BWL 5 (14.11.23) Flashcards
Was passiert, wenn Unternehmen keine eigenen Ziele unterstellt werden?
- man fragt nach dem Inhaber der Residualrechte
- das ist Entscheidungs- bzw. Geschäftsführungsrecht, also das Recht alle Eventualitäten zu entscheiden, die nicht vertraglich geregelt sind
- faktisch treffen in großen Kapitalgesellschaften angestellte Manager die meisten Entscheidungen
- in wessen Interesse sollen sie das tun?
- und wer kontrolliert sie?
Was wäre in einer Welt ohne TK interessant?
- Unternehmen und ihre Rechteverteilung höchstens distributiv interessant
- also wer wie viele Ressourcen hat (z.B. Geld)
Standardargument für Unternehmens/ Eigentümerinteressen
- Shareholder sagen: alle Ansprüche sind vertraglich oder gesetzlich geregelt, alle sind vollständig abgesichert durch die Verträge, alles ist ausgehandelt
- damit wollen Shareholder Stakeholdern weitere Ansprüche bezüglich des Unternehmens verweigern
- Argument ist inkonsistent, denn wenn alles geregelt ist, braucht es auch keine Eigentümer und Unternehmen mehr, d.h. Es geht von einer Welt ohne Transaktionskosten aus
- unter dieser Voraussetzung ist es optimal, wenn die Eigentümer alle Residualrechte besitzen
Shareholder
Eigentümer
Stakeholder
Alle am Unternehmen Beteiligten z.B. Arbeitnehmer, Lieferanten oder auch Kunden
Was sind die Interessen der Stakeholder
- Andere Stakeholder haben heterogene Interessen (Im doppelten Sinne, zwischen den Gruppen, innerhalb der Gruppen), die sich häufig nicht in einer Zielgröße bündeln lassen.
- Sich daraus ergebende Handlungsspielräume dürften Manager in ihrem eigenen Interesse nutzen.
Marktlösungen
- Genossenschaften und Vereine sind nicht verboten, kapitalgeleitete Unternehmen setzen sich jedoch meist endogen(von innen heraus, von sich aus) am Markt durch.
- Gut funktionierende Märkte schützen Stakeholder am besten, hilfsweise staatliche Regelungen.
Wirtschafts- und Unternehmensethik
- Der individuelle Handlungsspielraum besteht gerade dort, wo Verträge und Gesetze Lücken lassen (normativ oder faktisch).
- Eine umfassende Wirtschaftsethik befasst sich mit der Wirtschaftsordnung, ihren Regeln und ihrer Legitimation.
- Die Unternehmensethik betrifft das Verhalten innerhalb dieser Ordnung auf Unternehmensebene, wobei Unternehmen selbst nicht handeln.
- Gewinnmaximierung ist innerhalb einer Marktwirtschaft unter Beachtung der Gesetze legitim.
Wirtschafts- und unternehmensethische Probleme
- Wie weit dürfen Gesetzeslücken ausgenutzt werden?
- Ist kalkulierter Gesetzbruch akzeptabel oder sogar zu empfehlen, wenn ggf. die Strafe getragen wird? (LKW darf nur 80kmh fahren, meisten fahren ca. 100kmh)
- Ist der Bruch von ineffizienten oder unethischen Gesetzen legitim oder sogar geboten?
- Wie stark ist die Loyalitätspflicht gegenüber Unter- nehmen vs. Gesetzen und anderen Normen?
- Gehen Shareholder- vor Stakeholder-Interessen und diese denen Dritter voraus?
Bedeutung von Moralische Überzeugungen
- Die Wahrheit moralischer Aussagen ist umstritten (welche wahr sind, ob überhaupt welche bzw. was ihre Wahrheit bedeutet).
- Unabhängig davon sind moralische Überzeugungen ein wichtiger Faktor (allerdings nicht der einzige) bei realen Handlungen.
- Unternehmen(sleitungen) dürfen das bei ihren Entscheidungen nicht übersehen.
- Insbesondere Kunden, Arbeitnehmer und Wähler haben großen Einfluss, selbst wenn sie irren (sei es moralisch oder ggf. nachweisbar instrumentell)
Opportunismus
- Es sind Regelungen (Institutionen, z. B. Verträge, Organisationen, Gesetze) zu treffen, die Kooperationsvorteile sichern(z.B. verbesserte Güterausstattung, Kostenvorteile) und Fehlanreize begrenzen.(Regelung, die eine unerwünschte Entwicklung fördert)
- Die Entscheidungsträger sind (potentiell) opportunistisch, d. h., dass sie eigene Interessen auch zu Lasten anderer und ggf. lügend und betrügend durchsetzen.
Gibt es altruistische Opportunisten?
Ja, Robin Hood
Wie kann man Moral verstehen und wozu gibt es Anreize?
- Moral kann selbst als Institution zur Kooperationssicherung begriffen werden, wobei Gemeinwohl ohne Bezug zu Einzelinteressen sinnlos erscheint.
- Viele Informationen sind asymmetrisch verteilt und der Opportunismus hindert den reibungslosen Informationsausgleich, weshalb Anreize nötig sind.
- Viele bestehende Regelungen sind nur so erklärbar, dass sie Opportunismus (und anderes Fehlverhalten) verhindern sollen.
Was ist das Shareholder-Value
Marktwert des Eigenkapitals im Interesse der Aktionäre, dauerhafte Dividende und Kurssteigerung
Was sind die Interessen der Shareholder?
- die Maximierung des Shareholder Values