3.Gruppeninterventionen Flashcards
Spezifische Wirkfaktoren der Gruppentherapie
- Gruppenkohäsion
- Selbstöffnungsbereitschaft
- Arbeit im „Hier und Jetzt“
- Gruppe als sozialer Mikrokosmus
- Arbeitsklima (z.B. Entwicklung einer kooperativen Arbeitsbeziehung,
Solidarität) - Modelllernen
- Rollenspiele
Grundkonzepte psychotherapeutischer Gruppen
Konflikt- und Beziehungsorientierte Gruppen:
Gruppendynamische Analyse innerhalb der Therapiegruppe soll Veränderung im Beziehungsverhalten ermöglichen
•Psychoanalytische und tiefenpsychologische Gruppen
•Interpersonelle Gruppen (z.B Yalom)
Verhaltenstherapeutische Gruppen:
Psychische Störung und leiden ist das zentrale Thema; Patienten werden zu Experten ihrer Störung
• Information
• Anleitung bei der Problembewältigung
• Selbstmanagement
• Rückfallprophylaxe
• Gefahren?
Konflikt- und Beziehungsorientierte Gruppen:
Gruppendynamische Analyse innerhalb der Therapiegruppe soll Veränderung im Beziehungsverhalten ermöglichen
•Psychoanalytische und tiefenpsychologische Gruppen
•Interpersonelle Gruppen (z.B Yalom)
Spezifika Psychiatrischer Gruppen
• Heterogenität • Viele Störungen • Hoher Störungsgrad • Unregelmässige Teilnahme • Z.T. wenig Motivation • Akutsymptome • Wechselnde Teilnehmer • Unterschiedlicher Gesundheit und Medizin Kenntnisstand • Einfache Struktur • Klarheit • Transparenz • Patienten- und bedürfnisorientiert • Hoffnung-wecken
Aufgaben der Therapeuten (Yalom)
- Zusammenstellung und Erhaltung der Gruppe
- Aufbau einer Gruppenkultur
- Vermittlung von Information
- Aktualisierung und Ausleuchtung „hier und jetzt“
- Erkennen und Abwehr von Gefahr der Gruppenkohösion
(z.B. Cliquenbildung, Treffen außerhalb der Gruppe, Sündenbock) - Förderung der freien Äußerung von Gefühlen gegenüber der Gruppe und Therapeuten
- Förderung von Spontanität und Selbstoffenbarung
Psychotherapeutische Expertenrolle:
• Regeln
• Psychoedukation
• Erfahrung
• Expertenautorität
Therapeut als Gruppenteilnehmer
• Modellernen
• Vorbild für Nichtverurteilen, Akzeptanz
• Selbstöffnung
Aufbau einer Gruppenkultur
Kodex von Verhaltensregeln und Normen
Klienten eine Liste von Verhaltensweisen vorlegen und drüber äußern lassen, welche Sie für den Rahmen der Gruppe angemessen bzw. unangemessen halten
Gruppenregeln (Teil 1)
§ Wir dürfen unsere Gefühle zeigen und äußern. § Wir akzeptieren das Leid der anderen!
§ Wir müssen nichts sagen, wenn wir es nicht möchten. Wir dürfen auch nur zuhören.
§ Wir lassen einander ausreden.
§ Wir respektieren die Meinung der anderen, auch wenn wir sie nicht teilen.
§ Wir fragen einander, ob unsere Rückmeldungen oder Ratschläge gewünscht sind.
Wir achten auf unsere eigenen Grenzen und teilen diese den anderen mit.
§Wir akzeptieren die Grenzen von anderen!
§ Wir zwingen niemanden etwas zu tun, das er nicht tun möchte.
§Wir erscheinen pünktlich zu den Sitzungen.
§Wir verlassen eine Sitzung nur dann vorzeitig, wenn wir zumindest den Gruppenleitern den Grund mitteilen
Therapeutenfehler
- Direkte und indirekte Feindseligkeit gegenüber einzelner Gruppenteilnehmer
- Regelmäßige Moevaeonsversuche einzelner Teilnehmer („Herr Müller, ich würde Sie gerne überreden wollen, sich heute stärker an der Gruppe zu beteiligen“)
- Fehlende Solidarität mit Außenseitern der Gruppe, Zulassen von Ausgrenzung (jeder ist wicheg!)
- Einzelne Paeenten oder Gruppe überfordern
- Heimliches nicht transparentes gruppendynamisches Arbeiten
- Gruppendynamische Konflikte nicht rechtzeitig erkennen oder zu therapeutischen Zwecken „laufen lassen“
- Zu wenig/zu viel Struktur, Unsicherheit, Ängste
Gruppendynamische Aspekte
- Häufig in Ursprungsfamilie schwierige Erfahrungen gemacht
- Therapiegruppe ähnelt oft Ursprungsfamilie
- Autoritätsfiguren
- Gleichaltrige/Gleichgestellte
- PersönlicheOffenbarungen
- Nähe
- Feindseligkeiten
- Entstehen oft Interaktionen, die denen ähneln, die sie früher innerhalb der Familie gemacht haben
- Therapeutenteam (oft als Elternstruktur wahrgenommen)
- Patienten versuchen Rivalitäten aufzubauen
- Kampf um Status und Dominanz
- Sexuelle Beziehungen zwischen Patienten
- Konkurrenz zwischen Gruppenmitgliedern
- Allianzen zwischen Gruppenmitgliedern/Therapeuten •Familien- und Beziehungskonflikte können neu durchlebt und korrigiert werden
Umgang mit Konflikten
• Entstehen gruppendynamischer Konflikte werden benannt
(z.B. gehemmt, Kontrollübernahme, Übernahme der Cotherapeutenrolle)
• Gibt es ähnliche Konflikte auch außerhalb der Therapiegruppe oder
Ursprungsfamilie? (Fokus in der Konfliktbearbeitung)
• „Woher kennen Sie das was hier gerade in der Gruppe geschieht noch?“
• Bearbeitung des Problems, das der Patient außerhalb der Therapiegruppe hat
• Situationen aus dem Alltag des Patienten, in denen er ähnlich reagiert, wie in
Therapie
Gruppendynamische Interaktionen
Beispiel: Zu spät kommen
•„Die Gruppe ist mir eigentlich nicht so wichtig“
•„Ohne mich beginnt die Arbeit sowieso nicht, warum sollte ich mich beeilen?“
•„Sie merken bestimmt nicht einmal, dass ich fehle, ich werde nicht wahrgenommen“
•„Die Regel gilt für andere, aber für mich nicht“
Erkennen von Verhaltensmuster im sozialen Mikrokosmus
Was löst das interaktionelle Verhalten eines Gruppenmitgliedes bei mir aus?
Welche Wirkung hat das auf mich, auf andere Gruppenmitglieder?
•Wichtige Information über die Wirkung des Patienten auf andere Menschen
•Förderung von korrigierenden emotionalen Erlebnissen
Gruppenkohäsion
„Ergebnis aller Kräfte, die auf alle Gruppenmitglieder so einwirken, dass sie in der Gruppe bleiben“ (Yalom)
= Therapeutische Beziehung (Einzeltherapie)
Vertrauen è Selbstoffenbarung è Empathie è Akzeptiert werden
è Vertrauen
Frühe Kohäsionskraft in den ersten Sitzungen = höhere Wirksamkeit
Hier und jetzt“
Zwei Ebenen
1. Erlebnisebene: Hier- und jetzt Gefühle, starke Bindung gegenüber anderen Gruppenmitgliedern und Therapeuten
2. Klärung des Therapieprozesses:
Gruppen muss ihre Verhaltensweisen untersuchen und über das Erleben hinausgelangen, Selbstreflexion steuern und fördern z.B. Was bedeuten Aussagen einzelner Gruppenmitglieder (z.B. Kränkungen) für die ganze Gruppe? (z.B. Vermeidungsverhalten)
Hier und jetzt“
Aufgaben der Therapeuten
• Förderung des „Hier und Jetzt“ und Beziehung untereinander
• Weg von äußeren Begebenheiten (z.B. gegenwärtige Lebensumstände,
Intellektualisieren)
Hier und jetzt“ - Techniken
• „Wenn Sie jetzt auf jemand in der Gruppe so wütend wären, wie auf Ihren Kollegen, wer wäre das?“
• „Mit wem in der Gruppe könnten Sie einen ähnlichen Streit haben“?
• Kontrollierte Selbstoffenbarung der Therapeuten („z.B. In dieser
Stille fühlte ich mich unwohl, ich wollte sie unterbrechen, andererseits war ich gereizt, dass ich immer die Arbeit machen muss in der Gruppe“
• Nonverbales Verhalten: Wer sitzt wo? Wer sitzt in der Nähe zum
Therapeuten, wer kommt öfters zu spät? Wer schaut wen an, wenn er oder sie spricht?