Freud Flashcards
Dynamischer Ansatz: Woher kommt die psychische Energie?
Der Organismus produziert konstant Triebenergie (auch genannt psychische Energie, Libido, spannung).
Die Energie kann verschiedene Formen annehmen aber nicht vernichtet werden
Spannungsabfall = Lustvoll
Spannungsaufbau = Unlustvoll
Körper hat zwei biologische Triebe:
Eros: Sexualtrieb, Selbsterhaltung, Liebe, Lebenskräfte
-> die verfügbare Energie = Libido
Thanatos: Todestrieb, Aggression, Hass
- Zusammenspiel von Körper und geist -> psychische Energie wird aus biologischer Energie gewonnen
- Ziel des Triebes ist die Beseitigung des körperlichen Bedürfnisses um Spannung abzubauen und dadurch Lust zu erleben
- Trieb bedingt die Erregung in bestimmten Regionen des Körpers -> der Ort wechselt im Laufe der Entwicklung (= psychosexuelle Phasen)
Struktureller Ansatz: Welche drei psychischen Strukturen beschreibt Freud und wann und wie entwickeln sich diese?
3 Strukturen / Instanzen, durch die fließt die Energie, diese vermitteln zwischen den trieben und dem Verhalten: Es - ich - Über-ich
Es
- existiert seit geburt
- Ursprung grundlegender biologischer Bedürfnisse und Wünsche
- Quelle psychischer Energie
- strebt nach sofortiger Befriedigung (Lustprinzip)
- die Energie des Es wird investiert zur Lustbefriedigung
- in Handlungen direkt in Bezug zum Objekt, das den trieb befriedigt (z.B. saugen an der brust)
- in Vorstellungeneines objekts zur Treibbefriedigung -> zumindest teilweise befriedigend -> halluzinatorische Wunscherfüllung (z.B. Vorstellung von Milchflasche)
Ich
- entwickelt sich im ersten Lebensjahr
- entwicklung wenn Kind merkt, dass sich Wünsche und Realität unterscheiden, es selbst und äußere Welt
- rationales denken, intellektuelle Fähigkeiten, Problemlösen
- Bezieht Energie vom Es, vermittelt zwischen Es und Umwelt
- Trifft Entscheidungen, verzögert Spannungsabbau (Realitätsprinzip)
- Bedrohung von Es und Umwelt führen zu Ängsten - wenn diese zu stark werden => Abwehrmechanismen
Über-Ich
- entwicklung im Alter von 3 bis 6 durch Lösung des Ödipuskomplexes und Identifikation mit den Eltern
- hat zwei Teile:
- Gewissen: (repräsentiert Verbote der eltern -> bestraft
Übertretungen mit Schuldgefühlen etc.) - Ich-Ideal: (poitive aspekte des selbst,
Verhaltensstandats die angestrebt werden ->
Belohnung: Gefühl von Selbstbewusstsein / Stolz)
-steht Es und Ich gegenüber
- Gewissen: (repräsentiert Verbote der eltern -> bestraft
- Fordert, belohnt + bestraft
Topographischer Ansatz
3 Bereiche:
- Unbewusste: verdrängte Inhalte, nicht bewusst zgänglich
- vorbewusste: kann bewusst werden, ist nicht aktiv vom bewusstsein verbannt
- Bewusste: das, was einer person in einem bestimmten Moment bewusst ist
- > es gibt keine strikte trennung zwischen den Bereichen
Wie sind Strukur und Topographie verbunden?
Es = Unbewusst
Ich + Über-Ich = alle drei Bereiche
-> im Laufe der entwicklung wird Anteil von Vorbewusstem und Bewusstem größer, aber unbewusstes bleibt am größen
Annhamen, die den psychosexuellen Phasen zugrunde liegen:
- erste Lebensjahre sind für Persönlichkeitsentwicklung am wichtigsten
- Entwicklung durchläuft psychosexuelle Phasen
- definiert durch jeweilige erogene Zone des Körpers, kommen immer neue dazu
- in jeder Stufe gibts neue Bedürfnisse
- Bewegung von einer stufe zur nächsten ist biologisch bedingt
- bei allen kindern läufts in gleicher Reihenfolge ab
- unter starkem Druck kann Mensch in frühere Phase zurückfallen (regression)
Welche Phasen der pschosexuellen entwicklung gibt es nach Freud?
Oral: Geburt - 1 Jahr Anal: Ca. 1 - 3 Jahre Phallisch: Ca. 3 - 5 Jahre Latenz: 5/6 - Pubertät Genital: Adoleszenz
Orale Phase
- Orale Erfahrungen bringen Befriedigung/ Spannungsabbau (kauen, saugen, Essen, Beißen
- Frustration und angst entstehen, wenn Spannung niht abgebaut wird 8z.B. durch anforderungen der eltern)
- Zu viel oder zu wenig Befriedigung kann Entwicklung stören und Persönlichkeit bestimmen
Entstehung der Bindung an Mutter weil sie Bedürfnisse nach nahrung und wärme befriedigt wird sie primäres Liebesobjekt - Entstehung des Ich als Vermittler zwischen Es und Umweltanforderungen
Anale Phase
1-3 Jahre
- fokus auf Afterregion
Befriedigung / Spannungsabbau durch Defäkazion und Stimulation der Afterregion
- Frustration entsteht durch Sauberkeitstraining, Einfordern von Selbstkontrolle
- zu strenge sauberkeitskontrolle kann Quelle großer Angst werden
- Ziel: genug aber nicht zu viel befriedigung -> Entwicklung von Selbstkontrolle
- Fixierung bei ungenügender Lösung des Konflikts -> Analer Charakter
phallische Phase
3-5 Jahre
- Lust/Unlust bezieht sich auf genitale zone
- intensive Beschäftigung mit Genitalien, vorhandensein/ nicht- vorhandensein des Penis
- Ödipus-Komplex: Gesamtheit von Liebes- und Feindseligen Wünschen des Kindes in bezug auf beide Elternteile
- > poitiv. und negativer Ödipuskomplex (Freud mehr in bezug auf Junge)
poitiver und negativer ödipuskomplex beim jungen
Poitiv:
- begehren der Mutter
- Rivalität mit dem Vater -> will Vater beseitigen
Negativ:
- begehren des vater
- Rivalität mit Mutter
Auflösung:
- Begehren des Jungen wird ducrh Angst vor Kastration begrenzt
Identifikation mit dem vater - streben danach wie er zu sein, Internalisierung von Werten, Normen, haltungen
Über-Ich entsteht ducrh Identifikation, ins Ich introjezierte Elternautorität
positiver und negativer Ödipuskomplex beim Mädchen
Poitiv:
- sieht Kastration schon als vollzogen -> enttäuscht von der Mutter, die wird für fehlen des Penis unbewusst verantwortlich gemacht -> Lösen aus prä-ödipaler Mutterbindung
- zuwendung zum vater, Wunsch er möge ihr kind schenken (symbolisch für Penis) -> reparativ
- Rivalität zur Mutter
Negativ:
- Begehren Mutter
- rivalität mit Vater
Auflösung:
- identifikation mit Mutter
- Über-Ich entsteht durch Identifikation, ins Ich introjezierte Elternautorität
=> Konfilkt wird weniger intensiv als beim jungen gesehen, daher vielleicht schwächere identifikation
Latenzperiode
5/6 - Beginn der Pubertät
- relativ ruhig
- sexualtriebe werden verdrängt
- Fokus auf Schule und gleichatrige (Kinder spielen vor allem mit Kindern des gleichen Geschlechts)
- Erwerb kognitiver Fähigekiten und kultureller Werte
- Triebenergien werden kanalisiert in hinblick auf soziale Belange und Verdrängung der sexualität
- Weiterentwicklung von ich und Über-ich
Genitale Phase
Sexuelle Impulse kommen durch Pubertät zurück
- alle früheren errogenen zonen werden wieder aktiv => ergeben gemeinsam die erwachsene Sexualität
- Triebbefriedigung durch koitus und Masturbation
- wahl der Partner wird beeinflusst durch haltungen und soziale Muster, die in früheren Phasen erworben wurden
- > Am ende meistens ein relativ stabiler Zustand
Regression
Rückfall auf bereits überwundene Stufen libidunöser Entwicklung
- > dient angstvermeidung
- > frühere Formen der Bedürfnisbefriedigung werden aktualisiert
Position zu grundlegenden Fragen der Entwicklung:
- Natur des Menschen:
mechanistisch (psychische Energie/Triebe als hydraulisches system) und organismisch (Geist als strukturiertes Ganzes, besteht aus Es, Ich, Über-Ich in dynamischem Gleichgewicht, veränderung über Zeit. Menschen sind aktiv in ihrem versuch, mit den trieben umzugehen)
2. qualitativ vs. quantitativ vorrangig qualitativ (Phasen, Psychische Organisation, -> Entstehung z.B. von Über-Ich) aber auch bisschen quantitativ (Ich + Über-Ich werden allmählich stärker, Abwehrmechanismen werden gestärkt)
- Anlage - umwelt
Biologisch Fundiert, biologisch basierte Triebe, Reifung bedingt Phasen. Aber die erfahrung bedingt, wie Triebe ausgedrückt werden, die frühen erfahrungen haben besondere Bedeutung
4. was entwickelt sich: die Strukturen (Es, Ich, Über-ich)
Stärken von freuds Theorie
- Entdeckung wichtiger Entwicklungsphänomene (Phasen, psychische Strukturen, unbewusste Motive, bedeutung früherer Erfahrungen)
- irrationale denkprozesse (sind genauso wichtig wie rationale, könnte Forschungsansätze zur kogitiven entwicklung inspirieren
Schwächen von freuds theorie
- Mangelnde Überprüfbarkeit zentraler annahmen zur Entwicklung (freie assoziation, traumanalyse,fehlende definitionen, Distanz zwischen Konzepten und beobachtbarem Verhalten)
- Überbetonung kindlicher Sexualität (daten aus viktorianischer zeit, spiegelt männerorientierte gesellschaft)
Was sind die Mechanismen der entwicklung nach freud?
Entwicklung wird angestoßen durch Störungen im system und deren Behebung/Lösung
5 Konfliktquellen, die Entwicklung stimulieren:
- körperliche Reifung
- Frustration von Außen
- Innere Konflikte (Es, ich, Über-ich)
- persönliche Unzulänglichkeiten
- Ängste
- > Konfliktquellen verursachen unangenehmen Spannungszustand den das Kind unter Anwendung des Lust- und Realitätsprinzips versucht aufzulsen
- > Anhäufung von kleinen Änderungen summiert sich zu langfristigen Veränderungen