4. ab hier Ätiologie: soziologische Theorien Flashcards

1
Q

Delinquenz und Staatsangehörigkeit - was stimmt?

  1. Nichtdeutsche sind angesichts ihres Bevölkerungsanteils unter den TV überrepräsentiert
  2. Diese Überrepräsentierung ist u.a. darauf zurückzuführen, dass Nichtdeutsche häufiger zur Altersgruppe der jungen Männer gehören und seltener in Großstädten leben
  3. Der ”innere Kulturkonflikt” beschreibt die Unkenntnis über die Abweichungen der Normen zwischen der neuen Heimat und dem Herkunftsland.
  4. Laut der “Pyramide des sozialen Normlernens” ist Normlernen effektiver, wenn es früh erfolgt und der Personenbezug intensiv ist.
  5. Gewalt legitimierende Männlichkeitsnormen sind ein Risikofaktor für Gewaltdelinquenz, der nahezu ausschließlich bei Menschen mit Migrationshintergrund zum tragen kommt.
  6. Gewalt legitimierende Männlichkeitsnormen sind ein Risikofaktor für Gewaltdelinquenz, der nahezu ausschließlich beim männlichen Geschlecht zum tragen kommt.
A

1.
4.
zu 6.:
Zusammenhänge zwischen gewaltlegitimierenden Normen und Kriminalität sind bei Deutschen und Nichtdeutschen gleich! Die Akzeptanz dieser gewaltlegitimierenden Normen ist jedoch bei Nichtdeutschen höher.
Gleiches gilt für das Geschlecht: Einfluss gleich, Akzeptanz geringer.

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2
Q

Ungleichverteilung von Delinquenz - was stimmt?

  1. Weniger als 10% der Straftäter einer Altersgruppe sind für mehr als die Hälfte der Delikte aus dieser Gruppe verantwortlich.
  2. Die Ungleichverteilung von Kriminalität fällt für beide Geschlechter recht ähnlich aus.
  3. MTV weisen meist höhere Versatilität und selten Spezialisierungen auf einzelne Delikte auf.
  4. Die Zuschreibung des MIT-Status ist mit dem Risiko verbunden, ein delinquentes Selbstbild zu verstärken und positive soziale Bindungen zu destabilisieren.
  5. Für die Zuschreibung des MIT-Status wird auf quantitative Merkmale häufig verzichtet.
A

1.
3.
4.

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3
Q

Kriminalität im individuellen Entwicklungsverlauf - was stimmt?

  1. Im polizeilichen Hellfeld tritt Kriminalität bei Adoleszenten meist nur als kurze Episode auf, was auch auf einen bedeutsamen Teil der jungen MTV zutrifft.
  2. Dissoziales Verhalten weist moderate bis hohe Stabilität über den Entwicklungsverlauf auf.
  3. Bei Mädchen und Frauen ist diese Stabilität meist etwas größer.
  4. Die Persistenz antisozialen Verhaltens ist umso höher, je häufiger das Verhalten auftritt, und je ähnlicher die Kontexte sind, in denen das Verhalten gezeigt wird.
A

1.
2.

zu 4.: Kontexte müssen verschieden sein

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4
Q

Warum ist die Beurteilung weiblicher Delinquenzverläufe ungleich schwerer als bei Männern?

A

Die meisten kriminologischen Verlaufsuntersuchungen basiere auf rein männlichen Stichproben, oder solchen, in denen Frauen deutlich unterrepräsentiert sind.

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5
Q

Was ist die externe Validität?

A

Generalisierbarkeit/Repräsentativität von Untersuchungsergebnissen
» auf Verhalten außerhalb der Untersuchungssituation
» auf auf Verhalten über den Untersuchungszeitraum hinaus

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6
Q

Warum wird “Dissozialität unterschätzt”, wenn ausschließlich Kriminalität betrachtet wird?

A

Dissozialität umfasst außer Kriminalität z.B.

  1. Alkohol- und Drogemissbrauch
  2. familiäre Gewalt
  3. Verkehrsdelikte
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7
Q

Nenne 3 Beispiele für sog. Turning Points

A

Auslöser für das Ende einer delinquenten Laufbahn können sein:

  1. Partnerschaft/Heirat
  2. Ausbildung/Arbeit
  3. Militärdienst
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8
Q

Beschreibe den typischen Abbruch einer delinquenten Laufbahn.

A
Meistens ein kontinuierlicher Prozess, bei dem sich 
1. Soziale Einbindung
2. Selbstbild 
3. Verhalten
wechselseitig beeinflussen.
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9
Q

Aus welchen Aspekten besteht die sog. “positivistische Erkenntrias”?

A
  1. Ordnen (von Erkenntnissen)
  2. Erklären (durch möglichst allgemeine Gesetze)
  3. Prognosen
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10
Q

State

A

Aktualegenese von Verhalten

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11
Q

Trait

A

Langfristige Entwicklung von Verhaltenstendenzen

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12
Q

Nenne 4 Kriterien zur Beurteilung von Theorien zur Dissozialität

A
  1. Widerspruchsfreiheit
  2. Verallgemeinerbarkeit der theoretischen Aussagen
  3. Empirische Prüfbarkeit
  4. Erklärungswert (z.B. für Entwicklungstrends)
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13
Q

Anomietheorie

A

Schwächung der allgemeinen geteilten moralischen Überzeugungen und Handlungsmaxime.

Wie?
Entfernung der kulturellen Ziele (z.B. Anerkennung) und der sozialstrukturell bestimmten legitimen Mittel, die Ziele zu erreichen (z.B. Geld).

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14
Q

Nenne 3 soziologische Theorien dissozialen Verhaltens

A
  1. Anomie
  2. Labeling/Etikettierung
  3. Neutralisierung
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15
Q

Labeling/Etikettierung

A

Ursache für abweichendes Verhalten ist die soziale Reaktion der Umwelt auf den Normbruch.

Diese Reaktion wiederum ist abhängig vom sozialen Status des Delinquenten.

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16
Q

Erkläre den Zusammenhang primärer und sekundärer Devianz

A
  • Auf primäre Devianz folgen Sanktionen der Umwelt.
  • Dies führt zur Einschränkung des Aktionsfeldes,
  • was wiederum das abweichende Verhalten verstärkt = sekundäre Devianz
17
Q

Neutralisierung

A

Delinquente Personen haben die gesellschaftliche Normen zwar auch gelernt und internalisiert - sie haben aber gelernt, die aus den Normbrüchen resultierenden negativen Affekte zu neutralisieren.

18
Q

Nenne 4 Strategien der Neutralisierung

A
  1. Ablehnung der Verantwortung (“Ich bin das Opfer”)
  2. Verneinung des Unrechts (Schaden wird verneint)
  3. Abwertung des Opfers (“Der hat es nicht anders verdient”)
  4. Verdammung den Verdammenden (“Du bist nicht besser”)
  5. Berufung auf höhere Instanz (“Für das größere Wohl”)
19
Q

NUR INFO: Explanans

A

das Erklärende

20
Q

NUR INFO: Explanandum

A

das was erklärt werden soll