Block 2 - Portfoliokonstruktion: Umsetzungsaspekte Flashcards
Kosten interne Vermögensverwaltung
zwischen 2-6 Mio. CHF -> ab einem verwalteten Vermögen von CHF 5 Mrd. sinnvoll
Intern vs. Extern - Wichtige Aspekte:
- Interessenskonflikte
- Governance (Beurteilung und Überwachung)
- Kosten beim Wechsel (Entlassung, Kündigung Mandat)
- Investition in Infrastruktur und Systeme
- Operationelle Risiken (Kosten eines Misstrade)
- Risikomanagement und Compliance
- Internes Know-how vs. Abhängigkeit von externem
- Kosten für Rekrutierung Mitarbeiter
- Kompetitive Entschädigungsmodelle Mitarbeiter
Voraussetzungen interne Vermögensverwaltung
- Mandatsspezifikationen (Zielsetzung, Benchmark etc.)
- Anlageorganisation: Definition Portfolio Manager
- Researchkapazität: Ressourcen notwendig
- Integrität: Einhaltung Ehrenkodex
- Technologische Voraussetzungen
- strikte Trennung Portfolio Management, Risikomanagement, Compliance, Performancemessung, Performancemonitoring
Voraussetzungen externe Vermögensverwaltung
- Anforderungen an Professionalität, Prozesse etc. müssen erfüllt sein
- professionelle und nachvollziehbare Wahl der Asset Manager
- interne oder externe Überwachung notwendig
- Einsatz von Global Custodian kann Einsatz und Auswechseln von externen Mandaten erleichtern
Interne vs. externe Vermögensverwaltung Fazit:
- grundsätzlich gleiche Voraussetzungen
- unabhängige Überwachung in beiden Fällen nötig
- Kostenvergleiche schwierig -> Bewertung interne operative Risiken kaum möglich, externe Verwalter haften mit Eigenkapital)
- je kleiner die Kasse desto eher externe Mandate (Ausnahme Immobilien)
Grundsätze Mandatsstruktur:
- klare Trennung zw. Entscheidung, Umsetzung, Kontrolle
- Entscheide objektiv und nachvollziehbar dokumentieren
- Anlagestrategie möglichst genau abbilden
- Abweichungen in Form von aktivem Risiko nur dort, wo sie mit Mehrertrag entschädigt werden
- Komplexität der Umsetzung an interne Ressourcen anpassen
- Ermöglichung kostengünstiger und effizienter Vermögensverwaltung
Mandatsarten - Kategorienmandate
jedes Verwaltungsmandat umfasst nur eine Anlagekategorie:
- Obligationen CHF
- Obligationen Fremdwährungen
- Aktien Schweiz
- etc.
Kategorienmandate - Vor- und Nachteile
Vorteile:
- Spezialisierung
- i.d.R. höhere Diversifikation als bei gemischten Mandaten
- höhere Flexibilität beim Ersatz von schlechten Managern
- Kostengünstig bei höheren Mandatsvolumen
- Transparentes Benchmarking
Nachteile:
- kosteneffiziente Grösse pro Anlagekategorie muss beachtet werden
- spezifische Stärken der Banken müssen ermittelt werden
- mit zunehmender Anzahl Mandate pro Kategorie steigen Überwachungskosten
Mandatsarten - Overlay-Mandate
Overlay-Mandate mit Kategorienmandaten: externe zentrale Stelle für taktische Asset Allokation erhält Overlay-Mandat (gemischt), die übrigen Mandate sind Kategorienmandate
- z.B. Currency-Overlay, Taktisches Overlay
Umsetzung:
- physisch mit Titeln -> Vermögensverwalter erhält Differenz zwischen unterer Bandbreite und Neutralgewichtung zur Verwaltung
- mit Derivaten -> Overlay-Manager keine eigenen Titel
Mandatsarten - Gemischte Mandate
alle Banken verfügen über alle Anlagekategorien
-> zwingend bei dezentralen taktischen Anlageentscheiden
Gemischte Mandate - Vor- und Nachteile
Vorteile:
- alle Banken erhalten gleiche Verwaltungsaufträge (Ergebnisse gut vergleichbar)
- taktische Asset Allokation Verantwortung der Banken
- einfache Mandatsstruktur
Nachteile:
- spezifische Stärken der Banken werden nicht genutzt (“Allround”-Fähigkeiten der Banken sind Ausnahme)
- Anlageentscheide der einzelnen Banken können sich kompensieren
- Risikokontrolle und Performance-Analyse schwieriger als bei Kategorienmandaten
- i.d.R. höhere Kosten
Mandatsstruktur - Entscheidungsfaktoren
- Vermögensgrösse
- Kosten
- Komplexität des Rebalancings
- Reportmöglichkeiten
- Asset Manager Selektionsfähigkeit
Kollektive Anlagen - Vor- und Nachteile
Vorteile:
- Beaufsichtigung durch Finma oder ausländischen Regulator
- Investitionsmöglichkeit bei geringem Anlagevolumen
- Umsetzungsvorteile bei wenig standardisierten Märkten (Emerging Markets)
Nachteile:
- kein direkter Zugriff auf die Wertschriften
- Anlagerichtlinien vorgegeben und nicht beeinflussbar
- geringe Transparenz beim Reporting
- Einstiegs- und Ausstiegskosten evtl. höher als effektive Handelskosten
weitere Risiken:
- mögliche Gegenparteirisiken
- operationelle Risiken (Administrator, Depotbank)
- rechtliche Risiken (Gerichtsstand, Fondsgesetzgebung)
Direktanlagen (Mandat) - Vor- und Nachteile
Vorteile:
- direkter Zugriff auf Wertschriften
- Transparenz bezgl. Transaktionen, Kosten
- Kundenspezifischen Anlagerichtlinien
- Kundenspezifischer Benchmark
Nachteile:
- keine Befreiung von Stempelsteuer
- Steuerverlust auf Quellensteuer
- höhere Kosten auf Seiten des Global Custodian
- aufwendigere Überwachung
- höherer administrativer Aufwand
Kollektive Anlagen vs. Direktanlagen (Mandat) Fazit
- kollektive Anlagen bieten hauptsächlich Diversifikations- und Effizienzvorteile
- Vermögensverwaltungsmandate bieten grössere Transparenz und unmittelbaren Einfluss auf Anlagerichtlinien und direkten Zugriff auf Wertschriften
-> quantitativer Entscheid zwischen den beiden Varianten nicht möglich -> hängt von investorenspezifischen Bedürfnissen ab