8. Vl Abruf aus dem Gedächtnis Flashcards
True/wrong: “Das Gedächtnis ist ein Assoziativspeicher” + erkläre
- True - Unser Gedächtnis ist ein Netz voller Knoten und Verbindungen. Der Abruf ist ein Ablauf von einem oder mehreren ‚cues‘ zu einem Zielknoten durch Assoziationen (das Gedächtnis ist deshalb ein Assoziativspeicher), man nennt das eine sich ausbreitende Aktivierung.
Wie äussert sich das, dass das Gedächtnis viel mehr Wissen gespeichert hat, als wir sofort darauf zugreifen können?
Es kann uns etwas auf der Zunge liegen, wir wissen es eigentlich, aber können es zum gegebenen Zeitpunkt gerade nicht gut abrufen
Welche Faktoren beeinflussen einen erfolgreichen Abruf?
- Aufmerksamkeit zu den Hinweisreizen - Relevanz von Hinweisreizen - Assoziative Stärke zwischen dem Hinweisreiz und dem Zielknoten - Anzahl Hinweisreize - Stärke des Zielknotens - Abrufstrategien ‐ Abrufmodus - Hinweise durch den Kontext
Wie beeinflusst die Aufmerksamkeit zu den Hinweisreizen einen erfolgreichen Abruf?
Wenn man einem Hinweisreiz wenig Aufmerksamkeit schenkt, so ist der Abruf weniger erfolgreich. (Geteilte Aufmerksamkeit beim Abruf ist aber weniger störend als beim Enkodieren.)
Wie beeinflusst die Relevanz von Hinweisreizen einen erfolgreichen Abruf?
- Wenn die Hinweisreize nicht verbunden sind mit dem Zielknoten, nützen sie nichts. - Das kann auch geschehen, wenn man nach dem falschen Hinweisreiz sucht (Bsp.: Suche nach dem Auto auf dem Parkplatz, bis man merkt, dass man mit dem Auto des Nachbars gekommen ist.). - encoding specificity principle‘
Was ist das ‚encoding specificity principle‘?
Besagt, dass ein Hinweis nur dann nützlich ist, wenn er beim Enkodieren anwesend ist und mit dem gewünschten Ziel verknüpft wird.
Wie beeinflusst die Assoziative Stärke zwischen dem Hinweisreiz und dem Zielknoten den erfolgreichen Abruf?
- Wenn eine Assoziation zwischen dem Hinweis und dem Zielknoten schwach ist kann der Abruf scheitern. - Die Stärke der Assoziation hängt ab von der Zeit und Aufmerksamkeit, die wir beim Enkodieren dieser Verbindung aufgewendet haben.
Wie beeinflusst die Anzahl Hinweisreize den erfolgreichen Abruf?
Je mehr relevante Hinweisreize wir haben, desto einfacher ist der Abruf. Informationen auszuarbeiten, ist also sehr nützlich, weil dadurch mehr Assoziationen zu Hinweisen entstehen.
Wie beeinflusst die Stärke des Zielknotens den erfolgreichen Abruf?
Wenn ein Item schlecht enkodiert wurde(z.B. weil es zu wenig oft präsentiert wurde), nützt auch einen guten Hinweisreiz nichts.
Was ist ein Abrufmodus?
= geistige Verfassung – manchmal muss man in der richtigen geistigen Verfassung sein, dass man etwas Bestimmtes abrufen kann. (Das wird durch den rechten präfrontalen Kortex gesteuert.)
Wie beeinflussen Hinweise durch den Kontext den erfolgreichen Abruf?
Die Umstände, unter welchen ein Stimulus enkodiert wurde, ist ein sehr wichtiger Faktor. Verschiedene Kontextarten: • Zeit und den Ort (=umgebungsbedingter Kontext) • Laune (=mood context) • Physiologischer Zustand • Gedanken (= kognitiver Kontext)
Auf was basiert der explizite Abruf sehr stark?
- auf Kontext - auf Hinweisreizen - Mit Ja/Nein Erkennungstests machts einfach
Was misst eine implizite Gedächtnisaufgabe?
- misst den Einfluss von Erfahrung ohne direkt die Person zu bitten, Vergangenes abzurufen • Lexical decision task (Wörter von Nicht‐Wörtern unterscheiden – bei bekannten Wörtern wird es schneller als Wort erkannt) • Wortfragmente ergänzen • Wortstämme ergänzen • Conceptual fluency (z.B. alle Tanzarten aufzählen, die man kennt)
Wie unterscheiden sich explizite von impliziten Gedächtnisaufgaben? (Hirnaktivierung, Kontext, Amnesie.)
- Bei expliziten Gedächtnisaufgaben verwendet man Kontexthinweise und v.a. der Hippocampus ist aktiv.
- Implizite Gedächtnisaufgaben unterscheiden sich sowohl darin, dass sie keine Kontexthinweise brauchen und andere Hirnareale aktiv sind.
- Zudem ist das explizite Gedächtnis, im Gegensatz zum impliziten, beeinflusst durch Amnesien. Das weist darauf hin, dass unser Gedächtnis aus verschiedenen Systemen besteht.
T/F:
“Der Abruf ist einfacher, wenn der räumliche, zeitliche, physiologische oder kognitive Kontext übereinstimmt mit dem Umfeld bei der Enkodierung.”
true
Was spielt der Kontext für eine Rolle beim Abruf aus dem episodischen Gedächtnis?
- sehr wichitg
- man muss Umwelt beim Enkodieren Beachtung schenken
- Je grösser der zeitliche Abstand zwischen der Enkodierung und dem Abruf, desto mehr wachst der Effekt des kontextabhängigen Gedächtnis.
- Reine mentale Versetzung in den passenden Kontext ist bereits förderlich für den Abruf
Wie können kontextabhängige Gedächtiseffekte durch den eigenen Zustand beeinflusst werden?
- wenn internen Zustand ändert (durch z.B. Drogen, Alkohol oder Veränderungen des physiologischen Zustands, die natürlich auftauchen, wie z.B. der kardiovaskuläre Zustand),
Bei welchen Gedächtnisaufgaben gibt es eher zustandsabhängige Effekte?
- eher wenn das Gedächtnis durch Abruf getestet wird,
- verschwindet, wenn Erkennungsaufgaben getestet werden
Was ist Stimmungskongruentes Gedächtnis?
Abruf von Ereignissen, die die gleiche emotionale Richtung haben wie die momentane Stimmung einer Person, ist einfacher.
Surfferienerinnerung besser abrufbar in fröhlicher Stimmung
Stimmungsabhängiges Gedächtnis
Ist eine Form von kontextabhängigem Gedächtnis. Was man in einer Stimmung lernt, ob die positiv, negativ oder neutral ist, kann man am besten abrufen in derselben Stimmung.
Lernstimmung = Abrufstimmung = gut
Kognitives kontextabhängiges Gedächtnis
- Der interne Kontext beinhaltet auch Ideen, Gedanken und Konzepte die einem beschäftigen während dem Enkodieren und dem Abruf.
- Auch der kognitive Kontext bei der Enkodierung beeinflusst unsere Fähigkeit Erfahrungen abzurufen: Zweisprachig aufgezogene Personen zum Beispiel sprechen in einer gegebenen Sprache eher über Erfahrungen, die sie in dieser Sprache gemacht haben.
Rekonstruktives Gedächtnis
Dieser Begriff bezieht sich auf einen aktiven Prozess, bei dem Lücken in der Erinnerung gefüllt werden mit Logik, Erfahrung (Hintergrundwissen) und Zielen.
Erkennungsgedächtnis
= Fähigkeit richtig zu entscheiden, ob man einem Stimulus schon einmal begegnet ist in einem bestimmten Kontext.
Was ist die Zeichenentdeckungstheorie?
- Wichtig, um zwischen echter Erinnerung und raten zu unterscheiden.
- Die Zeichenentdeckungstheorie besagt, dass wir Wörter, die uns bekannt vorkommen eine stärkere Aktivität auslösen. Allerdings können das auch Wörter sein, denen wir im Alltag schon oft begegnet sind, bei diesen ist es schwierig zu sagen, ob sie in der Liste vorgekommen sind oder nicht
- ? Unterkategorie vom Erkennungsgedächtnis
Wie kann man die Zeichenentdeckungstheorie testen?
- besagt dass wir Wörter, die uns bekannt vorkommen eine stärkere Aktivität auslösen
- Wortliste: Dann hit, correct rejection, miss, false alarm
What isch this ‚dual‐process accounts of recognition memory‘
Diese Theorie unterscheidet zwischen zwei Prozessen, die beim Erkennungsgedächtnis eine Rolle spielen:
- Erkennung der Vertrautheit (familiarity‐based recognition): Man kann sagen, wie vertrauet einem ein Stimulus ist. schneller, automatischer Prozess
- Erinnerung (recollection): erinnern an die Einzelheiten der Erfahrung langsamer Prozess, der mehr Aufmerksamkeit benötigt und anfälliger ist auf Ablenkung
Was ist das Prozess‐Abgrenzungs‐Verfahren (process dissociation procedur – pdp?
- Methode um Erkennungsgedächtnis zu testen
- Den Probanden wird eine Liste mit Items visuell präsentiert und eine andere auditorisch. Die einen müssen nun ‚ja‘ sagen, wenn ein Item entweder visuell oder auditorisch präsentiert wurde, die andere Gruppe nur dann, wenn es ein Item von der Liste ist, die sie gehört haben.
Was ist Quellenüberwachung (source monitoring)?
= Prozess, bei dem man den Ursprung, von dem was wir abrufen, überprüfen und entscheiden, ob es von einer bestimmten Quelle kommt.
- Um eine Quelle zu bestimmen, müssen Details des Kontexts abgerufen werden. Dies geschieht durch das Erkennen von Regelmässigkeiten in den Informationen, die wir von verschiedenen Quellen bekommen.
Was ist ein source misattribution error?
- Wenn die Quelle falsch zugeordnet wird, Fehler bei source monitoring (Quellenübeerwachung)
Was kann Ursache sein von Täuschungen, bei denen Menschen Vorstellungen und Realität nicht mehr unterscheiden können?
Zusammenbruch der Quellenattribution
Was lässt sich aus dem tip of the tongue Phänomen schliessen
Daraus lässt sich schliessen, dass wir mehr Informationen im Gedächtnis verfügbar haben, als wir Abrufen können. Das Tip oft he tongue Phänomen ist also kein Problem des Speicherns, sondern des Abrufes.
Abruf nach einer Verletzung des präfrontalen Kortex: Was gibt es da für eine Studie dazu und was waren die Ergebnisse?
- untersucht wurden Patienten mit Verletzung im präfrontalen Kordex, aber nur wenn diese Verletzung später im Leben dazukam (unfall)
- Abgefragt wurden dann Berühmtheiten, die aber nur genau im Zeitraum vor dem Unfall berühmt waren (one hit wonder)
- Vpn mit Störung im PFK deutlich schlechter beim Abruf, aber gleich gut im Rekognitionstest wie Kontrollgruppe
Was wissen wir schon über das Gedächtnis?
- Abrufen konstruktiver Prozess
- Abrufhinweise: Erster Buchstabe hilfreicher als letzter
- Kategorein
Was weiss du zu willentlichen Abruf?
- oft explizite Gedächtnisinhalte
- Abrufhilfen
- man sucht nach einer bestimmten Erinnerung, der Target Erinnerung
(- es gelten grundlegende pronzipien des Gedächtnises wie Assoziationen, Hierarchie)
Was gibt es über Assoziationen zu sagen?
Fruch - Banane (stärker verlinkt)
Frucht - Drachenfrucht
Man will etwas abrufen:
Was ist das activation level?
Der Abruf kommt durch die spreading activation
zustande. Das activation level (Stärke der Aktivität) kann
unterschiedlich stark sein und gibt vor, wie gut eine
Erinnerung zugänglich ist. Je stärker die Aktivität, desto
besser kann man die Information abrufen. Je mehr umliegende Cues aktiviert werden, desto stärker wird die Aktivierungsstärke am Target und er kann schneller abgerufen werden.
Welche Eigenschaften müssen Abrufcues haben?
- Aufmerksamkeit (geteilte Aufmerksamkeit 30-50% Leistungseinbussen
- relevanz
- Assoziatinsstärke (cue-target-strength)
- Anzahl an Cues
- Gedächtnisinhalt muss verfügbar sein
- Abrufstrategie
- Abrufmodus
- Abrufkontext
Abrufkontext
beinhaltet die Informationen darüber, wann und wo z.B die
Informationen gespeichert wurde.