7. gerontopsychotherapie Flashcards
Prävalenz psychischer Diagnosen im Alter
1• Depressive Störungen 20%
2• Schlafstörungen 20%
3• Suizidales Verhalten/Gedanken (weitgefasst) 10%
4• Somatoforme Störungen 10%
5• Angststörungen 5%
6• Sucht- und Abhängigkeit 3% + Dunkelziffer
• insgesamt 24-40%
Suizidrate nach Alter
insbesondere bei Männern dramatischer Anstieg erfolgreiche Suizide ab 80J geht massiv hoch
Gründe:
einsamkeit
tod Partner
erkrkakungen
Männer weniger Toleranz Kh auszuhalten
Bereich suizidprävention wo es noch nicht genug Angebote gibt für Männer in dieser altergruppe spezifisch
Transaktonales Modell des Alterssuizides
Person
- Biologische Bedingungen (z.B. Veränderung des Gehirns, Organe, Skeletts)
- Somatische Bedingungen (z.B. erhöhte Morbidität, Veränderung der Sinne und der Motorik)
- Psychische Beeinträchtigungen (z.B. Akzentuierung von Personmerkmalen, kognitive Einengung)
- Emotionale Verhaltensebene z.B. Angst, Aggression
- Kognitive Verhaltensebene z.B. Befürchtung anderen zur Last zu fallen
- offenes Verhalten: Nahrungsverweigerung, mangelnde Compliance, suizidales Verhalten,
- Einstellungen (z.B. zu Alter, Krankheit, Tod, Lebensstil und Leistungsvermögen alter Menschen)
- objektiv auf der Makroebene auftretende Umweltereignisse (z.B. schnelle Veränderung der Gesellschaft und Regeln, Probleme des Generationenvertrags)
- objektiv auf Mikroebene auftretende Umweltereignisse (z.B. Institutionalisierung, Abhängigkeit, Tod von Freunden, Angehörigen)
- subjektive Bewertung von Umweltereignissen (z.B. Gefühl der Entwurzelung, Ausgrenzung, Vereinsamung), Anomie)
Psychotherapie bei Älteren
- Forschungsstand: schlecht
- Versorgungsmangel für PaIenten ab > 60 Jahre
- Kaum Vergleichsstudien mit Medikamentenstudien
- Weniger als 1% aller Psychotherapie PaIenten ist über 65 Jahre.
- Daten zur psychotherapeuIschen Versorgung zeigen, dass nur 0,2% der Depressiven über 65-Jährigen Psychotherapie erhalten
Gewinn und Verluste um Alter
• WohlbefindensregulaIon: Maximierung von Gewinnen und Minimierung von Verlusten • psychologische Gewinne: – Reife – Lebenswissen – Weisheit
Verluste in Alter
1• Physiologische und kogniIve FunkIonseinbussen
2• Alterserkrankungen
3• Pensionierung (kein Gesundheitsrisiko)
4• Tod nahe stehender Personen
5• Bewusstwerdung des eigenen Todes
6• TraumaIsche Ereignisse werden reakIviert
7• Finanzielle Einschränkungen
8• Sensorische Behinderung:
– EinschränkungSehfähigkeit
– EinschränkungHörfähigkeit
• Sensorische Verluste sind mit einem allgemeinen Intelligenzverlust verbunden (Lindenberger & Baltes,
2002)
Häufigste Bewäl-gungss-le Verluste im alter
1•Vergleich mit früher
2•Wunsch nach Informa5on
3•Vergleich mit anderen
–> Ansatz für Psychotherapie
Wohlbefinden-Paradox
Ältere Menschen haben auch Ressourcen durch Lebensweisheit trotzdem mit den ganzen Schwierigkeiten umgehen können sodass sie trotzdem ei relativ gutes Wohlbefinden haben
Alt sein heisst nicht schlecht sondern Wege finden damit zuckt zu kommen
subj. wohlbefinden ändert sich über zeit nur bisschen
Altersspezifische Psychotherapie
1• KognitiveVT 2• PsychodynamischeKurzzeittherapie 3• InterpersonellePsychotherapie 4• Lebensrückblicks-Interven&onen: – Lebensrückblick, Erinnerungsgruppen, – Biografiearbeit – Lebensende-Begleitung
Spezifische Therapieinterventionen KVT
1Soziale Interventionen:
• Förderung der Kontakte zu Mitbetroffenen, Aufbau soziales Netzwerk
• Einbezug der Familie, Partner und/oder der Gemeinde
• Einbezug von Serviceleistungen (Essensdienste, Pflegedienste, Einkaufshilfe)
2.Alltagsbewältigung:
•Aubauau geschickterer Tagesstruktur
•Intensivierung der Wahrnehmung vorhandener Kräfte
•Aumau eines geschickteren Timings von Handlungsabläufen
Schwierigkeiten Psychotherapie mit Älteren
- Umgang mit Abschweifungen der Patienten
- Häufigl angsameres Vorgehen
- Unkonventionellee Settings z.B. am Bett ;im Seniorenheim
- Therapeut: gutes Wissen über die häufigsten körperl. Erkrankungen und deren Behandlungsstandards (-> Kontakte zu betreuenden Ärzten)
Wirksamkeitsvergleich Depressionstherapie
Depressionstherapien bei Älteren (> 60 Jahre) und Jüngeren (ca. 20-50 Jahre)
Ältere
Durchschnitt: 0.74
BDI: 0.56
HDRS 1.13
Jüngere
0.67
BDI 0.77
HDRS 0.84
Trauma und höheres Lebensalter
- Häufig chronifiziert
- Höhe Prävalenz
- Wiedererleben der Symptome im höheren Alter
- Aktuelle TraumaIsierung (z.B. Gewaltanwendung und Missbrauch von Pflegebedüroigen)
- Hohes Schamerleben
- Hoher Altersunterschied PaIent – Therapeut
Traumatische Erfahrungen in der Bevölkerung
hohe Prävalenz bei älteren
Holocaust-Überlebende
• Viele TraumaIsierungen • Häufig viele Verluste • Oft alleinige Überlebende • Vorkriegsjahre • Deportation/Verstecken • Konzentrationslager • JahrederFlucht • „Displacement“ • Lange Suche nach Familienmitgliedern • Neubeginn in Zufluchtsland (z.B. Israel, USA, Australien) • Viele Verluste • Häufig alleine zurückgeblieben • Keine Zeit für Trauer • Verleugnung der Vergangenheit • Starke Ausrichtung auf die Zukuno • Überlebensschuld • Kommen „gut zurecht“ für einige Jahre • Später durch Verlusterfahrungen, Erinnerungen: • Erneute Symptoma.k • Depression • Schmerz