Bundesregierung II Flashcards

1
Q

Definition Koalitionen

A
  • Zusammenschluss zweier oder mehrerer Parteien bzw. ihrer Fraktionen zum Zwecke der Bildung und Unterstützung einer RE
  • werden erforderlich wenn eine P alleine nicht die notwendige Mehrheit hat
  • Bildung der Koalition kann bedingt werden durch Art des Regierungs- und Wahlsystems
  • Koalitionen sind zeitlich befristete Bündnisse, die i.d.R. für eine Legislaturperiode geschlossen werden
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2
Q

Theorien zur Analyse von Koalitionsregierungen

A
  • Rational Choice/Spieltheorie
  • Theory of Coalition Formation nach Gamson: Social Units, Coalition, Resources, Payoff, Decision
  • Neo-Institutionalismus (Stom, Budge, Laver) (behandelt Parteien als wären sie uneingeschränkte freie Spieler im System, sind die meistens nicht)
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3
Q

Regeln der Koalitionsregierung (nach Neo-Institutionalismus) (Dimensionen der Gewaltenteilung)

A

Cabinet formation rules z.B. Verfassung. GOBReg (temporal)

Cabinet operation rules (dezisiv)
- Zukunftsgewand: Wie erfolgreich/stabil kann Zusammenarbeit erfolgen: Gibt es Schnittmengen für
gemeinsame Politik/Gesetze? -> Strukturprinzipien der Kabinettsregierung
- Gibt es alternative Bündnisse, falls es zu Koalitionsverfall kommt? -> Konstruktives Misstrauensvotum

Legislative rules (horizontal und dezisiv)
- Mehrheitsregeln bei Abstimmungen und Wahlen z.B. Zwei-Drittel-Mehrheit für Verfassungsänderung
- Kann das Parlament aufgelöst werden? Vertrauensfrage
- Anreize des Wahlsystems

Party rules (dezisiv und sozial)
- Absichtserklärungen von Parteien im Vorfeld zu Wahlen
- Segmentierung: Anzahl der real möglichen an den theoretischen denkbaren Koalitionen

External Veto players

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4
Q

Koalitionsregierungen in der BRD

A
  • Koalitionsregierung ist charakteristisches Merkmal der deutschen Politik
  • entspricht der kontinentaleuropäischen Standardsituation. Alle bedeutenderen Parteien beherrschen die Kunst des Regierens in pol. Bündnissen
  • Bündnisparteien setzen Koalitionsvertrag auf, keine rechtliche Verbindlichkeit “agreements to agree”
  • große pol. Wirkung, pol. Bündnisse im Lichte der Öffentlichkeit geschlossen
  • meist ratifizieren sie Bündniszusagen aus Wahlkampf
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5
Q

Koalitionen in Mehrparteiensystemen

A
  • Normalfall
  • Notwendig zur Mehrheitsbildung
  • Kleine Parteien sind daher wichtig und können Regierungserfahrung sammeln
  • Dennoch: Streit auch unter den Koalitionären
    • Dienen der politischen Abgrenzung
    • Ohne jedoch Regierungsfähigkeit in Zweifel zu ziehen
  • Kontrast zu anderen Systemen, etwa in UK
  • Gewinner oder Verlierer
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6
Q

Etappen und Gremien

A

Koalitionsverhandlungen
- Werden i.d.R. durch die stärkste Partei nach einer Wahl aufgenommen
- Delegationen der Parteien
- Vorab Sondierungsgespräche
- Schwierig zu erforschen

Koalitionsvertrag
- “unvollständige Verträge”
- Anhaltspunkt: GOBReg
- Oftmals Ratifizierung durch Mitgliederentscheid

Koalitionsausschuss
- Spitzen der Regierungsparteien
- Vorwurf: Unterminierung des Kabinettsprinzips

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7
Q

Kanzlerschaft Merkel

A
  • Nach der letzten Änderung der GOBReg (2002)
  • Große Koalition war der dominierende Koalitionstyp der letzten Jahre
  • Selber Seniorpartner in den Koalitionen
  • Unterschiedliche Juniorpartner in den Verhandlungen - Einschränkungen auf GroKo
  • Große Unterschiede bei der Dauer der Gespräche
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8
Q

GroKos unter Merkel

A
  • Koalitionspräferenzen sind weitestgehend gleich geblieben
  • Die beiden großen Parteien haben Stimmverluste erlitten
  • Ausschlaggebend für Koalitionsbildung vor allem: Cabinet operation rules, legislative rules
  • Zukünftig ist die realistische Stellschraube bei den party rules
  • Linke müsste auch auf Bundesebene als Koalitionspartner in Betracht gezogen werden
  • Union müsste Koalitionsfähigkeit mit Grünen und FDP stärken
  • Mittelfristig ist ein Trend zu komplexen Koalitionen auf Bundesebene wahrscheinlich
    -Ungewisse Parameter gibt es immer: Union und Corona? Personalfaktor?
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