3. Veranstaltung Flashcards
Verbreitung von Kriminalität - was stimmt?
- In den südlichen Bundesländern werden trotz erhöhter Anzeigebereitschaft weniger Straftaten im Hellfeld registriert als in den nördlichen Bundesländern
- Das Stadt-Land-Gefälle der Kriminalität ist u.a. darauf zurückzuführen, dass in der Stadt mehr Tatgelegenheiten bestehen und Normvertöße seltener auf informellem Wege geklärt werden.
- Die Tatverdächtigenbelastungszahl beschreibt die Anzahl registrierter Straftaten pro 100.000 Einwohner.
2.
Kriminalität nach Lebensalter und Geschlecht - was stimmt?
- In der PKS gilt ein Fall als aufgeklärt, wenn ein Tatverdächtiger ermittelt werden konnte und gegen diesen Anklage durch die Staatsanwaltschaft erhoben wird.
- Für die Gesamtkriminalität zeigt sich kulturübergreifend eine typische Alterskurve, welche bei männlichen TV im Heranwachsendenalter und bei weiblichen TV in der Jugend ihr Maximum erreicht.
- Die Schwere und die Versatilität kriminellen Verhaltens nehmen von der Kindheit bis ins hohe Erwachsenenalter stetig zu.
2.
Viktimisierung - was stimmt?
- Jugendliche und Heranwachsende weisen ein höheres Risiko auf, Opfer von Straftaten zu werden als Erwachsene.
- Frauen werden häufiger Opfer von Straftaten als Männer
- Junge Menschen werden seltener Opfer von erwachsenen Tätern als umgekehrt
- Täter und Opfer stammen überwiegend aus der gleichen Altersgruppe
- Bei weiblichen Opfern stammen die Täter eher aus der Familie als bei männlichen Opfern.
1.
4.
5.
Nichtdeutsche nehmen einen überproportionalen Anteil (etwa 26%) an allen TV ein - gib drei Gründe an.
Die Gruppe Nichtdeutscher haben eine andere Alters-, Geschlechts- und Sozialstruktur:
- höherer Anteil junger Männer
- leben eher in Großstädten
- leben eher in unteren Einkommens- und Bildungsverhältnissen
- evtl. diskriminierendes Anzeigeverhalten Nichtdeutschen gegenüber
Nenne 3 migrationsrelevante Erklärungsmodelle für eine erhöhten TV-Anteil von Nichtdeutschen.
- Theorie der sozialstrukturellen Benachteiligung (weniger legitime Mittel zur Erreichung gesellschaftlicher Ziele; Wohnsituation mit delinquenten Kontakten, ..
- Etikettierungs- bzw. Labelingtheorie (negative Zuschreibung führt zu Verringerung von Zugangschancen und delinquentem Selbstbild)
- Kulturkonflikttheorie (äußerer Kulturkonflikt = Differenz zwischen Normen des Heimat- und Gastlandes; innerer Kulturkonflikt = widersprüchliche Werte führen zu Orientierungslosigkeit)
- Ausgrenzung führt zu Rückzug und Übernahme traditioneller Rollenmuster und Normen
Die “Pyramide des sozialen Normlernens” zeigt, dass Normlernen effektiver ist, wenn ..
- es früh erfolgt
2. der Personenbezug intensiv ist
Nenne die Stufen der “Pyramide des sozialen Normlernens”
- Rechtssystem
- Medien/Gesellschaft
- Bildungssystem
- Freunde/Nachbarn
- Familie
Nenne Maßnahmen, die die Polizei ergreift, um MIT beizukommen - sog. MIT-Programme.
- Täterorientiertes Ermittlungsprinzip (immer ein Polizist zuständig für einen bestimmten Straftäter)
- Beschleunigung der Verfahrensabläufe
- spezielle polizeiliche Datenbanken(, damit die Polizei Straftäter erkennt und ansprechen kann)
- Gefährderansprache
Die Arbeitsdefinition von Mehrfach- und Intensivtäter (MIT) umfasst 3 Bereiche.
- qualitativ (“besonders kriminelle Energie)
- quantitativ (“wiederholt Straftaten begangen ..”)
- Negativprognose
INFO:
weniger als 10% der Straftäter einer Altersgruppe sind für mehr als 50% der Straftaten verantwortlich
Warum gilt bei der Bezeichnung MIT besondere Vorsicht?
- Labeling-Effekte
» deshalb falsch-Positive minimieren - Stigmatisierung
- MIT ist nur ein Konstrukt - keine natürliche Gruppe
Was meint “Diskontinuität von Kriminalität” in der Adoleszenz?
- Im Hellfeld tritt Delinquenz meist nur als kurze Episode der Adoleszenz auf
- Diskontinuität auch bei vielen jungen MTV
- Im Dunkelfeld tritt Delinquent breit gestreut auf (mal hier mal da)
Was meint “Kontinuität von Dissozialität”?
Dissoziales Verhalten (insb. Aggressivität) hat mittlere bis hohe Stabilität - wer zw 10-15 Jahren verurteilt wurde, wird 67% nochmal verurteilt
Nenne Indikatoren für die Persistenz dissozialen Verhaltens
- je häufiger das Verhalten auftritt
- je vielfältiger das Verhalten ist
- je verschiedener die Kontexte, in denen das Verhalten gezeigt wird
- je früher das Verhalten gezeigt wird