1. Risiken und NW Flashcards

1
Q

Wirksamkeit PT

A

Psychotherapie Effektstärke: d = .75-.82
- 25 Meta-analysen
- 68 Meta-analysen
•Aspirin (Prävention für Herzinfarkt): d = .06
•SSRI Antidepressiva: d = .30-.50
•chronische Rückenschmerzen (Medikation): d = .38-.50

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2
Q

Effektstärken

A
d = .20 (schwach) 
d = .50 (mittel)
d = .80 (groß)
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3
Q

Anzahl der Sitzungen für eine relevante Symptomverbesserung

A

50% der Patienten verbessern
sich klinisch relevant nach 7 Sitzungen
ab 20 tut sich relativ wenig
Effekt am Anfang guter prädiktor für weiteren Verlauf

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4
Q

Was macht eine Psychotherapie wirksam?

A
  1. Spezifische Behandlungsform
  2. Therapeutische Beziehung
  3. Patienteneffekte
  4. Therapeuteneffekte
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5
Q

Was macht eine Psychotherapie wirksam?

Spezifische Behandlungsform

A

Die meisten “bona fide“ Psychotherapien sind wirksam

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6
Q

Working Alliance Inventory (nach Bordin, 1975)

A

Faktoren der therapeutischen Beziehung
1.Übereinstimmung in den therapeutischen Zielen
„Mein/e Therapeut/in und ich arbeiten auf übereinstimmende Ziele hin.“
2.Übereinstimmung in den Aufgaben
„Ich spüre, dass das, was ich in der Therapie tue, mir helfen wird, die von mir gewünschten Veränderungen zu erreichen.“
3.Bindung
„Mein/e Therapeut/in und ich vertrauen einander.“

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7
Q

Gibt es einen Zusammenhang zwischen therapeutischer Beziehung und Therapiewirksamkeit?

A

1978-2017 Face-to-face: k= 306 Online: k = 18
Face-to-face: r = 0.27 (d=.57)
Online: r = 0.27
Keinen Einfluss: Therapiemethode; Patientencharakteristik; Länder

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8
Q

Therapeutische Beziehung unterschiede face to face vs online KVT für depression

A

Therapeutische Beziehung nicht signifikant unterschieden in beiden Formaten
pos bewertet auch wenn nur schreibbasiert und nicht gesehen
keine signifikanten unterschiede

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9
Q

Therapeutische Beziehung

A
  • TherapeuRsche Beziehung in der face-to- face und Online-Therapie gilt als wichRger Therapiefaktor (Del Re, et al, 2012)
  • TherapeuRsche Beziehung sagt Therapiewirksamkeit voraus (Flückiger et al., 2018)
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10
Q

Was macht eine Psychotherapie wirksam? Patienteneffekte

A
  1. Motivation
  2. Therapieerwartung
  3. Engagement
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11
Q

Was macht eine Psychotherapie wirksam?

Therapeuteneffekte

A

Jahre der Erfahrung ≠ Outcome
Therapeuten erzielten systematisch gute Behandlungseffekte (1,0-1,52) oder negative (-.91- -1.49)
Keine Unterschiede in den folgenden Variablen
• Art des Trainings (z.B Klinische Psychologie, Soziale Arbeit, Beratungspsychologen)
• Jahre des Trainings (z.B. Vorpraktikum, klinisches Jahr)
• Theoretische Ausrichtung (z.B. KVT, psychoanalytisch, psychodynamisch, humanistisch)
• Geschlecht
Unterschiede:
Therapielänge: schlechtere Therapeuten benötigten signifikant höhere Anzahl von Therapiesitzungen

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12
Q

Wer sind die „Supershrinks“?:

A
  • Therapieschule, länge der Ausbildung, Techniken, Geschlecht = nicht verantwortlich für Unterschiede
  • Bessere Therapeuten = schnellere Symptomverbesserung
  • Bessere Therapeuten = kürzere Therapiedauer
  • Individuelle Therapeuten selbst sind für den Unterschied verantwortlich
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13
Q

Therapeutische Kompetenzen (Overholser & Fine, 1990)

A
  1. Wissen (z.B. Fachwissen bei Erkennen von Diagnosen)
  2. Beziehungsgestaltung (z.B. Trennung von privat und Therapie)
  3. Durchführung von Techniken (z.B. Anwendung der richtigen/falschen Technik)
  4. Behandlungsentscheidungen (z.B. Umgang mit suizidalen oder gewalttätigen Patienten)
  5. Therapeutenmerkmale (z.B. psychische Probleme des Therapeuten): 74% zeigen psychische Probleme in den letzten 3 Jahren
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14
Q

behandlungsintigrität

A

1.Adhärenz
2.Differenzierbarkeit
3.Kompetenz
Je höher Behandlungsintegrität dest höher Kompetenz
wichtig für PT Forschung

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15
Q

Improving Access to Psychological Therapies (IAPT)Weitere Therapieeffekte (Clark et al., 2018, Lancet)

A

• Landesweites Trainingsprogramm in UK -> NICE-Guidelines-> CBT
• Stepped-Care
• Größtes Implementationsprogramm
• Jede Sitzung wird diagnostisch erfasst
• Angst und Depression: 950.000 Patienten pro Jahr behandelt in UK
• Anzahl der Therapiesitzungen -> besseres Outcome
• Wartezeit auf Therapieplatz -> besseres Outcome wenn weniger als
6 Wochen
• Outcome-Monitoring wichtig!
• Nationale Trainingsprogramme
• Organisation der Klinik (z.B. Trainingsangebote, Session-by-Session
Supervision)
• Einhalten von Guidelines

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16
Q

Fehlverhalten in der Psychotherapie (Hoffmann et al., 2008)

A
  • Nicht-Berücksichtigung von neuen wissenschaftlichen Methoden „State- of-the-Art“
  • Mangelnde Passung zwischen Therapeuten und Patient („mismatch“)
  • Abhängigkeit vom Therapeuten
  • Negative Folgen (z.B. Scheidung, Kündigung), wenn das kein Therapieziel war
  • Unethisches Verhalten des Therapeuten
17
Q

Beschwerden über Fehlverhalten in PT

N = 456 dokumenBerte Anfragen

A
  1. AbsInenzverletzungen
    • 11% sexueller Missbrauch
    • 10% Handlungen mit sexuellem Hintergrund (z.B. nicht
    erwünschter Körperkontakt, Gesten, Kommentare)
    • 10% Eindringen in den Privatraum des PaBenten (z.B.
    zwischenmenschliche Annährung im privaten Kontext)
    • 4% Verletzung der Karenzzeit (Aufnahme einer Beziehung
    innerhalb der ersten 2 Jahre nach Beendigung der Therapie)
  2. Therapietechnik
    •16 % Verstöße gegen die Dokumentations-, Aufklärungs- und Schweigepflicht
    •25% Setting und Rahmenverletzungen (z.B. Unterbrechungen, Verkürzungen)
    •10% falsche Indikation/Therapiemethoden
  3. Befangenheit und Empathieversagen
    • 7% Involvierung trotz Freundschaft oder Geschäftsbeziehung
    • 47% aller Beschwerden gaben mangelnde Empathie,
    Wertschätzung an
  4. Finanzieller Missbrauch
    14% unkorrekte Abrechnungen, Betrug, unentgeltliche Privatarbeiten
18
Q

Sexueller Missbrauch in der Psychotherapie

A

Prävalenzen über alle Formen von Psychotherapie:
•10% männlichen Therapeuten
•2,5% weibliche Therapeuten
èSehr konservaBv geschätzt (Bachmann & Ziemert, 1995) èKassenfinanzierte Psychotherapie = 300-600 Fälle pro Jahr
èNicht kassenfinanzierte Psychotherapie = ? (Fischer et al., 2005)
Täter/Täterin:
•Täter leugnen Nachteile für die Opfer
•Sahen sich selbst als deren Opfer •„man ist ja auch nur Mensch“

19
Q

DefiniYon von Misserfolg (Jacobi, 2001)

A
  • Therapie-Ablehner (refusals), die sich im Stadium der Vorinformation (probatorische Sitzungen) nicht dazu entschließen, an der angebotenen Behandlungsform teilzunehmen (ca. 40 %).
  • Abbrecher (drop-outs) (bis 23%)
  • Nicht-Reagierer (nonresponder) 15-20%
  • Verschlechterungen (deterioration effects) 5-10%
  • Rückfälle
  • Unzureichende oder fehlende Erreichung der Behandlungsziele • Therapieschäden
  • Fehlerhafte Diagnostik
  • Falscher Therapiefokus
20
Q

Definition von Nebenwirkungen

A
  • Arzneimittelgesetz: „die beim bestimmungsgemäßen Gebrauch eines Arzneimittels auftretenden schädlichen unbeabsichtigten Reaktionen“
  • Bisher kein Konsens darüber, was in der Psychotherapie eine Nebenwirkung ist
21
Q

Problemsituationen in der Psychotherapie (Kanfer, 1996)

A

Patient möchte keine Verantwortung übernehmen
Patient hat Probleme professionelle Spielregeln der Psychotherapie zu akzeptieren
Klient zeigt Anzeichen von Zuneigung oder stellt neugierige Fragen
Klient überträgt vergangene emotionale Reaktionen auf den Therapeuten
Patient lässt am Ende der Sitzung eine Bombe platzen Klient spricht fast nichts
Klient spricht zu viel
Patient wird aggressiv

22
Q

Umgang ProblemsituaRonen in der Psychotherapie

A

Wechsel auf Beziehungsebene
Die Krise kommt dadurch zustande, dass die Klientin „auf die Beziehungsebene“ der Psychotherapie geht, d.h. dass sie/er explizit oder implizit die Beziehung zum Therapeuten thema[siert und die therapeu[sche Beziehung in Frage stellt.
Kri[k an der Therapeut
in
Freundschatliche Beziehung zur Therapeutin
Es geht nicht um die „Therapie“, sondern um die Therapeut
in persönlich
Richtiger Umgang
Genau verstehen worin das Problem des Patienten liegt
Verständnis zeigen (Perspektive des Patienten verstehen)
Motive des Patienten validieren
Eigene negative Gefühle gegenüber Patienten rechtzeitig wahrnehmen
Offenheit des Patienten positiv verstärken

Problematischer Umgang
Rigide den Therapieplan weiterverfolgen, Problem ignorieren
Persönlich nehmen, sich angegriffen fühlen
Gegen-argumentieren
Eigene negative Gefühle am Patienten ausagieren
Unkontrolliert emotional werden