3.Gruppeninterventionen Flashcards

1
Q

Spezifische Wirkfaktoren der Gruppentherapie

A
  1. Gruppenkohäsion
  2. Selbstöffnungsbereitschaft
  3. Arbeit im „Hier und Jetzt“
  4. Gruppe als sozialer Mikrokosmus
  5. Arbeitsklima (z.B. Entwicklung einer kooperativen Arbeitsbeziehung,
    Solidarität)
  6. Modelllernen
  7. Rollenspiele
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2
Q

Grundkonzepte psychotherapeutischer Gruppen

A

Konflikt- und Beziehungsorientierte Gruppen:
Gruppendynamische Analyse innerhalb der Therapiegruppe soll Veränderung im Beziehungsverhalten ermöglichen
•Psychoanalytische und tiefenpsychologische Gruppen
•Interpersonelle Gruppen (z.B Yalom)
Verhaltenstherapeutische Gruppen:
Psychische Störung und leiden ist das zentrale Thema; Patienten werden zu Experten ihrer Störung
• Information
• Anleitung bei der Problembewältigung
• Selbstmanagement
• Rückfallprophylaxe
• Gefahren?

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3
Q

Konflikt- und Beziehungsorientierte Gruppen:

A

Gruppendynamische Analyse innerhalb der Therapiegruppe soll Veränderung im Beziehungsverhalten ermöglichen
•Psychoanalytische und tiefenpsychologische Gruppen
•Interpersonelle Gruppen (z.B Yalom)

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4
Q

Spezifika Psychiatrischer Gruppen

A
• Heterogenität
• Viele Störungen
• Hoher Störungsgrad
• Unregelmässige Teilnahme
• Z.T. wenig Motivation
• Akutsymptome
• Wechselnde Teilnehmer
• Unterschiedlicher
Gesundheit und Medizin
Kenntnisstand
• Einfache Struktur
• Klarheit
• Transparenz
• Patienten- und
bedürfnisorientiert
• Hoffnung-wecken
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5
Q

Aufgaben der Therapeuten (Yalom)

A
  1. Zusammenstellung und Erhaltung der Gruppe
  2. Aufbau einer Gruppenkultur
  3. Vermittlung von Information
  4. Aktualisierung und Ausleuchtung „hier und jetzt“
  5. Erkennen und Abwehr von Gefahr der Gruppenkohösion
    (z.B. Cliquenbildung, Treffen außerhalb der Gruppe, Sündenbock)
  6. Förderung der freien Äußerung von Gefühlen gegenüber der Gruppe und Therapeuten
  7. Förderung von Spontanität und Selbstoffenbarung
    Psychotherapeutische Expertenrolle:
    • Regeln
    • Psychoedukation
    • Erfahrung
    • Expertenautorität
    Therapeut als Gruppenteilnehmer
    • Modellernen
    • Vorbild für Nichtverurteilen, Akzeptanz
    • Selbstöffnung
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6
Q

Aufbau einer Gruppenkultur

A

Kodex von Verhaltensregeln und Normen
Klienten eine Liste von Verhaltensweisen vorlegen und drüber äußern lassen, welche Sie für den Rahmen der Gruppe angemessen bzw. unangemessen halten

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7
Q

Gruppenregeln (Teil 1)

A

§ Wir dürfen unsere Gefühle zeigen und äußern. § Wir akzeptieren das Leid der anderen!
§ Wir müssen nichts sagen, wenn wir es nicht möchten. Wir dürfen auch nur zuhören.
§ Wir lassen einander ausreden.
§ Wir respektieren die Meinung der anderen, auch wenn wir sie nicht teilen.
§ Wir fragen einander, ob unsere Rückmeldungen oder Ratschläge gewünscht sind.
Wir achten auf unsere eigenen Grenzen und teilen diese den anderen mit.
§Wir akzeptieren die Grenzen von anderen!
§ Wir zwingen niemanden etwas zu tun, das er nicht tun möchte.
§Wir erscheinen pünktlich zu den Sitzungen.
§Wir verlassen eine Sitzung nur dann vorzeitig, wenn wir zumindest den Gruppenleitern den Grund mitteilen

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8
Q

Therapeutenfehler

A
  1. Direkte und indirekte Feindseligkeit gegenüber einzelner Gruppenteilnehmer
  2. Regelmäßige Moevaeonsversuche einzelner Teilnehmer („Herr Müller, ich würde Sie gerne überreden wollen, sich heute stärker an der Gruppe zu beteiligen“)
  3. Fehlende Solidarität mit Außenseitern der Gruppe, Zulassen von Ausgrenzung (jeder ist wicheg!)
  4. Einzelne Paeenten oder Gruppe überfordern
  5. Heimliches nicht transparentes gruppendynamisches Arbeiten
  6. Gruppendynamische Konflikte nicht rechtzeitig erkennen oder zu therapeutischen Zwecken „laufen lassen“
  7. Zu wenig/zu viel Struktur, Unsicherheit, Ängste
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9
Q

Gruppendynamische Aspekte

A
  • Häufig in Ursprungsfamilie schwierige Erfahrungen gemacht
  • Therapiegruppe ähnelt oft Ursprungsfamilie
  • Autoritätsfiguren
  • Gleichaltrige/Gleichgestellte
  • PersönlicheOffenbarungen
  • Nähe
  • Feindseligkeiten
  • Entstehen oft Interaktionen, die denen ähneln, die sie früher innerhalb der Familie gemacht haben
  • Therapeutenteam (oft als Elternstruktur wahrgenommen)
  • Patienten versuchen Rivalitäten aufzubauen
  • Kampf um Status und Dominanz
  • Sexuelle Beziehungen zwischen Patienten
  • Konkurrenz zwischen Gruppenmitgliedern
  • Allianzen zwischen Gruppenmitgliedern/Therapeuten •Familien- und Beziehungskonflikte können neu durchlebt und korrigiert werden
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10
Q

Umgang mit Konflikten

A

• Entstehen gruppendynamischer Konflikte werden benannt
(z.B. gehemmt, Kontrollübernahme, Übernahme der Cotherapeutenrolle)
• Gibt es ähnliche Konflikte auch außerhalb der Therapiegruppe oder
Ursprungsfamilie? (Fokus in der Konfliktbearbeitung)
• „Woher kennen Sie das was hier gerade in der Gruppe geschieht noch?“
• Bearbeitung des Problems, das der Patient außerhalb der Therapiegruppe hat
• Situationen aus dem Alltag des Patienten, in denen er ähnlich reagiert, wie in
Therapie

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11
Q

Gruppendynamische Interaktionen

A

Beispiel: Zu spät kommen
•„Die Gruppe ist mir eigentlich nicht so wichtig“
•„Ohne mich beginnt die Arbeit sowieso nicht, warum sollte ich mich beeilen?“
•„Sie merken bestimmt nicht einmal, dass ich fehle, ich werde nicht wahrgenommen“
•„Die Regel gilt für andere, aber für mich nicht“
Erkennen von Verhaltensmuster im sozialen Mikrokosmus
Was löst das interaktionelle Verhalten eines Gruppenmitgliedes bei mir aus?
Welche Wirkung hat das auf mich, auf andere Gruppenmitglieder?
•Wichtige Information über die Wirkung des Patienten auf andere Menschen
•Förderung von korrigierenden emotionalen Erlebnissen

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12
Q

Gruppenkohäsion

A

„Ergebnis aller Kräfte, die auf alle Gruppenmitglieder so einwirken, dass sie in der Gruppe bleiben“ (Yalom)
= Therapeutische Beziehung (Einzeltherapie)
Vertrauen è Selbstoffenbarung è Empathie è Akzeptiert werden
è Vertrauen
Frühe Kohäsionskraft in den ersten Sitzungen = höhere Wirksamkeit

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13
Q

Hier und jetzt“

A

Zwei Ebenen
1. Erlebnisebene: Hier- und jetzt Gefühle, starke Bindung gegenüber anderen Gruppenmitgliedern und Therapeuten
2. Klärung des Therapieprozesses:
Gruppen muss ihre Verhaltensweisen untersuchen und über das Erleben hinausgelangen, Selbstreflexion steuern und fördern z.B. Was bedeuten Aussagen einzelner Gruppenmitglieder (z.B. Kränkungen) für die ganze Gruppe? (z.B. Vermeidungsverhalten)

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14
Q

Hier und jetzt“

Aufgaben der Therapeuten

A

• Förderung des „Hier und Jetzt“ und Beziehung untereinander
• Weg von äußeren Begebenheiten (z.B. gegenwärtige Lebensumstände,
Intellektualisieren)

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15
Q

Hier und jetzt“ - Techniken

A

• „Wenn Sie jetzt auf jemand in der Gruppe so wütend wären, wie auf Ihren Kollegen, wer wäre das?“
• „Mit wem in der Gruppe könnten Sie einen ähnlichen Streit haben“?
• Kontrollierte Selbstoffenbarung der Therapeuten („z.B. In dieser
Stille fühlte ich mich unwohl, ich wollte sie unterbrechen, andererseits war ich gereizt, dass ich immer die Arbeit machen muss in der Gruppe“
• Nonverbales Verhalten: Wer sitzt wo? Wer sitzt in der Nähe zum
Therapeuten, wer kommt öfters zu spät? Wer schaut wen an, wenn er oder sie spricht?

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16
Q

Übung Zusammenfassung Gruppentherapiestunde (Yalom)

A
  • Ausführliche Zusammenfassung am Ende der Stunde
  • Gang der Sitzung
  • Beiträge einzelner Mitglieder
  • Eigene Kommentare
  • „was man häWe sagen können“
  • Vermutungen, Fragen
  • Ca. 20-30 Minuten
  • Wird an alle Gruppenmitglieder verschickt
  • Ehrlich und offen
  • Fördert Therapieprozess
  • Stärkt Kohäsion
    1. Therapiekontakt in der Woche
  • Aufgreifen Themen letzter Woche
17
Q

VT Gruppensettings

A
• PsychVT Gruppensettings
• Psychosegruppe
• Depressionsgruppe/CBASP
• DBT-Skillsgruppe
• Entspannnungstraining
• Soziales
Kompetenztraining
• Genusstraining
• Angehörigengruppen
„Raum 4070“: Ein Lehrfilm über ein Psychoseminar der Universität Potsdam
18
Q

Verhaltenstherapeutische Gruppen Phasen

A

3 Phasen der Verhaltenstherapeutische Gruppen:

1) Patientenschulung (Information und Aufklärung): ideal von Experten
2) Behandlung (Einübung und Training in interaktionellen Verhaltensweisen und Kompetenzen, Problemlösung)
3) Transfersicherung

19
Q

Erfolgsfaktoren der VT- Gruppentherapie (Fiedler 1996)

A

• Störungsspezifisches und zielorientiertes Arbeiten
• Feedbackprozesse innerhalb der Gruppe beziehen sich auf Problemlösungsprozesse außerhalb der Gruppe
• Therapieziele der Therapiegruppe werden transparent gemacht
• Vermeidung von gruppendynamisch kontraproduktiven
Entwicklungen

20
Q

Beispiel Aufbau einer Gruppensitzung

A
  1. Einbringung verschiedener Themen der Teilnehmer
  2. Auswahl des Themas unter den Gruppenmitgliedern
  3. Orientierungsphase: Mensasituation: Herr T. möchte sich an den Tisch setzen, getraut sich aber nicht, da bereits zwei Leute am Tisch sitzen
  4. Problemanalysephase: TN fragen genau nach, wie die Situation aussieht, was er fühlt, denkt
  5. Gruppenfeedback mit Lösungsvorschlägen: Brainstorming mit Flipchart
  6. Zielanalyse
  7. Transfer: Herr T. nimmt sich vor das nächste Mal das neue Verhalten auszuprobieren und ein Gedächtnisprotokoll anzufertigen
  8. Sitzungsevaluation: Therapeuten fassen die Sitzung noch einmal zusammen und die zentrale Lernerfahrung
21
Q

Methoden der Problemanalyse-phase:

A
  • Gespräch mit leerem Stuhl
  • Aufstellung im Raum inbs. Schuldgefühle, schwierige Anforderungen
  • Diagnostische Rollenspiele, v.a. bei Interaktionsproblemen
  • Innerpsychische Konflikte durch Mitpatienten im Raum darstellen lassen
  • Stuhlarbeit
22
Q

Rollenspiele

A

• Therapeut gibt genaue Regieanweisungen
• Exakte Beschreibung der Therapiesituation
• Zeitlich begrenzt: 1-2 Minuten, max. 5 Minuten
1. Diagnostik: Darstellung der Problemsituation
2. Feedback
3. Veränderungsvorschläge der Gruppenmitglieder werden erarbeitet
4. Spielen der Veränderungssituation
5. Feedback
6. Transfer in Alltag

23
Q

PSYCHISCHE FOLGEN FÜR SUIZIDHINTERBLIEBENE

A

• Jeder Suizid hinterlässt mind. 6-10 direkt betroffene Menschen
(Shneidman, 1972)
• Nachsorge von Suizidhinterbliebenen -> Interna’onale Suizidpräven’on
(WHO, 1989)
• Hohes Suizidrisiko

24
Q

SUIZID EINES GESCHWISTER- MORTALITÄT

A

Tod eines Geschwisters durch Suizid:
Schwester: 3.1 höheres Risiko durch Suizid zu sterben
Brüder: 2.1 höheres Risiko durch Suizid zu sterben

25
Q

SUIZID EINES ELTERNTEILS

A
• N=7.302033
• Schweden, Dänemark, Finnland
• Eltern (Suizid) IRR: 3.44
• Eltern (non-Suizid) IRR: 1.76
• Höchstes Risiko -> Kind zwischen 0-6
Jahre bei Suizid
• Risiko bleibt über 25 Jahre bestehen
26
Q

INTERVENTIONEN NACH EINEM SUIZID

A

• k = 11 Studien
davon k= 8 aus den USA
nur k= 3 erhoben Suizidalität
wenig Evidenz für prolongierte Trauer
Internetbasierte Interventonen für Trauernde (k= 8) Prolongierte Trauer: Hedge’s gwithin = 0.78/ Hedge’s gbetween = 0.49 PTBS: Hedge’s gwithin = 1.06/ Hedge’s gbetween = 0.86
Wenige evidenzbasierte Interventionen für Hinterbliebene nach einem Suizid
• Selbsthilfegruppen (z.B. AGUS e.V., VEID e.V., kirchliche Einrichtungen, Trauercafés)

27
Q

EMPFEHLUNGEN FÜR TRAUERGRUPPEN (DYREGROV ET AL., 2013)

A

• Die Gruppe sollte ein klares Ziel haben
• Homogene Betroffenengruppen
• Psychologisches Screening (z.B. für PTBS)
• Klare Struktur der Gruppensitzungen
• Halb-standardisierte Gruppensitzungen mit vorgegebenen
Themen
• Gruppenleiterteam: Selbstbetroffenen und Psychotherapeuten

28
Q

ENTWICKLUNG DES PROGRAMMS WWW.HILFE-NACH-SUIZID.DE

A
Fokusgruppen
-> relevante Themen nach einem Suizid
1. Einführung 
2. Suizid Sich Arzt
3. Meine Trauer
4. Suizid als traumatisches  für 8 Module
§ Beispiel “Schuldgefühle” §Direkt nach dem Suizid § im Prozess
§heute
29
Q

WEBINAR SITZUNGEN

MODUL: Schuldgefühle nach einem Suizid

A

Film
Gruppendiskussion
Psychoedukation
Hausaufgaben