Bundestag III Flashcards
Theorien des Parlamentswandels
1990er Jahre: Neo-Institutionalismus erreicht die Parlamentsforschung
- verschiedene Spielarten mit z.T. gegenläufigen Annahmen
- Schwierigkeit: Theorie muss Wandel und Trägheit von Institutionen beschreiben können
z.B. Vorschlag: Evolutionärer Institutionalismus Demuth 2009
- Ziel: Integration von Lerntheorien, allgemeiner Evolutionstheorie und Institutionalismus
- sehr komplex: deshalb hier isolierte Darstellung einzelner Wandlungsprozesse orientiert an neo-institutionalistischer Denkweise
Neo-Institutionalismus
- Institutionen verändern sich durch Einflüsse: Umwelt, Organisation, Individuum
- Isomorphismus von Institutionen: Besteht historische Pflicht, Stabilität auszustrahlen und sich nicht zu verändern?
Wandel als Reaktion auf gesellschaftliche Prozesse und auf Prozesse anderer Organisationen
- Europäische Einigung ab 1992 (Maastricht) -> Sitzung zu De-Parlamentarisierung
- Wiedervereinigung: Erhöhung der Abgeordneten Zahl, Einzug der PDS in BT, 144 A aus neuen BL, Umzug nach Berlin 1999
andere Organisationen
- Reaktion auf das BVG: Wahlreform, Diätreform
- auf europäische Institutionen
Wandel angestoßen durch Individuen/Fraktionen
- Sitzungsvorsitz, Macht des Präsidenten
- kleine PA-Reform 1969/70: Ausbau von Minderheitenrechten (OPPO), Ältestenrat als Lenkungsorgan, Enquette-Kommission, Fakultative Ausschussöffentlichkeit
- Geschäftsordnungsreform
- Untersuchungsausschüsse WP 18
Ziele von Reformen (Marschall, 2002)
- Stärkung des PA bzw. der OPPO
- Stärkung des einzelnen Parlamentariers
- Arbeitseffizient
- Beziehung zw. PA und Bevölkerung (Präferenzen, Transparenz)
Wer sitzt im BT und hat sich die Zusammensetzung verändert?
- Vermuteter direkter Zusammenhang zwischen deskriptiver und substantieller Repräsentation
- Einbindung historisch benachteiligter Gruppen erhöht: Qualität von politischer Willensbildung und Entscheidungsfindung, Vertrauen in das politische System, dessen Legitimität
- Berufsgruppen
- Deutliche Veränderung in Format und Fragmentierung
- A von verschiedenen P kommen tendenziell aus verschiedenen Berufsgruppen
- Wandel der Berufswelt - Altersstruktur
- Geschlecht
- Empirische Befunde: höhere Parlamentsbeteiligung von Frauen in kulturell egalitären, säkularen Kontexten mit früher Wahlbeteiligung von Frauen
- Weitere Faktoren: hoher Anteil linker/sozi Parteien, höherer Anteil von Frauen im Parlament, Frauenquote, hohe Wahlbeteiligung von Frauen
- Frauenanteil steigt konstant - Familienstand
- Bereitschaft steigt über diese Themen überhaupt Auskunft zu geben
- International stärker diskutiert als in DE