Anna Freud Flashcards
Metapher Entwicklungslinien?
- was ist das?
- Diagnose
betont Kontinuität und den kumulativen Charakter der Kindesentwicklung -> Wechselwirkung zwischen reifungs- und umwelteinflüssen bestimmen die entwicklung
Beispiele:
- vom Säuglingsstadium zum vernünftigen Essen
- vom einkoten und Einnässen zur basen- und Darmkontrolle
- von der unverantwortlichkeit zur Verantwortlichkeit für den eigenen Körper
-> ermöglichen spezifische Sequenzen der trieb- und Strukturentwicklung detailliert zu untersuchen
-> Fokus auf beobachtbares Verhalten, dabei wird innere psychische Entwicklung spezifiziert, die für die Bewältigung der einzelnen Schritte auf jeder Linie notwendig ist
Diagnose: gesamtes Entwicklungsprofil wird untersucht
Pathologie: wenn starke diskrepanz zwischen den verschiedenen Linien und auffällige Verzögerungen der normalen entwicklungsschritte
Nutzung der Entwicklungslinien?
- im wesentlichen deskriptiv
- bietet Möglichkeit, die emotionale Reife oder Unreife anhand psychiatrischer symptome zu beurteilen:
- > phasenangemessene Entwicklungsprobleme
- > bedeutung des verhaltens im Kontext der phase
- > durchschnittliches Anpassungsprofil der verschiedenen Entwicklungsaspekte
- Ungleichmäßigkeiten als risikofaktor für psychische Störungen
klinische Implikation: Kliniker soll Kind “Entwicklungshilfe” nbieten und wieder auf den “Pfad der normalen Entwicklung” bringen
Anna Freuds Sichtweisen der entwicklungspsychopathologie?
- > wies früh auf offenbar reversible Folgen selbst schwerer Kindheitstraumata hin
-> stellte Klassifizierung Kindheitspsychologie vor, die sehr phänomenologisch orientiert war und heutigen durch empirie gestützten Clustern sehr ähnlich ist
ABER: ließ Depression als Problem in der kindheit unberücksichtigt
Entwicklungsdisharmonie
- Entwicklungsverzögerungen oder -entgleisungen können mit den Trieben, Ich- und Über-Ich-Funktionen zusammenhängen
- > Disharmonie als Folge von konstitutioneller Schwäche oder organischen schäden, mangelhafte versorgung oder Stimualtion, innere Konflikte, unzulänglichkeiten der mutter oder traumatische Erlebnisse
- keine erwartung, dass sich Entwicklung gleichmäßig auf den verschiedenen Entwicklungslinien vollzieht
- > für Kind schwer, inneres Gleichgewicht zu erlangen weil sowohl innere als auch äußere Kräfte die entwicklung determinieren
- kleine Unregelmäßigkeiten bei fast allen, große Disharmonien gelten als fruchtbarer Nährboden für spätere Neurosen und schwerere Psychopathologien
Stärken Anna Freud:
- gilt als Begründerin der kinderpsychoanalyse und Ich-Psychologie
- nützliches konzept der entwicklungslinien
- Entwicklungsperspektive: Individuum kann bei Bedarf in Entwicklungslinie zurück gehen um mit überwältigenden Herausforderungen fertig zu werden und dann wieder vorwärts gehen
- Beobachtungsmethode
Limitationen von Anna Freud
Ansicht, dass Kinder nicht über Ich- und kognitive Fähigkeiten verfügen, um anhaltende Schuldgefühle, Elend und Verzweiflung - d.h. depressive erfahrungen - zu empfinden, wurde verworfen
Grundannahmen von Anna Freuds Entwicklungsmodell:
- Psychische Störungen können am besten im Prozess ihrer allmählichen Entwicklung untersucht werden
- ihre theorie ist Konflikttheorie im klassisch freud´schen Sinne: Entwicklung findet statt, wenn Kind unvereinbarkeit zwischen zwei Wünschen erlebt -> Kind muss sich mit realität arrangieren und kompromiss finden
- betont Bedeutung der Ich-Analyse: Konflikte, die sich als Zwang zur Anpassung an die Außewelt ergeben
- ihr Entwicklungsverständnis wurzelt in Freuds treibtheorie
- Interesse an der rolle der realen Eltern bei der Strukturierung der psyche des kindes
- > entwickelt Theorie weiter indem sie aufdeckt, wie reale mutter zur Bildung des Ichs und Über-Ichs beiträgt
- > Prozess der Internalisierung der realen Eltern leitet die ich-Entwicklung
- die Rolle des Objekts bleibt derjenige der triebe untergeordnet
- Kind braucht aber Mutter um vor Hilflosigkeit angesichts überwältigender innerer Erfahrungen bewahrt zu bleiben
- > Position zwischen ich-Psychologie und Objektbeziehungstheorie: Beziehungen wirken formativ, aber lediglich als Moderator der reifungsprozesse, die durch Entfaltung der Triebe bestimmt werden