AN Modul 11 – Gesetzliche Bestimmungen Flashcards
Womit befassen sich die Gesetze, welche sicherstellen, dass Wein (abgesehen vom enthaltenen Alkohol) nicht gesundheitsschädlich ist?
Die Lebensmittelgesetze regeln beim Wein vor allem den Einsatz von Chemikalien im Rebberg und Produkten, welche im Keller zugegeben werden können (z. B. Säuren, Zucker, Schönungsmittel …).
Welches ist beim Wein der einzige Zusatzstoff welcher deklariert werden muss? Wie erscheint dies immer am Etikett?
Schwefeldioxid (SO2) muss am Etikett mit dem Ausdruck «enthält Sulfite» angegeben werden. Anders übrigens in der Lebensmittelindustrie: Bei Trockenobst wird Schwefel als Antioxidans unter seiner E-Nummer E220 deklariert.
Weshalb muss praktisch jeder Winzer weltweit seinen Wein mit dem Zusatz «enthält Sulfite» versehen selbst wenn er kein SO2 bei der Weinbereitung zugesetzt hat?
Bei der alkoholischen Gärung fällt als Nebenprodukt immer auch Schwefel an. Manchmal bis zu 30 Milligramm pro Liter. Da der Grenzwert für einen «schwefelfreien» unter 10 Milligramm liegt, gibt es den Wein ganz ohne Schwefel schlicht gar nicht.
Auf einem Etikett steht Napa Valley Chardonnay. Wieviel hoch muss der Anteil Chardonnay-Trauben sein? Sind in einzelnen Regionen Abweichungen möglich?
Der Wein muss zu 85 % aus Chardonnay bestehen. Einzelnen Regionen können Abweichungen nur nach oben definieren. So hat das Elsass beispielsweise bestimmt, dass Weine mit Angabe der Rebsorte jeweils 100 % davon enthalten soll.
Was genau regelt eine Appellation d’Origine Protégée (AOP) in Frankreich?
- Die genaue Grenzen des Gebiets, aus dem die Trauben stammen dürfen
- Die erlaubten Sorten
- Die erlaubten Weinbaumethoden
- Die erlaubten Methoden zur Weinbereitung und zum Ausbau
Welchen Zweck verfolgt der Gesetzgeber mit der Reglementierung der Herkunftsbezeichnungen?
Die Herkunftsbezeichnungen sollen die Winzer vor Nachahmern aus anderen Regionen schützen. Sie sollen dem Konsumenten zudem einen gebietstypischen Wein garantieren.
Aus welchen Gründen wird sich ein Winzer allenfalls für die Produktion eines Weins mit geschützter geografischer Angabe entscheiden statt einen Wein mit geschütztem Ursprung zu erzeugen? Also z.B. einen Toscana IGT erzeugen und nicht einen Brunello di Montalcino DOCG.
Der Winzer ist beim Ursprungswein viel stärker eingeschränkt. Zum Beispiel in Bezug auf Herkunft der Trauben, Rebsorten, Ertragsmengen oder Weinbereitungsmethode.
Was ist der Unterschied zwischen einem «Barossa Valley Cabernet-Shiraz» und einem «Barossa Valley Shiraz-Cabernet»?
Mehrere Rebsorten müssen immer in absteigender Reihenfolge genannt werden. In einem Cabernet-Shiraz ist der Cabernet-Anteil grösser, in einem Shiraz-Cabernet dominiert Shiraz.
