4. Das Krankenversicherungssystem Flashcards
Was ist das SGB V?
- SGB zur Gesetzlichen Krankenversicherung
- 1989 in Kraft getreten
- Organisation und Zuständigkeit der gesetzlichen Krankenkassen
- setzt Leistungsansprüche der gesetzlich Versicherten fest
- bestimmt wie die rechtlichen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Krankenkassen und Leistungserbringern gestaltet sind
Was ist der Unterschied der gesetzlichen Krankenversicherung und der Krankenkasse (und der privaten Krankenversicherungen)?
- Gesetzliche Krankenversicherung:
- > System der sozialen Sicherung im Krankheitsfall
- > übergreifendes staatliches Konstrukt
- Gesetzliche Krankenkasse
- > führen Gesetzliche Krankenversicherung aus
- > als Körperschaften öffentlichen Rechts organisiert
- private Krankenversicherungen
- > keine Kassen!
Woran liegt der “Krankenkassenschwund” der letzten Jahrzehnte?
- Fusionen und Zusammenschlüsse von Krankenkassen
Welche Kassenarten in der GKV gibt es?
- Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) (11)
- Betriebskrankenkasse (BKK) (78)
- Innungskrankenkasse (IKK) (6)
- Ersatzkasse (6)
- Krankenkasse Knappschaft-Bahn-See (KBS) (1)
- Landwirtschaftliche Krankenkasse (LKK) (1)
Was ist das Besondere an der Landwirtschaftlichen Krankenkasse?
- keine freie Kassenwahl:
- > alle landwirtschaftlichen Arbeiter hier versichert
- Finanzierung erfolgt gesondert:
- > keine Teilnahme am Risiko-Strukturausgleich
Wo sind die meisten Personen gesetzlich versichert?
- Ersatzkasse
- > AOK
- > BKK
Wie viel Prozent sind in der GKV versichert?
- 87,8%
Wie viel Prozent sind in der PKV versichert?
- 10,5%
Welche Personen sind weder in GKV noch in PKV versichert?
- Personen ohne Versicherungsschutz, Sozialhilfeempfänger (bekommen jene Kosten vom Sozialamt erstattet), Menschen, die nur Ansprüche auf eingeschränkte Leistungen auf Krankenbehandlung nach Asylbewerber-Leistungsgesetz
- > ca. 1,5 Mio (1,7%)
Wie viele Pflichtmitglieder gibt es in der GKV?
- 59,7%
- ca. 11% freiwillige Mitglieder (könnten sich auch privat versichern)
- ca. 30% Rentner
Wer sind Pflichtmitglieder in der GKV?
- Arbeitnehmer mit monatl. Einkommen über 450 aber unterhalb Versicherungspflichtgrenze
- ALG-Empfänger
- Auszubildende, Studierende, Praktikanten
- Rentner
- Landwirte, Künstler, Publizisten
Was ist die Versicherungspflichtgrenze?
- Grenze, ab der man nicht mehr verpflichtet ist, sich in der GKV zu versichern
- 2021: 5.362,50 Euro Brutto Verdienst
Wer sind die freiwilligen Mitglieder in der GKV?
- Personen mit Brutto-Einkommen oberhalb der Versicherungspflichtgrenze
- Selbstständige
- Beamte
-> erhalten für sich selbst und Familienmitglieder “Beihilfe” für Krankheitsfall, für zusätzliche Kosten Beitritt in KK
=> können zwischen GKV und PKV wählen
Seit wann gilt die Allgemeine Krankenversicherungspflicht?
- 2009
Was sind die wichtigsten Leistungsarten der GKV?
- Prävention und betriebliche Gesundheitsförderung
- Krankheitsfrüherkennung
- Ärztliche Behandlung
- Zahnärztliche Behandlung
- Krankenhausbehandlung, Kur, Spezialeinrichtungen
- Arznei-, Verband-, Hilfsmittel und Heilmittel
- Psychotherapeutische Behandlung
- Häusliche Krankenpflege
- Leistungen bei Schwanger- und Mutterschaft
- Geldleistungen
Worin unterscheidet man die Leistungen der GKV?
- Regelleistungen
- > Leistungen, die jede Kasse verpflichtend anbieten muss
- Satzungsleistungen
- > kann Kasse zusätzlich anbieten (nicht vorgeschrieben)
- > nur Leistungen in vorgeschriebenen Bereichen
- > nur Arzneimittel anbieten, die der G-BA nicht ausgeschlossen hat
Was besagt das Bedarfsdeckungsprinzip als Prinzip der GKV?
- alle Versicherten haben (unabhängig vom Betrag der Einzahlung) Anspruch auf jene Leistungen, die sie benötigen, um wieder gesund zu werden
- > orientiert sich am jeweiligen individuellen Bedarf
- > Leistungen dürfen Maß des Notwendigen nicht überschreiten und müssen zweckmäßig und wirtschaftlich sein (vom G-BA festgelegt)
Was besagt das Solidarprinzip als Prinzip der GKV?
- zeigt sich darin, dass alle Versicherten Teil einer Solidargemeinschaft sind
- gibt sich gegenseitig Hilfe und Unterstützung
- > Rechtsanspruch, den man notfalls einklagen kann
Was besagt das Sachleistungsprinzip als Prinzip der GKV?
- Leistungen der GKV sind überwiegend Sachleistungen
- > im System der Krankenkassen gibt es keine direkten finanziellen Beziehungen zwischen denen, die Leistungen erbringen und denen, die die Leistung in Anspruch nehmen
- > Patienten weisen mit Versichertenkarte nach, dass sie versichert sind und Krankenkassen rechnen direkt mit Leistungserbringern ab
- > man hat mit Finanziellem nichts zu tun -> man muss nicht bezahlen und bekommt das danach zurückerstattet (wie in PKV)
Wie wird die GKV finanziert?
- erfolgt über monatliche Beiträge (abhängig vom Brutto-Einkommen des Versicherten) (ca. 14,6%)
- bei Angestellten paritätisch (50/50 ob Arbeitgeber/-nehmer -> jeder 7,3%)
- Zusatzbeiträge (wenn Beiträge unzureichend sind)
- > auch paritätisch
Was ist die Beitragsbemessungsgrenze?
- bezeichnet den maximalen monatlichen Betrag, auf den die 7,3% angerechnet werden können
- bei Einkommen über dieser Grenze bezahlt die Person nur den Betrag auf der Grenze
- Bundeszuschuss (steuerfinanziert)
- Rentenversicherungsträger
- Bundesagentur für Arbeit (bei Arbeitslosen)
Wie funktioniert der Morbi-RSA?
- es gibt für jeden Versicherten eine Grundpauschale
- > ausgehend von dieser werden Zu- oder Abschläge vorgenommen
Wie funktioniert der Morbi-RSA?
- es gibt für jeden Versicherten eine Grundpauschale
- > ausgehend von dieser werden Zu- oder Abschläge vorgenommen, je nach “Gesundheitszustand”
- Faktoren: Alter, Geschlecht, festgelegte Liste an chronischen und schwerwiegenden Erkrankungen
- wird kontinuierlich evaluiert und reformiert und weiterentwickelt
- keine festgelegte Liste von Krankheiten mehr, sondern alle
- neu: Risikopool:
- > Krankenkassen bekommen bei besonders teuren Behandlungen Geld aus diesem
- > Vorsorgepauschale bei Präventionsleistungen
In welchen Bereichen wird am meisten ausgegeben?
- insegesamt: 240 Milliarden
- > 80 Milliarden im Krankenhausbereich
- > ambulante Versorgung
- > Arzneimittelversorgung