Arbeitssicherheit Flashcards
Welche zwei Aspekte stehen in Bezug auf die Arbeitssicherheit beim Experimentieren im Chemieunterricht besonders im Vordergrund?
- Die Gesundheit von Lehrenden und Lernenden darf nicht gefährdet werden.
- Eine Belastung der Umwelt muss so weit wie möglich vermieden werden.
Zu welchen Unfällen kommt es häufig im Unterricht oder bei der Vor- und Nachbereitung?
- Verbrennungen und Verbrühungen, z.B. durch siedendes Wasser,
- Verätzungen durch Säuren, Laugen und Brom,
- Schnittwunden als Folge unsachgemäßen Umgangs mit Glasgeräten,
- Blendung durch Magnesium- oder Aluminiumbrände
Was sind Gründe für Unfälle im Chemieunterricht?
- Mangelndes Fachwissen und mangelnde Übung der Lehrperson/der Schülerinnen und Schüler
- Leichtsinniges Verhalten
- Unwissenheit bei der Bedienung von Sicherheitsgeräten
- Nervosität des Experimentators
- Unordnung in den Fachräumen und der Sammlung
- Fehlendes Umweltbewusstsein
Welches Verhalten beim Experimentieren ist als leichtsinnig zu bezeichnen?
- Verzicht auf das Tragen von Schutzbrille oder Kittel
- Experimentieren ohne mindestens eine zweite Person in der Nähe (z.B. Versuche nachmittags vorbereiten)
- Umgang mit brennbaren Lösemitteln oder Gasen in der Nähe einer offenen Flamme
- Pipettieren mit dem Mund
- SuS keine eindeutigen Arbeitsanweisungen geben
- zum Spaß eine offensichtlich gefährdende Arbeitsanweisung geben
- Verzehr von Lebensmitteln und Getränken
Was sollten LK in Bezug auf die Arbeitssicherheit beim Experimentieren jederzeit wissen?
- wo Schaumlöscher, Notdusche, Brandschutzdecke, die Haupthähne für Gas und Wasser sowie die Notschalter für elektrischen Strom zu finden sind und wie man diese bedient
- erste Hilfe bei Unfällen
Welche Maßnahmen sollten LK zur Verbesserung der Arbeitssicherheit beim Durchführen von Experimenten treffen? (5)
- Nervosität (zitternde Hände) durch Üben und gute Vorbereitung abbauen
- Genügend Zeit für die Ausführung der Versuche einplanen
- Wert auf Ordnung legen
- Gefäße mit Chemikalien immer korrekt und leserlich beschriften
- Geräte immer direkt aufräumen und spülen
Welche Arbeitsregeln lassen sich für ein sicheres Experimentieren im Unterricht aufstellen?
- LK müssen mit Sicherheitseinrichtungen vertraut sein, Einrichtungen müssen regelmäßig überprüft und instandgehalten werden –> kontinuierliches Fortbilden über neue Entwicklungen und Vorschriften
- niemals allein (d.h. ohne weitere Person in der Nähe) experimentieren
- Schutzbrille und Kittel und ggf. Schutzhandschuhe tragen
- Chemikaliengefäße müssen immer beschriftet werden und mit den aktuell gültigen Gefahrensymbolen versehen werden, Lebensmittel zum Experimentieren nicht in Lebensmittelbehältern aufbewahren
- Chemikaliengefäße sofort nach Verwendung wieder verschließen
- Verschmutzte Arbeitsgeräte umgehend reinigen und Restchemikalien sofort ordnungsgemäß entsorgen
- Druckgasflaschen gegen Umfallen sichern
- Glasabfälle getrennt sammeln
- Nach dem Arbeiten Hände waschen
- Ess- und Trinkverbot im Fachraum
Welche Methodischen Möglichkeiten gibt es, den SuS die Regeln zur Arbeitssicherheit im Chemieunterricht näher zu bringen?
- Einführung in die Problematik anhand von Zeitungsmeldungen über Unfälle beim Umgang mit Chemikalien
- Demonstration einiger Experimente, die den Sinn von Sicherheitsvorkehrungen deutlich machen
-Erarbeitung eines Merkblattes für das Verhalten im Unterricht zusammen mit den SuS
Welche Vorschriften gelten für Schulen zur Arbeitssicherheit?
- Überregional: „Regeln für Sicherheit und Gesundheitsschutz beim Umgang mit Gefahrstoffen im Unterricht“ der Gesetzlichen Unfallversicherung (GUV 19.16). –> schulrelevanten Teile des umfangreichen Gefahrstoffrechtes, insbesondere die Gefahrstoffverordnung und die dazugehörigen technischen Regeln, für die Anwendung in Schulen aufgearbeitet worden.
- Regional: eigene Verwaltungsvorschriften zum Umgang mit Gefahrstoffen an Schulen der einzelnen Bundesländer, werden von den jeweiligen Kultusministerien bekannt gegeben
Welche Informationen enthält die Gefahrstoffliste der „Regeln für Sicherheit und Gesundheitssschutz beim Umgang mit Gefahrenstoffen im Unterricht?
o Angaben zur Einstufung und Kennzeichnung sowie Grenzwerte nach Gefahrstoffverordnung einschließlich der dazugehörigen Bekanntmachungen und des Technischen Regelwerks,
o Angaben über die Gefahrklasse nach der Verordnung für brennbare Flüssigkeiten,
o Angaben zur Wassergefährdungsklasse nach dem Katalog Wasser gefährdender Stoffe,
o Hinweise zur Aufbewahrung und Entsorgung und
o Hinweise zur möglichen Verwendung in Schülerexperimenten
o eine Spalte „Inventarverzeichnis/Mengenbereiche“ zur Nutzung als Gefahrstoffverzeichnis
Welche Möglichkeiten gibt es, die Menge umweltgefährdender Abfälle im Schullabor so gering wie möglich zu halten?
- so weit wie möglich auf unbedenkliche Chemikalien ausweichen
- Ammonium, Alkali- und Erdalkalichloride, -sulfate, -nitrate und –acetate in geringen Mengen im Abwasser unbedenklich
- Säuren und Laugen können neutralisiert ins Abwasser
- Bromreste mit Thiosulfatlösung umgesetzt, wobei Bromit und Sulfat entsteht.
- Reste von Lithium und Natrium in viel Ethanol –> Alkoholat entsteht, Kalium nur mit tert.-Butanol, Alkoholate können ins Abwasser
- Kleine Mengen (wenige Milliliter) brennbarer organischer Lösemittel (Methanol, Ethanol, Aceton, Essigsäureethylester) unter dem Abzug in einer offenen Schale verbrennen
- Schwermetall-Salzlösungen mit Fällungsreagenzien behandeln –> Silberchlorid, Bleisulfat oder Quecksilbersufid, Lösungen können verworfen werden
Nach welchen Stoffgruppen muss die Entsorgung aufgeteilt werden?
o Gelöste saure und basische anorganische Abfälle;
o aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe und Ether;
o Wasserlösliche organische Lösemittel wie Alkohole, Aceton;
o Halogenkohlenwasserstoffe;
o Schwermetallabfälle (Chrom-, Silber-, Nickel-, Blei- Kupfer- und Zinksalze) und deren Lösungen (Chromate müssen vorher zu Cr(III)-Verbindungen reduziert werden.);
o organische Feststoffe (getrennt verpackt);
o anorganische Feststoffe (getrennt verpackt);
o Quecksilber und mit Quecksilber geladene Adsorbens sowie Quecksilberverbindungen.