Altruism Flashcards

1
Q

Wie kam es zu Untersuchungen zu Altruismus?

A

„From the beginning, Darwin knew that altruism was a problem …“ –> Lösung dieses Problems führt zu Ursprüngen der Konzepte des Altruismus, der inklusiven Fitness (Hamilton), und des reziproken Altruismus (Trivers)

  • Zentrale Beobachtung: Selbst sehr junge Kinder helfen anderen – können Verwandtschaftsgrad, Gegenseitigkeit, Paarungs-Chancen oder eigene Reputation nicht kalkulieren. Warum also tun diese das?
  • Antwort 1: Kultur –> Kinder werden so „erzogen“ / entsprechend verstärkt
  • Antwort 2: Biologie –> Es gibt eine entsprechende angeborene Disposition
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2
Q

Was ist die Hypothese der Autoren?

A

Interaktion aus Biologie und Kultur – Altruismus = natürlicher Instinkt, der nachfolgend (im Laufe der Ontogenese) kulturell verstärkt wird

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3
Q

Welche Formen des Altruismus gibt es?

A
  • Wir sind interessiert an psychologischen Mechanismen, die zu altruistischem Verhalten führen –> zusammengefasst unter „prosozialem Verhalten“
  • Unter prosozialen Verhaltensweisen betrachten wir eine besondere Form: das instrumentelle Helfen (Ziele anderer erreichen)
  • Sonst.: Comforting, Sharing, Informing
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4
Q

Was sind die ontogenetischen Wurzeln des instrumentellen Helfens?

A
  • Kognitive Komponente: erkennen, was der andere will
  • Motivationale Komponente: sich freuen, wenn der andere bekommt, was er will
    –> Hinweise, dass beide Komponenten im Alter von ca. 12 Monaten mit einiger Sicherheit verfügbar sind – z.B. Kinder trösten andere, die Ziele nicht erreichen
    –> Aber: kaum Studien (und keine für dieses Alter) die instrumentelles Helfen untersuchen
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5
Q

Was wurde in der Studie von Warneken & Tomasello (2006) untersucht?

Kombinieren Kinder Kogn. & Motiv. Komponente um zu helfen?

A

Zehn Alltagssituationen, bei denen VL eine Handlung nicht ausführen kann – helfen 18 Monate alte Kinder spontan?

Beispiele: Etwas aufheben, was gerade hinfiel; Tür öffnen für jemanden, der keine Hand frei hat, Wrong Results/Means

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6
Q

Was waren die Befunde der Studie und Warneken und Tomasello (2006)?

A
  • 18 M. helfen spontan in verschiedenen Situationen
  • sogar jüngere Kinder (14 Monate) können einige der instrumentellen Hilfeleistungen erbringen, andere nicht
  • Vorläufige Schlussfolgerung: Kinder helfen dann, wenn sie das Ziel des Hilfsbedürftigen erkennen
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7
Q

Was waren die Befunde von Warneken und Tomasello (2007)?

Follow-up

A
  • Kinder helfen auch, wenn sie Hindernisse überwinden oder ein attraktives Spiel verlassen müssen, um der Person zu helfen
  • Kinder helfen gleich häufig – unabhängig davon, ob sie für instrumentelles Helfen belohnt werden oder nicht –> spricht für intrinsische Motivation des instrumentellen Helfens
  • Warneken & Tomasello (2008): Wir finden gleiche Effekte zur Unterminierung der instrinsischen (durch extrinsische) Motivation auch bei 20 Monate alten Kindern
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8
Q

Gibt es instrumentelles Helfen nur beim Menschen?

A

Schimpansen –> Lage ambivalent:
* können sehr wahrscheinlich Ziele anderer erkennen –> aber unklar, ob motivationale Komponente instrumentellen Helfens gegeben (sich freuen, wenn andere ihre Ziele erreichen)
* Einerseits: Experimentelle Befunde zeigen wenig Anhaltspunkte für Altruismus bei Schimpansen (v.a. bei Essen)
* Andererseits: Beobachtungsdaten –> Schimpansen trösten u.A. Artgenossen, die traurig sind

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9
Q

Was ergaben experimentelle Analysen von Interaktionen zwischen Schimpansen und ihren menschlichen Bezugspersonen?

Warneken & Tomasello (2006)

A
  • Situation wie mit Kindern: Gegenstand fällt hin, physikalische Hindernisse, usw. –> Wichtig hierbei: nie Belohnung für Schimpansen, Material beinhaltete nie Nahrung
  • Resultat: Schimpansen helfen zuverlässig, wenn etwas außer Reichweite ist
    Andere Aufgaben (evtl. zu komplex?): Keine Anzeichen, dass sie gern helfen
  • Einschränkung: Tiere wurden von erwachsenen Bezugspersonen aufgezogen
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10
Q

Was ergab Warneken & Tomasellos (2007) Studie mit wildgeborenen Schimpansen in Uganda?

A
  • Hilfe erfolgt zuverlässig, auch, wenn Hindernisse überwunden werden müssen (2,5m Klettern)
  • Frage: Helfen Schimpansen auch anderen Schimpansen (statt einem menschlichen Interaktions-Partner), sofern dieser seine Bedürfnisse in einer bestimmten Weise sehr gut zeigen kann?
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11
Q

Mit welchem Paradigma lässt sich untersuchen, ob Schimpansen anderen helfen?

A

Raum mit Kette, ein Affe konnte anderem die Tür öffnen um ihm essen zu geben, er selbst bekommt nichts
UVs:
Ist jemand anwesend, der vom Öffnen der Tür profitiert oder nicht?
Ist Futter da, das dem anwesenden anderen Affen etwas nutzen kann?

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12
Q

Was sind die Befunde zum Paradigma?

A
  • „Studies with chimpanzees indicate that the altruistic tendency seen early in human ontogeny did not evolve in humans de novo“
  • Auch positive Befunde zur Frage, ob Schimpansen Nahrung teilen –> Aber: Sofern es NEGATIVE Befunde zum instrumentellen Helfen bei Schimpansen gibt, betreffen diese Teilen von Nahrung
  • Es sieht so aus, als habe Mutter Natur es Schimpansen eher schwerer gemacht, Futter zu teilen als andere Formen instrumentellen Helfens
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13
Q

Was sind drei Argumente, warum phylogenetische und kulturelle Faktoren menschlichen Altruismus begünstigen?

A
  • Frühe Erscheinungsform: unwahrscheinlich, dass Kinder es gelernt haben
  • Effekte der Sozialisation: Verstärkung altruistischen Verhaltens bei Kindern haben eher negative Effekte –> Es sieht aus, als unterminieren solche Faktoren die Mechanismen, die ursprünglich vorhanden sind
  • Altruismus bei Schimpansen: ähnliche Muster wie bei den kleinen Kindern

Diskussion: Natur und Kultur gehen auch hier Hand in Hand –> scheint oft so zu sein; wir kennen dies auch von anderen Phänomenen (zum Beispiel: Westermarck-Effekt)

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14
Q

Was sind offene Fragen?

A
  • Ist Altruismus wahrscheinlicher unter Verwandten? Es gibt Daten, die dafür sprechen, wir wissen aber zu wenig.
  • Wann beginnt reziproker Altruismus? Erfordert Verständnis dessen, was Gegenseitigkeit überhaupt ist.
  • Wann ist Kindern klar, dass sie mit bestimmten Handlungen bestimmte Reputationen erwerben, die ihnen zum Vorteil oder Nachteil gereichen können?
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