4. Interne Organisationsstrukturen Flashcards
Möglichkeiten der Aufgabenverteilung
- Funktionale Organisation
- Diversifikation
- Divisionale Organisation
- Matrixorganisation
Funktionale Organisation
- Geschäftsführung
- Beschaffung
- Produktion
- Absatz
- Personal
Diversifikationsarten
- Horizontale
- -> ähnliche Produkte / hoher Verwandtschaftsgrad
- Vertikale
- -> Erweiterung der Wertschöpfungskette
- Laterale
- -> völlig andere Produkte
- Interne
- -> durch eigene F&E neue Produkte / neue Märkte
- Externe
- -> Zukauf anderer Unternehmen
Ursachen für Diversifikation
- Risikostreuung
- Bessere Wachstums- und Ertragsaussichten auf neuen Produktmärkten
- Unabhängigkeit
- Realisierung von Synergien
- Marktmacht
Probleme der Diversifikation
- steigende Koordinations- und Kooperationsprobleme mit zunehmendem Diversifikationsgrad
Divisionale Organisation
Gliederung nach Produktgruppen: (Bsp. Versicherung) Unternehmensführung: -- KFZ Versicherung -- Lebensversicherung -- Krankeversicherung
Gliederung nach Regionen: Unternehmensführung: -- Europa -- North America -- Asien
Gliederung nach Kunden:
- Öffentliche Hand
- Industriekunden
- Einzelhandel
Matrixorgansiation
- Matrixorganisation ist eine Organisationsstruktur eines Unternehmen
- ist eine Form des Mehrliniensystems der Aufbauorganisation
- Matrix wird aus den Schnittstellen der Geschäftsfelder und Funktionsbereichen gebildet
- es ist ein hoher Kommunikationsbedarf nötig
Koordination (Begriffsdefinition)
Ausrichtung und Harmonisierung der Leistungen der einzelnen Organisationsmitglieder auf die Organisationsziele
Koordinationsmöglichkeiten
- Persönliche Weisung
- Selbstabstimmung
- Programme
- Pläne
- Organisationskultur
- Organisatorische Märkte
Koordination durch Organisationskultur
Begriff:
Zusammenspiel von Normen, Denkhaltungen und Werten, welche die Mitarbeiter teilen und damit das Zusammenleben in der Organisation sowie das Auftreten nach außen hin prägen
Vorteil:
- Reduzierung des Bedarfs an struktureller Koordination
- Organisationskultur erzeugt Vertrauen
Nachteile / Kritik:
Gefahr des Missbrauchs
Management durch Ideologie
Koordination durch interne Märkte
Innerbetrieblicher Leistungsaustausch
der Markt als Koordinationssystem wird intern implementiert,
durch Preise kommt es zu einem Anreiz für jede Abteilung effizient zu wirtschaften
—> einzelne Profit Center
Interne Verrechnungspreise (Definition)
Monetäre Bewertung von Lieferungen und Leistungen zwischen verschiedenen Bereichen eines Unternehmens
Typen von Internen Verrechnungspreisen
- Marktpreisorientierte Verrechnungspreise
- Kostenorientierte Verrechnungspreise
- Verhandlungslösungen
Was umfasst die Bildung organisatorischer Einheiten?
Stellen:
- Ausführungsstellen
- Leitungsstellen
- Stabsstellen
Abteilungen
Kollegien, Gremien, Ausschüsse, Projektteams
Vorteile einer Zentralisierung
- Entscheidungen automatisch aufeinander abgestimmt
- Risiko abweichender Entscheidungen wird reduziert
- Stabsexperten können effizient eingesetzt werden
- Schnelle Reaktion in Krisensituationen möglich
- Opportunismus auf Seiten der ausführenden Stellen wird entgegengewirkt
Vorteile einer Dezentralisierung
- Entlastung der Top-Manager
- mehr Entfaltungsmöglichkeiten auf unteren Ebenen
- Höhere Flexibilität
- Größere Problemnähe
- Höhere Innovationsbereitschaft
Delegation
Vertikale Weitergabe von Entscheidungsrechten an untergeordnete Stelle
Delegationsgrad
Anzahl der auf untergeordnete Ebenen übertragenen Entscheidungsrechte
Determinanten des Delegationsgrades
- Opportunitätskosten der Zeit des Vorgesetzten
- Kontrollmöglichkeit
- Qualifikation / Fähigkeiten der Untergebenen
Partizipation
Beteiligung von untergebenen Mitarbeitern an Entscheidungen des Vorgesetzten
Verteilung von Weisungsrechten
- Einliniensysteme
- Stabliniensysteme
- Mehrliniensysteme
- Matrixsysteme
Einliniensystem
Jede nachgeordnete Stelle hat genau einen Vorgesetzten
Vorteile von Einliniensystemen
- Klarheit von Zuständigkeit und Verantwortung
- Einfache Kontrolle
Nachteile von Einliniensystemen
- Überforderung der Instanzen
- Lange Kommunikationswege, Zeitverlust
- Schwierigkeiten horizontaler Kommunikation
Stabliniensystem
Stabstellen haben keine Entscheidungsbefugnisse, sondern unterstützen die Instanzen (“rechte Hand”)
Vorteile von Stabliniensystemen
- fachliche Entlastung und qualifizierte Unterstützung
- Verbesserung des Wissensstand der Unternehmung
Nachteile von Stabliniensystemen
- diskretionärer Handlungsspielraum aufgrund informationeller Abhängigkeit der Instanzen (selektives Durchlassen der Informationen durch Stabstellen)
- unverantwortete Expertenmacht der Stäbe
- Frustration der Stäbe (Papierkorbarbeit)
Mehrliniensystem
Ähnlicher Aufbau wie ein Einliniensystem, nur dass zunachgeordneten Instanzen mehrere Anweisungslinien führen
Vorteile von Mehrliniensystemen
- Entlastung der Instanzen
- Erleichterung der Aneignung und Pflege von Fachwissen für die Instanzen
- Verkürzung der Informations- und Kommunikationswege
Nachteile von Mehrliniensystemen
- Unklare Zuständigkeiten
- Autoritäts- und Kompetenzkonflikte
- Fehlende Gesamtverantwortung für das Arbeitsergebnis
- Moral-Hazard Gefahr bei nachgeordneten Stellen aufgrund geringer Kontrollanreize bzw. Kontrollmöglichkeiten
Projektmanagement (Definition)
Koordination von Projekten durch eine institutionalisierte Selbstabstimmung auf Zeit
Formen des Projektmanagements
Reines Projektmanagement
Einfluss Projektmanagement
Matrix Projektmanagement
Kennzeichen von Projekten
- Zeitliche Befristung
- Umfangreiche, Komplexe Aufgabe
- meist interdisziplinärer Charakter
Reines Projektmanagement
Das reine Projektmanagement kennzeichnet sich dadurch, dass der Projektleiter die Verantwortung für das Projekt alleine trägt. Er überwacht alle Aufgabenbereiche und hat dementsprechend Befugnisse, Anweisungen zu geben.
Vorteile Reines Projektmanagement
- Konzentration auf Projektarbeit, kein Tagesgeschäft
- Klare Kompetenzen
- Erfolgszurechenbarkeit
Nachteile Reines Projektmanagement
- Planung der Auslastung schwierig
- Wiedereingliederung von Projektpersonal in klassische Organisationsbereiche (Einkauf, Produktion, Vertrieb et.) schwierig
Einfluss- Projektmanagement
In der Einfluss-Projektorganisation hat der Projektleiter keine Weisungs- und Entscheidungsbefugnis gegenüber den Fachabteilungen. Der Projektleiter berät sich mit den Fachabteilungen und vermittelt zwischen einzelnen Abteilungen. Er sammelt Daten über die Kosten, Termin und Arbeitsfortschritt des Projektes. Diese Informationen leitet er einer übergeordneten Leitungsstelle zu. Dies sind meist Leiter eines Unternehmens, eines Geschäftsbereiches oder eines Werkes. Wenn auch der Projektleiter keinen direkten Einfluss auf die einzelnen Fachabteilungen hat, so hat er doch sehr großen Einfluss auf das Projekt durch seine Nähe zur Unternehmensleitung
Vorteile Einfluss-Projektmangement
-kaum organisatorische Umstellung nötig
Nachteile Einfluss-Projektmangement
- Projektmanager kann sich nicht gegen Linienmanagement durchsetzen
- Notwendige Abstimmung belastet Instanzen
- Nur geeignet für kleinere Projekte
Matrix-Projektmanagement
Die Matrixorganisation entsteht durch das Überlagern von zwei Weisungslinien. Ein Mitarbeiter hat in dieser Form zwei Vorgesetzte. Er ist nicht nur dem Fachbereichsleiter, sondern auch dem Leiter des Projektes auf seiner Ebene unterstellt Dabei sind beide Instanzen gleichwertig
Vorteile Matrix-Projektmanagement
-Ressourcen werden nur bei Bedarf beansprucht, Projektleiter mit Entscheidungskompetenzen und Weisungsbefugnis ausgestattet
Nachteile Matrix-Projektmanagement
Potentielle Konflikte um Ressourcen, besonders bei mehreren Projekten
Gliederungstiefe
Anzahl an Hierarchieebenen
Leitungsspanne
Anzahl an Stellen, die einer Instanz direkt untergeordnet sind
Formalisierung
Einsatz schriftlich fixierter organisatorischer Regeln in Form von Organisationsschaubildern und -handbüchern, Richtlinien, Stellenbeschreibungen
Gründe für die Entwicklung neuer Organisationsformen
- Lieferanten
- Abnehmer
- Konkurrenten
- Produkte
- Technologie
Reorganisationskosten
- Einarbeitungskosten
- Rent seeking
- Beeinflussungsaktivitäten
Vorteile der funktionalen Organisationsstruktur
- Spezialisierungsvorteile
- Kostendegressionseffekte
- Positive Lern- und Erfahrungskurve
Nachteile der funktionalen Organisationsstruktur
- Koordinationsprobleme
- Begrenzter Entscheidungsspielraum
- Umrechnung des Unternehmenserfolgs
- Überlastung
- Funktionsbereich-Egoismen
Vorteile der divisionalen Organisationsstruktur
- Gute Ausrichtung
- Verringerung es Koordinationsaufwands
- Entlastung der Zentrale
- Hohe Anpassungsfähigkeit
Nachteile der divisionalen Organisationsstruktur
- unter Umständen Doppelarbeit
- Mögliches Konfliktpotential
- Markt- und Wettbewerbsprobleme