2.Esstörungen Flashcards
Transdiagnostisches Modell der Essstörung
CBT-Modell für Essstörungen (Fairburn et al.)
Christopher Fairburn
• Selbstwert bezieht sich fast ausschließlich auf Gewicht und Figur und die Fähigkeit Gewicht zu Kontrollieren
• Hoher Perfektionismus - Selbskritik
• Gewicht und Figur wird krankhaft überbewertet
• Ständige Gewichtskontrolle (z.B. Diätverhalten, Erbrechen)
• Dysfunktionale Gedanken bezüglich Essen und Gewicht
• Binge eating und Diätbrüche stehen in Zusammenhang mit Stimmungswechsel
Anorexia nervos 15-20
Bulimia nervosa 20-30 o binge eating
Atypicqal eating disorder: 30 J
Diagnose einer
ein oder mehrere Kernmerkmale der ES fehlen oder diese sind nur leicht ausgeprägt
Transdiagnostische Behandlung AN, BE, BN
- Normalisierung von Essverhalten und Gewicht
- Problemanalyse: Identifikation auslösender und aufrechterhaltender Bedingungen für gestörtes Essverhalten (Selbstbeobachtung)
- Anamnestische Gewichtskurve
- Normalisierung des Essverhaltens
- Abbau schwarze Liste
- Umgang Essanfälle und Erbrechen
- Stimuluskontrolle und Reaktionsverhinderung
- Stationäre Maßnahmen zur Gewichtsstabilisierung
- Bearbeitung zugrundeliegenden Probelembereiche
- Problemanalyse
- Zielorientierte Problembreichsbearbeitung
- Kognitive Techniken
- andere spezifische Techniken: 1. soziales Kompetenztraining, 2. Einbezug Familie, Therapie,beratung
- Einbezug Partner Partnertherapie, Beratung
- Verbesserung Körperwahrnehmung & Akzeptanz
- Körperübungen, Körpererfahrungen
- Kognitive Techniken
Essbezogene Anamnese
• Essverhalten an einem typischen Tag („guter“ und „schlechter“ Tag
• Diätverhalten, Diätregeln
– Kalorienzählen,Kalorienlimits
• Fasten
• Reaktionen, wenn Diätregeln gebrochen werden
• Andere Formen der Gewichtskontrolle: – Erbrechen,Laxative,übertriebenenSport
• Essanfälle:
– Kontrollverlust?
– Häufigkeit?
– Trigger?
Soziales Essen: möglich?
• Sorgen bezüglich Figur und Gewicht
• Wichtigkeit von Figur und Gewicht im Bezug auf das Selbstwertgefühl
• „Body-checking“
• Essverhalten steht in Zusammenhang mit Stimmung
• Entwicklung des Essverhaltens:
• Diätverhalten Eltern? Adipositas?
• Gemeinsame essen?
• Gewichtsanamnese über die Lebensspanne
• Essstörung steht mit Ereignis in Zusammenhang?
• Einstellung gegenüber Essstörung und Behandlung
Besonderheiten bei Therapie der Anorexia nervosa
Behandlungsmotivation bei AN
Behandlungsmotivation bei AN
•Therapieambivalenz = hohe Anforderung an Therapeuten
•Aufbau einer Veränderungsmotivation
Ambivalenz durch:
≠ Stabilisierung des Selbstwertes durch niedriges Gewicht
≠ subjektiv gewonnen Sicherheit durch Gewichtsabnahme
–>Verlust von Sicherheit erzeugt Ambivalenz in Bezug auf Therapie
–> erlebter Verlust empathisch würdigen
Eingeschränktes Problembewusstsein (z.B. Haarausfall wird nicht mit AN in Zusammenhang gestellt) – Häufig durch Eltern oder Hausarzt geschickt
Patientin weiß, dass Problem vorliegt (z.B. Erbrechen), Nachteile der Veränderung (z.B. Gewichtszunahme) sind sehr dominant
Handlungsphase: Nur 40% der AN Patientinnen befinden sich in der Handlungsphase, 80% BN
• Diese Ambivalenzen müssen berücksichtigt werden bevor mit aktiven Veränderungsmodulen angefangen werden kann
• Je höher Handlungsbereitschaft zu Therapiebeginn Je bessere Ergebnisse
Für was kann es sich lohnen den hohen Preis der Veränderung (Gewichtszunahme) in Kauf zu nehmen?
Was ist das motivierende Ziel?
Methoden des Motivational Interviewing
- Vor- und Nachteile zu betrachten sind wichtig, um Änderungsentscheidungen treffen zu können
- Kurzfristige und langfristige Folgen berücksichtigen
- „wenn es mit der Essstörung so gut funktioniert, wie würden Sie reagieren, wenn ihre Tochter sich für eine Essstörung entscheiden würde?“
- „auch wenn es gerade für Sie ok ist, wie sieht es in 5 bis 10 Jahren aus?
- In welcher Veränderungsphase befindet sich die Patientin?
- Erarbeiten Sie die Ambivalenzen mit der Patientin
Methoden zur Förderung der Behandlungsmotivation
- motivational interviewing
2. Welche Folgebeschwerden der Essstörung spüren sie oder sind ihnen bekannt
Stationäre Behandlung
- Verlust von mehr als 30% des Ausgangsgewichts, vor allem bei rascher Gewichtsabnahme (innerhalb von 3 Monaten oder weniger)
- Unterschreiten eines BMI von 14/ BMI = 13 Zwangseinweisung
- Ausgeprägte somatische Folgeerscheinungen (z.B. Hinweise auf ein kardiales Risiko, Niereninsuffizienz)
- Schwerwiegende Begleiterscheinungen
Therapie der Anorexia nervosa
Somatische Behandlung
- Infusionstherapie
- Kontrollierte Nahrungszufuhr
- Ernährungsplan mit und ohne Astronautennahrung
- ggf. Sondenernährung
- Behandlung körperlicher Komplikationen •Gewichtszunahme 500-1000 mg pro Woche
Binge Eating Störung (DSM 5)
A. Es kommt zu wiederholten Episoden von „Essanfällen“.
B. Die Episoden von „Essanfällen“ treten gemeinsam mit mindestens drei der folgenden Symptome auf:
•Es wird wesentlich schneller gegessen als normal
•Es wird so lange gegessen bis sich ein unangenehmes Völligkeitsgefühl eintritt. •Es werden große Nahrungsmengen ohne körperliches Hungergefühl gegessen •Aufgrund von Schamgefühlen wegen der Menge wird allein gegessen
•Im Nachhinein treten Gefühle von Selbstekel, Deprimiertheit oder starker Schuld auf
C. Wegen der „Fressanfälle“ besteht ein deutliches Leidensgefühl.
D. Die „Essanfälle“ treten über drei Monate mindestens einmal pro Woche auf. E. Sie treten nicht in Kombination mit regelmäßigem kompensatorischen
Verhalten (z.B. Erbrechen, Fasten) oder ausschließlich im Verlauf einer Anorexia oder Bulimia nervosa auf.
Mikroanalyse von Essanfällen
Essanfall: zwischen ca. 1000 kcal und 20.000 kcal
– Bulimia nervosa: 3000kcal und 4500 kcal
– Binge Eating: 1500kcal und 3000kcal
• Kontrollverlust
• Menge der Nahrung
(Psychischer) Stress und Essanfälle
• Stress führt zu größerer Nahrungsaufnahme
• Erhöhter Appetit
• Fettiges, süßes Essen, Fast food = beruhigend
– Stressreduzierend
• Reduzieren von „gesunden“ Nahrungsmitteln (z.B. Gemüse, Obst)
• Stress = Hochrisiko für Essanfälle
= mindless eating (häufig automatisiert)
Therapiemodule Binge Eating und Bulimie
PSYCHO- EDUKATION
1. Bewusstwerdung: In welchen Situationen treten Essanfälle auf, welche Essmuster?
2. Selbstbeobachtung von Essverhalten
3. Einüben von regelmäßigem Essen
4. Einüben von gesundem Essen
5. Tagesstruktur mit Bewegung, Sport und Genuss
6. Körperbild
7. Negative Gedanken im Bezug auf Essverhalten und Körperbild
8. Problemlösen
9. Notfallkoffer
Tägliches Esstagebuch
Wochenplan: (Gewicht, Essanfälle, +/- Tage)
Regelmässiges Essen
• Ein regelmäßiger Essrhythmus ist eines der wichtigsten Elemente der Binge Eating/BN Therapie.
• Das natürliche Körpersignal von Hunger und Sättigung abhanden gekommen.
• Der Körper muss erst wieder an einen regelmäßigen Essrhythmus gewöhnt werden
• Regelmäßige Mahlzeiten verdrängen die Essanfälle!
• Pro Tag drei Hauptmahlzeiten und zwei bis drei
Zwischenmahlzeiten einplanen
• Reduziert Hungergefühle und Heißhungeranfall
Es spielt keine Rolle, was die Patienten essen, sondern, wann sie es essen!
Lassen Sie keine Mahlzeit oder Zwischenmahlzeit aus!
• Essen Sie nicht zwischen den geplanten Mahlzeiten!
Psychotherapie für Binge Eating Disorder oder Bulimie ist keine Diät! Psychoedukation wichtig!
Patienten können zunächst durch das regelmäßige Essen zunehmen
Langfristig sind Patienten allerdings in der Lage ihr Gewicht zu halten oder in kleinen Schritten abzunehmen.
Veränderung des Körpergewichtes BN und BE
kurzfristig Körpergewicht erhöht 5 Mahlzeiten pro Tag nimmt dann aber wieder leicht ab kurzfristig während Therapie Gewichtszunahme langfristig aber nicht ehr qabhnahme
andere variablen diätverhalten, Essstörung, Gewichtssorgen Körperfigursorgen gute Effekte stark