewiesen Krankheitsauslösend?
Nein
Was ist die Kodierungskapazität von AAV und wie komt diese Kapazität zustande?
kleines einzelstrang-DNA Genom mit 4,7 kB Länge,daher geringe Kodierungskapazität von max. 4,7 kB