Ethik in der Coronakriese Flashcards

1
Q

Ethische Dilemma-Situationen in deontologischen Ansätzen

A

Norm/Pflicht A erfordert, dass ich X tue und
Norm/Pflicht B erfordert, dass ich Y tue.
Ich kann nicht X und Y gleichzeitig tun, das wäre ein Widerspruch.

D.h.
Ich soll so wenig Menschenleben wie möglich gefährden (Norm/Pflicht A) und
ich soll Menschen besuchen, um sie vor Einsamkeit zu schützen (Norm/Pflicht B).
Einige Philosophen fordern Hierarchie an Pflichten

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2
Q

Ethische Dilemma-Situationen in utilitaristischen Ansätzen

A

Handlung, Regel oder Maßnahme A führt zu einem geschätzten Gesamtnutzen von 800.000
Handlung, Regel oder Maßnahme B führt auch zu einem geschätzten Gesamtnutzen von 800.000.
=> Nach dem Utilitarismus kann keine Entscheidung über die richtige Handlung, Regel oder Maßnahme getroffen werden.

-> Theoretisch möglich, praktisch aber unrealistisch

Zwei oder mehr Menschen können praktisch hinsichtlich der Abschätzung der gleichen Handlung, Regel oder Maßnahme zu unterschiedlichen Einschätzungen des Gesamtnutzens kommen.
=> Keine ethische Dilemmasituation, sondern ein methodisches Problem des Utilitarismus.

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3
Q

Ethische Dilemma-Situationen durch mehrere ethische Ansätze (Bsp. Kant)

A

Diese Argumentation ist theoretisch nicht korrekt (weil moralisches Argumentieren konsistent sein sollte), wird aber praktiziert!

Die Kantische Ethik ist eine Individualethik, aus der individuelle Pflichten erwachsen. Mehrere Maximen möglich, z.B.:
„In einer durch Viren ausgelösten Pandemie schütze ich mich und andere durch das Tragen eines Mundschutzes.“
Allgemeines Gesetz:
„Alle Menschen sollen sich und andere in einer durch Viren ausgelösten Pandemie durch das Tragen eines Mundschutzes schützen.“
=> problemlos universalisierbar.

Andere Maxime, z.B.:
„In einer durch Viren ausgelösten Pandemie reduziere ich meine physischen Kontakte auf einen physischen Kontakt pro Woche.“
Allgemeines Gesetz:
„Alle Menschen sollen in einer durch Viren ausgelösten Pandemie ihre physischen Kontakte auf einen physischen Kontakt pro Woche reduzieren.“
=> nicht universalisierbar.

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4
Q

Kant und die Coronakrise

A

Kant erkennt keine Dilemmasituationen an
-> zielt ab auf das Retten einiger vor Covid aber das Sterben anderer durch psychische Erkrankungen

Weitere Problematik: Oft wird die Achtung der Menschenwürde dahingehend interpretiert, dass Menschen so lange wie möglich leben sollen dürfen.
Wenn Menschen vor die Wahl gestellt werden, noch zwei Jahre mit schlechter Lebensqualität zu leben oder ein Jahr mit sehr guter Lebensqualität, dann wählen viele Menschen letzteres.
=> Die Achtung der Menschenwürde impliziert nicht nur das Recht auf Leben, sondern auch das Recht auf ein Leben in Würde.
Coronakrise: Isolation älterer Menschen in Pflegeeinrichtungen war teilweise eine Missachtung der Menschenwürde.

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5
Q

Coronakrise und die Utilitaristische Argumentation

A

Handlung mit höchstem Gesamtnutzen ist moralisch richtig. Hierbei müssen Nutzen und Schaden aller direkt und indirekt, heute und in der Zukunft Betroffenen erfasst werden.

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6
Q

Coronakrise: Präferenzutilitarismus nach Singer

A

Nach Singer sollen generelle Interessen objektiv, unparteiisch und neutral weltweit abgewogen
werden.

Singers Einschätzungen:
▪ Das Interesse von Menschen auf Privatsphäre ist dem Interesse von Menschen, nicht an Covid 19 zu erkranken, unterzuordnen => Corona-Apps sollten verpflichtend sein.
▪ Das Interesse eines älteren, aber gesunden Menschen in einem reichen Land, eine Impfung zu erhalten ist dem Interesse eines jungen, aber kranken Menschen in einem Entwicklungsland unterzuordnen.
=> Menschen in reichen Ländern sollen bei der Impfstoffverteilung Menschen in Entwicklungsländer mit einbeziehen.

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7
Q

Die moralische Frage der Gewährung von Freiheitsrechten:

A

• Wie stark darf der Staat in Krisenzeiten Freiheitsrechte einschränken? In welcher Form dürfen
Freiheitsrechte gegeneinander abgewogen werden?
• Wie gehen wir mit dem moralischen Dilemma offensichtlich nicht gleichzeitig die
Menschenwürde und die anderen Freiheitsrechte achten zu können, um?
• Dürfen wir als Individuen selbst freiwillig zum Zwecke des Gemeinwohls der Einschränkung
unserer Freiheitsrechte zustimmen?
Zu den Freiheitsrechten gehört auch das Recht auf Achtung der Menschenwürde => Bezug zur Ethik von Kant.

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