Block 2 - Portfoliokonstruktion: Asset only vs. Asset Liability Sicht Flashcards
Asset only Sicht:
- nur Vermögen wird betrachtet und optimiert
- Volatilität relevante Risikomasszahl (absolutes Risiko)
- Korrelation zw. Assets und Liabilities nicht relevant
- “Technische Perspektive” (Verpflichtungen nicht als Finanzinstrument modelliert)
Asset Liability Sicht:
- Optimierung unter Berücksichtigung der Verpflichtungen
- Tracking Error relevante Risikomasszahl (relatives Risiko)
- Korrelation zw. Assets und Liabilities zentral
- “Ökonomische” Perspektive (Verpflichtungen als Finanzinstrument modelliert)
- Proxy für Verpflichtungen notwendig
In einer Asset Liability Perspektive kann für die Portfoliooptimierung zwischen zwei Teilportfolios unterschieden werden:
1) Liability Hedging Portfolio (LHP):
Nachbildung der Verpflichtungen mit Obligationen erstklassiger Bonität
2) Performance Seeking Portfolio (PSP):
Erzielen einer Zusatzrendite mit risikobehafteten Anlagen (z.B. Obligationen mit Kreditrisiko, Aktien, Private Equity etc.)
Bei der Asset Liability Sicht sind Zinsschwankungen ein Risiko, wenn…
… die Duration (Zinssensitivität) beider Bilanzseiten nicht übereinstimmt.
Beispiel Liability Hedging Portfolio:
- Obligationen
- Staatsanleihen
z.B. Erhöhung des Anteils and lang laufenden Obligationen
-> Obligationen CHF sind dem gleichen Zinsänderungsrisiko wie die Verpflichtungen ausgesetzt und daher bessere Liability Hedging-Eigenschaften als Fremdwährungsobligationen
Beispiel Performance Seeking Portfolio:
- Aktien Schweiz
- Aktien Welt
- Aktien Emerging Markets
- Private Equity
- Commodities (hedged)
- Immobilien Schweiz
Mögliche Umsetzungsprobleme LHP / PSP:
- geringe Marktliquidität und Verfügbarkeit von Obligationen CHF mit langer Laufzeit
- hohe Transaktionskosten (bid-/ask-spreads)
- synthetische Umsetzung mit Derivaten möglich, aber komplex
- Ausweichen auf andere Währungsräume (ERU, USD) verschlechtert Liability-Matching
Portfoliokonstruktion Fazit:
- Rendite eines Portfolios wird grösstenteils durch Strategische Asset Allocation bestimmt
- Gesetzgeber schreibt einzelne Bestimmungen vor (Sicherheit der Erfüllung des Vorsorgezwecks, angemessene Risikoverteilung, zulässige Anlagen, Limiten)
- Verteilung der Anlagen auf verschiedene Anlageklassen, Regionen, Branchen führt zu positiven Diversifikationseffekten
- rein quantitative Optimierung (Mean Variance) ist relativ einfaches Konzept, aber verbunden mit Nachteilen -> daher ergänzend qualitative Ansätze angewendet